Marx | Die drei ??? Insel des Vergessens (drei Fragezeichen) | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 144 Seiten

Reihe: Die drei ???

Marx Die drei ??? Insel des Vergessens (drei Fragezeichen)


1. Auflage 2016
ISBN: 978-3-440-14851-8
Verlag: Kosmos
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 144 Seiten

Reihe: Die drei ???

ISBN: 978-3-440-14851-8
Verlag: Kosmos
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Peters Opa ist verschwunden! Angeblich soll er still und heimlich in ein Pflegeheim gezogen sein. Als Die drei ??? den alten Herrn plötzlich in den Lokalnachrichten entdecken, wie er eine Tankstelle überfällt, überstürzen sich die Ereignisse...

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Sunny Island
Die Seniorenresidenz Sunny Island befand sich auf der gleichnamigen kleinen Insel, die so nahe vor der Küste von Oxnard lag, dass sie durch eine gerade mal hundert Meter lange Brücke mit dem Festland verbunden war. Strahlend hell erhoben sich die verwinkelten Gebäude auf den flachen Felsen. Weit geschwungene Holzwege führten hinunter zu weißen Stränden. Jede freie Fläche war mit prächtig blühenden Blumen bepflanzt und überall standen Parkbänke und Liegen, auf denen ältere Herrschaften lagen und lasen oder im Schatten der Königspalmen dösten. »Sehr herrschaftlich«, murmelte Justus, nachdem sie den Wagen auf dem Festlandparkplatz abgestellt hatten. Dann überquerten sie die Brücke. Sie mussten ein Wärterhäuschen und eine Schranke passieren, doch die Schranke war oben und der Wachmann schaute nicht einmal von seiner Zeitung auf. Mithilfe einer Infotafel neben der Schranke brachten Justus und Peter in Erfahrung, dass die Residenz verschiedene Bereiche umfasste. Es gab Haus eins, in dem die Bewohner in Apartmentwohnungen vollkommen eigenständig lebten. In Haus zwei gab es das betreute Wohnen für die Leute, die im Alltag auf Hilfe angewiesen waren; und es gab die Pflegestation in Haus drei, deren Bewohner rund um die Uhr betreut und medizinisch versorgt wurden. So konnten die Bewohner, wenn es ihnen gesundheitlich schlechter oder auch wieder besser ging, die Häuser wechseln, ohne ihr vertrautes Umfeld verlassen zu müssen. Die Besucherinformation befand sich in Haus zwei. Justus und Peter machten sich über verwinkelte Pfade auf den Weg. Schließlich gingen sie durch eine gläserne Automatiktür, hinter der ein lichtdurchfluteter Empfangsbereich lag. Hier war es schön kühl. Aus versteckten Lautsprechern drang leises Vogelgezwitscher. Überall standen üppige Kübelpflanzen. Ein großer schlanker Mann in einem blauen Overall war gerade dabei, einige der Kübel neu um eine kleine Sitzecke zu gruppieren. An einer Wand hing ein riesiger Flachbildschirm, auf dem eine Wettervorhersagetafel zu sehen war. Gerade als sie eintraten, startete auf dem Monitor ein Werbefilm für Sunny Island: Fröhliche Rentner spazierten am Strand entlang, spielten Boule und hatten offenbar eine gute Zeit. Es gab zahlreiche Freizeitangebote, einen erstklassigen Service, beste medizinische Betreuung und Pflegepersonal, das sich aufopferungsvoll um die Bewohner kümmerte, während sich rund um die Uhr die Palmen in der sanften Brise wiegten und die Brandung rauschte. Hinter einem Tresen aus dunklem Hartholz saß eine Frau mittleren Alters mit streng nach hinten gebundenen Haaren und Raubvogelnase und arbeitete an einem Computer. Auf einem Namensschild am Revers ihres weißen Kittels stand Sandra Martinez. Sie blickte auf, als Justus und Peter auf sie zutraten, und lächelte distanziert. »Guten Tag, was kann ich für euch tun?« Peter räusperte sich. »Ich bin Peter Shaw. Sie haben mich heute Morgen angerufen. Es geht um Ben Peck.« »Ah, natürlich! Mr Bennington Peck. Hast du mit deinem Großvater gesprochen?« Peter schüttelte den Kopf. »Nein. Ich weiß nicht, wo er ist. Aber ich bin nach wie vor sicher, dass das eine Verwechslung sein muss. Mein Opa wohnt hier nicht.« Mrs Martinez runzelte kurz die Stirn. Dann hackte sie auf die Tastatur ein. »Bennington Peck«, sagte sie und drehte den Bildschirm so, dass Peter einen Blick darauf werfen konnte. Neben dem Namen und den Geburtsdaten seines Opas war auch ein Foto von ihm zu sehen. Er war es, daran gab es keinen Zweifel. »Nun?«, fragte Mrs Martinez. »Sind Sie sicher, dass dieser Mann hier auch tatsächlich wohnt?« »Aber ja«, sagte sie. »Ich habe ihn ja täglich gesehen.« »Aber das ist nicht möglich!«, beharrte Peter hilflos. Justus lächelte Mrs Martinez zu und zog den Zweiten Detektiv sanft ein Stück zur Seite. »Es nützt nichts, das Offensichtliche zu leugnen, Peter. Irgendwas ist faul an der Geschichte, aber wir können davon ausgehen, dass dein Opa wirklich hier war. Wir sollten uns daher bemühen, mehr über den Sachverhalt in Erfahrung zu bringen.« Der Erste Detektiv wandte sich wieder an Mrs Martinez. »Was können Sie uns denn sonst über Mr Peck sagen?« Mrs Martinez hob misstrauisch eine Augenbraue. »Bitte«, sagte Peter. »Ich weiß nicht, wie ich ihn finden soll, wenn ich nicht erfahre, wie er überhaupt hier gelandet ist.« »Was ist mit deinen Eltern? Mit denen sollte ich sprechen, nicht mit dir.« »Sie sind auf Reisen und haben mir aufgetragen, mich um die Sache zu kümmern«, log Peter. Sie schien nicht überzeugt. »Dann würde ich gern wenigstens, nun ja, kurz mit ihnen telefonieren.« »Das geht nicht!«, sagte Peter einen Hauch zu schnell. »Jedenfalls nicht jetzt«, fügte Justus gelassen hinzu. »Sie sind in Europa. Da ist es jetzt schon Nacht. Sie können sie heute Abend erreichen.« »Dann ist meine Schicht längst zu Ende«, sagte Mrs Martinez und seufzte. »Also schön. Mr Peck zog vor drei Wochen hier ein, drüben in Haus eins. Es war von Anfang an nicht ganz, nun ja, leicht mit ihm.« Peter schluckte beklommen. »Nicht ganz … leicht?« »Er war ein reizender alter Herr!«, versicherte sie. »Aber schon bald recht, nun ja, verwirrt. Manchmal lief er hier herum und fragte mich nach dem Weg zu seinem Apartment, weil er ihn vergessen hatte. Einmal stand er sogar im Schlafanzug vor mir und wollte wissen, warum er sich auf einer Insel befinde. Deshalb entschieden wir schon nach zehn Tagen, dass er besser ins betreute Wohnen wechseln sollte.« Peter riss die Augen auf. »Wie bitte? Ins betreute Wohnen?« »Mr Peck hatte Schwierigkeiten, sich selbst zu versorgen. Und er stellte eine Gefahr für sich und andere dar. Einmal hat er aus Versehen den Feueralarm ausgelöst, weil beim Kochen etwas in Flammen geriet. Nun ja, in solchen Fällen muss die Heimleitung handeln.« Peter war bleich geworden. »So wie Sie das erzählen, klingt es, als hätte mein Großvater nicht mehr alle beieinander! Aber so ist das nicht. Er ist nur etwas eigen.« »Nun ja«, sagte Mrs Martinez unbehaglich. »Vielleicht solltest du besser mit dem Leiter der Residenz sprechen, Dr. Burke. Er ist gerade auf Visite in Haus drei, aber er müsste bald fertig sein. Dann kommt er hier vorbei und hat sicher Zeit für dich.« Peter wurde unwohl. »Na schön«, murmelte er. »Danke.« »Wir warten draußen«, schlug Justus vor und zog Peter mit sich. »Justus, ich verstehe das alles nicht«, sagte der Zweite Detektiv, als sie vor der gläsernen Tür in der Sonne standen. Doch bevor Justus antworten konnte, glitt die Glastür erneut auf und der große Mann im blauen Overall, der die Pflanzen umgestellt hatte, kam auf sie zu. »Du suchst also deinen Opa«, sagte er ohne Umschweife und sah Peter aus unangenehm kleinen, stechenden Augen an. Seine Haut war blass und fleckig. Er kramte eine Zigarette aus einem Päckchen in seiner Brusttasche und zündete sie an. »Äh …«, sagte Peter und zeigte auf die Zigarette. »Ist das hier überhaupt –« Er bekam eine Rauchwolke ab und hustete. »Ich wusste gar nicht, dass Mr Peck einen Enkel hat.« »Hat er aber. Kennen Sie meinen Großvater?« »Ich bin hier der Hausmeister. Ich kenne alle Bewohner der Insel.« »Stimmt es wirklich, dass er etwas … durcheinander war?« »Ich bin hier der Hausmeister«, wiederholte der Mann und blies ihm eine weitere Rauchwolke ins Gesicht. »Nicht die Auskunft.« Dann ging er so nahe an Peter vorbei, dass er ihn beinahe anrempelte, und würdigte ihn keines Blickes mehr. »Was war das denn!?«, fragte Peter empört. »So ein Spinner!« Sie blickten dem Hausmeister nach, der anfing, sich um die Bewässerung der Pflanzen zu kümmern. »Ein eigenwilliger Zeitgenosse«, stimmte Justus zu. »Und er schaut immer wieder zu uns rüber.« »Das nervt mich«, sagte Peter nach kurzer Zeit. »Komm, wir warten drinnen.« Sie kehrten zurück ins Gebäude und nahmen in einem schicken Wartebereich mit riesiger Fensterfront Platz. Peter ließ seinen Blick über die Menschen schweifen, die, auf Stöcke oder Rollatoren gestützt, über die Holzwege schlurften. Ein sehr großer, breitschultriger Mann war dabei, der unentwegt vor sich hin brabbelte. Peters Blick verdüsterte sich. Sein Großvater gehörte nicht zu diesen Leuten. Er war immer topfit gewesen, sowohl körperlich als auch geistig. Dass er die letzten Wochen hier gelebt haben sollte, war vollkommen absurd! Die aufgeregte Stimme einer alten Frau, die gerade in das Foyer trat, riss Peter aus seinen Gedanken. Die weißhaarige Dame ging gebeugt an einem Stock, ihr Gesicht war runzlig, aber sie strahlte eine gewisse Entschlossenheit aus. »Mrs Pommeroy, es geht so nicht weiter! Sie müssen nun wirklich etwas unternehmen gegen den Tod!« Mrs Martinez sah auf und seufzte schicksalsergeben, lächelte die Dame dann aber an. »Mrs Penny, wie schön, Sie so, nun ja, energiegeladen zu sehen. Aber mein Name ist Martinez, nicht Pommeroy, erinnern Sie sich? Mrs Pommeroy arbeitet hier seit einigen Monaten nicht mehr.« »Das haben Sie letztes Mal schon behauptet, Mrs Pommeroy«, entgegnete Mrs Penny unwirsch und baute sich vor dem Tresen auf. »Außerdem lenken Sie vom Thema ab. Der Tod geht um und es interessiert Sie anscheinend gar nicht!« »Was sollen wir denn Ihrer Meinung nach unternehmen, Mrs Penny?«, fragte Sandra Martinez ruhig. »Also, das...



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