MacAlister | Black Dragons - Wo Rauch ist, ist auch Liebe | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 02, 310 Seiten

Reihe: Black-Dragons-Reihe

MacAlister Black Dragons - Wo Rauch ist, ist auch Liebe


1. Auflage 2016
ISBN: 978-3-7363-0275-4
Verlag: LYX
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

E-Book, Deutsch, Band 02, 310 Seiten

Reihe: Black-Dragons-Reihe

ISBN: 978-3-7363-0275-4
Verlag: LYX
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



SO HEISS WIE EIN VULKAN


Jahrhunderte ist es her, dass Constantine Unheil über das Drachenvolk brachte - unabsichtlich, versteht sich. Doch seither lebt Con eher zurückgezogen. Da ergibt sich urplötzlich die Chance, seinen Namen wieder reinzuwaschen. Alles, was er tun muss, ist in ein Dämonenverlies einzubrechen, ein altes Artefakt zu stehlen und einen tödlichen Fluch abzuwenden. Gar kein Problem für Con - wäre da nicht Bee. Die junge Gestaltwandlerin wird in dem Kerker gefangen gehalten und will sich partout nicht retten lassen. Aber so schnell gibt Constantine nicht auf, denn Bee entfacht ein solch heißes Feuer in ihm, wie noch nie eines zuvor in dem Drachen gebrannt hat ...

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1
»Määäh!« Constantine von Norka, einst berühmter Kriegerführer in der Sippe der silbernen Drachen, fuhr aus seinem Nickerchen in der schwachen Morgensonne auf. Die Luft in dem kleinen Wohnzimmer war still und ruhig, der Gasofen blies sanfte Wärme in den Raum und gab ihm das Gefühl, in einer endlosen Zeitspanne erstarrt zu sein. Er legte den Kopf schief und hielt den Atem an. Ob er sich wohl getäuscht hatte? »Määähhh!« Der ferne Geräusch begann wie die dünne, blecherne Nachahmung von Schafsblöken und ging dann über in das Husten einer asthmatischen Kröte. Einer kettenrauchenden Kröte. »Constantine!« Das Gebrüll, das dem schrecklichen Geräusch folgte, erschütterte die Steinmauern von Dauva und drang bis in die entlegensten Winkel des Schlosses. Der Gasofen spuckte mitfühlend. Mit einem gequälten Seufzer erhob Constantine sich und nahm dabei eine körperliche Gestalt an, obwohl er am liebsten in der Geisterwelt verharrt wäre, wo ihn niemand sehen konnte. »Ist es zu viel verlangt, wenn ich dich bitte, deine perversen sexuellen Hilfsmittel von meinem Sohn fernzuhalten?« Constantine schürzte die Lippen, verschränkte die Arme und lehnte sich an die Wand, als der dunkelhaarige, dunkeläugige Mann auf ihn zukam, in einer Hand ein aufblasbares Schaf in Netzstrümpfen. »Wie kommst du darauf, dass es mir gehört?«, fragte Constantine in lässigem Tonfall. Er hatte in jahrhundertelanger Erfahrung – abgesehen von der Zeit, in der er leider tot gewesen war – herausgefunden, dass sich Baltic dann nur noch mehr aufregte. Und nichts tat Constantine lieber, als an Baltics emotionalen Knöpfen zu drehen. Er sah es als gerechte Strafe an für all das, was er von seinem früheren Freund, aus dem dann sein sterblicher Feind und schließlich sein widerwilliger Hausgenosse geworden war, zu erleiden gehabt hatte. »Diese Wache von dir – wie heißt er noch mal? Pablo? Pachelbel? Du weißt doch, wen ich meine, der, der bi ist – er hat jede Menge von solchem Zeug. Du tust mir unrecht, wenn du mich beschuldigst, wo es doch vermutlich ihm gehört.« »Sein Name ist Pavel, wie du sehr wohl weißt«, sagte Baltic und schnaufte hörbar. Constantine gab sich zwei Punkte für das laute Schnaufen. Ob er wohl Baltic auch dazu bringen konnte, mit den Zähnen zu knirschen? Das gab mindestens fünf Punkte, und damit wäre seine Tagespunktzahl im Baltic-Ärgern auf über zwanzig angestiegen. Das wäre ein neuer Rekord, den er schon lange anstrebte. »Pavel? Bist du sicher?« Constantine rieb sich das Kinn, als ob er darüber nachdenken müsse. »Nein, das klingt komisch. Du irrst dich wahrscheinlich. So etwas kommt schon mal vor, wenn man alt wird.« Baltic presste die Lippen zusammen, aber Constantine konnte noch keine Anzeichen von Zähneknirschen entdecken. »Ich bin jünger als du, eine Tatsache, die du gerne vergisst.« »Nun ja, streng genommen warst du jünger als ich. Aber meine geliebte Ysolde hat meine geistige Gestalt erst vor knapp zwei Jahren gerufen. Das macht dich älter.« Baltic holte tief Luft. »Ich weiß nicht, warum ich mich überhaupt mit dir unterhalte. Du hattest noch nie etwas Intelligentes zu sagen. Alles nur Sauerstoffverschwendung.« »Du redest aus dem gleichen Grund mit mir, aus dem du mich gebeten hast, deiner Sippe beizutreten – du weißt, dass ich der oberste Wyvern bin.« »Du bist tot«, sagte Baltic nachdrücklich. »Du warst mal ein Drache. Jetzt existierst du nicht mehr. Du bist nicht vorhanden, und ich habe dich nur wider besseres Wissen in die Sippe der Lichtdrachen aufgenommen, weil Ysolde – meine Ysolde – mich gebeten hat, dich nicht ohne Sippe dastehen zu lassen.« Constantine schniefte. Ihm missfiel die Richtung, die die Unterhaltung nahm. Deshalb sagte er den Satz, der sie mit Sicherheit entgleisen ließ. »Vielleicht gehört dieses Schaf mit dem reizvollen Strumpfgürtel und den Strümpfen ja Ysolde. Vielleicht hat sie dich satt, ist aber zu nett, um es dir zu sagen. Vielleicht begehrt sie ja jemand anderen. Sagen wir mal, mich zum Beispiel …« »Hinaus!«, brüllte Baltic und wies mit dramatischer Geste zur Tür. Das Schaf gab ein schwaches »Määäh« von sich, bevor die letzte Luft mit einem ungehörigen Ton aus ihm entwich. »Hinaus?« Constantine fuhr mit seinen Fingernägeln über einen Arm und begutachtete träge das Ergebnis. »Hinaus aus meinem Schloss! Hinaus aus meiner Sippe! Geh mir aus den Augen und vor allem aus meinem Leben!«, schrie Baltic und starrte finster das Schaf an, das schlaff in seiner Hand hing. Er warf es Constantine vor die Füße. »Meine geliebte Ysolde würde es nicht zulassen, dass du mich hinauswirfst«, sagte Constantine und polierte noch einmal seine Fingernägel. Sollte er sich einen Punkt geben für die kleine Rauchwolke, die Baltic ausstieß? Nein, beschloss er nach kurzer Überlegung. Das taten schließlich alle Drachen, wenn sie heftige Gefühle empfanden. Selbst ihm drang Rauch aus den Nasenlöchern, wenn er gereizt wurde. »Sie ist nicht deine Geliebte!«, knurrte Baltic. »Sie ist meine Gefährtin! Das ist sie immer gewesen und wird sie auch immer sein. Hör auf, so obszön von ihr zu reden.« »Das ist nicht obszön. Ich liebe sie.« »Das tust du nicht. Du begehrst sie nur, weil du weißt, dass sie mich dir vorzieht.« Baltic verzog seine Lippen zu einem leichten Lächeln. »Sie ist meine Gefährtin, nicht deine.« Für diesen Schlag musste Constantine sich bedauerlicherweise drei Punkte abziehen. Verdammt, wie sollte er sein Ziel von zwanzig Wutpunkten erreichen, wenn Baltic solche Treffer landete? »Ich habe mein Leben für sie gegeben. Wenn das nicht von ewiger Hingabe und Liebe zeugt, dann weiß ich es nicht. Außerdem mag meine geliebte Ysolde es, wenn ich hier im Schloss bin. Das hat sie mir erst vor ein paar Tagen gesagt.« »Dann hat sie bestimmt Fieber, und ich muss den Arzt holen.« Baltic zeigte auf das schlaffe Plastikschaf, das auf dem Boden lag. »Sieh zu, dass du deine Sexspielzeuge von meinem Sohn fernhältst.« »Ich kann nichts dafür, wenn Alduin ebenso wie meine geliebte Ysolde fasziniert ist von … einzigartigen Dingen …«, sagte Constantine lächelnd. Er dachte, Baltics achtzehn Monate alten Sohn zu erwähnen, würde seinen früheren Freund sicher zu einem Wutausbruch bringen, aber leider konnte Baltic sein Temperament besser zügeln, als es Constantine lieb war. »Ysolde hat in der Tat einen einzigartigen Geschmack, aber sie versucht nicht, unseren Sohn damit zu verderben. Sieh zu, dass du es ebenso hältst.« Baltic ging, bevor Constantine etwas erwidern konnte. »Vierzehn Punkte«, sagte Constantine trübsinnig. Müßig blickte er aus dem Fenster auf die Wildnis draußen. Dauva, das Heim von Baltic und Ysolde und allen weiteren Lichtdrachen (insgesamt waren es sechs, Constantine inbegriffen) lag außerhalb eines abgelegenen Ortes in Russland. Constantine war in einer Gegend geboren und aufgewachsen, die jetzt zu Polen gehörte, aber er zog den Süden Frankreichs mit seinem milden Klima vor. »Nur vierzehn Punkte, und dabei habe ich meine besten Waffen eingesetzt. Was ist nur schiefgegangen in meinem Leben, dass ich jetzt hier bin, wo es selbst in der Sonne um diese Jahreszeit kalt ist? Ich bin ungewollt, unerwünscht und allein«, sagte er laut. Niemand antwortete ihm, aber er hatte auch nichts anderes erwartet. Nur zu häufig stand er außerhalb der Familie, die aus Baltic, Ysolde und ihren beiden Kindern bestand. Selbst Pavel, Baltics rechte Hand, gehörte zur Familie, wohingegen er, früher einmal Baltics bester Freund und (für etwa zwei Minuten) Gefährte der lieblichen Ysolde, lediglich am Rand ihrer Aufmerksamkeit existierte. Nie hatte er sich so geisterhaft und körperlos gefühlt wie in den vergangenen Monaten. In der letzten Zeit kam es immer häufiger vor, dass er gar nicht erst in seinen Körper schlüpfte. Eine Frau mit blonden Haaren kam ins Zimmer geeilt. Sie redete mit sich selber. »… ich habe ihm doch gesagt, dass es auch für uns Anlass zur Sorge gibt, aber hört er auf mich? Nein, tut er nicht!« Ysolde de Bouvier blieb vor Constantine stehen. Sie hielt ein Kleinkind im Arm. »Ehrlich, manchmal möchte ich ihm am liebsten mit dem nächsten stumpfen Gegenstand einen Schlag auf den Kopf verpassen.« »Wenn du von Baltic redest, bin ich dir nur zu gerne zu Diensten. Ihm etwas auf dem Kopf zu zerschlagen steht schon lange auf meiner Wunschliste«, sagte Constantine. Er erhob sich und verbeugte sich vor ihr. Dann kitzelte er das Kind unter dem Kinn. Constantine liebte Babys. Deshalb schlich er sich auch manchmal in Alduins Gemächer und brachte ihm Spielzeug, von dem er dachte, dass es dem Kind gefallen würde. Alduin sagte: »Onkel Connie!« und streckte die Ärmchen nach ihm aus. »Liebchen, Onkel Constantine will dich nicht auf den Arm nehmen, jedenfalls nicht, nachdem du Pavel geholfen hast, Baklava zu machen. Du bist ein klebriger kleiner Junge, und sobald ich hier fertig bin, wirst du gebadet.« Ysolde setzte den Kleinen auf den Fußboden und lächelte Constantine an. »Guten Morgen. Warum machst du so ein trauriges Gesicht?« Constantine warf ihr einen gequälten Blick zu. »Baltic war hier und hat mir eine Strafpredigt gehalten.« »Phhh«, sagte Ysolde wegwerfend und klopfte ihm leicht auf den Arm. »Seit wann regst du dich denn darüber auf?« »Niemand will mich«, stieß er hervor. Ein Teil von ihm zuckte zusammen, aber der andere war...


MacAlister, Katie
Katie MacAlister hat über dreißig Romane verfasst und wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt. Insbesondere mit ihren Romantic-Fantasy-Romanen um Vampire und Drachen hat sie eine große Leserschaft gewonnen und landet regelmäßig auf den internationalen Bestsellerlisten.

Katie MacAlister hat über dreißig Romane verfasst und wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt. Insbesondere mit ihren Romantic-Fantasy-Romanen um Vampire und Drachen hat sie eine große Leserschaft gewonnen und landet regelmäßig auf den internationalen Bestsellerlisten.



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