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E-Book

E-Book, Deutsch, 192 Seiten

Reihe: MIRA Taschenbuch

Martin Engelslieder


1. Auflage 2012
ISBN: 978-3-95576-229-2
Verlag: MIRA Taschenbuch
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 192 Seiten

Reihe: MIRA Taschenbuch

ISBN: 978-3-95576-229-2
Verlag: MIRA Taschenbuch
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Ein kleines Mädchen wird in einen Wagen gezerrt: Schweißgebadet erwacht die junge Lehrerin Autumn aus ihrem entsetzlich realen Traum. Wer ist dieses Kind? Und hat sie etwas gesehen, das erst noch geschehen wird? Oder ist es schon zu spät? Eine weitere Vision bringt sie auf Ben McKenzies Spur, Unternehmer und passionierter Gipfelstürmer. Auf der Suche nach dem Extremen sucht er das Vergessen, seit seine kleine Tochter Molly vor sechs Jahren spurlos verschwand. Autumn sieht Bens Misstrauen, als sie ihm von ihrem Traum erzählt, spürt seine hilflose Wut - und denkt trotzdem nicht daran, aufzugeben! Sie muss ihn davon überzeugen, dass Molly noch lebt. Und die Zeit drängt. Denn Autumn hat noch einen Traum gehabt - in dem ein junges Mädchen brutal ermordet wurde.



Ihre Arbeit im Immobiliengeschäft führte die New York Times Bestseller- Autorin Kat Martin auf den Weg ins Glück. Durch ihre Tätigkeit als Maklerin lernte sie den perfekten Partner kennen - ihren Ehemann, den Western-Autor Jay Martin. 'Wir standen uns als potenzielle Verkäufer und Käufer gegenüber', erinnert sie sich. Kurz nachdem sie sich kennengelernt hatten, fragte Larry sie, ob sie ein unveröffentlichtes Manuskript eines historischen Westerns, das er verfasst hatte, lesen wolle. Sie verliebte sich sofort in den Roman - und den Autor! 'Es war eine ziemlich romantische Geschichte', gesteht sie. Nachdem sie den Text ihres zukünftigen Ehemanns ein wenig bearbeitet hatte, beschoss sie, es selbst einmal mit dem Schreiben zu versuchen. Kat machte sich auf, Bestseller-Autorin von mehr als 30 historischen und zeitgenössischen Romanen zu werden. Bis heute wurden 10 Millionen Exemplare ihrer Romane gedruckt und auf der ganzen Welt - inklusive Deutschland, Norwegen Schweden, China, Korea, England und vielen anderen Ländern - veröffentlicht. Wenn sie nicht schreibt, fährt sie gern Ski und geht auf Reisen, bevorzugt in Europa. Derzeit ist sie intensiv damit beschäftgt, ihr nächstes Buch zu verfassen.

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1. KAPITEL


Autumn Sommers warf sich hin und her, eine Eiseskälte hüllte sie ein. Sie hatte Gänsehaut, und kalte Schweißperlen standen ihr auf der Stirn, während lebendige, unheimliche Bilder durch ihren Kopf rasten.

Ein kleines Mädchen rannte über den frisch gemähten Rasen im Vorgarten ihres Vorstadthauses. Sie lachte, während sie mit ihren Freunden Ball spielte – ein Kind von fünf oder sechs Jahren mit feinen Gesichtszügen, großen blauen Augen und gelocktem blonden Haar.

“Achtung Molly, der Ball!”, rief ein kleiner rothaariger Junge, der wie die anderen Kinder etwa so alt war wie Molly.

Doch Mollys neugieriger Blick ruhte auf dem Mann, der mit einem flauschigen schwarz-weißen Welpen im Arm auf dem Gehweg stand. Sie ignorierte den Ball, der an ihren Beinchen vorbei in die Büsche am Ende des Gartens rollte, und lief auf den Fremden zu.

“Mensch, Molly!” Wütend rannte der kleine Junge hinter dem Ball her, hob ihn auf und schoss ihn mit aller Kraft zu den anderen Kindern zurück, die vor Freude quietschten und ihm nachjagten.

Molly hatte nur Augen für das niedliche Hundebaby.

“Gefällt Cuffy dir?”, fragte der Mann, als sie die Hand ausstreckte, um den kleinen Hund vorsichtig zu streicheln. “Ich habe noch so einen. Er heißt Nicky. Aber irgendwie ist er ausgebüchst. Hast du vielleicht Lust, mir beim Suchen zu helfen?”

Autumn wühlte unruhig in den Laken ihres Bettes. “Nein …”, murmelte sie, aber das kleine Mädchen konnte sie nicht hören. Sie warf den Kopf von einer Seite auf die andere und versuchte das Kind zu warnen, damit es nicht mit dem Mann mitging, doch die kleine Molly hatte sich mit dem Welpenbaby im Arm bereits auf den Weg gemacht.

“Geh … nicht …”, flüsterte Autumn, aber das kleine Mädchen ging weiter. Das Hundebaby noch immer fest im Arm, kletterte das Kind in ein Auto. Der Mann schloss die Tür. Dann ging er zur Fahrerseite, setzte sich hinters Steuer und startete den Wagen. Einen Augenblick später rollte das Fahrzeug leise die Straße hinunter.

“Molly!”, schrie der Rotschopf, während er dem wegfahrenden Auto hinterherlief. “Du darfst nicht mit Fremden mitgehen!”

“Molly!” Eines der Mädchen stemmte die Händchen in die Hüfte. “Du sollst doch im Garten bleiben!” Sie drehte sich zu dem rothaarigen Jungen. “Sie wird ganz schönen Ärger bekommen.”

Besorgt starrte der Junge in die leere Allee. “Kommt! Wir müssen es ihrer Mutter sagen!” Die Kinder liefen den kleinen Weg entlang, der zum Haus führte.

Als der Junge die Hand nach oben streckte und mit dem Türklopfer kräftig gegen die Tür hämmerte, wachte Autumn auf.

Das Herz schlug ihr bis zum Hals. Sie starrte an die Decke und blinzelte mehrmals, während sich der Traum verflüchtigte. Dann atmete sie zweimal tief durch; der Traum war vorbei. Doch sie konnte sich deutlich an die Bilder erinnern und war immer noch aufgewühlt.

Seufzend warf Autumn einen Blick auf die rot leuchtenden Ziffern des Digitalweckers, der neben ihrem Bett stand. Es war fast sechs Uhr, um diese Zeit stand sie gewöhnlich auf. Sie war Lehrerin einer fünften Klasse an der “Lewis and Clark”-Grundschule. Allerdings hatten gerade die Sommerferien begonnen, und sie hatte bis zum ersten September frei. Sie schaltete den Wecker aus, ehe er klingeln konnte, und schwang die Beine aus dem Bett.

Sie griff nach dem rosa Bademantel, der am Fußende lag, und strich sich durch das kurze rostbraune Haar. Es war von Natur aus gewellt, und nach dem Waschen ließ sie es einfach an der Luft trocknen. In weichen Locken umrahmte es ihr Gesicht. Bei ihrem sportlich-aktiven Lebensstil war der Kurzhaarschnitt mehr als praktisch.

Während Autumn ins Badezimmer ihrer im zwölften Stock gelegenen Wohnung ging, dachte sie über den Traum nach. Beruhte er auf Bildern, die sie im Fernsehen gesehen hatte? Oder auf einem Zeitungsartikel? Und wenn es so war, wieso hatte sie dann schon die dritte Nacht in Folge denselben Traum?

Der dampfende Wasserstrahl in der gläsernen Duschkabine sah verlockend aus. Autumn stellte sich unter den warmen Nieselregen, wusch sich die Haare und genoss die weichen Tropfen auf der Haut.

Nachdem sie einige Minuten vor dem Spiegel ein leichtes Make-up aufgelegt und sich die Haare durchgewuschelt hatte, lief sie zurück ins Schlafzimmer und zog sich an. In Jeans und T-Shirt ging sie ins Wohnzimmer. Der Raum war gemütlich eingerichtet und von Sonnenlicht durchflutet, und auf der einen Seite führten Glasschiebetüren auf einen Balkon, von dem aus man freie Sicht über Seattles Innenstadt hatte.

Mit der Unterstützung ihres Vaters hatte sie die Wohnung vor fünf Jahren gekauft, kurz bevor die Immobilienpreise in astronomische Höhen geschnellt waren. Sie hätte zwar lieber eines der viktorianischen Häuschen in der Altstadt gehabt, doch etwas Größeres als das Apartment hatte sie sich nicht leisten können.

Um der Wohnung das kalte Hochhausflair zu nehmen, hatte sie die Räume mit Antiquitäten möbliert und Spitzengardinen an die Fenster gehängt. Den Teppich im Wohnzimmer hatte sie durch Parkettfußboden ersetzt, den nun geblümte Läufer zierten. Eine der Wände hatte sie zartrosa gestrichen. Das Schlafzimmer war mit Blümchentapete und Himmelbett ausgestattet.

Das Apartment war gemütlich, anders als das große Haus in ihrem Traum. Wie sie in der vergangenen Nacht bemerkt hatte, war es offenbar sehr ausgefallen. Es hatte eine beigefarbene Fassade aus Putz und eine extravagante Ziegelverkleidung. Sie hatte nur einen kurzen Blick erhaschen können, oder zumindest konnte sie sich nicht an mehr Details erinnern. Aber sie hatte das Gefühl, das Haus stehe in einer sehr exklusiven Gegend und die Kinder seien gut gekleidet und wohl behütet.

Mit einem Seufzer griff Autumn nach ihrer Tasche und machte sich auf zum Fahrstuhl im Hausflur. Sie war mit ihrer Freundin Terri Markham bei Starbucks auf einen Kaffee verabredet und würde danach zu Pike’s Gym gehen, wo sie einen Sommerjob angenommen hatte. Eines der Dinge, die sie besonders am Stadtleben liebte, war, dass man alles zu Fuß erreichen konnte: Museen, Theater, Bibliotheken und Dutzende Restaurants und Cafés.

Die Schule, an der sie unterrichtete, lag nur ein paar Blocks entfernt, der Fitnessclub bloß den Hügel hinauf, und Starbucks – ihr Lieblingscafé – war direkt um die Ecke.

Terri erwartete sie schon. Sie war siebenundzwanzig, genauso alt wie Autumn, brünett und etwas größer und kurviger gebaut als ihre zierliche, einen Meter sechzig kleine Freundin. Sie beide waren Singles, beide Karrierefrauen. Terri arbeitete als Anwaltssekretärin bei Hughes, Jones, Weinstein und Meyers, einer der angesehensten Kanzleien der Stadt. Sie hatten sich vor fünf Jahren durch gemeinsame Bekannte kennengelernt. Es heißt, Gegensätze ziehen sich an, und das erklärte womöglich auch, warum eine Freundschaft zwischen ihnen gewachsen war.

Autumn drückte die gläserne Eingangstür des Cafés auf. Im hinteren Teil des Raums sprang Terri auf und winkte.

“Hier bin ich!”, rief sie.

Autumn bahnte sich einen Weg durch von morgendlichen Kaffeetrinkern belagerte Tische, setzte sich auf einen der schmiedeeisernen Stühle und nahm dankbar den fettarmen, doppelten Latte macchiato an, den Terri ihr hinüberschob.

“Danke. Nächstes Mal bezahle ich.” Autumn nahm einen Schluck von dem heißen, schaumigen Getränk, das sie besonders am Morgen so liebte, und sah, wie ihre Freundin hinter dem Pappbecher die Stirn runzelte.

“Ich dachte, du wolltest gestern Abend zu Hause bleiben”, sagte Terri.

“Bin ich auch.” Bei Terris forschendem Blick erklärte Autumn seufzend: “Aber ich habe nicht gut geschlafen, wenn du darauf hinauswillst.”

“Das verraten schon deine Augenringe, Süße.” Sie grinste. “Ich habe auch nicht gerade viel geschlafen, aber ich hatte bestimmt mehr Spaß als du.”

Autumn verdrehte die Augen. Die beiden Frauen waren wirklich grundverschieden. Autumn interessierte sich für Sport und liebte die Natur. Terri hingegen war besessen von Shopping und Mode. Und was Männer anbelangte, hätten sie nicht unterschiedlicher ticken können.

“Ich dachte, du wolltest dich nicht mehr mit Ray treffen.” Autumn trank von ihrem Kaffee. “Hast du nicht gesagt, er sei dumm und langweilig?”

“Ich habe mich auch nicht mit Ray getroffen. Gestern Abend bin ich bei O’Shaunessy’s einem ziemlich heißen Typen begegnet. Todd Sizemore. Es hat sofort gefunkt. Wir haben einander wie zwei Magneten angezogen. Weißt du, was ich meine?”

Autumn schüttelte den Kopf. “Wenn ich mich recht erinnere, wolltest du dich bessern. Keine One-Night-Stands mehr. Du hast gesagt, von jetzt an willst du einen Typen erst mal kennenlernen und sichergehen, dass er keine Hohlbirne ist.”

“Todd ist keine Hohlbirne – er ist Anwalt. Und der reine Wahnsinn im Bett.”

Anfangs dachte Terri immer, die Typen wären toll im Bett. Die Probleme begannen erst, wenn sie sie näher kennenlernte. Autumn war zu sensibel, als dass sie mit unverbindlichem Sex hätte umgehen können. Terri war da viel extrovertierter und spontaner. Sie traf sich mit so vielen Männern, wie sie in ihrem vollen Terminkalender unterbringen konnte, und schlief mit jedem, der ihr in den Kram passte.

Autumn ging nur selten aus. Außer bei ihren Lehraufträgen – dem an der Grundschule und dem anderen in dem exklusiven Fitnessclub Pike’s Gym, wo sie ihre Leidenschaft, das Klettern, unterrichtete – war sie eher schüchtern.

“Ich weiß also, warum keinen Schlaf bekommen habe”, meinte Terri. “Was ist mit dir? Hattest du etwa wieder diesen schrägen Traum?”

Autumn fuhr mit dem kurz...



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