Lutz | Fünf Leichen im Kapellenwald | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 182 Seiten

Lutz Fünf Leichen im Kapellenwald

Hauptkommissar Dallmairs 1. Fall
1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-99038-555-5
Verlag: novum pro Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)

Hauptkommissar Dallmairs 1. Fall

E-Book, Deutsch, 182 Seiten

ISBN: 978-3-99038-555-5
Verlag: novum pro Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Bei den abgelegten fünf skelettierten Leichen im Kapellenwald handelt es sich um fünf junge Menschen, die bereits an einem anderen Ort vergraben wurden. Hauptkommissar Dallmair und seine Kollegin Kommissarin Eva Melzer sowie Kommissar von Hautzenberg ermitteln gegen sechs Verdächtige. Ein Hauptzeuge der ihnen weiterhelfen könnte, stirbt einige Wochen vor der Befragung. Die Verdächtigen beschuldigen sich gegenseitig und legen falsche Fährten. Eine Diebstahlserie bringt Licht ins Dunkel und die Ermittler erhalten Einblick in ein organisiertes Verbrechen. Dabei stoßen Dallmair und sein Team auf eine erfolgversprechende Spur.

Wilhelm Lutz wurde 1942 in München geboren und lebt heute in Ottobrunn. Durch den Beruf als Einzelhandelskaufmann, den er 45 Jahre ausübte, begegneten ihm sehr viele Menschen, deren Lebenswege und Schicksale ihn sehr berührten. Seine Erkrankung an Multipler Sklerose beendete vorzeitig seine berufliche Tätigkeit. Im Schreiben von Kriminalromanen, in denen er seine früheren Kunden mit einbindet, fand er eine neue Aufgabe.

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2 Polizeipsychologe Dr. Friedrich Hauser hatte inzwischen mit einfühlsamen Gesprächen den Oberförster Helmut Glaser so weit beruhigt, dass er wieder klarer denken und Fragen beantworten konnte. Simone Glaser, die sich um ihren Mann liebevoll kümmerte, bereitete in der Küche belegte Brote und Kaffee. Dr. Hauser stellte nun Herrn Glaser Fragen, um zu erkennen, wie weit er imstande war, die ersten Eindrücke vom Fundort zu schildern. Herr Glaser antwortete überlegt und ruhig und erzählte das Erlebte vom Auffinden der Leichen bis zum Ankommen bei der Kapelle. Der Psychologe stellte in Abständen Kontrollfragen, um sich zu vergewissern, ob die Antworten mit den vorhergehenden übereinstimmten. Frau Glaser servierte nun Kaffee und die sehr delikat zubereiteten Brote. Herr Dr. Hauser bat Frau Glaser statt Kaffee um ein Glas Wasser, mit der Begründung, nachmittags keinen Kaffee mehr zu trinken, weil er sonst eine schlaflose Nacht erleben würde. Während des Essens erkundigte sich Dr. Hauser nach der Familie der Glasers, fragte, wie viele Kinder sie hätten, und dass ein Förster doch immer einen Jagdhund besaß, dem er jedoch noch nicht begegnet sei. „Mist!“, entfuhr es da Glaser, der befand sich immer noch im Landrover, den er an der Kapelle abgestellt hatte. Oberförster Glaser sprang auf, fragte seine Ehefrau nach den Autoschlüsseln ihres Volvos und wollte schon aus dem Haus stürmen, als der Polizeipsychologe ihm zurief, hierzubleiben, denn das Fahrzeug könnte doch ein Polizeibeamter vorbeibringen. „Stimmt“, pflichtete ihm Glaser bei, „die Schlüssel stecken ja noch.“ Kommissar von Hautzenberg und Kommissarin Eva Melzer sortierten inzwischen die eingesammelten Fundstücke. Der größte Teil bestand aus Plastikbechern, Zeitungen und Utensilien, die besonders am Waldrand benötigt werden, um unbekümmert seiner Lust nachzugehen. Am Mienenspiel der beiden war abzulesen, wie eklig sie das Sortieren empfanden. Kollege von Hautzenberg schüttelte den Kopf und bemerkte: „Was sollen wir denn mit diesen lustgefüllten Kondomen ermitteln, denkst du vielleicht, der Täter hatte mit den Skeletten noch Geschlechtsverkehr?“ Eva Melzer konnte sich nicht mehr zurückhalten und bekam einen Lachanfall, von dem von Hautzenberg so angesteckt wurde, dass er sich vor Lachen krümmte. Als dann Eva Melzer noch dazu bemerkte: „Detlev, kannst du dir das bildlich vorstellen?“, gab es für die zwei kein Halten mehr. Ihre Körper bogen sich vor Lachen, Tränen rannen übers Gesicht und es wurde immer lauter im Dienstzimmer. In diesem Augenblick kam Hauptkommissar Dallmair von der Pressekonferenz ins Büro gestürzt und schimpfte auf die neugierigen Journalisten, die mit bohrenden Fragen die Kripo angriffen, so als wären die Beamten, die an der Aufklärung des Falles arbeiten, unfähig diese Ermittlung zu leiten. Der Leiter des Morddezernats musste ihn ermahnen, als er die Journalisten als unfähige, Schlagzeilen produzierende Schmierfinken bezeichnete, die von der Ermittlungsarbeit der Kripo so viel verstünden wie ein Bademeister vom Kühe melken. Erst jetzt bemerkte er Frau Melzer und Herrn von Hautzenberg und die heitere Stimmung. Ohne den Grund zu wissen, wurde auch er damit infiziert; seine miese Stimmung änderte sich abrupt. „Ich finde es bemerkenswert, dass trotz fünf Leichen, wenig Spuren und gierigen Journalisten uns noch zum Lachen zumute ist. Das könnte vielleicht wichtig sein“, unterbrach Eva Melzer den Hauptkommissar. Sie zeigte zwei Gegenstände, die sie aus dem Müll fischte. In der einen Hand hielt sie eine Gartenschere, die bereits starke Rostspuren aufwies. Es handelte sich um ein Markenwerkzeug, mit der Aufschrift Wolf. Mit der anderen Hand streckte sie dem Hauptkommissar einen Schlüsselbund entgegen, an dem zwei Schlüssel hingen. Einer für ein Sicherheitsschloss und einer könnte vielleicht für ein Vorhängeschloss sein. Diese zwei Fundgegenstände waren bis jetzt die zwei markantesten Fundsachen aus dem eingesammelten Müll. Eva Melzer brachte sie mit den Verhüterlis zur Spurensicherung. Bereits am Nachmittag beorderte der Leiter der Spurensicherung die Kommissare zu sich, um ihnen die ersten Erkenntnisse der Untersuchungen von den Fundstücken und den fünf aufgefundenen Leichen mitzuteilen. Auch der Rechtsmediziner Professor Dr. Wolke war bei der Besprechung anwesend. Der Leiter der Spurensicherung, Herr Walter Siedler, wollte soeben mit seinen Ausführungen beginnen, als zwei Herren und eine Frau den Raum betraten und sich als Sonderkommission des Morddezernats Oberbayern Süd mit Sitz in Rosenheim vorstellten. Sie hatten den Auftrag, den Kollegen von Bad Tölz bei der Ermittlungsarbeit beizustehen und eventuell die Leitung zu übernehmen. Hauptkommissar Dallmair sprang vom Stuhl auf und wollte scharf protestieren, doch einer der zwei Kommissare, er stellte sich als Michael Engel vor, besänftigte Dallmair sofort und erklärte ihm und den Anwesenden, sich in die Fahndungsarbeiten nur einzumischen, wenn es gewünscht wird. Sie sähen sich nur als beratende Kripo-Beamte, da sie doch mehr Erfahrung bei Mordserien hätten. Nachdem das nun geklärt war, begann Siedler mit seinen Erkenntnissen. Bei den Fundstellen der Leichen, ob im Unterholz bei der Lichtung oder an der Rückseite der Kapelle, wurden außer der Kappe keine verdächtigen Spuren gefunden. Was die Verpackung betraf, handelte es sich um schwarze Plastiksäcke, die in dieser Größe sehr unüblich waren und im Handel, ob Einzel- oder Großhandel, in ganz Bayern und Baden Württemberg nicht angeboten wurden. In den anderen Bundesländern wurde bereits danach gesucht. Als besonders auffällig bezeichnete Siedler, dass sich auf den Leichensäcken so wenig Fichtennadeln und sonstige organische Pflanzenreste befanden. Das wäre ein Anzeichen, dass die Plastiksäcke mit den Skeletten erst kürzlich abgelegt wurden, folgerte Hauptkommissar Dallmair und das wäre auch der Grund, warum sie nicht schon früher entdeckt wurden. Deshalb forderte er Herrn Siedler von der Spurensicherung auf, alle verwertbaren Autoreifenspuren im größeren Umfeld der Fundorte sicherzustellen. Jetzt meldete sich der Rechtsmediziner Prof. Dr. Wolke zu Wort. Er bat noch um ein wenig Geduld, da die Untersuchung noch andauere, konnte aber bereits über die Geschlechter eine Aussage treffen. Von den fünf Leichen waren zwei weiblich und drei männlich. Über das Alter konnte er noch keine Angaben machen, genauso über Spuren, die zum Tode führten. Kommissarin Eva Melzer fragte, ob Prof. Wolke schon über die Haarfarbe und Größe der Leichen Auskunft geben könnte. Prof. Dr. Wolke antwortete etwas ungehalten: „Liebe Frau Kommissarin, die Knochen liegen erst seit zwei Stunden auf dem Seziertisch. Wir sind dabei, die Knochen der fünf Plastiksäcke zusammenzufügen, dass sich ein vollkommenes Skelett ergibt. Noch wissen wir nicht, ob die Knochen in den einzelnen Säcken zu einem Toten gehören, oder ob Knochen durcheinandergemischt verpackt wurden. Eva Melzer nickte zustimmend und machte eine entschuldigende Handbewegung. Jetzt übernahm Hauptkommissar Dallmair das Wort und gab bekannt, die Dienstzeit um drei Stunden zu verlängern, da heute noch unbedingt Oberförster Glaser befragt werden müsse. Nicht wegen des Auffindens der Leichen, sondern wegen seiner langjährigen Erfahrung als Förster und seiner Kenntnis des Forstes. Kommissar von Hautzenberg solle die Pfarrei ausfindig machen, welche für die Kapelle am Wald zuständig ist und Kommissarin Eva Melzer sich über die gefundene Kappe schlaumachen. Dallmair bog soeben in die Auffahrt zum Haus des Oberförsters Helmut Glaser ein, als ihm der Polizeipsychologe Dr. Friedrich Hauser mit seinem Wagen entgegenkam. Dallmair stoppte ihn mit einem Handzeichen und Dr. Hauser hielt seinen Wagen neben dem vom Hauptkommissar. Dallmair fragte ihn, welchen Eindruck Glaser auf ihn machte. Der anfänglich sehr starke Schock habe sich gelegt und Hauser antwortete klar und überlegt auf seine Fragen. Auch konnte er keine Abweichungen bei wiederholt gestellten Fragen feststellen. Nach fünf Stunden Anwesenheit erlebte er Glaser und seine Ehefrau als ein liebevolles und freundliches Ehepaar. Frau Glaser öffnete und sah den Hauptkommissar erstaunt an, dieser stellte sich vor und gab den Grund an, weswegen er sie und ihren Mann heute noch aufsuchte. „Mein Mann hat sich soeben niedergelegt, könnten Sie das Gespräch nicht auf morgen verschieben?“, versuchte sie den Hauptkommissar zu überreden. „Tut mir sehr leid“, antwortete Dallmair, „es ist für die Ermittlung sehr wichtig, noch heute mit Ihrem Mann zu sprechen.“ Widerwillig ließ sie den Kommissar in das Haus und bat ihn im Esszimmer zu warten. Es verging keine Minute, als Herr Glaser und seine Frau ins Zimmer traten. „Hätte Sie schon früher erwartet“, sagte Herr Glaser zu Dallmair. Dieser antwortete ihm, dass er ihn schon bei der Waldkapelle beobachtet und erkannt hatte, dass das Erlebte ihn doch sehr mitgenommen hatte, deshalb gönnte er ihm zuvor noch eine Ruhepause, bevor er ihm seine Fragen stellen wollte. Dallmair bat Herrn Glaser um eine Landkarte des Forstgebietes, das in seinen Aufgabenbereich fiel. Der Tisch reichte knapp aus für die Karte, die mit der Aufschrift versehen war: Staatsforst südliche Wälder...



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