M. Hahn | GALAXIS SCIENCE FICTION, Band 37: DIE ZEIT WIRD KOMMEN - DREI VERSIONEN DER ZUKUNFT | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 435 Seiten

M. Hahn GALAXIS SCIENCE FICTION, Band 37: DIE ZEIT WIRD KOMMEN - DREI VERSIONEN DER ZUKUNFT

Geschichten aus der Welt von Morgen - wie man sie sich gestern vorgestellt hat.
1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-7487-7609-3
Verlag: BookRix
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Geschichten aus der Welt von Morgen - wie man sie sich gestern vorgestellt hat.

E-Book, Deutsch, 435 Seiten

ISBN: 978-3-7487-7609-3
Verlag: BookRix
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Die Nacht klirrte vor Kälte. Die Sterne glitzerten an einem Himmel, der so schwarz war wie die Hölle. Der grüne und der rote Mond zogen langsam ihre Bahn. Das schillernde Licht der beiden Satelliten ließ die mit Pelzen und Lederstiefeln bekleideten Gestalten auf den klobigen Festungsmauern wie außerirdische Lebewesen wirken. Und in gewisser Weise waren sie es auch. Vor den aus großen Steinquadern erbauten Mauern und Toren dehnte sich eine endlose Schneelandschaft aus. Wohin Orianas Blick auch reichte, überall fielen dicke weiße Schneeflocken vom Himmel auf das stille Land. Es schneite seit vier Tagen. Niemand konnte absehen, wann es wieder aufhörte. Der Nadelwald, der sich hinter den Festungsmauern ausdehnte, ächzte unter der Last der Schneemassen... DIE ZEIT WIRD KOMMEN von Bestseller-Autor RONALD M. HAHN enthält die Romane PSYCHOTRANSFER, RAUSCHGIFTHÄNDLER DER GALAXIS und IM NETZ DER DIMENSOREN sowie das biographische Essay WIE DIE SCIENCE FICTION MICH VOR EINER VERBRECHERLAUFBAHN bewahrte. DIE ZEIT WIRD KOMMEN erscheint in der Reihe GALAXIS SCIENCE FICTION aus dem Apex-Verlag, in der SF-Pulp-Klassiker als durchgesehene Neuausgaben wiederveröffentlicht werden.

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»Gehen wir mal stillschweigend davon aus, dass du Tanja bist«, sagte Korsakow. »Was hast du zu berichten?«   »Es gibt in Archangelsk eine Organisation, deren Ziele ich nicht kenne. Als ich herkam, bin ich irgendwie in ihr Fadenkreuz geraten. Jemand hat mich wieder erkannt. Ein gewisser Michail Bagidin. Ich weiß nichts mehr von ihm.«  Korsakow nickte. Der Name schien ihm etwas zu sagen.  »Einer der Verschwörer heißt Stepan Iwanowitsch Lewitin.« Sie berichtete, wie sie an seinen Namen gekommen war und erwähnte den Grund ihrer Reise nach Archangelsk, was Korsakow ohne Kommentar hinnahm. Dass sie Katharina erwähnte, schien ihn jedoch in der Vermutung zu bestärken, dass sie wirklich Tanja Uljanowa war. »Lewitin betreibt ein Sensitorstudio. Ich habe es aufgesucht. Dort hat man vermutlich meinen Schlaf ausgenutzt und irgendwie versucht, mein Wissen über dich und die NRA abzuschöpfen. Dabei ist man auf den Hypnochip gestoßen.«  »Haben sie ihn geknackt?«, fragte Korsakow.  »Ich weiß nicht. Sie haben ihn ganz sicher angeknackt, denn mir sind Dinge eingefallen, die ich längst vergessen hatte.«  »Erzähl weiter.«  »Man wollte herausfinden, ob ich nach Archangelsk zurückgekehrt bin, um wieder in deine Dienste zu treten. Man hat mich mit Hilfe von Borsalthin verhört. Diese Leute haben zwar nichts in Erfahrung gebracht, womit ich erpressbar wäre, aber sie haben von einer Geheimwaffe gesprochen...«  Vivian stockte. Was hatte Michail gesagt? »Es freut mich halt, dass sie nun alles abkriegt, was sie mir damals angetan hat.« Und Natalja: »Wie stehen die Aktien mit der Gräfin?«   Sie hatten drei Fliegen mit einer Klappe schlagen wollen. Der Psychotransfer Vivians in den Körper der Gräfin hätte sie gleich von zwei vermeintlichen Gegnern befreit. Man hatte sie zum Versuchskaninchen gemacht. »Ich kam in Valentina Maximowa zu mir, in einem fahrenden Auto.« Sie berichtete alles, was sie nach der Flucht erlebt hatte – auch vom Auftauchen Michails und Wiktors und deren Geständnis, dass ihre Verwandlung für sie nichts Mysteriöses sei. »Mir schien, als hätten sie sie selbst veranlasst.«  »Wir haben den Unfall rekonstruiert«, sagte Korsakow. »Ein Wagen der Miliz tauchte am Unfallort auf, und beinahe wäre eine Frau, deren Beschreibung auf dich passt, in ihn hineingelaufen. Sie hat einen verwirrten Eindruck gemacht und ‘Ich heiße Vivian’ oder etwas Ähnliches gerufen.«  »Das war ich. Ich war völlig durcheinander. Ich habe die Tragweite der Situation erst im Krankenhaus erfasst.«  Korsakow musterte sie eingehend. »Und deine Erklärung?«   Vivian schüttelte sich.  »Ich halte Lewitin und seine Gefährten für Terroristen.«  »Wir wissen nicht viel über sie«, sagte Korsakow. »Wir haben sie bisher als Sektierer eingestuft. Lewitin und seine Truppe sind höchstens ein Dutzend Köpfe stark. Der Hauptteil unserer Ermittlungen richtet sich seit etwa einem Jahr gegen eine anonym auftretende Organisation, die sich Schwarze Front nennt. Sie hat neuerdings großen Zulauf, und wir vermuten, dass sie Waffen für einen Umsturz hortet.«  »Lewitin und die seinen sind offenbar mit der echten Maximowa verfeindet. Sie halten sie für eine deiner Agentinnen.«  Korsakow klopfte seine Pfeife aus. »Ich teile deine Vermutung, dass es sich bei ihnen um Terroristen handelt. Aber jetzt weiß ich, dass es keine gewöhnlichen Terroristen sind.« Er seufzte. »Ihnen ist leider – mit Hilfe eines NRA-Agenten, den wir aufgrund seines psychopathischen Charakters in den Ruhestand schicken mussten – eine Technik in die Hände gefallen, deren Auswirkungen niemand abschätzen kann.«  »Wie heißt dieser Agent?«, fragte Vivian.  »Wiktor Boronin«, sagte Korsakow. Er wirkte irgendwie schuldbeladen. »Ich bin, wie du weißt, kein wissenschaftlich gebildeter Mensch, Tanja, aber diese Technik ist imstande, die menschliche Psyche, die Seele, die Persönlichkeit, wie man es auch nennen will, auf andere übertragen. Mit dieser Technik kann man Persönlichkeiten, die einem im Weg stehen, gegen andere austauschen. Mit Leuten aus den eigenen Reihen. Man übernimmt den Körper eines anderen und steuert ihn nach Belieben. Und wenn dieser Körper der eines Menschen ist, der Macht hat...« Er schüttelte sich.  »Sie haben meine Persönlichkeit in die Maximowa versetzt, um sie und mich auszuschalten. Sie haben den Transfer in einem Moment vorgenommen, in dem die sie in einem Auto saß, das gerade eine Garage verließ. Sie haben gewusst, dass es nur mit einer Katastrophe enden kann. Die Schrecksekunde, plötzlich an einem fremden Ort zu erwachen. In diesem geistigen Chaos habe ich wohl den Durow überfahren.«  »So muss es gewesen sein«, sagte Korsakow.  »Wo steckt das Ego der Maximowa jetzt?«, fragte Vivian. »Und wo ist mein Körper?«   »Ich weiß nicht«, sagte Korsakow. »Vermutlich ist der Geist der Gräfin noch in dir. Irgendwo versteckt, an den Rand gedrängt. Hilflos. Eingesperrt. – Dein Körper wird dort sein, wo er zuletzt war. Leblos und scheintot.«  Vivian lauschte in sich hinein, doch sie hörte keinen Hilfeschrei. »Deine Theorie hat etwas für sich, Onkel Nikolai. Hätte alles so geklappt, wie sie es geplant haben, säße die Gräfin nun im Kerker. Dann könnte vielleicht irgendjemand als Tanja Uljanowa agieren – auf die kein Verdacht fällt, wenn sie Kontakt zu dir aufnimmt, um erneut in deine Dienste zu treten...« Sie schüttelte sich bei dieser Vorstellung.  Korsakow nickte zögernd. Er schien erst jetzt zu begreifen, wie groß die Gefahr war, die Stepan Lewitin und seine Organisation für das Land darstellten. Doch in seinem Blick war noch etwas anderes. Er wollte etwas sagen. Es lag ihm auf der Zunge, doch es schien ihm peinlich zu sein.  »Was hast du?«, fragte Vivian. »Dich bedrückt doch irgendetwas, Onkel Nikolai.«  Korsakow seufzte. Er schaute auf, dann wieder vor sich hin, als traue er sich nicht, ihr in die Augen zu schauen.  »Der Psychomat«, krächzte er dann, als müsse er sich von einer schrecklichen Last befreien, »ist eine Entwicklung der NRA-Labors. – Es tut mir schrecklich leid, dass ausgerechnet du seine Macht als erste spüren musst, Tanja.«  Vivian hing wie gebannt an seinen Lippen. Das Transfergerät – eine Entwicklung der NRA? Zu welchem Zweck? Welchem Zweck konnte eine derart teuflische Maschine dienen, wenn nicht dem gleichen, für den Lewitin sie nun einsetzte?  »Es gibt nur den Prototyp«, fuhr Korsakow leise fort, »und er hat, wie ich weiß, noch erhebliche Macken.«  »Und wozu sollte das Gerät dienen?«   Korsakow presste die Lippen aufeinander.  »Sag’s ihm doch«, sagte eine spöttische weibliche Stimme hinter Vivian. Ein Schatten fiel über ihre Schulter.  »Bleib sitzen, du alter Narr«, sagte Mascha. Sie richtete ein Schießeisen auf Korsakow. Stepan Lewitin tauchte neben ihr auf. »Du wirst unsere Pläne jetzt nicht mehr durchkreuzen.«  Korsakow hob die Hände. »Wer sind Sie?«, knurrte er.   Mascha lachte leise. Ihre Augen glitzerten in einem unirdischen Feuer. Stepan stieß einen leisen Pfiff aus. Drei Männer, die bislang an der Theke gesessen hatten, standen auf. Einer schloss die Tür ab, der zweite schob den Wirt in die Küche, drückte den Lauf einer Nagant an seine Stirn und erschoss ihn. Dann kamen sie zu ihnen herüber.  »Wir sind die Vernichter des Systems«, sagte Stepan. »Die geheime Führung der Schwarzen Front. Die Elite.«  »Die Schwarze Front«, sagte Korsakow mutig, »besteht aus einigen tausend Trunkenbolden und Schlägern, die den Sozialbehörden schon seit ihrer Geburt auf der Tasche liegen – so wie ihre Väter und Großväter. Ich wusste gar nicht, dass es in diesem Verein Leute gibt, die lesen und schreiben können, geschweige denn die Frechheit haben, sich als Elite zu bezeichnen.«  ...



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