Martin | Die geraubte Braut des Highlanders | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 419, 256 Seiten

Reihe: Historical

Martin Die geraubte Braut des Highlanders


1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-7515-3155-9
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 419, 256 Seiten

Reihe: Historical

ISBN: 978-3-7515-3155-9
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Er wird sie entführen! Der neue Laird Calum Campbell will Elspeth MacMillan als Pfand für Friedensverhandlungen zwischen ihren verfeindeten Clans nutzen. Doch sein gewagter Plan hat einen Fehler: Die schöne Schottin mit dem Temperament einer Wildkatze denkt nicht daran, sich ihm zu fügen. Kaum hat er sie in seiner Gewalt, gelingt es ihr, die Mauer einzureißen, die der Highlander so sorgfältig um sein stolzes Herz errichtet hat. Ihr Kuss ist wie loderndes Feuer. Doch wohin sollen ihre sinnlichen Gefühle sie nur führen, wenn sich ihre Familien bis aufs Blut hassen?

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1. KAPITEL


Argyll, Schottland, Oktober 1360

Ein Knistern lag in der Luft, als stünde ein Unwetter bevor. Vielleicht war es auch als eine Warnung zu verstehen.

Elspeth MacMillan befand sich auf dem Weg von Castle Barron nach Castle Lachlan, in Begleitung von vier bewaffneten Wachen. Sie ritten in enger Formation, sofern es der Weg zuließ, der durch das dichte Waldgebiet führte.

Elspeth wünschte, sie bräuchte sich nicht auf diese Männer zu verlassen. Gerne hätte auch sie einen Schwertgurt auf Hüfthöhe getragen, doch sie musste sich mit einem kleinen Dolch begnügen. Eine Frau gehörte nun einmal in den Bergfried, dort hatte sie sich um die Leinenwäsche, die Hausangestellten und Bediensteten zu kümmern, während die Männer für den Schutz der Burg sorgten und ausreichend Nahrungsmittel beschafften.

Über den Baumkronen setzte ein dumpfes Grummeln ein, dennoch verspürte Elspeth diese eigenartige Anspannung. Da stimmte etwas nicht.

Vorsichtig strich sie sich die Kapuze ein Stück weit zurück und warf einen Blick über die Schulter, hinein in den Wald. Alles wirkte ruhig und unauffällig.

„Benötigt Ihr eine Pause, Mylady?“, fragte sie der jüngste Begleiter.

Sie schüttelte den Kopf und richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf den Weg, der vor ihnen lag. „Ich dachte, ich hätte etwas gehört.“

Die junge Wache blickte sich um, doch der Mann an der Spitze gab einen verächtlichen Laut von sich. „Da ist nichts, worüber wir uns Sorgen machen müssten, Herrin. Frauen bilden sich oft Dinge ein, wenn sie Angst haben.“

Elspeth verbiss sich eine Bemerkung, da sie sich einmal mehr in Erinnerung rief, welche Verpflichtungen sie auf sich genommen hatte.

Außerdem war alles ruhig, da gab es nichts, was ihre innere Unruhe hätte erklären können. Keine Bewegungen zwischen den Bäumen, nirgends knackte ein Zweig oder Ast. Dennoch vermochte sie sich nicht der unangenehmen Vorahnung zu erwehren, die sich ihrer bemächtigt hatte.

Der junge Mann, der unmittelbar neben ihr ritt, sah sie an. „Wenn Ihr möchtet, Herrin, dann schaue ich mich tiefer im Wald um.“

Als ein lautes Donnern über dem Wald ertönte, zuckte Elspeth unweigerlich zusammen. Der Wächter weiter vorne lachte. „Seht Ihr? Das ist bloß ein Unwetter. Wir werden gegen späten Nachmittag am Ziel sein.“

Doch auch diese Worte trugen nicht dazu bei, dass Elspeth innerlich zur Ruhe kam. Selbst wenn sie nicht diese Vorahnung verspürt hätte, wusste sie, dass mit der Ankunft in Castle Lachlan eine ungewollte Vermählung verbunden war.

Denn Leith MacLachlan erwartete sie dort beim Traualtar. Vermutlich könnte sie sich nach der Reise nicht einmal ausruhen. Aber Leith und sie kannten sich, sie waren zusammen aufgewachsen und hatten sich stets gut verstanden. Ihre Väter waren eng befreundet gewesen, deshalb hatten Leith und Elspeth einander regelmäßig gesehen. Für sie war er wie ein Bruder gewesen. Doch der freundliche Junge, den sie von früher kannte, hatte nun einen Titel und erwartete offenbar, dass die Welt ihm zu Füßen lag. Und obschon er immer ein gut aussehender Junge gewesen war, brachte Elspeth ihm eher schwesterliche Gefühle entgegen und konnte sich daher nur schwer vorstellen, diesem Mann mit der Leidenschaft einer Gemahlin zugetan zu sein.

Alles in allem sah sie der bevorstehenden Vermählung mit keinerlei Begeisterung entgegen.

Regen setzte ein, die ersten Tropfen klatschten auf das Blätterdach über ihnen. Aber immerhin hieß es landläufig, Regen am Hochzeitstag bringe Glück.

Doch sie wusste es besser. Zwischen ihr und Leith würde es keine Liebe geben, jedenfalls nicht die Art von Liebe, die zwischen Elspeths Bruder Fergus und dessen neuer Frau Coira bestand. Wann immer sie das Leuchten in Coiras Augen wahrnahm, sobald Fergus im selben Zimmer war, oder mitbekam, wie Coira ihren Mann zum Lächeln brachte, sehnte Elspeth sich nach dieser trauten Zweisamkeit.

Doch schon bei dem Gedanken, Leith würde sie mit dem Verlangen eines Ehemannes ansehen, krampfte sich ihr der Magen zusammen.

Alle drei MacMillan-Geschwister hatten sich auf Ehen einlassen müssen, um Bündnisse mit den umliegenden Clans zu bekräftigen. Nach dem Tod ihres Onkels war Elspeths ältester Bruder Ross zum neuen Clanoberhaupt ernannt worden und hatte sich daraufhin mit einer der Töchter von Iain MacDonnell vermählt. Allerdings war Elspeth bereits vor der Hochzeit ihres Bruders von Castle Sween aufgebrochen und hatte seine Braut daher nicht kennengelernt. Fergus wiederum hatte das Bündnis mit dem Clan der MacWhinnies bekräftigt, indem er Coira auf Castle Barron zur Frau genommen hatte. Auf eben dieser Burg hatte sich Elspeth bis zum Antritt ihrer Reise aufgehalten.

Mit ihrem Jawort sollte Elspeth das Bündnis mit dem MacLachlan-Clan sichern.

Fergus konnte mit seiner Ehe mehr als zufrieden sein, aber ursprünglich hatten die Geschwister sich auf keine Vermählung einlassen wollen. In der gegenwärtigen Lage war es jedoch unerlässlich, Bündnisse mit den umliegenden Clans zu schmieden, um sich mit vereinten Kräften der Angriffe des Campbell-Clans zu erwehren, dessen Oberhaupt aus Irland zurückgekehrt war und mit einer Reihe von blutigen Überfällen versucht hatte, seine früheren Ländereien auf schottischem Boden zurückzugewinnen.

Elspeth würde lieber sterben, anstatt den Campbell-Clan wieder in Schottland zu sehen. Denn vor vielen Jahren hatte Alexander Campbell ihren Vater getötet.

Ein Zweig knackte im Wald. Sofort blickte Elspeth in die Richtung, aus der das Geräusch kam, und suchte zwischen den schlanken Baumstämmen nach Anzeichen von heimlichen Verfolgern – nach der Farbe eines Plaids oder dem Aufblitzen eines Kettenhemds.

Elspeth umfasste die Zügel fester. Wäre sie ein Mann gewesen, hätte sie diesem anmaßenden Kerl schon längst einen Schlag verpasst.

Plötzlich verspürte sie ein Prickeln auf der Haut. Ehe sie benennen konnte, was ihr Unbehagen bereitete, flog ein Pfeil aus dem Unterholz und bohrte sich in den Hals des Wächters, der sich an die Spitze der kleinen Schar gesetzt hatte.

Elspeth war wie erstarrt. Eine innere Stimme trieb sie an, die Flucht zu ergreifen, doch Elspeth blieb reglos im Sattel sitzen, starr vor Entsetzen. In diesem Augenblick sackte der Wächter rücklings vom Pferd, schlug dumpf in einer Pfütze auf dem Waldweg auf und stierte mit leeren Augen in die Baumkronen.

Er war tot.

Furcht nagte an Elspeth, und erst mit Verzögerung entrang sich ihrer Kehle ein lauter Schrei.

„Bleibt hinter mir, Herrin!“, rief ihr der junge Wächter zu, während die beiden anderen ihre Pferde dichter zu ihr lenkten.

Plötzlich brachen fünf Männer durch das Dickicht. Elspeth erkannte auf den ersten Blick die Abzeichen wieder, die die Angreifer auf der Brust trugen, denn dies waren dieselben Schurken, die jene Abtei überfallen hatten, in der sie einige Zeit Schutz gefunden hatte. Nach dem Überfall war Elspeth unverzüglich nach Castle Barron und zu ihrem Bruder Fergus aufgebrochen. Kein Zweifel, wieder einmal hatten sie es mit den verhassten Campbells zu tun.

Nachdem sie Elspeth nicht aus der Abtei hatten entführen können, hatten sie die nächste Gelegenheit genutzt, um ihrer habhaft zu werden.

Wieder einmal musste Elspeth hinter Männern in Deckung gehen, hilflos und unbewaffnet. Sie wünschte, jemand hätte ihr ein Schwert in die Hand gedrückt und ihr beigebracht, wie man es richtig nutzte.

Die Angreifer stürzten sich auf die verbliebenen Wachen. Derweil wurde ein Wächter links von Elspeth vom Rücken seines Pferds gestoßen.

Das erschrockene Tier trabte bei erster Gelegenheit davon, sodass in Elspeths kleinem Schutzwall eine Lücke klaffte. Einer der Campbells machte sofort einen Satz nach vorn und streckte die Hand nach ihr aus. „Ich habe sie, Calum.“

Als sie diesen Namen vernahm, erschrak sie, doch diesmal wollte Elspeth trotz ihrer Furcht nicht kleinbeigeben. Nicht schon wieder.

Entschlossen trat sie nach dem Mann, der sie vom Pferd ziehen wollte. Elspeth legte all ihre Kraft in diesen Tritt. Der Angreifer taumelte zurück und fiel der Länge nach zu Boden.

Doch Elspeth sah sich in ihrer Befürchtung bestätigt, dass ihre Widersacher sie um jeden Preis haben wollten. Um sie gegen ihre Brüder zu verwenden, denn die Campbells wussten sehr genau, wo der Schwachpunkt von Ross MacMillan war: Sobald seine jüngere Schwester in Gefahr war, würde er sich auf Verhandlungen einlassen.

Und auf dem Weg von Castle Barron nach Castle Lachlan war sie verwundbar.

„Flieht!“, rief ihr der junge Beschützer zu, während er einen der Angreifer abwehrte. „Flieht, Herrin!“

Obwohl es ihr widerstrebte, ihr Heil in der Flucht zu suchen, wusste Elspeth insgeheim, dass es das Beste für ihren Clan wäre, sich einer Gefangennahme zu entziehen. Daher riss sie ihr Pferd herum und floh aus dem Getümmel. Regen klatschte ihr ins Gesicht, sodass ihr das Haar schon bald wie Spinnweben am Kopf klebte, doch all das verdrängte sie, während sie sich über den Nacken des Pferds beugte und dem Tier die Fersen in die Flanken drückte.

Kaum hatte sie sich ein Stück weit von ihren letzten Bewachern entfernt, als sie Hufschlag hinter sich vernahm. Das Herz klopfte ihr bis zum Hals, doch sie traute sich nicht, einen Blick...



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