Marton / Jensen | NOX Band 11 | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 320 Seiten

Marton / Jensen NOX Band 11


1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-7515-3269-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 320 Seiten

ISBN: 978-3-7515-3269-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



MIT DIR ... BIS ANS ENDE ALLER ZEITEN von SANDRA MARTON

Ein Fremder taucht mysteriös aus dem Nichts auf, so wild und anziehend, dass es ihr den Atem raubt: Für Studentin Sienna Cummings ist Jesse Blackwolf ein einsamer Wolf, der sich nimmt, was er braucht, und das ist Sienna! Ihr Herz beschwört sie, ihm zu folgen, aber etwas steht zwischen ihnen, etwas, das größer scheint als ihre Liebe ...

DIE ZWEITE CHANCE FÜR DAS GLÜCK von MURIEL JENSEN

Ist alles nur ein Traum? Nach einem Unfall erwacht Libby im Krankenhaus und stellt fest, dass die letzten zehn Jahre nicht stattgefunden haben. Plötzlich hat sie die Chance, einen schweren Fehler rückgängig zu machen! Unbedingt muss sie dem smarten Jared Ransom zuvorkommen, der ihr damals das Wertvollste im Leben genommen hat ...



Sandra Marton träumte schon immer davon, Autorin zu werden. Als junges Mädchen schrieb sie Gedichte, während ihres Literaturstudiums verfasste sie erste Kurzgeschichten. 'Doch dann kam mir das Leben dazwischen', erzählt sie. 'Ich lernte diesen wundervollen Mann kennen. Wir heirateten, gründeten eine Familie und zogen aufs Land. Irgendwann begann ich, mich mehr und mehr für die Gemeinde zu engagieren. Bis mir eines Tages klar wurde, dass mein großer Traum gerade verloren ging. Also beschloss ich, etwas dagegen zu unternehmen.' Sandra Marton setzte sich an ihren Schreibtisch und schrieb eine Geschichte, die von Liebe, Leidenschaft und dem Traum vom großen Glück handelte. 'Als ich hörte, dass ein Verlag den Roman veröffentlichen wollte, konnte ich es selbst kaum fassen', erinnert sie sich. Seitdem ist Sandra Marton ihrem Traum treu geblieben. Inzwischen hat sie über 80 Romane geschrieben, deren leidenschaftliche Helden die Leserinnen in aller Welt begeistern. Mit ihrem eigenen Helden lebt die Autorin weiterhin glücklich auf einer Farm in Connecticut.

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1. KAPITEL


Blackwolf Canyon, Montana, 5.34 Uhr

Tag der Sommersonnenwende, 21. Juni 2010

Der Mond war bereits vor Stunden untergegangen, dennoch harrte die Nacht unnachgiebig über dem Land aus. Die zerklüfteten Felswände des Canyons schienen entschlossen, die Kälte der Dunkelheit nicht weichen zu lassen. Ein scharfer Wind blies um die Felsspitzen und fuhr raschelnd durch das trockene Gebüsch, sein unheimliches Pfeifen das einzige Geräusch, das die Stille durchschnitt.

Sienna Cummings erschauerte.

Es war eine raue Gegend, kahl und schroff. In diesen letzten Minuten, bevor das Licht der Morgendämmerung in den Canyon einfallen würde, meinte Sienna, die uralte, oft blutige Geschichte des Landes nahezu greifbar zu spüren.

Ein schwerer Arm legte sich um ihre Schultern. „Komm, ich wärme dich auf“, sagte Jack Burden, Leiter der Expedition.

Mit einem gezwungenen Lächeln machte Sienna sich aus der Umarmung frei. „Es geht schon, danke“, erwiderte sie höflich. „Ich bin einfach nur aufgeregt. Wegen der Sonnenwende“, fügte sie schnell an, damit Burden nicht seine übliche Taktik anwandte, mit der er alles, was sie von sich gab, als doppeldeutige Anspielung auslegte.

Vergeblich.

„Ich bin auch aufgeregt. Ich fasse mein Glück kaum – hier, allein mit dir, in dunkler Abgeschiedenheit …“

Allein waren sie nun wahrlich nicht. Vier weitere Leute nahmen an der Expedition teil: zwei Examensstudenten, ein Professor für Anthropologie und eine junge Frau, die Burden als seine Sekretärin vorgestellt hatte. So, wie das Mädchen ihn anhimmelte, bezweifelte Sienna allerdings ernsthaft, dass es für Burden nur arbeitete, aber das sollte ihr recht sein. So ließ ihr aufdringlicher Boss sie wenigstens in Ruhe.

Nur manchmal eben nicht, so wie jetzt.

Völlig uninteressant, dass sie kurz vor einem faszinierenden Schauspiel standen. Dass, sobald die Sonne ein Drittel über Blackwolf Mountain aufgegangen wäre, ihre Strahlen auf einen Kreis fallen würden, den ein heiliger Mann vor über tausend Jahren in den Felsen geschlagen hatte. Völlig unwichtig, dass es seit Jahrzehnten zum ersten Mal wieder Fremden erlaubt war, den Canyon zu betreten. Oder dass alles hier sich verändern würde, weil das Land an einen Entwickler verkauft werden sollte. Nein, Jack Burden dachte nur daran, wie er sie am besten verführen könnte.

Sicher, im einundzwanzigsten Jahrhundert gab es Gesetze gegen sexuelle Belästigung. Sienna musste nur eine offizielle Beschwerde bei der Universitätsleitung einreichen – und sich dann damit arrangieren, dass ihre akademische Karriere zu Ende war.

„Es ist fast so weit“, verkündete einer der Examensstudenten atemlos.

Sienna richtete ihre Aufmerksamkeit entschlossen auf den zerklüfteten Gipfel vor sich. Eine halbe Stunde würde es sicherlich noch dauern, aber das Warten gehörte eben mit dazu. Sie hatte viele alte Stätten besucht, hatte die Sonne im Chaco Canyon aufgehen sehen, hatte die Hieroglyphen des großen Tempels von Chichén Itzá aufgezeichnet, und einmal hatte sie sogar eine magische Nacht zwischen den Steinen von Stonehenge verbracht.

Dennoch lag hier an diesem Ort etwas ganz Besonderes in der Luft. Sie spürte es. Bis ins Mark, bis in ihr Herz. Natürlich würde sie das niemals laut aussprechen. Sie war Wissenschaftlerin. Und die Wissenschaft belächelte Menschen, die sich auf ihr Bauchgefühl beriefen.

Sie musste einen Laut von sich gegeben haben, vielleicht hatte sie auch etwas geflüstert, denn Jack Burden lehnte sich näher zu ihr.

„Bist du nicht froh, dass ich dich mit hergebracht habe?“

Er ließ es wie einen persönlichen Gefallen klingen, dabei war es das keineswegs. Sienna stand kurz vor dem Abschluss ihrer Dissertation, zwei Jahre lang hatte sie alles, was es über den Blackwolf Canyon an Material gab, gesammelt, studiert und ausgewertet. Den Platz in dieser Expedition hatte sie sich verdient. Sie wusste alles, was es über die Geschichte zu wissen gab, angefangen von den ersten Ureinwohnern, die sich hier niedergelassen hatten, über die Komantschen- und Sioux-Krieger, die um dieses Land gekämpft hatten, bis hin zu dem zuletzt bekannten Besitzer, Jesse Blackwolf, dessen Schicksal bis zum heutigen Tage ungeklärt war.

Auch er war ein Krieger gewesen. Er hatte in Vietnam gekämpft, eine volle Dekade, bevor sie überhaupt geboren wurde, war nach Hause zurückgekehrt und dann wie vom Erdboden verschwunden.

Sie hatte versucht herauszufinden, was aus ihm geworden war, hatte sich eingeredet, es hätte mit ihrer Doktorarbeit zu tun, doch das entsprach nicht ganz der Wahrheit. Dieser Mann hielt ihre Fantasie gefangen. Was natürlich lächerlich war. Anthropologen untersuchten Kulturen, nicht einzelne Individuen. Trotzdem … da war etwas an Jesse Blackwolf …

„Nur noch ein paar Minuten!“, tönte es von einem der Studenten.

Sienna nickte, schlang die Arme um sich und wartete.

Blackwolf Canyon, Montana, 5.34 Uhr

Tag der Sommersonnenwende, 22. Juni 1975

Der Hengst schnaubte ungeduldig.

„Nicht mehr lange“, sagte Jesse leise und strich dem Tier besänftigend über den Hals.

Mit zusammengekniffenen Augen starrte Jesse auf die Bergspitze vor sich. Noch eine halbe Stunde, dann konnte er von hier wegreiten, ohne einen Blick zurückwerfen zu müssen.

Seine Vorfahren waren hergekommen, um ihre Götter anzubeten. Er war hergekommen, um sich zu verabschieden. In seinem Leben gab es keinen Raum für solchen Unsinn.

Er hatte diesen letzten Besuch auch gar nicht geplant. Wieso hätte er? Eine Sommersonnenwende war eine Sommersonnenwende. Die Sonne erreichte die größte nördliche Deklination, und das war’s. Seine Vorfahren hatten das entdeckt und ein Riesentheater um den längsten Tag des Jahres veranstaltet. Er nicht.

Es war nicht Aberglaube, der ihn hierhergeführt hatte, sondern das genaue Gegenteil. Als Junge hatte er an die Geschichten geglaubt, doch er war schon lange kein Junge mehr. Er war ein Mann, älter und weiser als beim ersten Mal, als er zur Sonnenwende hier herausgekommen war.

Der mächtige graue Hengst schnaubte wieder, und Jesses Mundwinkel bogen sich leicht nach oben. Fast hätte man es für ein Lächeln halten können. „Na schön, vielleicht hast du recht. Älter bestimmt, aber weiser nicht unbedingt.“

Der Hengst warf den Kopf zurück, als wollte er – Was tun wir hier draußen zu dieser unmöglichen Zeit? Wir sollten beide noch schlafen! sagen. Jesse konnte es Cloud nicht verübeln. Doch vor einer Stunde war er aus einem unruhigen Schlaf aufgeschreckt, hatte Cloud aus dem warmen Stall geholt, war dem unerklärlichen Impuls gefolgt und zum Canyon geritten, um sich den Sonnenaufgang anzusehen.

Sei ehrlich, verdammt!

Es war kein Impuls gewesen, sondern alles lange durchdacht. Er musste die Verbindung zwischen sich und den alten Traditionen ein für alle Mal durchtrennen. Man musste nicht Sioux oder Komantsche sein, um zu wissen, wann die Sonnenwende stattfand, dafür reichten die angelsächsischen Gene seiner Mutter. Oder die Jahre, die er auf der Uni vergeudet hatte. Die Sonne stand in einem bestimmten Winkel am Himmel, und zweimal im Jahr erfolgte dann die Sonnenwende.

Das war real. Die Mythen dagegen waren Schwachsinn. Von wegen Erneuerung der Erde, des Geistes! Dieser Humbug sollte angeblich das Leben eines Mannes auf immer verändern.

Jesse lachte bitter auf. Sein Vater hatte daran geglaubt, sein Großvater auch, und vor ihm sein Urgroßvater. Vermutlich jeder einzelne Blackwolf-Krieger, dessen DNS an ihn weitervererbt worden war. Nun, für die ersten dreißig Jahre seines Lebens hatte er es ebenfalls geglaubt. Nicht alles, schließlich war er ein Mann des zwanzigsten Jahrhunderts mit einem Universitätsabschluss. Da nahm man Mythologie nicht unbedingt allzu ernst. Aber er hatte die Tradition respektiert, die Kontinuität der alten Werte. Und es schadete doch nichts, wenn man Ereignissen wie einer Sonnenwende ein wenig Respekt zollte, oder? Selbst wenn man den wissenschaftlichen Grund kannte.

Sein Vater hatte ihn hergebracht, da war er zwölf gewesen.

„Bald wird die Sonne aufgehen“, hatte er gesagt. „Das Licht der Vergangenheit und der Zukunft wird auf den heiligen Stein fallen. Der Eid, den ein Mann in der Sonnwendnacht leistet, wird auf immer den wahren Weg festlegen, der seinem Leben vorbestimmt ist. Bist du bereit, den Eid zu leisten, mein Sohn?“

In dem Alter waren Jesses Kopf und sein Herz angefüllt mit den Geschichten, die sein Vater ihm über die tapferen Krieger, die seine Ahnen gewesen waren, erzählt hatte. Seine Mutter, deren Eltern nie einen Indianer gesehen hatten, bis sie ihren Schwiegersohn kennenlernten, hatte ihm aus den Märchenbüchern vorgelesen, die sie schrieb und illustrierte.

Natürlich war Jesse bereit gewesen. Bei Sonnenaufgang hatte er die Arme den Strahlen entgegengehoben und sich der Obhut der Geister seiner kriegerischen Ahnen anvertraut.

Sein Vater war so stolz auf ihn gewesen. Seine Mutter hatte ihn umarmt und geküsst. Selbst als er älter wurde und erkannte, dass die alten Geschichten eben nur Geschichten waren, war er froh gewesen, den Eid geleistet zu haben, froh darüber, dass sein Vater ihn in die alten Traditionen eingeführt...



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