Marsh | Ein Playboy zum Verlieben? | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 2303, 144 Seiten

Reihe: Baccara

Marsh Ein Playboy zum Verlieben?

E-Book, Deutsch, Band 2303, 144 Seiten

Reihe: Baccara

ISBN: 978-3-7515-1574-0
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Playboy Declan Masterson muss sich schnellstens ein seriöses Image zulegen – sonst verliert er sein Erbe. Eine Segelregatta für wohltätige Zwecke, auf der er sich mit Charlotte ein Boot teilt, scheint die perfekte Gelegenheit zu sein! Charlotte hat so gar nichts mit ihm gemeinsam: Sie stammt aus einer angesehenen Familie, kleidet sich zurückhaltend und benimmt sich nie daneben. Doch als sie Schiffbruch erleiden und in einer kleinen Hütte festsitzen, entdeckt Declan, dass Gegensätze sich auch anziehen können ...
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2. KAPITEL
Aschenputtel und der Prinz – jeder weiß, wie die Geschichte ausgeht, dachte Charlotte Palsgrave. In Wahrheit glaubte sie nicht daran. Nicht mehr. Vor lauter Nervosität wusste das Mauerblümchen in ihr nicht, wo oben und unten war. Trotzdem würgte sie den dicken Brocken in ihrem Hals hinunter. Wenn sie in aller Öffentlichkeit einen Heulkrampf bekäme, würde alles herauskommen. Seit Monaten lebte sie in panischer Angst, dass das passierte, und am liebsten hätte sie die Wahrheit laut herausgeschrien. Alles gebeichtet. Sie hatte es verbockt. Die Bootsregatta war ihre allerletzte Chance, alles wiedergutzumachen, bevor jemand wegen ihrer Dummheit leiden musste. Deshalb war es unbedingt notwendig, Mister Märchenprinz für ihren Plan zu gewinnen. Hätte sie vorher gewusst, wie schnell das Leben einem einen Strich durch die Rechnung machen konnte, hätte sie sich einen besseren Plan zurechtgelegt und in ein Paar superscharfe gläserne Pantoffeln investiert. Nur für den Fall, dass sich eine gute Fee ihrer doch noch erbarmte, warf sie einen Blick auf ihre Füße. Fehlanzeige. Sie steckten nach wie vor in praktischen marineblauen Sneakers, und sie stand mutterseelenallein da. In solchen Augenblicken schaffte sie es nie, die missbilligende Stimme ihres Vaters in ihrem Kopf auszublenden. Du bist nicht gut genug, tönte es, nie machst du was richtig. Es gelang ihr zwar immer besser, diese Stimme zu ignorieren, gelegentlich widersprach sie sogar, aber sobald Publikum beteiligt war, wie gerade eben, war ihr hart erkämpftes Selbstvertrauen wie weggeblasen. Nicht genug, dass sie sich im exklusivsten Jachtclub von Martha’s Vineyard befand, sie hatte sich auch freiwillig bereit erklärt, in ein Boot zu steigen und mit unvorstellbarer Geschwindigkeit über das offene Meer zu segeln, und das in Begleitung des angesagtesten Märchenprinzen überhaupt, Declan Masterson, Personifizierung ihrer Bestrafung. Sie musste das Rennen unbedingt gewinnen, aber der Typ wollte ihren Plan nicht akzeptieren. Das Problem war, dass sie sich für alles erst einen Masterplan zurechtlegte, den sie dann Schritt für Schritt abarbeitete, wohingegen Declan einfach drauflosstürmte. Gläserne Pantoffeln herbeizaubern wäre definitiv die leichtere Übung gewesen. Was noch schlimmer war, der Typ sah zwar aus wie ein strahlender Held, doch in Wahrheit war er ein richtiger Fiesling. Charlotte schielte dorthin, wo er Hof hielt. Dass er so viele Bewunderer anzog, in diesem Fall Jachtbesitzer und Journalisten, lag zum Teil an seiner Berühmtheit, aber vor allem an der animalischen Ausstrahlung des Kerls. Der Mann war schön wie ein Kunstwerk, und wenn sie ihn ansah, kribbelte es sie am ganzen Körper. So etwas kannte sie eigentlich nicht von sich. Eine dermaßen intensive Reaktion auf seine Nähe, kombiniert mit der neugierigen Überlegung, wie es wohl wäre, ihm noch näher zu kommen. Viel näher. Der Typ musste einen Pakt mit dem Teufel geschlossen haben, um mit Charme ausgestattet zu werden, den er an- und ausknipsen konnte, wie es ihm gerade gefiel. Heute trug er Räuberlook: zerzauste blonde Locken, das markante Kinn unrasiert und dieser Mund … Nur gut, dass das, was herauskam, wenn er ihn aufmachte, ihren Puls sofort auf hundertachtzig jagte. Sei froh, dass sie ihn fotografieren, nicht dich! Sobald sich eine Kamera auf sie richtete, erstarrte Charlotte zu Eis. Sie arbeitete lieber hinter den Kulissen. Als Leiterin von Martha’s Kids, einer gemeinnützigen Organisation, richtete sie Sommercamps für Kinder aus Pflegefamilien aus, damit die schwimmen und Kajak fahren, Freundschaftsarmbänder tauschen und eine Zeit lang unbeschwert leben konnten. Weil sie selbst die Zeit im Ferienlager immer als willkommene Flucht aus ihrem nicht gerade liebevollen Elternhaus empfunden hatte, lag es ihr am Herzen, diesen Kindern etwas Besonderes zu bieten. „Komm doch zu uns, Charlotte“, rief ihre persönliche Heimsuchung mit den goldenen Haaren und den haselnussbraunen Augen, und schon setzten sich ihre Füße in Bewegung. Der Mann musste über ein Kraftfeld verfügen. Sie war aufgeschmissen. Widerstehe. Sie blieb stehen und machte von ihrer Geheimwaffe Gebrauch, der Wahrheit. „Ihr braucht mich doch gar nicht. Aber danke“, erklärte sie. Dazu lächelte sie, denn es war wichtig, höflich zu sein. Declan musterte sie nachdenklich. Das machte sie nervös. Die meisten Leute sahen durch sie hindurch, schenkten ihrem gewöhnlichen Gesicht und ihrem mittellangen braunen Haar, das sie immer zu einem Pferdeschwanz band, nur einen flüchtigen Blick. Abgesehen von einer Feuchtigkeitscreme mit Lichtschutzfaktor verwendete sie kein Make-up, und ihre Garderobe bestand aus Yogakleidung und bequemen Schuhen. Wahrscheinlich kam sie ziemlich dröge rüber, aber sie mochte sich so und fühlte sich sicher, und darauf kam es an. Halt, nein, sie hatte sich sicher gefühlt, bis sich ihr Ex-Verlobter mitsamt ihren Träumen und dem Löwenanteil des Jahresbudgets von Martha’s Kids aus dem Staub gemacht hatte. Deshalb hatte sie Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, um an der Regatta teilnehmen zu können, die in drei Wochen stattfand. Trotz seiner menschlichen Schwächen hatte ihr Vater auf der Insel etwas zu sagen, und mit dem Teamkollegen, den ihr der Zufall beschert hatte, hatte sie das große Los gezogen. Declans hübsches Gesicht und seine Bekanntheit würden eine Menge Spenden einfahren, denn einen Mann wie ihn wollte jeder glücklich machen. Außerdem verstand er was vom Segeln. Sie hatten den Sieg praktisch in der Tasche, und das Preisgeld würde reichen, um das Haushaltsdefizit auszugleichen – sofern Declan sich überreden ließ, das Geld an Martha’s Kids zu spenden. „Komm schon, Darling. Wir sind doch Partner.“ Er zwinkerte ihr zu wie einer, der weiß, dass keine Frau ihm widerstehen kann, weil er so gutaussehend war, so sexy und so weiter … Vergesst ihn, befahl sie ihren Hormonen. Insgeheim hatte sie bereits eine Sechzig-vierzig-Aufgabenteilung vorgenommen, bei der sie beide ihre Stärken ausspielen konnten. Sie fällte die Entscheidungen und trug die Verantwortung, während er hübsch aussah und den Glamourfaktor bediente. „Die Uhr tickt“, sagte sie. „Sobald du fertig bist mit Posieren, treffen wir uns zu einer Probefahrt auf dem Boot.“ Kopfschüttelnd streckte er ihr eine kräftige, sonnengebräunte Hand hin. Er trug verblichene Surfer-Shorts und ein weißes T-Shirt, das sich wie eine zweite Haut um seinen muskulösen Oberkörper schmiegte. Mit dem verstrubbelten Haar und den Bartstoppeln sah er aus wie gerade aus dem Bett gefallen, und man fragte sich automatisch, mit wem er es geteilt hatte. Charlotte ging einen Schritt weiter und malte sich aus, sie läge in diesem Bett, am liebsten in dem, auf dem er und die weibliche Hauptrolle in seinem letzten Kinohit sich gegenseitig die Kleider vom Leib gefetzt hatten, um den Sieg über die Bösen zu feiern. Schnell senkte sie den Blick, Declan musste nicht unbedingt mitbekommen, dass sie sich ihn gerade nackt vorstellte. Alles nur eine Nebenwirkung des Märchenprinzen-Effekts, tröstete sie sich, das vergeht, sobald ich mich aus seiner Umlaufbahn gelöst habe. Sie ignorierte seine ausgestreckte Hand. „Aber nur ein Foto.“ Sie würden ja doch nicht vorankommen, ehe er dazu bereit war, und wenn sie gewinnen wollte, musste sie in den nächsten viel zu knappen drei Wochen trainieren, viel trainieren, und sich oft aufs Wasser wagen. Im Gegensatz zu Declan, der Regatten auf allen sieben Weltmeeren gewonnen hatte, verband sie eine Art Hassliebe mit dem Ozean. Seit sie einmal fast ertrunken wäre, bewunderte sie ihn lieber nur noch vom Strand aus. Declan wackelte mit den Augenbrauen, und Charlotte spielte kurz mit dem Gedanken, ihm an die Gurgel zu springen. Allerdings erst, nachdem sie das Rennen gewonnen und ihre Kinder gerettet hatte. Also polterte sie über den Steg und stellte sich verlegen neben ihn. Trotz ihrer eins fünfundsiebzig – ohne Schuhe – überragte der Kerl sie locker um fünfzehn Zentimeter. Er übernahm sofort die Regie, selbstverständlich und sehr charmant, indem er einen Arm um ihre Schultern legte, sie an sich zog und sie so drehte, dass sie beide zu den Fotografen sahen. Die Kameras klickten, und er ließ sie wieder los. Was ihr nichts ausmachte, wie sie sich einredete. Als Protest laut wurde, schüttelte er den Kopf. „Eins, hat die Dame gesagt.“ Er schlüpfte in ein weißes Leinenhemd und setzte eine Sonnenbrille auf. Ein Reporter stellte die unvermeidliche Frage: „Haben Sie entschieden, wohin das Preisgeld geht?“ Ehe Charlotte den Mund aufmachen konnte, antwortete Declan freundlich lächelnd: „Wir werden eine Tierschutzorganisation unterstützen.“ „Wir haben noch gar nichts entschieden“, widersprach sie, aber der Einspruch wurde ignoriert, weil die ganze Meute wie gebannt beobachtete, wie Prince Charming sein Hemd zuknöpfte. „Meine erste Wahl ist selbstverständlich Martha’s Kids. Wir werden Sie zur gegebenen Zeit informieren.“ Declan hatte sie natürlich verstanden, er wollte nur nicht auf sie hören und zählte sechs verschiedene Tierhilfsorganisationen auf, eine spezieller als die andere. „Wir überlegen noch“, ließ er verlauten, blinzelte ihr zu und spazierte auf seine leider viel zu sexy Art davon. Das bedeutete, dass er als Erster am Boot sein und das Steuer übernehmen würde, so wie er grundsätzlich gerne das Ruder übernahm. Eine mutigere Frau würde ihn kurzerhand vom Steg schubsen. Ein...


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