Lüpkes / Kehrer | Was sich liebt, das killt sich | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 415, 230 Seiten

Reihe: KBV-Krimi

Lüpkes / Kehrer Was sich liebt, das killt sich

Mörderische Geschichten
1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-95441-442-0
Verlag: KBV
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Mörderische Geschichten

E-Book, Deutsch, Band 415, 230 Seiten

Reihe: KBV-Krimi

ISBN: 978-3-95441-442-0
Verlag: KBV
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Was sich liebt, das killt sich!

Ganz egal ob einsam oder zweisam, höchst kriminell geht es auf jeden Fall immer dann zur Sache, wenn das Ehepaar Lüpkes & Kehrer mit spitzer Feder Herzblut vergießt. Die beiden leuchten mit diabolischem Vergnügen die tiefsten Untiefen sperriger Beziehungskisten aus. Sie retten beispielsweise Kröten mithilfe von Wasserleichen, sie zählen voller Mordlust Kalorien und nehmen einen Kosenamen-Experten aufs Korn, der dafür morden würde, endlich einmal "Schatz" genannt zu werden. Jürgen Kehrers berühmter Fernseh-Serienheld Georg Wilsberg ist dabei ebenso mit von der Partie wie Sandra Lüpkes' taffe Kriminalkommissarin Wencke Tydmers. Versammelt in einem Band mit den besten Kriminalgeschichten dieses Dreamteams der deutschen Krimiszene.

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Jürgen Kehrer HOHE BERGE
14. Juli, 3:17 Uhr mitteleuropäischer Zeit: Die Raumsonde New Horizons, die den Zwergplaneten Pluto am Rand unseres Sonnensystems erforscht, nähert sich dem Pluto-Mond Charon. Das letzte Foto, das New Horizons zur Erde sendet, zeigt eine rötliche Verfärbung am Nordpol von Charon, die von den Forschern Mordor getauft wird. Danach reißt die Verbindung zur Raumsonde ab. 23. Oktober, 0:26 Uhr: Im Vierwaldstättersee in der Schweiz schlägt ein Meteorit von der Größe eines Kleinwagens ein. Trotz seines vergleichsweise geringen Gewichts von weniger als einer Tonne verursacht der Meteorit eine Flutwelle, die die Uferpromenaden rund um den See unter Wasser setzt. Insbesondere in Weggis und Vitznau kommt es zu größeren Schäden, die Station der Rigi-Bahn in Vitznau trifft es am härtesten, stundenlang ist die Feuerwehr damit beschäftigt, das Wasser aus der Halle zu pumpen. 23. Oktober, 17:45 Uhr: Annika Lustenberger hat schon vieles erlebt. Seit drei Jahren arbeitet sie an der Rezeption des Hotels Alpenschick und in dieser Zeit sind Menschen aus allen Kontinenten und mit teilweise sehr ausgefallenen Vorstellungen in Bezug auf korrekte Bekleidung und angemessene Umgangsformen vor ihren Tresen getreten. Doch der Mann, der jetzt vor ihr steht, schlägt alles Dagewesene um Längen. Nicht nur, dass er nach anscheinend ziemlich schiefgegangenen Schönheitsoperationen maskenhaft starr guckt und zischelnde, kaum verständliche Sätze hervorbringt, nein, er trägt auch eine Hose und eine Jacke, die ihm mindestens drei Nummern zu groß sind. Aber selbst das ließe sich noch übersehen. Am schlimmsten ist nämlich der Gestank, der von dem Mann ausgeht, ein strenger, metallischer Geruch, der Annika fast betäubt. Sie versucht, so wenig und so flach wie möglich zu atmen. »Wir sind belegt. Tut mir leid, kein Zimmer mehr frei.« Das ist zwar gelogen, aber Annika will die anderen Gäste nicht durch diese merkwürdige Erscheinung verschrecken. Das Alpenschick muss auf seinen Ruf achten, so hat es die Direktorin Annika beigebracht. Bevor sie sich versieht, schnellt die Hand des Mannes vor. Ein kaltes, feuchtes Ding, das ihre eigene Hand auf dem Holz des Tresens festnagelt. »Wo ist Heidi?« »Heidi?« Der Mann nickt. »Hier arbeitet keine Heidi.« Der Typ macht Annika Angst. Irgendwie hat sie das Gefühl, dass es gefährlich werden könnte, sich mit ihm anzulegen. Vielleicht sollte sie ihm doch ein Zimmer anbieten. Sie blättert mit der freien Hand scheinbar suchend im Belegungsplan. »Ach, hier sehe ich gerade, dass wir noch etwas für Sie haben.« »Ich brauch’ den Auerhahn, die Gams, das Reh.« »Unsere Zimmer sind modern und praktisch gestaltet, ohne ausgestopfte Tiere an den Wänden.« Annika zeigt auf ihre fixierte Hand. »Würden Sie bitte …« »Oh-oh.« Der Mann lockert seinen Griff. »Ich freu mich schon.« »Wir auch.« Annika schiebt ihm das Anmeldeformular hinüber und massiert heimlich ihre gequetschte Hand. Sie beschließt, die Tatsache zu ignorieren, dass er an den Stellen, die er eigentlich ausfüllen soll, nur ein paar Kritzeleien hinterlässt. Hauptsache, er verschwindet endlich. Umso besser, dass er gleich bar bezahlt, mit ein paar Hundert-Franken-Scheinen, die er aus seiner zu großen Jacke fischt. »Was war denn los?«, fragt Silvio, der Kellner aus dem Hotelrestaurant, der kurz darauf an der Rezeption auftaucht. »Du siehst ganz blass aus.« »Nichts.« Annika schüttelt den Kopf. »Wir haben einen neuen Gast.« Sie senkt die Stimme. »Gib ihm einen Tisch etwas abseits von den anderen. Er riecht ein bisschen … streng.« 24. Oktober, 9:45 Uhr: »Du hattest recht«, sagt Silvio zu Annika, »der Typ stinkt erbärmlich. Offenbar hat er sich seit Wochen nicht gewaschen … »Bitte!«, unterbricht ihn Annika. »Mir wird schon schlecht, wenn ich nur daran denke.« »Und Tischmanieren hat er auch keine«, redet Silvio weiter. »Der hat das Essen weggeschlürft, als hätte er sein bisheriges Leben irgendwo in der Wildnis verbracht. Wo kommt der überhaupt her, der redet so ein seltsames Deutsch?« »Keine Ahnung, seine Schrift ist unleserlich.« Annika hat nach der Begegnung am Vortag noch mehrfach an den Fremden denken müssen. Erst recht, als ihre Freundin ihr von dem Überfall erzählt hat. In der Nacht, in der der Meteorit in den Vierwaldstättersee gefallen ist und eine Flutwelle ausgelöst hat, ist in Vitznau ein Mann ausgeraubt worden. Unbekannte haben ihn niedergeschlagen, sein Geld und sogar seine Kleidung entwendet. Was, überlegt Annika, wenn der seltsame Mann, der im Hotel eingecheckt hat, der Täter ist? Wenn er die Kleidung des Überfallenen trägt und mit dessen Geld bezahlt? Kann jemand so dreist sein, am Ort seines Verbrechens ein Hotelzimmer zu nehmen? Handelt es sich um einen Verrückten? Einen, der zu allem fähig ist? Oder ist das Annikas überbordende Fantasie, die ihr gerade einen Streich spielt? Würde sie sich lächerlich machen, wenn sie bei der Polizei anrief und den Beamten von ihrem Verdacht erzählte? »Woran denkst du?«, fragt Silvio. »An nichts, gar nichts«, sagt Annika. 24. Oktober, 9:58 Uhr: Zwei Stockwerke oberhalb der Rezeption betritt Helena Fischler, die seit zehn Jahren im Housekeeping des Alpenschick beschäftigt ist, das Zimmer 233. Helena Fischler kennt sich aus mit Schmutz und chaotischen Gästen, sie hat verwüstete Zimmer in Ordnung gebracht, Erbrochenes vom Boden gewischt und mit ihren Duftstoffen noch jeden unangenehmen Geruch bekämpft. Doch das, was ihr aus Zimmer 233 entgegenschlägt, raubt ihr den Atem. »Was, um Himmels willen …« Entschlossen, auch vor dem, was sie sieht und riecht, nicht zu kapitulieren, macht Helena drei Schritte in den Raum hinein. Dabei stolpert sie über etwas Großes, Schweres, das unter der auf dem Boden ausgebreiteten Bettdecke liegt. Helena prüft den Gegenstand mit dem Fuß, er fühlt sich an wie – ein Körper. Entschlossen reißt sie die Bettdecke zur Seite, vor ihr liegt – eine Ziege mit aufgeschlitztem Hals. Helena weicht entsetzt zurück. Das geht eindeutig zu weit, für tote Ziegen ist sie nicht zuständig, wer ihr so etwas vor die Füße legt, gehört eingesperrt. Hinter Helena fällt die Zimmertür ins Schloss. Sie spürt, dass jemand direkt hinter ihrem Rücken steht. Und sie spürt es nicht nur, sie riecht auch einen beißenden Gestank. Der Gast aus Zimmer 233 muss sich im Badezimmer, gleich links neben dem Eingang, versteckt haben. Helena wagt kaum, sich umzudrehen. Als sie es doch tut, sieht sie etwas, das sie lieber nie gesehen hätte. Dann wird ihr schwarz vor Augen. Bevor sie auf dem Teppichboden aufschlägt, hat sie schon das Bewusstsein verloren. 24. Oktober, 11:13 Uhr: Major Ruedi Gafner vom Schweizer Nachrichtendienst ist total fertig, seit 32 Stunden hat er nicht mehr geschlafen. Die amerikanischen Freunde sitzen ihm im Nacken, die CIA nervt schlimmer als die eigene Regierung. Ruedi Gafner kann immer noch nicht glauben, was ihm seine US-Verbindungsoffiziere zugeraunt haben: Das Ding, das in den Vierwaldstättersee gestürzt ist, sei gar kein Meteorit gewesen, sondern ein Raumschiff. Allerdings weder ein ins Trudeln geratener Satellit der Russen noch eine fehlgeleitete Rakete der Chinesen. Gafner hat zweimal nachgefragt, bis er sicher war, die CIA-Männer richtig verstanden zu haben. Das Raumschiff, sagten sie, sei extraterrestrisch, also nicht von Menschen gebaut, die Flugbahn, von mehreren Teleskopen aufgezeichnet, bestätige das eindeutig. Mit anderen Worten: Aliens haben das Raumschiff zur Erde gelenkt, saßen vielleicht sogar drin, als es unter die Seeoberfläche tauchte. Und um den Albtraum komplett zu machen, malten die Amerikaner ein weiteres Horrorbild an die Wand: In diesem Moment könnten die Aliens ihr Raumschiff verlassen haben und sich unkontrolliert in der schönen, friedlichen Schweiz bewegen. Öffentlich reden, das sieht Major Gafner ein, darf man darüber natürlich nicht, das würde in der Bevölkerung nur Panik auslösen. Deshalb lautete die Sprachregelung gleich: Meteorit, kein Grund zur Besorgnis. Doch intern brach Hektik aus, alle verfügbaren Mitarbeiter des Geheimdienstes wurden sofort aktiviert. Falls ein Alien frei herumlief, mussten sie es so schnell wie möglich finden. Die Suche konzentrierte sich auf die Ostseite des Sees, vor deren Ufer das Raumschiff entweder zerschellt oder gelandet war. Zusammen mit seinem Kollegen Aerni betritt Gafner das Alpenschick. An diesem Morgen haben sie bereits an vielen Haustüren geklingelt. Sie...


Sandra Lüpkes, geboren 1971, hat mit ihren Büchern – auch Nicht-Krimis sind darunter – eine Gesamtauflage von 700.000 Exemplaren erreicht, außerdem schreibt sie mit ihrem Mann Jürgen Kehrer Drehbücher, unter anderem für die erfolgreiche ZDF-Reihe Wilsberg.
Zuletzt erschien von ihr die vierbändige Roman-Reihe "Das kleine Inselhotel".

Jürgen Kehrer, geboren 1956, ist mit neunzehn Kriminalromanen und mehr als zehn Drehbüchern der geistige Vater des Buch- und Fernsehdetektivs Georg Wilsberg. Neben Kriminalromanen veröffentlicht Jürgen Kehrer auch historische Romane sowie Sachbücher. Zuletzt erschien von ihm – in Zusammenarbeit mit dem Zeichner Jörg Hartmann – der Comic-Band "Wilsberg – Um Kopf und Kragen".



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