Marx | Die drei ??? Nacht in Angst (drei Fragezeichen) | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 128 Seiten

Reihe: Die drei ???

Marx Die drei ??? Nacht in Angst (drei Fragezeichen)


1. Auflage 2013
ISBN: 978-3-440-14187-8
Verlag: Kosmos
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 128 Seiten

Reihe: Die drei ???

ISBN: 978-3-440-14187-8
Verlag: Kosmos
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Freitagabend, 20.25 Uhr, SteadmanMuseum, Los Angeles: Mr Peacock, der freundliche, aber schusselige Museumsdirektor, betritt mit Justus, Peter und Bob das Gebäude. In wenigen Minuten werden die drei Detektive exklusiv den wertvollsten Diamanten der Welt sehen: das berühmte "Feuer des Mondes". 20.28 Uhr: Stromausfall? Sabotage? Im Museum gehen die Lichter aus. 20.30 Uhr: Fünf Gangster dringen in das Museum ein. Kurze Zeit später befinden sich Mr Peacock und die drei ??? in ihrer Gewalt. Die Verbrecher wollen den Diamanten und sie sind bereit, dafür über Leichen zu gehen.

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19.00 Uhr – Der gewagte Plan


»Wo bleibt er denn? Er ist längst überfällig.« Peter sah immer wieder auf die Uhr. Die klobige Taucheruhr, die er sonst trug, hatte er gegen das edle Modell seines Vaters eingetauscht: mit goldenem Armband und Zeigern statt Digitalanzeige. Es passte besser zu seinem restlichen Outfit, dem schwarzen Anzug, weißen Hemd und schicker Krawatte. Die Sohlen seiner glänzenden schwarzen Schuhe klapperten auf dem Kunststoffboden, während er unruhig in der Zentrale auf und ab wanderte.

»Nur fünf Minuten«, korrigierte Justus ihn, der entspannt auf dem Schreibtischstuhl saß und den Zweiten Detektiv bei seinem Marsch durch den Campinganhänger beobachtete. »Gönn Bob doch auch mal eine kleine Verspätung.«

»Ja ja, schon gut. Ich will bloß nicht zu spät kommen. Das ist das Ereignis! Ich würde mich bis an mein Lebensende ärgern, wenn ich es verpasse!«

»Keine Panik, Bob wird schon auftauchen.« Justus blickte an sich herunter und strich betont gelassen einen Fussel von seinem schwarzen Jackett. Ein bekanntes Geräusch ließ ihn aufhorchen: das Knattern von Bobs altem Käfer. »Da ist er!«

Peter atmete auf. »Dem Himmel sei Dank! Dann kann es jetzt endlich losgehen.«

Doch als Bob die Tür zur Zentrale öffnete und Peter sein Gesicht sah, verließ ihn schlagartig alle Vorfreude. Mit hängenden Schultern und gesenktem Kopf betrat der dritte Detektiv den Raum und ließ ein kaum hörbares »Hi« vernehmen.

»Oh, mein Gott«, stöhnte Peter. »Du hast die Karten nicht, stimmt’s? Du hast die Karten nicht! Gib’s zu, Bob!«

Bob nickte. »Ich habe die Karten nicht.«

»Nein!«, rief Peter und krümmte sich wie unter körperlichen Schmerzen. »Warum nicht? Ich dachte, die Sache ginge klar!«

»Mein Vater hat keine bekommen.«

»Wieso hat dein Vater keine bekommen? Er arbeitet in Los Angeles bei der Zeitung! Die bekommen immer Karten!«

»Ja, aber diesmal waren es nur zwei oder drei. Und die gingen natürlich an die Filmkritiker vom Kulturteil.«

»Zwei oder drei!«, stöhnte Peter und ließ sich auf einen Stuhl fallen. »Du hast behauptet, es wäre überhaupt kein Problem, drei Einladungen zu besorgen!«

»Meine Güte, Peter«, erwiderte Bob gereizt. »Nun mach mich nicht dafür verantwortlich. Ist es etwa meine Schuld, dass die Produktionsgesellschaft so knauserig mit ihren Freikarten umgeht?«

Auch Justus, der bisher schweigend zugehört hatte, konnte seine Enttäuschung nicht mehr verbergen. »Natürlich nicht, Bob. Außerdem glaube ich gar nicht, dass es am Geiz liegt. Vielmehr daran, dass Journalisten aus der ganzen Welt angereist sind, um den Film zu sehen. Es ist schließlich nicht irgendein Streifen. Es ist der neue Star-Wars-Film!«

»Und wir wären um ein Haar bei der Premiere gewesen, hätten alle Stars gesehen und anschließend auf der Party mit George Lucas Sekt getrunken«, brummte Peter. »Es ist zum Heulen.«

»Dann sehen wir ihn uns eben nächste Woche an, wenn er in den normalen Kinos startet«, schlug Bob versöhnlich vor.

»Glaubst du, das tröstet mich?«

»Oder ich versuche Karten für die nächste Verleihung des Goldenen Raben zu kriegen. Vielleicht kriegt George Lucas ja einen Preis.«

»Dann freue ich mich wochenlang darauf, stehe in Schlips und Kragen in den Startlöchern und es klappt doch nicht«, entgegnete Peter. »Nein, danke.«

Justus schlug mit solcher Wucht auf die Tischplatte, dass Peter und Bob erschrocken zusammenzuckten. »Wir fahren zur Premiere!«, rief der Erste Detektiv voller Tatendrang.

»Tolle Idee. Wir lassen uns von tausenden von Fans tottrampeln, die vor dem Chinese Theater stehen und einen Blick auf ihren Lieblingsstar erhaschen wollen.«

»Ich rede nicht davon, vor dem Kino zu stehen, sondern uns den Film anzusehen.«

»Ach. Und wie sollen wir reinkommen?«, fragte Peter missmutig.

»Wir gehen einfach rein.«

»Na, sicher«, erwiderte Peter spöttisch. »Ich frage mich, warum das die anderen Star-Wars-Freaks vor dem Kino eigentlich nicht machen. Mal sehen, ob wir noch einen Platz kriegen.«

»Das ist mein Ernst. Wir gehen einfach über den roten Teppich ins Gebäude und tun so, als gehörten wir dazu.«

»Und du meinst, die lassen uns durch? Weil wir schwarze Anzüge tragen oder weil wir wie Filmstars aussehen?«

Justus grinste überlegen. »Weil wir aus einem goldbeschlagenen Rolls-Royce steigen werden.«

»Ha!«, rief Bob und klatschte vor Begeisterung in die Hände. »Das ist die Idee! Justus, was würden wir nur ohne dich machen?«

»In allen Lebenslagen verzweifeln.«

»Du meinst, wir sollen dort mit Morton aufkreuzen? Und das funktioniert?«

»Warum denn nicht? Glaubst du, die Türsteher kennen jeden geladenen Gast persönlich? Wenn drei fesche Jungs aus einem Rolls-Royce steigen, werden sie sich eher schämen, uns nicht zu kennen, und uns durchlassen.« Justus drehte sich um und griff nach dem Telefonhörer. »Hoffentlich hat Morton Zeit und fährt nicht gerade einen anderen Prominenten.«

Morton war gelegentlich der Chauffeur der drei ???. Justus hatte einmal seine Dienste für dreißig Tage bei einem Preisausschreiben gewonnen. Danach hatten die Detektive das Glück gehabt, von einem dankbaren Klienten auch zukünftige Fahrten mit dem Rolls-Royce bezahlt zu bekommen. Seit Peter und Bob selbst einen Wagen hatten, nahmen sie das zwar nur noch selten in Anspruch, doch es gab Ausnahmesituationen, in denen sich eine schwarz-goldene Edelkarosse besser machte als ein gelber VW-Käfer.

»Hallo, hier ist Justus Jonas. Ich bin froh, dass Sie da sind, Morton. Haben Sie und der Rolls-Royce Zeit für uns? – Nur für eine halbe Stunde, aber wir brauchen Sie sofort. – Fantastisch! Vielen Dank. – Ja, bis gleich!« Er legte auf.

»Das ging ja schnell«, bemerkte Peter.

»Morton kommt. Er sagte etwas von einem kleinen Handicap, daher könnte es etwas länger dauern, doch er wird sich beeilen. Wir warten draußen auf ihn.«

»Hoffentlich bezieht sich das Handicap nicht auf den Wagen. Eine Panne können wir uns jetzt nicht leisten. Der Film beginnt in einer knappen Stunde.«

»Peter, du bist ein alter Schwarzseher«, sagte Bob kopfschüttelnd.

Sie verließen die Zentrale und traten auf den Schrottplatz der Firma Jonas hinaus, der ruhig in der Abenddämmerung lag. Es dauerte nicht lange, da ertönte ein Hupen von der Straße. Da das schmiedeeiserne Tor schon geschlossen war, verließen sie das Gelände durch einen ihrer geheimen Ausgänge, die sie in die Umzäunung eingebaut hatten. Morton, ein hochgewachsener Mann undefinierbaren Alters, der seine Chauffeursmütze nie abzulegen schien, war aus dem Wagen gestiegen, um die hintere Tür zu öffnen. Er staunte nicht schlecht, als er die drei ??? in schwarzen Anzügen sah.

»Guten Abend, Morton.«

»Guten Abend, die Herrschaften. Ich weiß zwar noch nicht, wohin ich euch bringen soll, doch euer Aufzug verrät mir, dass meine Dienste heute in der Tat angebracht sein dürften.«

»Ganz recht«, antwortete Justus und unterdrückte ein Schmunzeln. Morton hatte sie schon unzählige Male gefahren und ihnen auch in brenzligen Situationen geholfen. Sie waren so etwas wie Freunde geworden. Trotzdem legte er seine höfliche Art und die etwas geschraubte Sprechweise nie ab. Wahrscheinlich fühlte er sich nur wohl, wenn er die Form wahrte. Doch manchmal fragte sich Justus, was für ein Mensch unter der Dienstkleidung des Chauffeurs verborgen war – wenn es da überhaupt jemanden gab. Als die drei ??? einstiegen, bemerkte Justus, dass Mortons linkes Bein dicker war als das rechte. Die schwarze Hose war an der Seite aufgeschnitten und ein Gips leuchtete weiß darunter hervor.

»Was haben Sie denn gemacht, Morton?«

»Das ist das Handicap, von dem ich sprach. Ein kleiner Unfall – ich bin beim Polo vom Pferd gefallen.« Damit warf er die Tür zu und humpelte um den Wagen herum.

»So so, Polo«, kicherte Justus. »Gibt es eine Sportart, die besser zu ihm passen würde?«

»Gebrochen?«, fragte Peter, als Morton mühsam vorn eingestiegen war.

»Ja. Sehr schmerzhafte Angelegenheit. Doch zum Glück übe ich meinen Beruf im Sitzen aus und die Kupplung kann ich seit einer Woche wieder bedienen. Wohin darf ich euch bringen?«

»Nach Los Angeles zum Chinese Theater«, antwortete Justus.

»Sehr wohl.« Der Wagen setzte sich in Bewegung. »Ihr wollt zur Premiere des neuen Star-Wars-Films, nehme ich an?«

»Ja!«, rief Peter begeistert und beschloss, Morton in ihren Plan einzuweihen. Jeder Chauffeur hatte schließlich einen Ehrenkodex und der verpflichtete zur Verschwiegenheit – er würde sie auf keinen Fall verraten. »Wir haben allerdings keine Einladung, doch Justus hat eine Idee. Die hoffentlich funktioniert.« Er klärte ihn auf.

»Nun, dann wünsche ich viel Glück. Bei eurer äußeren Erscheinung sehe ich da zumindest keine Probleme.« Durch den Rückspiegel konnte Peter ihn lächeln sehen.

»Ich wäre gern so zuversichtlich wie Sie«, antwortete Peter. »Ich bin nicht ganz überzeugt. Was machen wir, wenn sie unsere Einladung sehen wollen?«

»Filmstars brauchen keine Einladung«, winkte Bob ab.

Justus stimmte ihm zu. »Das Geheimnis des Erfolges ist, sich auch wie Filmstars zu benehmen.«

»Aha. Und wie geht das? Du hast da doch Erfahrung.« Peter spielte damit auf die lang...



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