Martin | Die Geheimnisse von Oaksend - Das Monsterorakel | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 2, 320 Seiten

Reihe: Die Geheimnisse von Oaksend-Reihe

Martin Die Geheimnisse von Oaksend - Das Monsterorakel

Ein mitreißendes Abenteuer über Freundschaft und Gegensätze für Jungs und Mädchen

E-Book, Deutsch, Band 2, 320 Seiten

Reihe: Die Geheimnisse von Oaksend-Reihe

ISBN: 978-3-641-23370-9
Verlag: cbj
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Zwei monsterstarke Buddies: Die wundervolle Fortsetzung der »Geheimnisse von Oaksend«Robin und Schutzmonster Melvin haben sturmfreie Bude. Doch statt Party ist Stress angesagt, denn Robin wird bei einem rätselhaften Angriff verletzt! Und es passieren weitere merkwürdige Dinge: Plötzlich tauchen Jarver in Oaksend auf und auch Melvins Hatchpatch zickt rum. Was steckt hinter diesen Vorkommnissen? Ein Monsterorakel könnte es den Freunden sagen. Doch dafür müssen sie sich auf eine gefährliche Mission in die Unterwelt begeben. Und ihnen bleibt nicht viel Zeit …Oaksend ist ein magischer Ort. Unweit der kleinen Stadt, beim alten Druidenstein, gibt es laut einer alten Sage eine Verbindung zwischen der Menschenwelt und der Mentora, der Welt der Monster. Robin ahnt davon nichts, bis er eines Tages aus Versehen einen Notruf absetzt und damit das Tor öffnet zu einem Kosmos erstaunlicher Kreaturen und dunkler Geheimnisse, wie er sie bislang nur aus seinen Träumen kannte.
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KAPITEL 1 Ein Stein spricht VON MÄCHTIGEN EICHEN UND RIESENFARNEN umgeben, verbarg sich tief im Wald eine verwunschene Lichtung. Dort stand ein ziemlich kleiner, blasser Junge und redete mit einem ziemlich großen, alten Stein. »Ach, komm schon, krieg dich wieder ein. Hast du dich etwa noch nie versprochen?« Der Felsbrocken antwortete nicht. Die Leute von Oaksend nannten ihn Druidenstein. Er ragte fast mannshoch aus der Erde empor und soll einst magische Kräfte gehabt haben. Doch das war lange her. Inzwischen war der Stein geborsten und mit Moos bewachsen, das flauschige Tupfen bildete. »Es ist mir doch nur so rausgerutscht. Du hast natürlich keine Tupfen, sondern … Flecken!« Der Felsbrocken schwieg beharrlich. »Dann sag ich eben auch nichts mehr«, maulte der Junge, klaubte eine Eichel auf und pfefferte sie frustriert ins Unterholz. Eine Windbö fuhr durch den Wald und ließ die Blätter rauschen. Die Gestalt, die sich zwischen den Riesenfarnen verbarg, presste sich flach zu Boden. Dort, wo die Eichel sie getroffen hatte, zuckte ein Muskel. Die schlitzartig verengten Augen schielten durch die Farnwedel hindurch auf die Lichtung. Da war er ja, der Junge. Wie klein und blass er doch war … und wie einsam er sein musste, wenn er mit einem Felsbrocken sprach. Der Gestalt kam ein Verdacht. Hatte der Junge sich in seiner Einsamkeit einen »unsichtbaren Freund« zugelegt? Abermals zuckte ein Muskel. Die Versuchung wurde fast übermächtig. Aber es war zu riskant. Hinter der dunklen Stirn arbeitete es. Das marode Brunnenhaus kam ihr in den Sinn. Aus dem tiefen Schacht würde kein Pieps nach außen dringen. Ja. Genau so würde es geschehen. Ein Plan, so simpel wie grausam – und süß wie die Rache … Nun wusste die Gestalt, was sie zu tun hatte. Lautlos wie ein Schatten glitt sie auf allen vieren rückwärts durch das Dickicht und verschwand in der Tiefe des Waldes. Ein Schwarm Fledermäuse stob aus den Wipfeln empor und bildete eine ungewöhnliche Formation. Für die Dauer eines Wimpernschlages erschien die Silhouette eines springenden Tieres am Himmel. Dann war es auch schon wieder vorbei. Die Formation löste sich auf und der Schwarm flog davon. Niemand hatte die seltsame Erscheinung bemerkt. Auch Robin nicht, der auf der Lichtung einen neuen Versuch startete. »Es tut mir ja leid. Aber mehr als entschuldigen kann ich mich nicht.« Endlich zeigte der Felsbrocken eine Reaktion: »Du könntest die Hymne singen.« Robin stöhnte. Ausgerechnet die Hymne. Schlimmer als Scrabble. Sogar schlimmer als Graupensuppe. Doch was blieb ihm übrig? Die Zeit drängte. Er räusperte sich und begann mit wackeliger Stimme zu singen: O Ratzenfurz und Läusenissen, wer ist so flink und so gerissen? Kein Mensch, kein Tier, das sag ich dir. Schlauer als der schlauste Marder, stärker als der stärkste Parder und leise wie ’ne Fledermaus boxt es dich aus Unheil raus. O Stachlerdung und Stinkesaft, was morpht und blufft, bis es kracht? Kein Mensch, kein Tier, das sag ich dir. Wer kann auch schon durch Wände seh’n, wo Mäusespeck und Kekse steh’n? Für Feinde bleibt es unsichtbar, doch Freunden zeigt’s sich wunderbar. Robin wandte sich zum Druidenstein. Tat sich schon etwas? »Weiter!«, mahnte der Felsbrocken. Robin rief sich die nächsten Strophen in Erinnerung. Das war bestimmt die längste Entschuldigung der Welt, dachte er grimmig, holte Luft und sang weiter: O Wanzengift und Spinnenbein, es ist verrückt, was kann das sein? Kein Mensch, kein Tier, das sag ich dir. Sieben Zeichen sind der Weg, mit RENMOST hast du einen Steg. Nur Mut, spiel mit dem ABC, dann findest du im Nu den Dreh. In MRS ETON steckt es drin und auch im alten MR STONE. In NEMO STR. wohnt es nicht, in unsrer Mitte aber schon. Mit MENTORS bist du fast schon da. Noch einmal rum und hin und her! Jetzt weißt du’s! War doch gar nicht schwer. Robin stand auf und stemmte die Hände in die Hüften. »Und, bist du jetzt zufrieden?« »Du hast die letzte Strophe vergessen.« Robin verdrehte die Augen. Heute blieb ihm aber auch nichts erspart. Er besann sich auf die letzte Strophe und sang zu Ende: HURRA, jetzt ist die Lösung da! Sie leuchtet hell und sonnenklar. Kein Mensch, kein Tier, das weiß ich jetzt. Das coolste Wesen auf der Welt und unser allergrößter Held, das kann doch nur ein MONSTER sein. Ach, könnte ich doch auch eins sein! Plötzlich raschelte es, und im hohen Gras bildete sich eine schmale Schneise, die vom Druidenstein her geradewegs auf Robin zulief. Eine Sekunde später erschien wie aus dem Nichts ein blaugraues, pelziges Monster. Es war nicht besonders groß, etwa einen halben Kopf größer als Robin, aber doppelt so breit. »Tupfen!«, grummelte es. Doch Robin sah, dass sein bester Freund Melvin lange nicht so sauer war, wie er tat. Robins Darbietung der Monsterhymne hatte ihn insgeheim verzückt – so schaurig schräg sie auch geklungen hatte. Robins Blick glitt verstohlen über Melvins Fell. Es war blaugrau, sehr lang und sehr dicht. Und es hatte eindeutig Tupfen. Er knuffte Melvin spielerisch in die Seite. »Tarnflecken! Du hast supercoole Tarnflecken, wie sie nur bei stolzen Raubkatzen vorkommen. Guck mal, der da sieht sogar richtig streifig aus.« Melvins Augen leuchteten auf. »Echt? Wo?« Er verrenkte sich den Hals beim Versuch, einen Blick auf den eigenen Rücken zu erhaschen, der mit unregelmäßigen Tupfen gesprenkelt war. Robin wies vage auf eine Stelle zwischen den Schulterblättern. Dort war ein Tupfen, der nicht ganz so rund war wie die anderen. Mit viel gutem Willen konnte er als länglicher Klecks durchgehen. »Da! Das wird bestimmt ein dicker, fescher Streifen … Aber können wir jetzt endlich gehen? Rufus wird toben, wenn wir nicht rechtzeitig nach Hause kommen.« »Oh. Ja, klar.« Melvin gab seine Verrenkungen auf und eilte Robin nach. Von der Lichtung ging ein Hohlweg ab, der so schmal war, dass sie hintereinander hergehen mussten. Robin, der voranging, lächelte in sich hinein. Melvin hasste seine Tupfen und konnte es kaum erwarten, dass sie sich endlich in Streifen verwandelten. Es war ihm peinlich, dass er immer noch sein Kinderfell hatte. Robin war das schnurz. Seinetwegen hätte Melvin rot-weiß kariert durch die Gegend laufen können – was tatsächlich schon vorgekommen war. Melvin konnte nämlich bluffen. Wie ein Oktopus konnte er beliebig seine Farbe wechseln. Robin hatte Melvin schon mit Schachbrettmuster gesehen, bunt gestreift wie ein Regenbogen oder mit Veilchen auf giftgrünem Grund. Doch das Allergrößte war, dass Melvins Fell sich sogar jedem beliebigen Hintergrund anpassen konnte. Dann war er so gut wie unsichtbar. Erst gestern hatte Robin ein Buch aus dem Regal ziehen wollen und war zurückgezuckt, als seine Finger unversehens gegen etwas Weiches stießen. Ein unterdrücktes Kichern war zu hören gewesen, und Robin begriff, dass sich Melvin in geblufftem Zustand vor das Regal geschlichen hatte, um ihn zu foppen. Aber Melvin konnte noch mehr. Sein Fell war nicht nur lang und dicht, sondern mit seinen vielen Taschen auch unheimlich praktisch. Außerdem konnte er schnurren, mit seiner Spucke Wunden heilen, im Dunkeln sehen und mit seinen Hörnern Dinge orten, die für das bloße Auge nicht sichtbar waren. So hatte er zum Beispiel einen Geheimgang in Robins begehbarem Kleiderschrank entdeckt und auf dem Dachboden eine verborgene Kammer aufgespürt. Nur fliegen konnte Melvin nicht. Dafür hatte er ein Hatchpatch. Das war ein kreisrundes Stück Stoff, das Melvin bloß an die Wand werfen musste, und schon öffnete sich wie durch Zauberhand eine Art Expresstunnel, durch den man von einem Ort zum anderen gelangen konnte. Für Monster, ganz besonders für Schutzmonster, wie Melvin eins war, waren all diese Dinge – besonders das Bluffen – jedoch mehr als coole Spielereien. Seit die Monster vor langer Zeit einmal fast ausgerottet worden waren, waren sie extrem vorsichtig und hielten ihre Existenz vor den Menschen geheim. Es geschah nur ganz selten, dass sie sich jemandem zeigten. Bei Robin fühlte sich Melvin sicher und zeigte sich oft und gern. Natürlich nur, wenn sie allein waren. Robin war stolz, dass Melvin ihm vertraute. Manchmal konnte das aber auch ganz schön anstrengend sein. Denn Melvin, der die Menschenwelt bis vor Kurzem nur aus Büchern kannte, fand die Wirklichkeit viel aufregender und ließ sich leicht ablenken. Besonders kritisch wurde es, wenn er Gesang oder Musik vernahm. Dann konnte es sogar passieren, dass er alles um sich herum vergaß – sogar zu bluffen. So wäre er einmal um ein Haar von Robins Großvater Rufus entdeckt worden. Bei der Erinnerung daran bekam Robin immer noch weiche Knie. Robin würde alles tun, um das Geheimnis seines unsichtbaren Freundes zu wahren. Niemand, wirklich niemand durfte von ihm erfahren. Andererseits: Wem sollte Robin es auch erzählen? Selbst wenn er es wagte, würde er wahrscheinlich schneller in Honeys Farm landen, als er Klapse sagen konnte. Alle würden ihn für verrückt erklären. Alle, bis auf...


Martin, Andrea
Andrea Martin hatte schon als Kind den Verdacht, dass hinter den Dingen viel mehr steckt, als allgemein behauptet wird. Sie wuchs in den USA, Österreich und Deutschland auf. Nach einer Ausbildung zur Grafikerin gründete sie 1995 eine Fachagentur für Medizin und Kommunikation, wo sie als Art-Direktorin, Grafikerin und Illustratorin arbeitet und Marketingstrategien für Kunden aus der Medizin- und Pharmabranche entwickelt. »Die Geheimnisse von Oaksend« ist ihr fantastisches Debüt.

Meinzold, Max
Max Meinzold, geboren 1987, ist freischaffender Grafikdesigner und Illustrator. Seine Schwerpunkte liegen in den Bereichen Science-Fiction, Fantasy und der Kinder- und Jugendliteratur. Für seine moderne, innovative Buchgestaltung wurde er bereits für zahlreiche Preise nominiert. Er lebt und arbeitet in München.


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