Martens | Als zwei Freundinnen die Rollen tauschten | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 63, 100 Seiten

Reihe: Fürstenkrone Classic

Martens Als zwei Freundinnen die Rollen tauschten

Fürstenkrone Classic 63 - Adelsroman
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-7409-7012-3
Verlag: Kelter Media
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Fürstenkrone Classic 63 - Adelsroman

E-Book, Deutsch, Band 63, 100 Seiten

Reihe: Fürstenkrone Classic

ISBN: 978-3-7409-7012-3
Verlag: Kelter Media
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Nun gibt es eine exklusive Sonderausgabe - Fürstenkrone Classic In der völlig neuen Romanreihe 'Fürstenkrone' kommt wirklich jeder auf seine Kosten, sowohl die Leserin der Adelsgeschichten als auch jene, die eigentlich die herzerwärmenden Mami-Storys bevorzugt. Romane aus dem Hochadel, die die Herzen der Leserinnen höherschlagen lassen. Wer möchte nicht wissen, welche geheimen Wünsche die Adelswelt bewegen? Die Leserschaft ist fasziniert und genießt 'diese' Wirklichkeit. Danielle de Santos fuhr die Serpentinenstraße zum Schloß hinauf, das auf einem Plateau des Eldora-Massivs in den Pyrenäen lag. Die beiden in Blau und Gelb gekleideten Wächter vor dem Tor grüßten freundlich, als sie den Wagen der jungen Frau sahen. Ohne aufgehalten zu werden, fuhr Danielle durch das Tor und befand sich im gepflasterten Schloßhof, der u-förmig bis zu den beiden Türmen des Schlosses reichte. Die herrlichen Rhododendren, die rund um den Hof und vor dem Schloß wuchsen, standen in voller Blüte. Sie minderten den strengen Eindruck der grauen Steine, aus denen das Schloß vor vierhundert Jahren erbaut worden war. Die junge Frau parkte vor den Kasematten. Sie war ein gerngesehener Gast im Schloß. Ihr Vater war ein einflußreicher Hofbeamter und enger Vertrauter George Fürst von Eldoras gewesen. Ihre Mutter hatte der verstorbenen Fürstin einst als Hofdame gedient. Agnes Rieu, die Hausdame des Schlosses, eine ältere Frau in einem schwarzen Kleid und mit streng aus dem Gesicht gekämmten grauen Haaren, in denen zwei bunte Kämme steckten, kam ihr entgegen. Zuvorkommend begrüßte sie Danielle. »Ihre Hoheit, Prinzessin Estelle, erwartet Sie im Pavillon, Mademoiselle de Santos«, sagte sie und fügte mit leichtem Vorwurf hinzu: »Ihre Hoheit hat schon zweimal nach Ihnen gefragt.« »Ich bin aufgehalten worden, Madame Rieu«, antwortete die junge Frau. »Ich werde sofort zu Ihrer Hoheit gehen.« Sie nickte der älteren Frau zu und wandte sich der kleinen Pforte zu, die seitlich des Westturms in den Schloßpark führte. Der weiße, von roten Bergrosen umgebene Pavillon lag fast unmittelbar am Felsabsturz. Wie oft hatten Danielle und Prinzessin Estelle in den Ferien hier gesessen, auf das Meer geschaut und davon geträumt, mit einem Schiff hinauszufahren und unbeobachtet von Hofbeamten Tausende von Abenteuern zu erleben. Prinzessin Estelle, eine schlanke, junge Frau von zwanzig Jahren mit schwarzen Haaren und ausdrucksvollen dunklen Augen stand an der Brüstung des Pavillons und hing ihren Träumen nach.

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Danielle de Santos fuhr die Serpentinenstraße zum Schloß hinauf, das auf einem Plateau des Eldora-Massivs in den Pyrenäen lag. Die beiden in Blau und Gelb gekleideten Wächter vor dem Tor grüßten freundlich, als sie den Wagen der jungen Frau sahen. Ohne aufgehalten zu werden, fuhr Danielle durch das Tor und befand sich im gepflasterten Schloßhof, der u-förmig bis zu den beiden Türmen des Schlosses reichte. Die herrlichen Rhododendren, die rund um den Hof und vor dem Schloß wuchsen, standen in voller Blüte. Sie minderten den strengen Eindruck der grauen Steine, aus denen das Schloß vor vierhundert Jahren erbaut worden war. Die junge Frau parkte vor den Kasematten. Sie war ein gerngesehener Gast im Schloß. Ihr Vater war ein einflußreicher Hofbeamter und enger Vertrauter George Fürst von Eldoras gewesen. Ihre Mutter hatte der verstorbenen Fürstin einst als Hofdame gedient. Agnes Rieu, die Hausdame des Schlosses, eine ältere Frau in einem schwarzen Kleid und mit streng aus dem Gesicht gekämmten grauen Haaren, in denen zwei bunte Kämme steckten, kam ihr entgegen. Zuvorkommend begrüßte sie Danielle. »Ihre Hoheit, Prinzessin Estelle, erwartet Sie im Pavillon, Mademoiselle de Santos«, sagte sie und fügte mit leichtem Vorwurf hinzu: »Ihre Hoheit hat schon zweimal nach Ihnen gefragt.« »Ich bin aufgehalten worden, Madame Rieu«, antwortete die junge Frau. »Ich werde sofort zu Ihrer Hoheit gehen.« Sie nickte der älteren Frau zu und wandte sich der kleinen Pforte zu, die seitlich des Westturms in den Schloßpark führte. Der weiße, von roten Bergrosen umgebene Pavillon lag fast unmittelbar am Felsabsturz. Wie oft hatten Danielle und Prinzessin Estelle in den Ferien hier gesessen, auf das Meer geschaut und davon geträumt, mit einem Schiff hinauszufahren und unbeobachtet von Hofbeamten Tausende von Abenteuern zu erleben. Prinzessin Estelle, eine schlanke, junge Frau von zwanzig Jahren mit schwarzen Haaren und ausdrucksvollen dunklen Augen stand an der Brüstung des Pavillons und hing ihren Träumen nach. Als sie die leichten Schritte ihrer Freundin hörte, wandte sie sich um. Ein Lächeln glitt über ihr Gesicht. »Wie schön, daß du schon hier bist, Danielle«, sagte sie. »Madame Rieu sagte mir, du hättest schon zweimal nach mir gefragt.« Danielle begrüßte die Prinzessin mit einem Kuß auf die Wange. Estelle umarmte sie herzlich. »Aber nur, weil ich so ungeduldig bin. Ich hätte dir ja schon gern am Telefon gesagt, worum es geht, leider weiß man nie, wer zuhört.« Danielle lachte auf. »Ich kann mir nicht vorstellen, daß dein Vater deine Telefongespräche abhorchen läßt.« »Wer weiß, auf was für Ideen er kommt.« Die Prinzessin seufzte auf. »Papa und ich hatten am Vormittag eine sehr lange Unterredung. Wie lange träume ich schon davon, inkognito durch Australien zu reisen. Ich hatte mir fest vorgenommen, es in diesem Sommer zu tun.« »Du hast oft genug davon gesprochen«, meinte Danielle. Sie setzten sich auf eine der gepolsterten Bänke. Estelle lehnte sich zurück. »Mein Vater hat andere Pläne. Ich soll an einer fast vierwöchigen Kreuzfahrt teilnehmen. Er besteht darauf. An Bord des Schiffes wird auch Cedric Prinz von Aylesbury sein. Papa meint, so könnten wir uns besser kennenlernen.« Ihr Gesicht verzog sich ärgerlich. »Warum sollte ich Cedric überhaupt besser kennenlernen?« Sie machte eine wegwerfende Bewegung. »Nicht, daß ich etwas gegen Cedric hätte. Die wenigen Gelegenheiten, bei denen wir uns bisher begegnet sind, ist er höflich und zuvorkommend gewesen, aber ich kann mir nicht vorstellen, mich jemals in ihn zu verlieben. Er ist einfach nicht mein Typ.« »Und wenn du deinem Vater sagst, daß du nicht daran denkst, Prinz Cedric jemals zu heiraten?« »Er ist auf diesem Ohr absolut taub. Immerhin ist Cedric der Sohn des Herzogs von Aylesbury. Es würde meinem Vater sehr viel bedeuten, mich als Herzogin zu sehen. Dazu kommt, daß er den Herzog gut kennt und überzeugt ist, ich würde in England mein Glück machen.« »Du bist zwanzig. Er kann dich nicht zwingen.« »Du kennst meinen Vater! Natürlich kann er mich nicht zwingen, Cedric zu heiraten, doch wenn ich jetzt nicht wenigstens nachgebe und an der Kreuzfahrt teilnehme, wird er mir das nie verzeihen.« Die junge Frau schaute erneut auf das Meer hinaus. »Ich habe nicht die geringste Lust, an Bord dieses Schiffes zu gehen. Ich möchte nach Australien. Endlich nach Australien.« Schon während ihrer gemeinsamen Internatszeit hatte Prinzessin Estelle davon geträumt, als ganz normale Touristin durch Australien zu reisen. Immer wieder hatte sie versucht, eigene Wege zu gehen. »Mein bunter Kolibri«, nannte ihr Vater sie oft. Danielle konnte das sehr gut verstehen. Sie war zwar auch sehr streng und konventionell erzogen worden und dennoch hatte sie mehr Freiheiten gehabt als Estelle. Ihr war Fürst George stets ein liebevoller Onkel gewesen, Estelle ein strenger Vater. »Könnte es nicht sein, daß du momentan Prinz Cedric in einem völlig falschen Licht siehst und dich dann doch in ihn verliebst?« »Nie im Leben«, erklärte die Prinzessin. »So nett er sein mag, er ist auch langweilig, der typische Engländer.« »Nicht jeder Engländer ist langweilig.« »Es fehlt ihnen an Temperament. Außerdem habe ich nicht vor, schon zu heiraten.« Prinzessin Estelle berührte den Arm ihrer Freundin. »Du ahnst nicht, wie sehr ich dich beneide, Danielle. Sei froh, daß dein Vater kein regierender Fürst gewesen ist.« »Soll ich einmal mit deinem Vater sprechen?« Estelle schüttelte den Kopf. »Mein Vater ist in dieser Hinsicht so stur wie die Esel, die das Holz aus den Bergen ins Tal hinunterbringen. Ich habe auch schon mit Patrice telefoniert. Mein Bruder ist der Meinung, daß ich mich Vaters Wunsch fügen soll. Er ist öfters mit Cedric zusammen. Seit er in Eton studiert, verbringt er ab und zu ein Wochenende auf Schloß Aylesbury. Er hält Cedric für einen famosen Kerl.« Sie umfaßte Danielles Hand. »Du mußt mir helfen.« »Und wie?« fragte die junge Frau. »Ich kann nicht an deiner Stelle…« Erschrocken schaute sie die Freundin an. »Das kannst du nicht im Ernst meinen, Estelle? Weil wir uns so ähnlich sehen, haben wir zwar oft im Internat die Rollen getauscht, aber das war nur Spiel. Wir sind keine Kinder mehr.« »Wir sehen uns nicht nur ähnlich, sondern gleichen uns fast wie ein Ei dem anderen«, widersprach die Prinzessin und fügte sehr leise hinzu: »Dank deiner Urgroßmutter und meines Urgroßvaters.« Danielle errötete. Über diese Geschichte wurde in Eldora nur hinter vorgehaltener Hand gesprochen. Ihre Urgroßmutter väterlicherseits sollte ein Verhältnis mit dem damaligen Fürsten gehabt haben. Wenn sie in den Spiegel schaute, konnte diese Geschichte durchaus stimmen. Estelle und sie hätten eineiige Zwillinge sein können. »Nein, das geht nicht«, sagte sie energisch. »Und ob es geht«, erklärte Estelle. »Du gehst an meiner Stelle an Bord der Delphine. In Sydney, dort wird das Schiff anlegen, tauschen wir wieder die Rollen. Was ist dabei? Ich fahre als Danielle nach Australien und…« »Vergiß nicht, ich hatte bisher nie den Wunsch, nach Australien zu reisen. Wie soll ich das meiner Mutter erklären?« »So wie ich Tante Catherine kenne, wird sie verstehen, daß du etwas von der Welt sehen möchtest. Außerdem wird sie sich darüber nicht den Kopf zerbrechen, dazu ist sie viel zu sehr in ihre gesellschaftlichen Verpflichtungen eingebunden.« »Und wenn sich Prinz Cedric in mich verliebt?« »Dann verliebt er sich eben in dich. Das heißt noch lange nicht, daß du ihn heiraten mußt.« Estelle lachte auf. »Oder ich ihn heiraten muß.« Sie drohte ihrer Freundin mit dem Finger. »Also sei vorsichtig und flirte nicht mit ihm. Zeig ihm die kalte Schulter. Er wird schon von allein merken, daß er sich woanders eine Frau suchen muß.« Danielle schüttelte den Kopf. Der Gedanke, an Stelle ihrer Freundin an Bord der Delphine zu gehen, gefiel ihr überhaupt nicht. »Und was ist mit Marie, deiner Zofe? Sie wird den Schwindel innerhalb von fünf Minuten bemerken.« »Marie hat nicht die geringste Phantasie. Sie wird gar nicht auf den Gedanken kommen, wir könnten die Rollen getauscht haben.« Was Danielle auch versuchte, Estelle ließ kein Argument gelten. Für die Prinzessin stand fest, daß ihre Freundin ihre Rolle übernehmen würde. »Bitte, Danielle, gib deinem Herzen einen Stoß«, bat sie. »Du kannst mich genauso wenig im Stich lassen, wie ich dich jemals im Stich lassen würde.« Die junge Frau suchte verzweifelt nach weiteren Gründen, die sie daran hindern konnten, den Rollentausch vorzunehmen, es fiel ihr nichts ein. Außerdem hatte sie Estelle viel zu gern, um sie so zu enttäuschen. Sie konnte ihre Freundin verstehen. »Gut, ich werde es mir überlegen, Estelle«, sagte sie. Die Prinzessin fiel ihr spontan um den Hals. »Du wirst sehen, es wird gutgehen, Danielle«, erklärte sie, »und am Ende der Reise wird Cedric wissen, daß ich nichts für ihn bin.« Sie lachte auf. »Zumal ja ich die letzten Tage mit ihm verbringen werde. Und ich werde sehr, sehr kühl sein, darauf kannst du dich verlassen.« Sie schaute zum Schloß. »Da mag mein Vater noch so viele Pläne schmieden. Ich werde nicht die Herzogin von Aylesbury«, fügte sie hinzu. »Vermutlich werde ich überhaupt nicht heiraten. Heutzutage muß man nicht unbedingt heiraten. Auch eine Prinzessin kann ledig bleiben und ein Leben in Freiheit führen.« * Cedric Prinz von Aylesbury hatte den Nachmittag damit verbracht, mit seinem Wallach Percy über den Besitz seines...



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