Mack Star Trek - Destiny 2: Gewöhnliche Sterbliche
1. Auflage 2011
ISBN: 978-3-942649-76-6
Verlag: Cross Cult Entertainment
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 2, 432 Seiten
Reihe: Star Trek - Destiny
ISBN: 978-3-942649-76-6
Verlag: Cross Cult Entertainment
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
David Mack David Mack ist Autor zahlreicher Star Trek-Romane, inklusive der 'USA Today'-Bestseller 'A Time to Heal' und 'A Time to Kill'. Er entwickelte die 'Star Trek - Vanguard'-Serie mit Redakteur Marco Palmieri und schrieb den ersten und dritten Band. Weitere Romane von David Mack sind 'Wolverine: Road of Bones', 'Star Trek - Deep Space Nine: Warpath', 'Star Trek - S.C.E.: Wildfire' und 'The Sorrows of the Empire' in dem Paperback 'Star Trek - Mirror Universe: Vol. 1 - Glass Empires'. Bevor er Bücher schrieb, verfasste Mack zusammen mit John J. Ordover die Episode 'Starship Down' aus der vierten Staffel 'Deep Space Nine', sowie das Story-Gerüst für 'It's only a Paper Moon' aus der siebten Staffel. Mark lebt mit seiner Frau Kara in New York City.
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KAPITEL 1
Blaues Feuer ging einem roten Blitz voraus, als einer der Borg-Kuben auf dem Hauptschirm zu einer Wolke aus brennenden Trümmern wurde. Die zwei, die ihm aus dem indigofarbenen Azur-Nebel gefolgt waren, rasten durch seine auseinandertreibenden Überbleibsel, beschleunigten und eröffneten das Feuer auf ihren einsamen Gegner.
Schrille Kampfgeräusche umgaben Captain Jean-Luc Picard, der mit steinerner Miene auf dem Kommandosessel der Brücke saß und die Schlacht um sich herum schweigend verfolgte.
Über dem Dröhnen der Energieexplosionen, die auf die Schilde der Enterprise einprasselten, rief Worf: »Steuer! Angriffsmuster Echo-eins! Taktik, nehmen Sie den näheren Kubus ins Visier und feuern Sie nach eigenem Ermessen!«
Picard versuchte, sich auf die Stimmen seiner Besatzung zu konzentrieren – Worf, der Befehle brüllte, der zweite Offizier Miranda Kadohata, die Schadensberichte weitergab, Sicherheitschefin Jasminder Choudhury, die ihre Ziele bestätigte, und das leise Stimmengewirr verschiedener Junior-Offiziere, die die Ablösestationen und Sensorkonsolen bemannten – aber all das wurde von der einen Stimme übertönt, die aus vielen bestand: dem entmenschlichten Geschrei des Borg-Kollektivs.
Widerstand ist zwecklos. Sie werden ausgelöscht werden.
Vor über vierzehn Jahren waren die Borg das erste Mal in das Heiligtum seines Verstandes eingedrungen, und das Kollektiv hatte ihn assimiliert. Der in Locutus von Borg transformierte Picard war gezwungen gewesen, durch einen dunklen Schleier zuzusehen, wie die Borg sein Wissen und seine Erfahrung gegen die Sternenflotte und die Erde verwendet hatten. Selbst nachdem er physisch vom Kollektiv befreit worden war, bestand die Verbindung mit seiner Stimme und seinem seelenlosen Gruppenverstand fort.
Diese Verbindung zum Kollektiv war im Laufe der Jahre verblasst. Er hatte eine dauerhafte Abwesenheit von dessen Gedanken erwartet, aber dann waren die Borg mit beispielloser Heftigkeit zurückgekehrt, die sich durch aggressive Taktiken und eine beunruhigende neue Motivation auszeichnete. Es war nun mehrere Monate her, seit er sich in dem verzweifelten Bemühen, die wahre Natur dieser neuen Bedrohung zu verstehen, als Locutus ausgegeben hatte, um das Kollektiv zu infiltrieren. Er hatte gedacht, dass er sie überlisten könnte, dass ihn Erfahrung und Innovation schützen würden, während er es wagte, ihre Geheimnisse auszuloten. Was für ein Narr ich war!
Eine gewaltige Erschütterung warf die Brückenbesatzung nach steuerbord und ließ die Beleuchtung flackern. Eine backbord gelegene Konsole explodierte. Glühend heiße, rauchende Trümmerstücke landeten in Picards Schoß und der brennende Schmerz an seinen Beinen brach den Bann, den das Kollektiv über seine Gedanken gelegt hatte.
Er fegte sich die glimmenden Trümmer von seinen Oberschenkeln, während er aufstand und sich neben Worf stellte. Der klingonische XO hatte seine ganze Konzentration auf die Schlacht gerichtet. »Steuer«, rief Worf, während Lieutenant Joanna Faur zurück auf ihren Platz kletterte, »hart backbord!« An Choudhury gewandt fügte er hinzu: »Achtertorpedos vorbereiten!« Als Worf sich wieder nach vorne drehte, brachte Kadohata die rückwärtige Sicht des Schiffes auf den Hauptschirm. Ein Borg-Kubus rückte drohend ins Sichtfeld und dominierte den Schirm. »Feuer!«
Vier leuchtend blaue Blitze schossen aus der Achtertorpedovorrichtung und stieben auseinander, um in verschlungenen Spiralen auf das Borg-Schiff zuzurasen. Im letzten Moment schossen sie auf verschiedene Seiten des Kubus zu. Zwei durchdrangen die Schilde und Hülle des Borg-Schiffes. Innerhalb von Sekunden verzehrten himmelblaue Flammen das Schiff von innen und brachen es auseinander. Ein blendendes Licht reduzierte es auf verblassende überladene Partikel.
Zwei erledigt, eins übrig, dachte Picard, während der Hauptschirm wieder zu seiner normalen vorwärts gerichteten Sicht wechselte.
»Angriffsmuster Bravo-acht«, befahl Worf und die Brückenbesatzung führte seine Anordnung schnell und effizient aus.
Picard hörte die Absichten des Kollektivs und erkannte die Falle, in die Worf gerade getappt war. Er rief: »Befehl aufgehoben! Ausweichmanöver, steuerb...« Das markerschütternde Donnern einer Explosion unterbrach ihn, und das Deck fühlte sich an, als ob es unter ihm wegbrechen würde. Er fiel vorwärts und landete auf seinen Unterarmen. Eine Reihe großer Konsolen am Achterschott explodierte und überhäufte die Brücke mit einem Funken- und Splitterregen.
Grauer, beißender Rauch legte sich über die erschütterte Brückenbesatzung. »Auf Ausweichkurs bleiben«, sagte Worf zu Faur. Er pflückte ein rauchendes Trümmerstückchen aus den Ringen seiner klingonischen Metallschärpe. Dann trat er hinter Kadohata, die sich darum bemühte, die unkontrollierten Fehlfunktionen zu beenden, die über die Ops-Konsole flackerten. »Schadensbericht«, sagte Worf.
»Hüllenbrüche auf Deck zweiundzwanzig und dreiundzwanzig«, erwiderte die schlanke menschliche Frau gemischter asiatischer und europäischer Abstammung. Ihr Port-Shangri-La-Akzent war dem eines Londoners ähnlich genug, dass sich Picard wieder einmal ins Gedächtnis rufen musste, dass sie nicht von der Erde stammte. »Direkter Treffer an unseren Zielsensoren«, fuhr sie fort. Dann drehte sie ihren Sessel zu Worf um und fügte alarmiert hinzu: »Sir, wir können die Waffen nicht ausrichten.«
Ein weiterer Schuss aus dem Borg-Kubus erschütterte die Enterprise. »Abbruch, Nummer Eins«, sagte Picard.
»Volles Ausweichmanöver«, sagte Worf. »Maximale Warpgeschwindigkeit. Energie!«
Während Worf schnell von Station zu Station trat und Schadensberichte einsammelte, stellte sich Picard neben Kadohatas Konsole. Leise fragte er: »Verlustmeldungen?«
Sie erwiderte im gleichen vertraulichen Tonfall: »Vier Tote im Maschinenraum, mehrere Dutzend verwundet. Wir warten noch auf offizielle Zahlen aus der Krankenstation, Sir.«
»Verstanden«, sagte er.
Worf beendete seinen Rundgang über die Brücke und kehrte an Picards Seite zurück. »Captain, die transphasischen Schilde beginnen, sich zu überlasten. Lieutenant Choudhury schätzt ...« Durch die Schotten hallte ein Höllenlärm. Als das Echo verklungen war, fuhr Worf fort: »Sie schätzt, dass die Schilde in neun Minuten versagen werden.«
»Commander«, sagte Picard zu Kadohata, »wir brauchen diese Zielsensoren. Widmen Sie alle freien Ressourcen ihrer Reparatur. Mister Worf, helfen Sie Lieutenant Choudhury dabei, eine Möglichkeit zu finden, mit unseren Torpedos manuell zu zielen.«
Der XO nickte. »Aye, Sir.«
Nachdem Worf zurück zur taktischen Station gegangen war, vertraute sich Kadohata Picard an. »Sir? Der Schaden am Zielsystem ist beträchtlich. Ich bezweifle, dass er in den nächsten neun Minuten repariert werden kann. Und die Transphasentorpedos manuell auszurichten ist schlichtweg unmöglich. Ohne die Zielcomputer können wir die Phasenharmonien nicht schnell genug anpassen.«
»Was schlagen Sie vor, Commander?«
»Bei allem Respekt, Sir ... einen Notruf.«
Picard runzelte die Stirn. »An wen? Unsere nächstgelegenen Verbündeten sind mindestens mehrere Stunden entfernt.«
Kadohata brachte ein bittersüßes Lächeln auf und zuckte mit den Schultern. »Sie haben Ihre besonderen Maßnahmen, ich habe meine.«
Er bewunderte ihre Fähigkeit, im Angesicht der Gefahr zu lächeln. »Machen Sie es so«, sagte er. Dann senkte er erneut seine Stimme und fügte mit bitterer Resignation hinzu: »Und bereiten Sie die Logbuchboje vor.«
Captain Ezri Dax saß ruhig auf ihrem Kommandosessel. Ihre Arme hatte sie entspannt auf die Lehnen gelegt. Doch in ihrem Kopf tigerte sie umher wie ein eingesperrtes Tier und umkreiste fieberhaft ihre Besorgnis.
»Zeit bis zum Abfangen?«, fragte sie.
Lieutenant Tharp antwortete über seine Schulter: »Zwei Minuten, Captain.« Der bolianische Pilot widmete sich wieder der Steuerung und blickte zum Hauptschirm, auf dem der Borg-Kubus zu sehen war, der die Enterprise verfolgte.
Ihr Erster Offizier, Commander Sam Bowers, kehrte von seiner geflüsterten Unterhaltung mit Lieutenant Lonnoc Kedair, der takaranischen Sicherheitschefin der Aventine, an Dax’ Seite zurück. »Ich fühle mich wie ein Hund, der einem Shuttle hinterherjagt«, sagte er und beobachtete das Borg-Schiff. »Selbst wenn wir es fangen sollten, was machen wir dann damit?«
»Unsere Zähne reinschlagen«, sagte Dax. »So tief, wie wir können.«
Kedair sah von der taktischen Konsole auf. »Wir wurden gerade von einem Sensorstrahl der Borg gescannt.« Ihr grünes Gesicht verdunkelte sich vor Besorgnis.
»So viel zu einem Überraschungsangriff«, sagte Bowers.
»Lieutenant Mirren«, sagte Dax zu ihrem Senior-Ops-Offizier, »senden Sie der...




