Marx | Die drei ??? Das Erbe des Meisterdiebs (drei Fragezeichen) | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 144 Seiten

Reihe: Die drei ???

Marx Die drei ??? Das Erbe des Meisterdiebs (drei Fragezeichen)


1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-440-14193-9
Verlag: Kosmos
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 144 Seiten

Reihe: Die drei ???

ISBN: 978-3-440-14193-9
Verlag: Kosmos
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Der berühmte Meisterdieb Victor Hugenay ist tot! In einem rätselhaften Testament hinterlässt er Hinweise auf bisher unentdecktes Diebesgut: einige wertvolle Gemälde. Eine Herausforderung für Justus` Superhirn! Aber der erste Detektiv lässt sich diesmal von seiner Arbeit ablenken. Was ist los mit dem Kopf der drei Detektive? Als ein geheimnisvoller Unbekannter ebenfalls hinter dem Bilderversteck her zu sein scheint, müssen Justus, Peter und Bob zeigen, was in ihnen steckt.

Marx Die drei ??? Das Erbe des Meisterdiebs (drei Fragezeichen) jetzt bestellen!

Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Brittany
»Entschuldigung, gehörst du hier zum Schrottplatz?« Die Stimme war die einer jungen Frau. Justus Jonas saß an einem Tisch im Freien und war über ein dickes, eng beschriebenes Buch gebeugt, den Stift gezückt und eine unübersichtliche Liste in der krakeligen Handschrift seines Onkels auf dem Schoß: die Buchführung der neuen Waren. Wenn Justus jetzt aufblickte, verlor er die Zeile in der Preisliste und musste wieder von vorne anfangen. »Gebrauchtwarencenter«, sagte er abwesend. »Dies ist das Gebrauchtwarencenter Titus Jonas, kein Schrottplatz.« »Verzeihung. Ich war so naiv anzunehmen, dass es sich bei einem riesigen Platz voller Gerümpel und Müllberge um einen Schrottplatz handeln müsste. Wie konnte ich nur.« Nun blickte Justus doch auf – direkt in ein spöttisches Lächeln. Und in die funkelndsten hellblauen Augen, die er je gesehen hatte. Sie war kaum älter als er. Und sie war unglaublich hübsch. »Na ja, also … also eigentlich ist es auch einer. Aber wir haben eben nicht nur Schrott, sondern auch Gebrauchtwaren. Deswegen ja auch Gebrauchtwarencenter. Verstehst du?« Was redete er da für einen Schwachsinn? »Jaja, schon klar. Und du gehörst zu diesem … Gebrauchtwarencenter?« »Ja. Ich bin der Neffe meines Onkels.« Das Lächeln wurde zu einem breiten Grinsen, das vollkommene, strahlend weiße Zähne entblößte. »Das sind die meisten Neffen.« »Was?« »Na, Neffen ihres Onkels. Oder ihrer Tante.« Justus brach innerlich zusammen. »Ich meinte –« »Ich bin auf der Suche nach alten Reklameschildern. Habt ihr so was?« »Was? Ja, klar! Natürlich!« Justus stürzte sich dankbar auf den Themenwechsel. »Was darf’s denn sein? Waschmittel? Zigaretten? Bier?« »Coca-Cola. Mein Vater sammelt dieses Zeug. Er hat demnächst Geburtstag. Ich finde die Teile ja ziemlich altmodisch, aber er steht drauf.« »Komm mit!« Justus erhob sich von seinem Arbeitsplatz im Schatten des Bürohäuschens, schlug das Buch zu und führte das Mädchen quer über den Platz. Überall türmten sich Schrottberge auf, dazwischen standen Verkaufstische mit den mühsam entstaubten Waren, die Onkel Titus zusammengetragen hatte: alte Lampen, Uhren, Stühle, Türrahmen, Werkzeug, Sparschweinsammlungen, Geschirr, Bilder, Bücher, Schuhe, Anglerausrüstungen, Modellflugzeuge, Kinderspielzeug, Hörspielkassetten, Kaffeekannen und Hutschachteln. Bei Titus Jonas gab es nichts, was es nicht gab. Das war in Rocky Beach und dem gesamten Umland bekannt und ihr kleines Familienunternehmen war sehr stolz darauf. Kleiderbügel, Schmuckkästchen, Radios – und Werbetafeln aus Emaille. »Da wären wir. Du hast Glück, ein paar Cola-Schilder sind auch dabei.« »Das mit dem Weihnachtsmann sieht klasse aus.« Sie nahm das Schild in die Hand und betrachtete den knollennasigen, grinsenden Mann mit dem weißen Bart, der roten Mütze und der Colaflasche in der Hand genauer. »Wusstest du, dass der Weihnachtsmann, wie wir ihn heute kennen, so mit rot-weißen Klamotten und Rauschebart, eigentlich eine Erfindung von Coca-Cola ist? Sie haben ihn für die Werbung erschaffen. Und heute glauben alle Kinder, Santa Claus sehe wirklich so aus.« Justus lächelte überlegen. »Das ist ein weit verbreiteter Irrglaube.« »Ach? Du weißt, wie der Weihnachtsmann wirklich aussieht?« »Nein, das meine ich nicht. Sondern die Sache mit Coca-Cola. Das ist eine moderne Legende. Die erste Weihnachtsmann-Werbung der Firma erschien 1931, aber bereits zehn Jahre früher finden sich Illustrationen in Kinderbüchern und auf Postkarten, die Santa Claus im typischen rot-weißen Outfit zeigen. Trotzdem behauptet der Konzern liebend gern das Gegenteil. Man könnte fast meinen, die Coca-Cola-Company hätte diese Geschichte selbst erfunden.« Justus erntete einen bewundernden Blick. »Woher weißt du das alles?« Verlegen zuckte er mit den Schultern. »Hab ich irgendwo mal gelesen.« »Soso. Und was soll dieses Blechschild kosten?« »Das ist kein Blech, sondern Emaille, ein glasartiger Kunststoff, der vorwiegend dazu verwendet wird … äh … ist ja auch egal.« »Lass mich raten: Du hast es irgendwo mal gelesen.« »Rede ich zu viel?« »Nein! Ich mag schlaue Jungs. Besser als die ganzen Deppen, die bei mir an der Schule herumlaufen.« »Tat… tatsächlich?« Justus’ Mund war staubtrocken. Und er war sprachlos. Das passierte ihm nie! Ein höchst beunruhigender Zustand. »Also, was kostet das … Emailleschild denn nun?« »Fünfundzwanzig Dollar.« »Was? So viel?« »Sorry, aber für diese Schilder werden inzwischen Sammlerpreise bezahlt. Das hier ist von 1957 und fünfundzwanzig Dollar ist ein guter Preis.« »Hast du das auch irgendwo gelesen?« »Hör zu, ich würde dir gerne einen besseren Preis machen, aber der Betrieb gehört meinem Onkel und ich kann nicht einfach seine Preise ändern.« Sie setzte zu einer Erwiderung an, doch das war gar nicht mehr nötig. Justus sah in ihre hellblauen Augen und sagte: »Okay, zwanzig Dollar.« »Zwanzig Dollar für das Schild und einen kleinen Freundschaftsdienst«, schlug sie vor. »Zum Beispiel?« »Du gehst morgen mit mir ins Kino. In der Matinee läuft ein alter Hitchcock-Film.« Justus’ Mund wurde zur Wüste. Er brachte keinen Ton heraus. Und offenbar machte er auch keinen besonders glücklichen Gesichtsausdruck, denn das Mädchen starrte ihn befremdet an. »Was ist? Magst du Hitchcock nicht?« »Oh, doch, doch, klar mag ich Hitchcock, ich meine, wer mag ihn nicht? Ich habe zwar alle seine Filme schon dutzendfach gesehen, aber – kein Problem. Ich meine, gerne. Aber … warum? Ich meine …« »Ich bin neu hier in der Gegend. Meine Eltern und ich sind erst letzte Woche nach Rocky Beach gezogen. Ich kenne noch niemanden. Ich gehe gerne ins Kino, aber ungern alleine. Und du machst einen ganz netten Eindruck.« Justus lächelte. Das heißt, er wollte lächeln. Doch das Lächeln geriet zu einem breiten Grinsen und er spürte die Hitze in seinem Gesicht aufsteigen. »Ich kenne noch nicht einmal deinen Namen.« »Brittany.« Sie streckte ihm die Hand hin. »Ich heiße –« »Juuustuuus!« Justus zuckte zusammen. »Das ist meine Tante Mathilda. Wenn sie so nach mir ruft, heißt das im Klartext: Herkommen! Bleib hier, ich bin sofort wieder zurück!« Er joggte rüber zum Wohnhaus der Familie Jonas und versuchte dabei trotz seiner unübersehbaren Körperfülle sportlich zu wirken. Tante Mathilda wartete auf der Veranda auf ihn, die Hände energisch in die Hüften gestemmt. »Was hüpfst du denn so albern über den Schrottplatz?« »Albern? Hat das albern ausgesehen?«, keuchte Justus, bereits völlig außer Puste. »Justus, du müsstest inzwischen wissen, dass du beim Joggen keine allzu glückliche Figur machst. Sag mal, kommen Bob und Peter heute noch vorbei?« »Nicht dass ich wüsste. Wieso?« »Titus hat gerade angerufen, er kommt gleich mit einer riesigen Ladung von einem Einkauf zurück. Ihr müsst ihm beim Abladen helfen.« Justus seufzte. »Okay.« »Er wird jeden Moment hier sein. Das Abladen muss schnell gehen, er muss nämlich gleich danach wieder weg.« »Okay.« »Also, ruf Bob und Peter an, damit sie dir helfen!« »Okay.« »Jetzt gleich!« »Jaja, schon gut, Tante Mathilda!« Justus drehte sich um und kehrte zu Brittany zurück, diesmal gemächlichen Schrittes. Er wollte sich nicht noch einmal zum Trottel machen. »Meine Tante«, stöhnte er. »Eigentlich ist sie ein herzensguter Mensch, aber manchmal kann sie ein richtiger Feldwebel sein. Tut mir Leid, ich muss mal schnell telefonieren.« »Kein Problem.« Justus ging zu dem alten, staubigen Campinganhänger hinüber, der am Rande des Schrottplatzgeländes stand. Auf den ersten Blick hätte niemand vermutet, dass das Ding noch benutzt wurde. Geschweige denn, dass sich mehr als ein Haufen Schrott im Innern des Wagens befand. Brittany folgte ihm irritiert. »Wolltest du nicht telefonieren?« »Ja«, antwortete Justus und öffnete die Tür zur Zentrale. »Das Telefon steht hier.« »Wow!«, entfuhr es Brittany. »Was ist denn das?« »Das ist unser Büro«, antwortete Justus nicht ohne Stolz. »Willst du es dir ansehen?« »Na klar!« Eigentlich war es ein ungeschriebenes Gesetz, dass niemand außer Justus, Bob und Peter die Zentrale betrat, schon gar kein Fremder. Aber die Alternative wäre gewesen, sich von Brittany zu verabschieden, und das wollte Justus auf keinen Fall. Sie kletterte die kleine Stufe hinauf ins Innere des Anhängers. »Wow!«, wiederholte sie. »Das ist ja Wahnsinn!« Die Zentrale war mit allem ausgestattet, was ein richtiges Büro brauchte: ein Computer, eine Telefonanlage, ein Aktenschrank und bequeme Sessel und Stühle. Im hinteren Teil befanden sich ihr kleines Kriminallabor und die Dunkelkammer. Das alles war nicht sonderlich aufgeräumt oder sauber, doch das schien Brittanys Begeisterung nicht zu trüben. »Sieh dich ruhig um!«, sagte Justus und griff zum Telefonhörer, um schnell Bob und Peter Bescheid zu sagen. Während er mit seinen Freunden sprach, beobachtete er heimlich, wie Brittany bewundernd durch den Wagen schritt, hier und da stehen blieb und ein Buch begutachtete oder mit dem Finger...



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.