Lozza-Fiacco / Ehlert | Ratgeber Wechseljahre | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 54, 94 Seiten

Reihe: Ratgeber zur Reihe Fortschritte der Psychotherapie

Lozza-Fiacco / Ehlert Ratgeber Wechseljahre

Informationen für Betroffene und Angehörige
1. Auflage 2023
ISBN: 978-3-8444-3201-5
Verlag: Hogrefe Publishing
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Informationen für Betroffene und Angehörige

E-Book, Deutsch, Band 54, 94 Seiten

Reihe: Ratgeber zur Reihe Fortschritte der Psychotherapie

ISBN: 978-3-8444-3201-5
Verlag: Hogrefe Publishing
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Alle Frauen, und somit die Hälfte der Weltbevölkerung, werden früher oder später in die Wechseljahre kommen. Die Wechseljahre und die Menopause gehören zum Leben einer Frau also einfach dazu und sind keine Krankheit. Und doch wird zumeist der Fokus auf Symptome, den Hormonmangel und unangenehme Veränderungen gelegt. Dabei wird vergessen, dass die meisten Frauen gesunde Wechseljahre erleben. Ziel dieses Ratgebers ist es, die biologischen, psychologischen und sozialen Besonderheiten der Wechseljahre aufzuzeigen.
Der Ratgeber vermittelt unter anderem relevante Informationen zu den einzelnen Phasen der Wechseljahre, zu hormonellen und psychischen Veränderungen in den Wechseljahren und beschreibt den geschichtlichen Wandel der Sicht auf die Wechseljahre bzw. die Frau in den Wechseljahren. Weiterhin wird darauf eingegangen, welche professionellen Behandlungsmöglichkeiten es gibt und was Leserinnen selbst tun können, um möglichst gut durch die Wechseljahre zu kommen. Hierzu werden verschiedene Übungen vorgestellt, z.B. zu den Themen Stress, Werte, Schlaf, Ernährung und Bewegung, die im Umgang mit verschiedenen Symptomen helfen können. Da auch Angehörige und Freundinnen und Freunde erleben, wie eine Frau durch die Wechseljahre geht, und Beziehungen sich in dieser Zeit verändern können, werden Anregungen gegeben, um über diese Beziehungen nachzudenken.

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Zielgruppe


Frauen ab 40 Jahre, Angehörige, Psychotherapeut_innen, Psychiater_innen, Gynäkolog_innen, Hausärzt_innen.

Weitere Infos & Material


|9|1  Die „Wechseljahre“ – Weshalb sind sie für Frauen ein relevantes Thema?
Früher oder später sind alle Frauen mit dem Thema konfrontiert: die Wechseljahre. Sie sind ein normaler Vorgang, den jede Frau erleben wird, und keine Krankheit. Trotzdem scheint oft eine graue Wolke über diesem Thema zu schweben und es wird mit vorgehaltener Hand darüber gesprochen: „Naja du weißt schon. Ich bin im Wandel.“ Was sind die Wechseljahre und was ist die Menopause? Das Wort Menopause bezeichnet den Zeitpunkt der letzten monatlichen Blutung. Dabei kann der Zeitpunkt der Menopause nur rückwirkend nach einem Jahr ohne monatliche Blutungen festgestellt werden. Im Mittel erreichen Frauen in westlichen Ländern die Menopause mit rund 51 Jahren. Im Volksmund wird der Begriff Menopause oft synonym mit den Begriffen Wechseljahre oder Abänderung (Schweiz) verwendet, was so nicht richtig ist. Die Wechseljahre oder die Abänderung bezeichnet die im Durchschnitt zwei bis acht Jahre vor der Menopause. Es sind gerade diese Zeit und die ersten Jahre nach der Menopause, in der Frauen von Symptomen am stärksten betroffen sein können. Rund 10?% der deutschsprachigen Bevölkerung sind aktuell in den Wechseljahren. Die Wechseljahre sind die letzte von mehreren hormonellen Übergangsphasen der Frau. Die erste Menstruation (die Menarche) bringt neben monatlichen Blutungen auch sexuelles Verlangen, Fruchtbarkeit, das Abenteuer romantischer Beziehungen und das Gefühl, „Frau geworden zu sein“. Die Schwangerschaften bringen Babys, Elternglück und eine Veränderung der Werte als Frau, mit einem meist stärkeren Fokus auf die Familie. Doch was bringen die Wechseljahre und die Menopause? Manche Frauen empfinden es so, als ob etwas wegfallen und nichts Neues dazukommen würde. So, als ob eine Lücke entsteht. Andere Frauen verbinden damit eine gewisse Gelassenheit und ein „Nicht-mehr-Müssen“. Wieder andere Frauen empfinden einen Wegfall der sozialen Lasten, die sie in ihren 20ern und 30ern noch mit |10|sich herumgetragen hatten, wie beispielsweise die Fragen „Wann heiratest du denn endlich?“ oder „Wann kommen denn nun endlich die Kinder?“. Die mit der Menopause zwangsläufig abgeschlossene Kinderplanung kann entsprechend erleichternd sein, aber auch nochmals aufzeigen, dass dieser Teil des Lebens nun endgültig abgeschlossen ist. Auch der Wegfall der Menstruation, prämenstrueller Beschwerden oder des Verhütungsthemas, kann erleichternd sein. Nicht zuletzt können die Wechseljahre und die Menopause so auch zu einer Neuentdeckung der eigenen Sexualität führen. Zusammengefasst: Das Erleben der Wechseljahre ist sehr individuell. Während einige Frauen gut durch die Wechseljahre kommen und den Veränderungen durchaus Positives abgewinnen können, ist diese Zeit für andere Frauen von Beschwerden und Abschieden geprägt. Es gibt kein richtiges oder falsches „Durch-die-Wechseljahre-Gehen“. Es geht vielmehr darum, den ganz eigenen Umgang zu finden, so wie dies Ella und Verena machen. 1.1  Hormonelle Veränderungen während der Wechseljahre
Beispiel: Ella Ella wird bald 50, ist seit 30 Jahren mit einem Versicherungsfachmann verheiratet, hat zwei erwachsene Kinder und wird demnächst Oma. Ihr Sohn und ihre Tochter wohnen in der näheren Umgebung ihres Wohnhauses. Ella verwendet viel Zeit auf ihr Blumengeschäft, das sie vor zehn Jahren eröffnet hat und inzwischen erfolgreich mit drei Angestellten führt. Aufgrund ihrer selbstständigen Berufstätigkeit hat sie wenig Zeit für Freizeitaktivitäten, geht jedoch regelmäßig zum Frauenturnen im örtlichen Sportverein. Anfallende Hausarbeiten teilt sie sich mit ihrem Mann. Ella hat vor zwei Jahren erste Zyklusunregelmäßigkeiten, Schweißausbrüche und eine Gewichtszunahme festgestellt. Sie ist darüber nicht sehr glücklich, denkt sich aber, dass es wohl „normal“ ist, in die Wechseljahre zu kommen. Beispiel: Verena Verena ist eine 51-jährige Ärztin. Sie ist seit 21 Jahren verheiratet, lebt mit zwei Töchtern, die noch studieren, und ihrem Ehemann, der sich stark |11|für seinen Beruf als Manager engagiert, in einem gepflegten Einfamilienhaus. Sie arbeitet zu 60?% in einer ärztlichen Gemeinschaftspraxis und ist an ihren Heimatort gebunden. Bei den Haushaltsarbeiten wird sie durch eine Stundenhilfe unterstützt. Seitdem die Kinder älter geworden sind, verbringt sie ihre freie Zeit meist mit Einkäufen und der Pflege ihres Äußeren. Seit einem Jahr treten bei Verena stark verlängerte Menstruationszyklen auf. Die bereits früher aufgetretenen Stimmungseinbrüche sind häufiger geworden und sie leidet an Reizbarkeit und Schlafstörungen. 1.1.1  Weshalb kommen Frauen in die Wechseljahre? Wahrscheinlich haben sich fast alle Frauen schon einmal gefragt, weshalb sie in die Wechseljahre kommen und ihre Fruchtbarkeit verlieren, während Männer bis ins hohe Alter zeugungsfähig bleiben. In der Medizin wird dieser Frage seit dem 20. Jahrhundert nachgegangen. Annahmen und Mythen zur Menopause gibt es aber schon seit tausenden von Jahren. Was ist die ovarielle Reserve? Frauen werden mit einer bestimmten Anzahl Eizellen in ihren Eierstöcken geboren. Das ist die ovarielle Reserve (Ovar = Eierstock). Die Größe dieser Reserve unterscheidet sich von Frau zu Frau. Die Eizellen (Oozyten) sitzen geschützt in Eibläschen (Follikeln) im Eierstock. Mit jedem monatlichen Zyklus wächst eine Anzahl dieser Follikel heran (antrale Follikel) und wird entweder vom Körper wieder abgebaut oder reift bis zum Sprung des dominanten Follikels (Ovulation) heran. Beim Eisprung platzt der Follikel und lässt die Eizelle in den Eileiter. Das gesprungene Ei kann dann über Spermien befruchtet werden und zu einer Schwangerschaft führen. Der Rest des gesprungenen Follikels wird abgebaut und schüttet dabei Hormone aus, welche entweder die Gebärmutterwand für eine Einnistung des befruchteten Eis vorbereiten oder, wenn es keine Befruchtung gab, das Abtragen der Gebärmutterwand einleiten (monatliche Blutung). Während der Mann Spermien neu produziert, nimmt die Follikelanzahl bei Frauen also allmählich ab. Daher ist der Begriff Reserve sehr passend. Schon bevor Frauen Kinder bekommen können, schrumpft diese Reserve. Ab ca. 35 Jahren verläuft dieser Verlust dann schneller, bis irgendwann die Zahl an |12|Follikeln so klein ist, dass sie den monatlichen Zyklus nicht mehr unterstützen können und dieser dann ganz ausbleibt (Menopause). Zudem nimmt mit zunehmendem Alter die Qualität der Eizellen ab, was es schwieriger machen kann, schwanger zu werden. 1.1.2  Wovon hängt es ab, ob die Menopause früh oder spät eintritt? Vor allem eine frühe Menopause ist oft erblich bedingt. Aber auch Faktoren wie geringes Körpergewicht, Mangel- oder Unterernährung oder Rauchen können dazu führen, dass eine Frau früher als der Durchschnitt (also vor dem Alter von 51 Jahren) in die Menopause kommt. Erleben Frauen die Menopause vor dem 40. Lebensjahr, so wird dies als vorzeitige Menopause bezeichnet. Hierbei könnte es sich um eine Form von Autoimmunerkrankung handeln, bei der der Körper die ovarielle Reserve angreift. Auch der Alterungsverlauf bestimmter Hirngebiete könnte den Zeitpunkt der Menopause mitbestimmen. Denn der Menstruationszyklus und das Ausbleiben der Menstruation wird nicht nur über die Eierstöcke gesteuert, sondern auch über Pulsgeber im Gehirn. Darüber hinaus können Behandlungen wie die Entfernung der Eierstöcke oder eine Chemotherapie zu einer vorzeitigen Menopause führen. 1.1.3  Was passiert mit dem Zyklus in den Wechseljahren? Nach der Pubertät spielt sich der weibliche Menstruationszyklus im Durchschnitt bei ca. 28 Tagen ein,...



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