E-Book, Deutsch, Band 188, 384 Seiten
Reihe: Bianca Exklusiv
Macomber / Wilson / Spencer Bianca Exklusiv Band 188
1. Auflage 2009
ISBN: 978-3-86295-596-1
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Es sollte doch ein Abschied sein / Mein blonder Darling / Wenn diese Küsse ehrlich sind /
E-Book, Deutsch, Band 188, 384 Seiten
Reihe: Bianca Exklusiv
ISBN: 978-3-86295-596-1
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
ES SOLLTE DOCH EIN ABSCHIED SEIN von MACOMBER, DEBBIE
Eine letzte Nacht will Molly in Jordans zärtlicher Umarmung verbringen. Dann soll mit der Scheidung endlich der Abschied folgen. So hat sie es sich vorgestellt - und nicht damit gerechnet, ausgerechnet jetzt schwanger zu werden! Von Jordan, der längst eine Andere hat ...
MEIN BLONDER DARLING von SPENCER, CATHERINE
Die Ehe des Topmodels Gabriella mit dem Hotelier Max Logan hält gerade mal ein halbes Jahr. Ihren Eltern müssen sie aber weiterhin eine harmonische Beziehung vorspielen. Und seltsam: der Wunsch, sie wären wirklich miteinander glücklich, wird dabei immer stärker ...
WENN DIESE KÜSSE EHRLICH SIND von WILSON, MARY ANNE
Der Mann, der sich als ihr Ehemann ausgibt, ist nicht Charles - das spürt die hübsche Sean sofort. Als der 'echte' Charles sie vor neun Monaten wegen einer Geliebten verließ, war Sean heilfroh darüber. Aber dieser Mann, der ihm so ähnlich sieht, ist aufregend anders ...
SPIEGEL-Bestsellerautorin Debbie Macomber hat weltweit mehr als 200 Millionen Bücher verkauft. Sie ist die internationale Sprecherin der World-Vision-Wohltätigkeitsinitiative Knit for Kids. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Wayne lebt sie inmitten ihrer Kinder und Enkelkinder in Port Orchard im Bundesstaat Washington, der Stadt, die sie zu ihrer -Serie inspiriert hat.
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1. KAPITEL
Jordan Larabee ging ungeduldig auf dem dicken Teppich vor Ian Houghtons Schreibtisch auf und ab. „Wo, zum Teufel, ist sie?“
„Ich nehme an, du meinst Molly.“ Sein Schwiegervater konnte ein richtiger Nervtöter sein, wenn er wollte, und offenbar hatte er das seit ihrem letzten Zusammentreffen zur hohen Kunst erhoben. „Ich darf dich daran erinnern, dass Molly deine Frau ist.“
„Und sie ist deine Tochter“, gab Jordan zurück. „Als sie mich verließ, ist sie zu dir gegangen.“
Ian lehnte sich entspannt in dem Ledersessel zurück und amüsierte sich sichtlich. „Meinem Wissen nach habt ihr euch einvernehmlich getrennt.“
Jordan lachte kurz auf. „Als sie wegging, war zwischen uns gar nichts mehr einvernehmlich. Wir hatten schon tagelang nicht mehr miteinander gesprochen.“
Die Kommunikation zwischen Jordan und Molly war zusammen mit ihrem sechs Monate alten Sohn gestorben. An jenem Vormittag im Herbst hatten sie mit Jeffs kleinem Sarg auch ihre Ehe begraben. Acht Monate hatten sie noch an ihrem gemeinsamen Leben festgehalten. Dann hatten Trauer und Schuldgefühle endgültig alles zerstört.
Ian stand auf, trat ans Fenster und sah ins Freie, als würde ihn der Ausblick faszinieren. Er wirkte älter, als Jordan ihn in Erinnerung hatte. „Wieso willst du das gerade jetzt wissen?“
„Es sind drei Jahre vergangen“, erinnerte Jordan ihn.
„Das ist mir auch klar.“ Ian verschränkte die Hände hinter seinem Rücken.
„Es wird Zeit, dass ich mit meinem Leben weitermache“, erklärte Jordan kühl. „Ich will die Scheidung.“
„Die Scheidung.“ Ian ließ die Schultern hängen.
„Erzähl mir nicht, dass das für dich ein Schock ist. Ich hätte sie schon vor Jahren einreichen sollen.“
Ian wandte sich von dem Fenster ab und betrachtete das Foto auf seinem Schreibtisch. Jordan kannte es gut. Es war kurz nach Jeffs Geburt aufgenommen worden. Da hatten sie noch nicht geahnt, dass ihre Freude sich bald in tiefsten Kummer verwandeln würde.
„Ich habe immer gehofft, es würde sich bei euch alles wieder einrenken“, meinte Ian traurig.
Jordan presste die Lippen aufeinander. Früher wäre eine Versöhnung möglich gewesen, aber jetzt nicht mehr. Je schneller Ian das akzeptierte, desto besser. „Ich habe eine andere kennengelernt.“
Ian nickte. „Das habe ich mir schon gedacht. Aber du kannst einem alten Mann das Wunschdenken nicht verübeln.“
„Wo ist Molly?“
„In Manukua.“
Jordan hob abrupt den Kopf. „In Afrika?“
Ian nickte. „Sie hat sich freiwillig einer kirchlichen Gruppe angeschlossen. Das Land braucht dringend Leute mit medizinischer Erfahrung, und die Arbeit als Krankenschwester dort scheint ihr geholfen zu haben.“
„Wie lange ist sie schon da?“
„Über zwei Jahre.“
„Zwei Jahre?“ Jordan ließ sich in einen Sessel sinken. Es sah Molly ähnlich, so etwas zu tun. Das Fernsehen berichtete fast jeden Abend in den Nachrichten von Aufständen, Dürre und Krankheiten, die dort herrschten.
„Ich habe alles versucht, um sie zur Heimkehr zu bewegen.“ Ian setzte sich ebenfalls. „Aber sie hört nicht auf mich.“
„Was ist los mit ihr?“
„Wahrscheinlich das Gleiche wie mit dir. Du hast dich in deine Arbeit vergraben, und sie will die Welt retten.“
„Jeder Narr weiß, dass es in Manukua nicht sicher ist.“
„Sie behauptet das Gegenteil. Zwei Wochen pro Monat arbeitet sie in einem Krankenhaus in Makua, der Hauptstadt. Die anderen zwei Wochen verbringt sie in einer Krankenstation im Hinterland.“
„Ist sie verrückt, dass sie die Hauptstadt verlässt?“ Er sprang auf.
„Ich bin völlig deiner Meinung. Jemand müsste etwas unternehmen.“ Ian griff lächelnd nach einer kubanischen Zigarre. „Meiner Meinung nach bist du der richtige Mann dafür.“
„Ich? Was kann ich denn machen?“
„Was du machen kannst?“, wiederholte Ian. „Nun, Jordan, du könntest sie holen.“
Die Abende, wenn alle in der Krankenstation schliefen und die Nacht still und kühl anbrach, liebte Molly am meisten. Sie saß auf der Veranda. Die Nachrichten aus dem Hauptquartier in Makua waren schlecht. Das waren sie stets.
An diesem Abend war es nicht anders gewesen. Es gab politischen Unruhen in der Hauptstadt, und vor einem Angriff der Rebellen wurde gewarnt. Das Hauptquartier verlangte, dass sie jederzeit zur Evakuierung bereitstanden.
Die Nacht war erfüllt von gedämpften Geräuschen von dem Wasserloch vor den Mauern der Station. Die Savanne war ein Zufluchtsort für die Wildtiere, unter denen die Dürre genauso viele Opfer gefordert hatte wie unter der einheimischen Bevölkerung.
Molly lehnte sich zurück und blickte zum Himmel, an dem die Sterne einen unbeschreiblichen Anblick boten. Allerdings hätte sie alles für eine Regenwolke gegeben.
Molly konnte nie in die Nacht hinausblicken, ohne ein wenig traurig zu werden. Irgendwo in einer Welt, die weit von ihrem jetzigen Leben entfernt war, hatte sie ihren Ehemann zurückgelassen und ihren Sohn begraben.
Sie versuchte, an keinen von beiden zu denken, um dem dumpfen Schmerz auszuweichen. Drei Jahre war sie davor weggelaufen.
Vertraute Schritte erklangen hinter ihr.
„Guten Abend“, begrüßte Molly ihren Kollegen. Dr. Richard Morton war klein, kahl und liebenswert. Er war über das Ruhestandsalter hinaus, aber er konnte nicht aufhören zu arbeiten, solange die Not so groß war. Molly war schlank und fast einen Kopf größer. Mit ihrem kurzen blonden Haar und den tiefblauen Augen erregte sie bei den afrikanischen Kindern stets Aufsehen.
„Warum schläfst du nicht?“, fragte sie ihren Freund.
„Weiß nicht.“ Der Arzt setzte sich neben sie. „Es liegt etwas in der Luft. Ich habe das im Gefühl.“
„Meinst du, wir sollten von hier verschwinden?“
Richard strich sich über das Gesicht. „Ich weiß es nicht, aber diesmal steckt mehr hinter den Warnungen.“
In der letzten Woche hatten sie wegen einer Grippeepidemie manchmal achtzehn Stunden am Tag gearbeitet. Molly suchte nach einer plausiblen Erklärung für seine Bedenken. „Du bist übermüdet.“
„Das sind wir beide.“ Richard tätschelte ihre Hand. „Geh schlafen. Morgen reden wir weiter.“
Molly folgte seinem Rat, machte aber noch einen Umweg durch die Kinderstation. Die diensthabende Schwester lächelte ihr zu, während sie sich davon überzeugte, dass jedes Kind atmete. Seit dem Krippentod ihres Sohnes verließ die Angst sie nie, dass ein Kind auf diese Weise sterben könnte.
Sobald sie sich davon überzeugt hatte, dass alles in Ordnung war, ging sie in ihr kleines Zimmer, ohne das Licht einzuschalten. Sie zog sich aus und glitt zwischen die kühlen Laken, schloss die Augen und träumte davon, Jeff wäre noch am Leben.
„Tut mir leid, dass ich zu spät komme.“ Jordan küsste Lesley auf die Wange und setzte sich ihr gegenüber an den Tisch. Bei jedem Zusammentreffen mit der erfolgreichen Architektin war er von ihrem Charme und ihrer Schönheit beeindruckt. Er griff nach der Speisekarte und traf rasch seine Wahl.
„Spann mich nicht auf die Folter“, bat Lesley. „Wie lief das Treffen mit Ian?“
Jordan fand es peinlich, über seine Ehefrau mit der Frau zu sprechen, die er heiraten wollte. „Gut.“ Er studierte die Weinkarte.
„Du willst nicht darüber sprechen?“
„Nicht besonders gern.“
„Na schön, ich verstehe das.“ Trotz ihrer Enttäuschung verfolgte sie dieses Thema nicht weiter.
Im letzten Jahr hatten sie gemeinsam an einem großen Bauprojekt auf der East Side von Chicago gearbeitet. Sie war die Architektin, er der Bauunternehmer. Der Himmel wusste, dass er keine neue Beziehung gesucht hatte. Es stimmte, wenn Ian behauptete, er habe sich nach Jeffs Tod in Arbeit vergraben.
„Es ist schwierig für dich“, sagte Lesley mit ihrer sanften Stimme. „Aber du musst auch verstehen, in was für eine unangenehme Situation mich das bringt. Ich treffe mich mit einem verheirateten Mann.“
„Ich verstehe das.“
„Ich will dich allerdings auch nicht zu einer Scheidung zwingen.“
„Diese Ehe ist längst tot.“
„Das hast du mir auch am Anfang gesagt“, erinnerte sie ihn. „Wir sehen uns aber nun schon seit sechs Monaten, und in dieser Zeit hast du kein einziges Mal erwähnt, dass du dich von Molly scheiden lässt.“ Es klang wie ein leichter Vorwurf.
„Ich hätte die Scheidung schon vor Jahren einreichen sollen.“
„Du hast es nicht getan. Weißt du auch, warum?“
„Ich war zu beschäftigt. Außerdem habe ich angenommen, dass Molly das machen wird.“
„Sie hat aber die Scheidung auch nicht eingereicht“, zeigte Lesley auf. „Hast du einmal darüber nachgedacht?“
Er nickte, gab dem Kellner einen Wink, bestellte und hoffte, Lesley würde das Thema Scheidung fallen lassen.
„Du liebst sie noch immer, nicht wahr?“ Sie wurde selten zornig auf ihn, anders als Molly. Lesley war verhalten und sehr besorgt, aber ihre Methoden wirkten Wunder bei ihm. „Das ist völlig verständlich.“
„Dass ich Molly liebe?“
„Ja. Ihr beide habt eine Tragödie erlitten.“
Er spürte einen schmerzlichen Stich in der Brust. „Sie gab sich selbst die...