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Mae | The Cruelest Mercy | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 2, 400 Seiten

Reihe: The Kinder Poison

Mae The Cruelest Mercy


1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-911244-21-3
Verlag: LEAF Verlag - Bücherbüchse OHG
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

E-Book, Deutsch, Band 2, 400 Seiten

Reihe: The Kinder Poison

ISBN: 978-3-911244-21-3
Verlag: LEAF Verlag - Bücherbüchse OHG
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Band 2 der Kinder Poison Trilogie von Natalie Mae Zahru wird alles tun, um zu verhindern, dass Kasta den Thron besteigt ... Aber ist sie bereit, selbst zur Schurkin zu werden, um ihn aufzuhalten? Nachdem sie die Querung überlebt hat, hat Zahru den Abenteuern ab geschworen. Während Kronprinz Jet sich mit der drohenden Gefahr eines Krieges auseinandersetzt, begnügt sie sich damit, herauszufinden, was die Zukunft für sie bereithält. Doch als Prinz Kasta mit einer schockieren den Behauptung zurückkehrt, trifft sie das aus heiterem Himmel: Er ist der wahre Sieger der Kreuzung, der rechtmäßige Erbe, und er trägt das Zeichen der Götter als Beweis. Und noch verwunderlicher: Er ist nicht der Einzige. Auch Zahru trägt das Zeichen und hat damit Anspruch auf den Thron. Das Letzte, was sie will, ist an der Seite ihres Möchtegern-Henkers zu regieren, aber sie kann nicht zulassen, dass Orkena in seine gnadenlosen Hände fällt. In einem Wettlauf gegen die Zeit müssen Zahru, Jet und ihre Verbündeten einen Weg finden, Kasta aufzuhalten, denn wenn er erst einmal gekrönt ist, weiß niemand, welche Schrecken er entfesseln wird, um den Krieg zu gewinnen #LoveTriangle #PageTurner #WüstenSetting #EnemiestoLovers

Natalie Mae, die von den Kritikern gefeierte Autorin der Kinder Poison Trilogie und anderen Jugendromanen. Sie war auch als freiberufliche Lektorin und Schreibberaterin tätig, und hält es für erwähnenswert, dass sie einmal einen Job hatte, bei dem sie Spinnen füttern musste. Ihr findet sie online unter nataliemaebooks.com. Natalie Mae auf Instagram: https://www.instagram.com/bynataliemae/
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Zielgruppe


Lesealter ab 14 Jahren

Weitere Infos & Material


Kapitel 1


Wie so viele Dinge im Palast ist auch die Landkarte von trügerischer Schönheit.

Der goldene Rand des cremefarbenen Pergaments schimmert auf, als Jet es auf seinem Schreibtisch glatt streicht und die Ecken mit Steinen beschwert. Es ist ein Kunstwerk mit vergoldeten Details und juwelengespickten Bauten, bei deren Anblick sich mir der Magen umdreht. So hat meine Heimatstadt nicht mehr ausgesehen, als ich das letzte Mal dort war. Erinnerungen wirbeln in mir hoch, während ich die kleinen Gebäude nachzeichne und das Grauen wieder lebendig wird, das uns nach der Durchquerung dort erwartet hat. Der Rauch, der aus Moras Zuhause quoll, und der verlassene Stall meines Vaters auf dem Hügel.

Ich berühre die Stelle, an der ich beinahe in ein Gewässer gesprungen wäre, das vor Krokodilen nur so wimmelt. Fahre über die Dächer der mit Kratern übersäten Anwesen, an denen ich mit Marcus, Melia und Jet im Schlepptau vorbeigerannt bin, bis ich einen Soldaten gefunden habe, der wusste, wo die Überlebenden geblieben sind. Und schließlich finde ich die dem Erdboden gleichgemachte Bäckerei, wo ich vor Erleichterung auf die Knie gefallen bin, nachdem ich erfahren hatte, dass meine Familie es sicher in die nächste Stadt geschafft hat.

All diese Linien auf dem Pergament sollten zerklüftet und rissig sein.

»Es waren insgesamt drei Bomben«, berichtet Jet. Der Sonnenschein, der durch die Palastfenster fällt, zeichnet Muster auf seinen Arm. »Sechzig Tote. Die meisten gestorben auf dem Marktplatz und hier in der Nähe dieser Anwesen. Wir glauben, dass Wyrim deine Heimatstadt ins Visier genommen hat, weil es in der Nähe genügend größere Städte gibt, sodass sich ein Angriff schnell herumspricht. Gleichzeitig ist die Stadt selbst zu klein, um starke Verteidigungsmaßnahmen bieten zu können. Doch du hast mein Wort, dass sich unsere besten Soldaten damit befassen. Wir konnten den Angriff noch nicht auf Wyrims Königin zurückführen, aber das werden wir noch.« Jet schließt die Finger um den Griff des Schwerts an seiner Hüfte. »Sie werden dafür bezahlen.«

Die Härte in seiner Stimme hinterlässt ein Kribbeln in meinem Nacken. Nach dem einen Mond, den wir getrennt waren, bin ich mir nicht sicher, ob ich sie vorher schon einmal wahrgenommen habe. Er klingt jetzt mehr wie der andere Prinz, den ich gekannt habe – und über den ich nicht weiter nachdenken werde. Denn der quält mich schon genug, auch ohne, dass ich ihn noch in anderen Personen wiederzuerkennen glaube.

Ich bin mir nicht sicher, ob ich die Antwort auf meine nächste Frage hören will, aber ich muss sie stellen. »Wirst du ihnen den Krieg erklären?«

Er zieht die Brauen zusammen und angesichts der Frage graben sich Falten in seine Züge. Jet sieht so viel älter aus als an dem Tag, an dem wir uns voneinander verabschiedet haben – so, als hätten wir Jahre voneinander getrennt verbracht und nicht nur einen Mond. Ich frage mich, was er sonst noch in dieser Zeit erfahren hat, das ihn so hat altern lassen. Eine feine, blaue Tunika hüllt seine von vielen Schwertkämpfen geformte Gestalt ein; eine Krone aus silbernen Blättern sitzt auf dem kurz geschnittenen Haar. Von Weitem sieht er immer noch aus wie der zu Scherzen aufgelegte junge Mann von dem Bankett, der mir die Namen der Speisen erklärt hat, mit Elfenbeinscheide und allem. Aber aus der Nähe wird dieses Bild von ihm immer weniger fassbar. Zudem wirkt er heute nervös, obwohl das wohl zu erwarten war, da in einer Stunde seine Krönung stattfindet.

Ich gebe zu, dass ich dem Ganzen ebenfalls mit Bedenken entgegensehe. Aber auch mit Aufregung; als würde ich mich wieder in den Sattel des Pferdes schwingen, das mir einst einen atemberaubenden Ritt in den Sonnenuntergang beschert hat, nur um mich dann über einer Klippe abzuwerfen. Ja, meine Gefühle für diesen luxuriösen Ort, der mich in ein Menschenopfer verwandelt hat, sind eindeutig komplex und verwirrend. Aber obwohl ich für den Rest meines Lebens allen Abenteuern abgeschworen habe, war das gläserne Boot, das Jet an diesem Morgen geschickt hat, um meine Familie und mich als seine Ehrengäste abzuholen, ein willkommener Anblick.

Hinter uns liegt ein zermürbender Mond. Zusammen mit den meisten Nachbarn sind wir in der nahegelegenen Stadt Kystlin untergekommen, während in Atera die Renovierungsarbeiten begonnen haben. Außerdem habe ich den Flüsterern aus Kystlin gemeinsam mit meinem Vater beigestanden, da sie sich auch noch um die Schoßtiere und das Vieh der Flüchtlinge kümmern müssen. Mora und Hen haben ebenfalls Arbeit gefunden und obwohl mir die langen Tage nichts ausmachten, da sie mich zumindest davon abhielten, an gewisse tote Prinzen zu denken, haben wir uns alle auf den Tag gefreut, an dem wir nach Hause zurückkehren können.

Zurück in unser durchschnittliches, langweiliges, wunderbar normales Leben.

»Krieg«, wiederholt Jet bekümmert und fährt sich mit einer Hand übers Kinn. »Nein, ich denke nicht, dass wir diesen Punkt schon erreicht haben. Ich hoffe, dass wir sie auch mit anderen Mitteln entmutigen können. Handelssperren, Erinnerungen an unsere überlegene militärische Stärke, ohne dass es Menschenleben kostet. Es gibt Mittel und Wege, dafür zu sorgen, dass sie das Ganze bedauern, auch ohne Menschen zu töten.«

Das klingt schon mehr nach dem barmherzigen jungen Mann, den ich als König gesehen habe. Ich stoße den Atem aus und tadle mich dafür, auch nur gedacht zu haben, er könnte wie Kasta klingen. Denn natürlich hat er einen Plan und wird einen Weg finden, das Nötige mit so wenig Schmerz wie möglich zu tun – er will keinen Krieg. Er braucht nichts zu beweisen, abgesehen davon, dass er sein Volk beschützen will.

»Gut«, antworte ich.

»Nun, in diesem Sinne …« Er rollt die Landkarte zusammen und erstarrt. »Nein, nicht in diesem Sinne. Ich weiß nicht, warum ich das gesagt habe. Das hier ergibt keinen Sinn, das ist Terrorismus und was ich dich fragen wollte, ist nicht – möchtest du etwas zu trinken?«

Ich lehne mich an den Schreibtisch. »Es ist wirklich seltsam, dich so nervös zu sehen.«

»Nervös?« Er lacht wie nur jemand lachen kann, der schon zur Hälfte Opfer seiner Panik ist. »Ich bin nicht nervös. Ich habe mit Orkenas mächtigsten Soldaten Diskussionen geführt, in denen sie mich zum Krieg drängen wollten. Das hier macht mich nicht nervös, denn ich wurde dazu erzogen, mich Riesen zu stellen.« Er zeigt auf mich, als würde ich anderer Meinung sein. »Ich bin der Stahl Orkenas …«

»Jet! Was willst du mich fragen?«

Er hebt seine Hand, ballt sie vor seinem Mund zur Faust und zieht eine Grimasse. »Ich … habe ein Geschenk für dich? Komm mit.«

Ich würde ihn gern darauf hinweisen, dass das ein weiterer Themenwechsel ist, aber er marschiert bereits durch die Tür und mir bleibt keine andere Wahl, als ihm zu folgen. Und das meine ich ernst, denn der Aufenthalt in Jets »Zimmer« ist, wie sich herausgestellt hat, um ein Vielfaches komplizierter als in jedem anderen normalen Schlafgemach. Denn seine Räume bestehen aus zahlreichen Zimmern, Korridoren, Geheimgängen und falschen Türen, sodass ich befürchte, mich ohne ihn hier sofort zu verirren. Und so lasse ich die Landkarte und die beunruhigenden Gedanken an Bomben liebend gern zurück, ducke mich durch die verborgene Tür eines Gewächshauses, in dem Schmetterlinge mit juwelenbesetzten Flügeln herumflattern, durchquere einen Raum, der groß genug für ein Badebecken ist, und betrete den Bereich, in dem wir den Rundgang begonnen haben – das Schlafgemach.

Einmal mehr benutze ich auch diesen Ausdruck eher im weiten Sinne. Kein Schlafzimmer, in dem ich je gewesen bin, bestand zur Gänze aus silbernem marmorierten Eisstein, um die Hitze des Tages abzuwehren. Keines besaß eine Decke, die mehrere Stockwerke hoch war, und erst recht keine, in deren Kuppel Städte geschnitzt waren, die von hinten mit magischem Feuer beleuchtet wurden. Die sieben riesigen Fenster wären auch für einen Ballsaal passend und der Balkon bietet genug Platz für eine ganze Abendgesellschaft. Mit Blick auf die inneren Palastgärten, in denen die dürren, mit Leuchtmitteln geschmückten Bäume wie Sterne funkeln.

»Das ist kein Ballsaal«, erklärt Jet laut, weil ich ihm gesagt habe, dass es mich an einen erinnert, als wir das erste Mal hier waren. »Betrachte es als die ›Höhle des Kriegers‹ oder das ›Nest des Schwertkämpfers‹. Dort drüben an der Wand hängen sechzig Waffen.«

»Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich diesmal nichts gesagt habe.«

»Ich kann spüren, wie du es findest.«

Ich grinse. Langsam fühlen sich die Dinge wieder leichter an, mehr so, wie wir nach der Durchquerung miteinander umgegangen sind. Und ich räume ein, dass vieles heute etwas gezwungen gewirkt hat, weil auch ich bei der Aussicht auf ein Wiedersehen mit ihm nervös war. Schließlich ist ein ganzer Mond verstrichen, während dem ich mich abwechselnd gefragt habe, wie es wäre, ihn richtig zu küssen, und mir Sorgen gemacht habe, dass ich nur Gefühle für ihn entwickelt habe, weil ich in einer enorm belastenden Situation war und deshalb jeden, der mich nicht töten wollte, attraktiv fand. Ich bin mir immer noch nicht sicher, wo ich jetzt stehe, aber die Erinnerung an diese Ungezwungenheit, diese Sicherheit zwischen uns ist ein guter Anfang.

Jet führt mich zu einer Vertiefung im Boden – die eine perfekte Tanzfläche abgäbe, wenn die Sofas daraus entfernt würden – und dreht sich mit einem Grinsen zu mir um. »Schließ die...


Mae, Natalie
Natalie Mae, die von den Kritikern gefeierte Autorin der Kinder Poison Trilogie und anderen Jugendromanen. Sie war auch als freiberufliche Lektorin und Schreibberaterin tätig, und hält es für erwähnenswert, dass sie einmal einen Job hatte, bei dem sie Spinnen füttern musste. Ihr findet sie online unter nataliemaebooks.com.

Natalie Mae auf Instagram: https://www.instagram.com/bynataliemae/



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