E-Book, Deutsch, Band 0350, 400 Seiten
Reihe: Collection Baccara
Major / Jensen / Etherington Collection Baccara Band 350
1. Auflage 2015
ISBN: 978-3-7337-2248-7
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 0350, 400 Seiten
Reihe: Collection Baccara
ISBN: 978-3-7337-2248-7
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Ann Major wird nicht nur von ihren Leserinnen sehr geschätzt, sondern bekommt auch von anderen Romance-Autorinnen wie Nora Roberts und Sandra Brown tolle Kritiken. Aber ihr Erfolg ist hart erarbeitet, denn sie sagt von sich selbst, dass sie keine Autorin ist, der alles zufliegt. Sie braucht die täglichen kleinen Rituale - sie bekocht die Familie, spielt mit den Katzen, geht ihren Hobbys nach. Daraus schöpft sie dann die Kraft und die Inspiration, sich ihre wundervollen Geschichten auszudenken und sie in langen, harten Stunden am Computer niederzuschreiben. Ann wuchs in Texas auf und hat Englisch und Spanisch studiert. Auch Französich spricht sie fließend. Einige Jahre lehrte sie, doch als sie ihr erstes Kind bekam, blieb sie zu Hause. Damals begann sie zu schreiben, einfach so, ohne vorher einen Kurs über kreatives Schreiben besucht zu haben. 'Es war sehr einsam und extrem frustrierend", sagt sie über diese Zeit. 'Aber niemals kam mir in den Sinn, aufzugeben." Viele ihre 35 Romances haben es sogar auf die Bestsellerliste der New York Times geschafft. Mittlerweile weiß sie auch, wie wichtig die Unterstützung von anderen Autorinnen ist, und engagiert sich sehr in der Organisation Romance Writers of America. Ann Major hat noch einen zweiten Beruf: Sie ist eine anerkannte Pianistin und spielt seit 30 Jahren Klavier. Sie wohnt in Corpus Christi, Texas, und reist leidenschaftlich gern.
Autoren/Hrsg.
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1. KAPITEL Ich träume Tag und Nacht von dir. Diese SMS hatte Calla bereits vor etwa einem Monat bekommen, aber sie brachte es nicht übers Herz, sie zu löschen. Hatte Detective Devin Antonio das wirklich ernst gemeint? Wenn ja, hatte er die SMS sicher aus Versehen an sie geschickt. Sie war bestimmt für jemand anderen gedacht gewesen. Denn als Calla ihn ein paar Tage später darauf angesprochen hatte, hatte er so getan, als wisse er nicht, wovon sie sprach. Trotzdem hatte sie sich jetzt frühzeitig von der Hochzeit ihrer besten Freundin verabschiedet, weil Devin nicht, wie versprochen, gekommen war. Sie saß in einem Taxi und klapperte einen Ort nach dem anderen auf der Suche nach ihm ab, denn es war so gar nicht seine Art, nicht zu erscheinen. Sie machte sich Sorgen um ihn. „Soll ich wieder auf Sie warten?“, fragte der Taxifahrer, als er vor der Polizeiwache hielt. Ein Blick auf den Taxameter genügte. Diese Aktion würde Calla ein Vermögen kosten! „Nein, danke. Das ist vermutlich mein letzter Halt“, erwiderte sie schnell und reichte dem Fahrer ein paar Geldscheine. Sie hatte bereits mehrmals versucht, Devin anzurufen, mehrere SMS geschickt, und bei ihm zu Hause hatte sie auch schon nachgesehen. Sogar in Paddy’s Bar, seiner Lieblingskneipe, hatte sie angerufen. Die Polizeiwache war ihre letzte Hoffnung. Einige Leute starrten sie an, als sie in ihrem dunkelblauen Brautjungfernkleid mit den weißen Blümchen im Haar aus dem Taxi stieg. Sie hörte sogar zwei bewundernde Pfiffe. Nachdem die Eingangstür zur Polizeiwache hinter ihr zugefallen war, wandte sich Calla an die gelangweilte Schalterbeamtin in dem kleinen schäbigen Vorraum. „Ich möchte zu Detective Antonio, bitte.“ Die Frau tippte etwas in den Computer ein und verkündete: „Antonio hat heute frei.“ Devin hatte ihr versprochen, sich den Tag freizunehmen. Calla hatte gehofft, dass eine luxuriöse romantische Hochzeit ihn dazu bewegen würde, endlich den ersten Schritt zu tun. „Was ist mit Lieutenant Meyer?“, fragte sie die Beamtin, worauf diese sie mit hochgezogenen Augenbrauen musterte. „Haben Sie einen Termin?“ „Nein, aber er ist ein guter Freund von mir“, erwiderte Calla lächelnd und zog ein Stück Torte aus ihrer Tasche, das sie notdürftig in eine Plastiktüte gepackt hatte. Eigentlich hatte sie es Devin mitbringen wollen. „Eine gemeinsame Freundin von uns hat heute geheiratet, da dachte ich, ich bringe ihm ein Stück Torte vorbei.“ Die Frau sah sie aus zusammengekniffenen Augen finster an. Calla wunderte sich nicht über diese argwöhnische Reaktion, denn sie lebte bereits seit sechs Jahren in New York. Ursprünglich stammte sie aus Texas, da waren die Leute viel offener und freundlicher. „Was ist das für eine Farbe?“, wollte die Beamtin plötzlich wissen. Calla sah auf das Stück Torte in ihrer Hand. „Meine Freundin Shelby hat darauf bestanden, ihre Hochzeitstorte selbst zu backen. Die Rosen hätten blau sein sollen, sind aber wohl …“ „Ich meine Ihr Haar“, unterbrach die Beamtin sie unwirsch. „Oh, das ist goldblond mit champagnerfarbenen Strähnchen.“ Mit leiser Stimme fuhr sie fort: „Der Stylist heißt Kirk und arbeitet bei Tangles im West Village. Richten Sie ihm einen Gruß von mir aus, dann kriegen Sie bestimmt Prozente.“ „Super.“ Einen Moment später summte der Türöffner der Tür, die in das Innere der Wache führte. Ha, das hatte gewirkt! In dieser Stadt musste man sich einfach zu helfen wissen. Beziehungen gingen in New York über alles. Calla fühlte sich zuversichtlicher, als sie den Flur zu Devins Dienstzimmer entlangging. Ein paar Mal war sie schon hier gewesen, deshalb wusste sie auch, wo sich das Büro von Lieutenant Meyer befand. Devin hatte nur mit den Achseln gezuckt, als Calla ihn gefragt hatte, was sein Boss für ein Mensch war. Aber so war er nun einmal, und sie hatte gespürt, dass er gern für diesen Mann arbeitete. „Herein!“, rief eine laute Stimme, nachdem Calla zaghaft an die Tür von Devins Vorgesetztem geklopft hatte. Das Büro war ziemlich klein. Hinter dem großen Schreibtisch saß ein etwa fünfzigjähriger Mann. Er musterte sie von oben bis unten. „Kann ich Ihnen helfen?“ „Ich suche Detective Antonio.“ „Der ist nicht hier.“ „Das hat die Dame am Eingang mir bereits gesagt. Ich hatte gehofft, dass Sie vielleicht wissen, wo er ist. Er hat versprochen, zur Hochzeit meiner Freundin zu kommen, ist aber nicht aufgetaucht. Zu Hause ist er nicht, und ans Telefon geht er auch nicht. Ich mache mir Sorgen.“ „Antonio kommt allein zurecht.“ „Bestimmt. Darf ich mich kurz setzen?“ Ohne eine Antwort abzuwarten, ließ sie sich in den Stuhl vor dem Schreibtisch fallen. „Sind Sie seine Freundin?“ Na ja, die wäre ich gern … „Nein, nur eine Freundin.“ „Ich dachte immer, Antonio wäre ein schlauer Kerl. Aber leider musste ich ihn heute vorübergehend suspendieren.“ Calla spürte, wie alle Farbe aus ihrem Gesicht wich. „Wann genau?“ „Vor ein paar Stunden.“ Deshalb war er also nicht aufgetaucht. Aber er hätte sie doch anrufen können! Vielleicht hätte sie ihm ja irgendwie helfen können. „Aus welchem Grund?“, stieß sie stammelnd hervor. „Tut mir leid, aber das darf ich Ihnen nicht sagen.“ „Hat er großen Ärger?“ „Ja.“ „Könnte er deswegen seinen Job verlieren?“ „Die Gefahr besteht durchaus.“ Obwohl Devin recht verschwiegen war, was seine Gefühle, sein Privatleben und seine Vergangenheit betraf, wusste Calla doch, dass ihm seine Arbeit viel bedeutete. „Aber er ist doch ein toller Polizist.“ „Finde ich auch.“ „Warum haben Sie ihn …“ Der Lieutenant schüttelte nur den Kopf. Von ihm würde sie ganz sicher nichts erfahren. „Haben Sie eine Ahnung, wo ich ihn finden könnte?“ „Versuchen Sie es bei Paddy’s.“ „Da war ich bereits.“ „Oder im O’Leary’s Pub. Das liegt zwei Blocks östlich von hier.“ Nachdem Calla sich verabschiedet hatte, machte sie sich auf den Weg zum Pub. Sie trug zwar hohe Absätze, beschloss aber trotzdem, zu Fuß zu gehen. Obwohl sie bereits bei unzähligen Modelshows aufgetreten war und es in New York zu etwas gebracht hatte, war ihr mulmig zumute bei der Vorstellung, dass sie Devin gleich gegenüberstehen würde. Warum nur? Vielleicht weil sie wusste, dass er schon einmal suspendiert worden war. Weil Devin nicht näher darauf eingegangen war, als er ihr davon erzählte, hatte sie im Netz recherchiert. Allerdings hatte sie nicht viel darüber herausgefunden und auch nicht bei ihm nachgebohrt, was recht untypisch für sie war. Fast wäre sie am O’Leary’s vorbeigegangen, denn die alte Eichentür, die in das Lokal führte, war völlig unscheinbar. Über der Tür hing ein Holzschild, auf dem etwas in Gälisch geschrieben stand. Zu gern hätte sie gewusst, was das hieß. Calla öffnete die Tür und trat in den kleinen dunklen Schankraum ein. Sofort drehten sich alle Gäste zu ihr um und starrten sie wortlos an. Oje, vor lauter Sorge um Devin hatte sie ganz ihr Brautjungfernkleid vergessen. Hocherhobenen Hauptes schritt sie durch den düsteren Raum und wünschte, sie hätte eine Taschenlampe mitgenommen. Denn der Kamin an der hinteren Wand der Kneipe beleuchtete den Raum nur spärlich. Der Holzboden war uneben und knarzte unter ihren Schritten. Calla musste aufpassen, wo sie hintrat, um nicht zu stolpern. „Ist Antonio hier?“, fragte sie den Barkeeper. Wortlos deutete er in die hintere Ecke des Raums. Als sie sich umdrehte, erkannte sie Devin, der allein über ein Glas gebeugt an einem der Tische saß. Mit den Fingern strich er sanft über den Rand des Glases. Callas Herz zog sich zusammen, als sie auf seine Hände blickte. Sie wünschte sich nichts sehnlicher, als dass er mit diesen Händen über ihre Haut streicheln würde. Mit wenigen Schritten war sie bei ihm, und er sah zu ihr auf. Seine grünen Augen, die im Feuerschein einen starken Kontrast zu seiner gebräunten Haut bildeten, schienen sie zu durchbohren. Oje, was wollte sie eigentlich hier? Er war verletzt worden und wollte allein sein. Warum wollte sie ihm unbedingt helfen? Er hatte ihr schließlich in den letzten Wochen wenig Hoffnung gemacht. Na gut, er war ihr und ihren Freundinnen zu Hilfe geeilt und hatte sie ein paar Mal sehnsüchtig angeschaut. Aber das war auch schon alles gewesen. Doch es gelang Calla einfach nicht, die SMS zu vergessen. War sie für sie gewesen oder für jemand anderen? Als er nach ihrem Handgelenk griff und sie auf die Bank neben sich zog, lief ihr ein Schauer über den Rücken. Vielleicht würde er jetzt ja endlich seinem Verlangen nachgeben und sie … „Bist du ein Engel?“, fragte er mit schwerer Zunge, ehe er sie an sich zog und auf den Hals küsste. Na, super! Er war total besoffen. Wieder nichts. „Ich bin’s, Calla“, erklärte sie mit fester Stimme und wich vor ihm zurück. Als er sie weiterhin verständnislos ansah, schluckte sie ihren Stolz hinunter und fügte hinzu: „Calla Tucker.“ „Calla“, murmelte Devin leise. Sie hatte das Gefühl, allein von seinem Atem einen Rausch zu bekommen. „Ich habe dich vermisst.“ „Träumst du manchmal von mir?“ Sie...