Mallery / Raye Harris / Winspear | Julia Gold Band 71 | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 0071, 448 Seiten

Reihe: Julia Gold

Mallery / Raye Harris / Winspear Julia Gold Band 71


1. Auflage 2016
ISBN: 978-3-7337-0745-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 0071, 448 Seiten

Reihe: Julia Gold

ISBN: 978-3-7337-0745-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



WÜSTENNÄCHTE von WINSPEAR, VIOLET
Bei einem Ausritt in die Wüste wird Lorna verschleppt - von dem attraktiven Scheich Kasim ben Hussayn. Lorna fühlt sich wie magisch zu ihm hingezogen. Wird in der luxuriösen Oase des atemberaubenden Wüstenprinzen ein Märchen aus 1001 Nacht für sie wahr?
BITTERSÜßE STUNDEN DER LIEBE von MALLERY, SUSAN
Am Hof des Königs von Bahania lernt Cleo den unwiderstehlichen Prinzen Sadik kennen. Prickelnden Küssen folgt eine leidenschaftliche Liebesnacht. Cleo schwebt auf Wolke sieben. Doch darf sie von einem Happy End träumen? Schließlich muss Sadik standesgemäß heiraten ...
GEKÜSST VON EINEM SCHEICH von RAYE HARRIS, LYNN
'Bella, du lebst!' Scheich Adan ist überglücklich. Endlich kann er seine tot geglaubte Verlobte wieder in den Armen halten. Nun steht einer baldigen Hochzeit nichts mehr im Wege - doch Bella wirkt vollkommen verändert. Ist diese Frau wirklich die, für die Adan sie hält?



Die SPIEGEL-Bestsellerautorin Susan Mallery unterhält ein Millionenpublikum mit ihren herzerwärmenden Frauenromanen, die in 28 Sprachen übersetzt sind. Sie ist dafür bekannt, dass sie ihre Figuren in emotional herausfordernde, lebensnahe Situationen geraten lässt und ihre Leserinnen und Leser mit überraschenden Wendungen zum Lachen bringt. Mit ihrem Ehemann, zwei Katzen und einem kleinen Pudel lebt sie in Washington.

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2. KAPITEL

Als Lorna am nächsten Morgen das Hotel verließ, kündigte der im Osten rötlich gefärbte Himmel den nahen Sonnenaufgang an.

Kaum hatte sie den großzügigen Vorhof des Ras Jusuf erreicht, entdeckte sie den Stallburschen. „Salam aleikum“, begrüßte sie ihn in dessen Landessprache, doch ihr Blick galt einzig dem Fuchswallach, dessen Zügel er hielt.

„Salam aleikum“, erwiderte Mustafa und beobachtete mit einiger Skepsis, wie die junge Frau, die in ihrer Reitkleidung fast knabenhaft wirkte, eine Wasserflasche und etwas Proviant in der Satteltasche verstaute.

Doch seine Bedenken hinsichtlich Lornas abenteuerlichem Vorhaben schienen verflogen, als sie sich ebenso gekonnt wie elegant in den Sattel schwang.

„Chef lässt der Lella sagen, sie soll vorsichtig sein“, teilte er ihr in gebrochenem Französisch mit und überließ ihr die Zügel.

„Richte deinem Chef aus, dass ich vor Sonnenuntergang zurück bin“, erwiderte sie lächelnd, weil sie stillschweigend davon ausging, dass die Sorge des Stallbesitzers weniger ihr als vielmehr dem wertvollen Pferd galt.

Ohne eine Antwort abzuwarten, trieb sie den Fuchswallach an und ritt durch den großen Torbogen, der das Hotelgelände begrenzte. Im leichten Trab passierte sie die Palmen, die das ausgetrocknete Flussbett eines Wadis säumten, ehe sie das Pferd mit leichtem Schenkeldruck aufforderte zu galoppieren.

Als sie endlich die Wüste erreichte, machte sich ein grenzenloses Glücksgefühl in ihr breit. Die Sonne, die wie eine Scheibe allmählich am Horizont aufging, tauchte die unwirtliche Landschaft in betörende Farben, und das gleichmäßige Geräusch der Hufe auf dem steinigen Untergrund bestärkte Lorna in der Gewissheit, dass sie ihrem lang ersehnten Ziel näher kam.

Mit ihrem Vater hatte sie auch den letzten Halt verloren, der ihr geblieben war, und so erhoffte sie sich von ihrem Ausflug mehr als nur das Wissen darum, wie der Ort aussah, an dem er die vielleicht glücklichste Zeit seines Lebens verbracht hatte.

Vielmehr hatte sie die inständige und mitunter an Verzweiflung grenzende Hoffnung, an diesem fruchtbaren Fleckchen Erde inmitten der endlosen Einöde eine Antwort auf die Frage zu finden, wie sie ihr weiteres Leben gestalten sollte.

Denn nichts traf weniger auf sie zu als Rodneys Vorwurf, sie sei aus Eis. Das Gegenteil war richtig. Wie jede junge Frau kannte auch sie den Wunsch nach Zärtlichkeit und Geborgenheit, doch anders als die meisten ihrer Altersgenossinnen verabscheute sie jene beiläufigen und unverbindlichen Liebkosungen, die Rodney zu Recht als Flirt beschrieben hatte. Nicht minder verabscheute sie die Männer, die glaubten, mit einem flüchtigen Kuss, der zu nichts verpflichtete, ihr Herz erreichen zu können.

Noch hatte sie keinen Anlass, die Hoffnung aufzugeben, dass es auch andere Männer gab. Zu ihrem Leidwesen war sie jedoch bislang keinem begegnet, dessen Fantasie über plumpe Annäherungsversuche und leere Schmeicheleien hinausgegangen wäre. Doch ehe sie sich mit weniger zufriedengab, als ihr zustand, wollte sie lieber ihre Unabhängigkeit behalten, selbst wenn diese mitunter Züge von Einsamkeit trug.

Ähnlich ungeklärt wie ihre Zukunft in Hinsicht auf ihr Privatleben war auch die bezüglich ihres Berufslebens. Seit Längerem erwog sie, sich zur Krankenschwester ausbilden zu lassen. Nicht minder reizte sie der Gedanke, Medizin zu studieren oder Tierärztin zu werden.

Doch wie alle anderen Entscheidungen musste auch diese warten, bis ihr dringendstes Anliegen erfüllt war und sie mit eigenen Augen jenen Ort gesehen hatte, an dem schon das Leben ihres Vaters die entscheidende Wendung erfahren hatte.

Endlich tauchte vor ihr der lang gestreckte Rücken einer Hammada auf, jener dünenartigen Erhebungen, die der stetige Wind im Laufe der Jahrhunderte in der Wüste aufgeschüttet hatte. Dahinter, so wusste Lorna, lag ihr Ziel: die Oase von Fadna.

Mit klopfendem Herzen trieb sie das Pferd die Anhöhe hinauf, und je näher sie dem Scheitelpunkt kam, desto mehr konnte sie die sengende Hitze der Sonne spüren, die sich an dem wolkenlosen Himmel allmählich dem Zenit näherte.

Unwillkürlich richtete sie sich im Sattel auf, und noch ehe sie den Gipfel erreicht hatte, gerieten Palmenwipfel in ihren Blick. Als der Fuchs vorsichtig den Abstieg begann, musste sich Lorna den Hut tief ins Gesicht ziehen, so sehr blendete das gleißende Licht, das vom weißen Sand reflektiert wurde.

Erst als sie die Ebene erreicht hatte, konnte sie endlich das saftige Grün zu beiden Seiten des kleinen Wasserlaufs erkennen, der die Oase speiste. Erschöpft stieg sie vom Pferd und stellte sich in den Schatten einer Palme. Als sie den Hut absetzte, blieb ihr das Haar an der Stirn und den Schläfen kleben.

Doch der Anblick, der sich ihr bot, entschädigte sie augenblicklich für die Strapazen, die sie auf sich genommen hatte. Einen friedlicheren und schöneren Ort als diesen kleinen Garten Eden hatte sie nie zuvor gesehen. Trotzdem hatte sie das Gefühl, nach Hause zu kommen, so vertraut war ihr jedes Detail von den Bildern ihres Vaters, der die Oase in allen erdenklichen Perspektiven und im ständig wechselnden Licht der verschiedenen Tageszeiten gemalt hatte.

Deshalb fiel es Lorna auch nicht schwer, die Richtung einzuschlagen, in der das kleine Häuschen stehen musste, das er bewohnt hatte. Zielstrebig und voller ungeduldiger Vorfreude durchquerte sie den Palmenhain, als sie plötzlich wie erstarrt stehen blieb. Zwischen den Bäumen hindurch schimmerten die Überreste eines Hauses, das einzig noch den Tauben als Zuflucht dienen konnte, die den Eindringling mit lautem Gurren empfingen.

Lorna trat näher und betrachtete ungläubig die mit Kalk getünchten Steine, die einst die Wände gewesen und nun von wilden Pflanzen überwuchert waren. Noch schmerzlicher als der Anblick der Ruine traf sie jedoch die Gewissheit, dass damit auch eine heimliche Sehnsucht zerstört war. Denn insgeheim hatte sie mit dem Gedanken gespielt, nach ihrem ersten Besuch eines Tages zurückzukehren und längere Zeit hier zu leben, um ein wenig von jener inneren Kraft und Zuversicht zu erfahren, die ihr Vater hier gefunden hatte. Nun sah sie sich mit der bitteren Erkenntnis konfrontiert, dass ihr dieser Wunsch für immer versagt bleiben musste.

Um sich von der Trauer nicht überwältigen zu lassen, wollte sie sich von dem Bild der Zerstörung losreißen, als sie in einer Mauerspalte eine Lavendelblüte entdeckte. In einem Anflug von Verzweiflung bückte sie sich und pflückte sie, ehe sie sich umwandte, um zu ihrem Pferd zurückzugehen.

Es gab keinen Grund, länger zu bleiben, und Lorna wollte den unwirtlichen Ort so schnell wie möglich wieder verlassen. Die Blüte, die sie in der Brusttasche ihres Hemdes verwahrte, sollte das einzige Andenken bleiben, das sie in Paris oder einem anderen Ort der Welt, an den es sie verschlagen würde, an jenes Glück erinnern würde, das sie in der Wüste Arabiens zu finden gehofft hatte.

Doch als sie die Stelle erreichte, an der sie das Pferd zurückgelassen hatte, konnte sie es nirgends entdecken. Die vage Hoffnung, dass sie sich verlaufen hatte, verflog, sobald sie die Hufspuren im Sand sah. Augenblicklich war ihr klar, dass sie versäumt hatte, den Fuchswallach anzubinden.

Eine Weile gelang es ihr, die aufkommende Panik zu unterdrücken, indem sie aufgeregt hin und her lief und dem Pferd pfiff, bis ihr schließlich bewusst wurde, in welche Situation sie sich gebracht hatte. Der Fuchs war im gestreckten Galopp zu seinem Stall zurückgekehrt, und ihr würde nichts anderes übrig bleiben, als den weiten Rückweg durch die Wüste zu Fuß anzutreten.

Mit Schrecken dachte Lorna an die höhnischen Kommentare, mit denen man sie im Hotel empfangen würde. Nicht viel anders würde es ihr ergehen, falls man nach ihr suchen sollte, wenn das Pferd ohne seine Reiterin eintraf. So oder so waren die Aussichten niederschmetternd, und Lorna musste ihren eisernen Willen aufbieten, um nicht in Tränen auszubrechen.

Erschwerend kam hinzu, dass ihr Proviant noch in der Satteltasche steckte. Als einziger Trost blieb ihr, dass sie in den kommenden Stunden, die sie in der Oase ausharren musste, nicht verdursten würde. Denn sosehr sie sich auch wegsehnte, so klar war ihr, dass es unverantwortlich wäre, sich in der sengenden Mittagshitze auf den Weg nach Yraa zu machen.

„Wie kann man sich nur so dumm anstellen!“, schalt sie sich selbst und ließ sich deprimiert im Schatten einer Palme nieder, von wo aus sie die Umgebung überblicken konnte. Denn noch hielt sie es nicht für ausgeschlossen, dass ihr Pferd nur einen kleinen Ausflug gemacht hatte und unverhofft zurückkommen würde.

Diese Hoffnung wollte sie vor allem deshalb nicht aufgeben, weil ihr unvermittelt einfiel, wie nachdrücklich Rodney sie vor den Gefahren gewarnt hatte, die hier lauern konnten – zumal für eine junge Frau.

Erneut tröstete sie sich mit der Gewissheit, dass kein Beduine Gefallen an einer schlanken Europäerin finden würde, die zudem überaus widerspenstig sein konnte, wenn ein Mann sie bedrängte, an dem sie nicht das geringste Interesse hatte.

Dieser Gedanke beruhigte sie so sehr, dass sie für eine Weile einschlief und erst erwachte, als sie starken Durst verspürte. Schläfrig erhob sie sich und ging zu dem kleinen Wasserlauf, um sich zu erfrischen.

Kaum hatte sie sich niedergekniet, beschlich sie der eigentümliche Verdacht, dass jemand sie heimlich beobachtete. Sie schrieb es ihrer Erschöpfung zu und ließ sich das kühle Nass übers Gesicht laufen, um die Lebensgeister wieder zu wecken.

...



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