Maletzky / Seeliger / Wannöffel | Arbeit, Organisation und Mobilität | Buch | 978-3-593-39887-7 | sack.de

Buch, Deutsch, 534 Seiten, Großformatiges Paperback. Klappenbroschur, Format (B × H): 141 mm x 213 mm, Gewicht: 655 g

Maletzky / Seeliger / Wannöffel

Arbeit, Organisation und Mobilität

Eine grenzüberschreitende Perspektive

Buch, Deutsch, 534 Seiten, Großformatiges Paperback. Klappenbroschur, Format (B × H): 141 mm x 213 mm, Gewicht: 655 g

ISBN: 978-3-593-39887-7
Verlag: Campus Verlag GmbH


Arbeit, Organisation und Mobilität lassen sich in einer globalisierten Welt kaum noch getrennt voneinander betrachten. Dies nehmen die Autorinnen und Autoren zum Anlass, die Erkenntnisse der Arbeits-, Organisations- und Migrationssoziologie aus subdisziplinärer Perspektive zu untersuchen. Der Band eröffnet damit einen neuen Blick auf zentrale Gegenstände sozialwissenschaftlicher Forschung.
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InhaltVorwort9Einleitung: Arbeit, Organisation und Mobilität aus grenzüberschreitender PerspektiveMartina Maletzky, Martin Seeliger und Manfred Wannöffel11I.Die Analyse von Raum, Mobilität und deren FolgenWovon wir reden, wenn wir über Raum reden: Raum als Deutungsmuster und Erkenntnisperspektive der globalisierten WeltMartina Fuchs29Transnationale Verflechtungen - Ludger Pries' figurationssoziologische Sozialraumtheorie mit doppelt grenzüberschreitendem SinnhorizontMartin Seeliger46Migrationsforschung "sachsonisch", "teutonisch" und "gallisch": Eine transnationale WissenschaftssoziologieMonika Salzbrunn63Der politische Dialog als Instrument der Bewältigung von Multikulturalität: Eine diskursanalytische Betrachtung des Integrationsgipfels in DeutschlandIvo Nájera Núñez85Irregular Migrant Citizenship: Exploring a Conceptual Horizon of Global Care Chains through Domestic Workers' Negotiation over Social and Economic RightsKyoko Shinozaki110Urbi et Orbi: Transnationale religiöse NetzwerkeAlexander-Kenneth Nagel133II.Arbeit und Arbeitsorganisation in grenzüberschreitender PerspektiveBetriebsräte im Prozess sozialer InnovationenFriedrich Fürstenberg157Mitbestimmung im Volkswagen-KonzernAlexandra Baum-Ceisig und Bernd Osterloh176Transnationalisierung der Automobilindustrie als Herausforderung für Europäische BetriebsräteAxel Hauser-Ditz, Markus Hertwig, Valentina Mählmeyer und Luitpold Rampeltshammer190Arbeitsmigration in Mexiko: Transnationale Erwerbsregulierung im nordamerikanischen Wirtschaftsraum? Oscar Calderón und Manfred Wannöffel229Wohlfahrtsregime als Konfigurationen der Erwerbsstrukturierung - Das Beispiel LateinamerikasRainer Dombois253Sozioökonomische Verunsicherungen und Schuldenkrise des Staates als Hintergrund für postdemokratische TendenzenRolf G. Heinze272Global oder lokal? Produktions- und Personalsysteme lokaler Automobilhersteller in den BRIC-LändernUlrich Jürgens und Martin Krzywdzinski291Handlungsfelder für Arbeit, Personalmanagement und Mitbestimmung an der Schnittmenge von Nachhaltigkeit, Innovation und GlobalisierungWerner Widuckel322III.Grenzüberschreitung in und von Organisationen: Koordination, Legitimation und WissenDie Qual der Wahl? Multiple Optionen bei der Umsetzung und Entwicklung von Technologiestrategien von Multinationalen Unternehmen in MexikoJorge Carrillo347The Machines in Division of Labour Studies: Facts and DebatesMichel Freyssenet367Die Auswahl von Expatriates - Die strukturelle Unzulänglichkeit des PersonalmanagementsHeiner Minssen378Zur Strukturierung von organisationalen Mobilitätsregimen - Institutionen-theoretische Überlegungen zur Genese von intraorganisationalen Mobilitätsmustern zwischen Deutschland und MexikoMartina Maletzky398Bridging Diverse Expectations in Germany and Pakistan: The Transnational Legitimization Strategies of CaritasZeynep Sezgin and Dennis Dijkzeul430Religiöse Migrantenorganisationen in einem transnationalen organisationalen Feld - Die Fallstudien AABF und DITIB im VergleichKerstin Rosenow-Williams und Tülay Tuncer-Zengingül463Transnational Political Education: The German Political Foundations in MexicoChristel Adick and Gustavo Emmerich483Zum Leben und Werk von Ludger Pries - Eine (erwerbs-)biografische SkizzeKarin Pries und die Herausgeber515Autorinnen und Autoren521Tabula Gratulatoria530


Die Verbindung von Arbeit und grenzüberschreitender Mobilität im engeren (personelle Mobilität) und im weiteren Sinn (Migration) ist zuneh-mend eine gesellschaftliche Realität, die erst mit Zeitversetzung und sehr limitiert von Arbeits- und Organisationssoziologen erforscht wird (Kessel-ring/Vogl 2010; Mense-Petermann 2009; Minssen 2009). Arbeits-bezogene Mobilität wird immer mehr zu einem Imperativ moderner Arbeitswelten (Kesselring/Vogl 2010). So gab es in Deutschland im Jahr 2011 nach Daten des VDR (2012) 8,8 Millionen Geschäftsreisende, das ist ein Plus von 7,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Bei einer Zahl von 41.293.000 inländischen Erwerbstätigen bedeutet dies, dass jeder fünfte Dienstreisen angetreten hat. Dies sind im Jahr 2011 163,9 Millionen Geschäftsreisen, die 44,8 Milliarden Euro kosteten. Zwar haben die Zahlen von Geschäftsreisen insgesamt im Vergleich zu 2003 abgenommen, jedoch sind gleichzeitig für den einzelnen Arbeitnehmer Rationalisierungs- und Normalisierungsschübe erkennbar (Kesselring/Vogl 2010), bei denen es zunehmend als selbstverständlicher angesehen wird, beruflich mobil zu sein und Kompensationen bei gleichzeitigem Anstieg der Anforderungen an Arbeitnehmer geringer ausfallen als zuvor. Während die Zahl der Geschäftsreisen leicht abgenommen hat, haben langfristige Ortswechsel von Mitarbeitern grenz-überschreitend agierender Unternehmen tendenziell eher zugenommen. Bei vielen Unternehmen wird eine leichte Zunahme erwartet (Brookfield 2010). Wenig ist jedoch bislang bekannt über Folgen und Funktionen von (grenzüberschreitender) Mitarbeitermobilität für das Arbeitsleben. In der Sozialwissenschaft werden vereinzelt aus lebensweltlicher (zum Beispiel Vorheyer 2012; Cohen 1977) oder postkolonialer Perspektive (zum Bei-spiel Fechter/Walsh 2010; Leonhard 2010) Analysen betrieben, arbeits-soziologisch ist das Thema jedoch unterbeleuchtet (für Ausnahmen siehe Minssen 2013; 2009).Pries (2010b: 131ff.) weist zu Recht darauf hin, dass ein methodo-logischer Nationalismus bei der Betrachtung von arbeitssoziologischen Gegenständen vielfach zu kurz greift. Eine grenzüberschreitende Perspektive führt zu neuen Forschungsperspektiven und Ergebnissen. Dies gilt für die Erforschung der Arbeits- und Beschäftigungs- sowie Beteiligungsbedingungen. So führt die Analyse von Erwerbsarbeit aus grenzüberschreitender Perspektive zu neuen Typenbildungen wie zum Beispiel dem globalen Manager, der globalen Elite oder Bourgeoisie (Pohlmann 2009; Hartmann 1999; Gottwald/Klemm 2009), Berufs-nomaden (Vorheyer 2012), globaler Weltklasse (Kanter 1996). Auch bringt grenzüberschreitende Erwerbsarbeit Eigenheiten bezüglich arbeits- und lebensweltlicher Erfahrungen grenzüberschreitend tätiger Arbeitneh-mer sowie deren gesellschaftliche und organisationale Einbindung und Prägung hervor (Kreutzer/Roth 2006; Maletzky 2010; Klemm/Popp 2006; Mense-Petermann 2006; 2009; Wagner 2006; Minssen 2009; Minssen/Schmidt 2008; Kesselring/Vogl 2010). Grenzüberschreitende Erwerbsarbeit hat vielfach zu Grenzüberschreitung bei der Erwerbstrukturierung geführt, die die Interessenregulierung vor neue Herausforderungen stellt (Pries 2010a; 2010b; Pries/Wannöffel 2011; Whittall u.a. 2009; Seeliger 2012). Auch soziale Ungleichheiten, die aus der Verortung durch Arbeit in der Gesellschaft (re)produziert werden, sind - wie das Beispiel der Berliner Jugendlichen zeigt - aus grenzüber-schreitender Perspektive neu zu beleuchten (siehe auch Berger und Weiß 2008).Wie oben aufgezeigt sind Arbeitsorganisation, -regulierung und nicht zuletzt auch einige Formen von Mobilität an Organisationen gekoppelt und durch die Überschreitung von nationalstaatlichen Grenzen durch Güter, Dienstleistungen und Menschen geprägt (Pries 2010; Rehbein/Schwengel 2008). Dies gilt vor allem für Wirtschaftsorganisationen. So wird bei internationalen Konzernen wie Volkswagen knapp 90 Prozent des Absat-zes im Ausland generiert und sie bewegen jährlich Tausende von Men-schen durch die Welt


Dr. Martina Maletzky arbeitet am Lehrstuhl Organisation, Migration, Mitbestimmung an der Ruhr-Universität Bochum. Martin Seeliger ist Promotionsstipendiat am Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung in Köln. Dr. Manfred Wannöffel ist Geschäftsführender Leiter der Gemeinsamen Arbeitsstelle Ruhr-Universität Bochum/Industriegewerkschaft Metall.


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