Matthews | Der Traum des wilden, weites Landes & Der Stern von Mexiko & Das Lied der Mandelblüten | E-Book | www.sack.de
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E-Book, Deutsch, 969 Seiten

Matthews Der Traum des wilden, weites Landes & Der Stern von Mexiko & Das Lied der Mandelblüten

Drei Romane in einem eBook
1. Auflage 2023
ISBN: 978-3-98690-975-8
Verlag: dotbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Drei Romane in einem eBook

E-Book, Deutsch, 969 Seiten

ISBN: 978-3-98690-975-8
Verlag: dotbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Mit ihrem Mut überwinden sie alle Gefahren ... Drei historische Romane der amerikanischen Bestsellerautorin Patricia Matthews als eBook bei dotbooks. Voller Hoffnung wagt die junge Irin Maggie Donnevan die gefährliche Überfahrt nach Amerika, doch das Land der unbegrenzten Möglichkeiten empfängt sie nicht mit offenen Armen: Kann Maggie es schaffen, sich in der Männerdomäne des Holzhandels zu behaupten - oder wird das Vertrauen zum undurchsichtigen Andrew ihr Verhängnis werden? Diese Frage muss sich auch Meredith Longley stellen, die Tochter eines Archäologen: Sie folgt den Spuren ihres verstorbenen Vaters, um seinen letzten Wunsch zu erfüllen und einen alten Schatz zu entdecken. Der Abenteurer Cooper soll ihr im Dschungel Mexikos zur Seite stehen - aber verfolgt er eigene Pläne? Von männlicher Hilfe will Laura Purcell nichts mehr wissen, seit ein Schurke ihr das Herz gebrochen hat. Der mittellosen jungen Frau bleibt nichts anderes übrig, als sich einem Zirkus anzuschließen. Doch wartet zwischen dem Glanz der Manege und der Härte des Wanderlebens vielleicht ein Glück auf sie, das sie nie für möglich gehalten hätte? Jetzt als eBook kaufen und genießen: Die fesselnden Schicksalsromane »Der Traum des wilden, weiten Landes & Der Stern von Mexiko & Das Lied der Mandelblüte« von Patricia Matthews entführen Sie in das Amerika des späten 19. Jahrhunderts - ein mitreißendes Lesevergnügen für die Fans von Tara Haigh und Catherine Tarley. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Patricia Matthews (1927-2006) wurde in San Francisco geboren, studierte in Los Angeles und lebte später viele Jahre in Prescott, Arizona. Nach dem Scheitern ihrer ersten Ehe begann sie, sich intensiv dem Schreiben zu widmen - so lernte sie nicht nur ihren zweiten Ehemann, den Schriftsteller Clayton Matthews kennen, sondern legte auch den Grundstein zu einer internationalen Karriere. Patricia Matthews, die unter zahlreichen Pseudonymen veröffentlichte, schrieb zwischen 1959 und 2004 über 50 Bücher, vom Liebesroman bis zum Krimi. Für ihr Werk wurde sie mit dem »Reviewers Choice Award« und dem »Affaire de Coeur Silver Pen Readers Award« ausgezeichnet. Bei dotbooks erschienen Patricia Matthews Romane »Das Lied des roten Landes«, »Wenn die Magnolien blühen«, »Der Wind in den Zypressen«, »Der Traum des wilden, weiten Landes«, »Der Stern von Mexiko«, »Das Lied der Mandelblüten«, »Der Himmel über Alaska«, »Die Brandung von Cape Cod«, »Der Duft von Hibiskusblüten«, »Die Jasmininsel«, »Wo die Anemonen blühen« und die »Virginia Love«-Saga mit den Einzelbänden »Der Traum von Malvern Hall« und »Das Vermächtnis von Malvern Hall«. Die Virginia-Love-Saga ist auch in dem Sammelband »Malvern Hall« erhältlich.
Matthews Der Traum des wilden, weites Landes & Der Stern von Mexiko & Das Lied der Mandelblüten jetzt bestellen!

Weitere Infos & Material


Kapitel 1


Im Jahre 1852 war die Hälfte der Bevölkerung Irlands durch Mißernten vom Hungertod bedroht.

Und so verhielt es sich auch bei der Familie Donnevan.

Im Schlafraum der ärmlich möblierten Hütte hockte Maggie Donnevan mit angezogenen Knien und vorgebeugtem Haupt auf ihrem rauhen Lager. Dichtes braunes Haar fiel ihr über das Gesicht. Sie beobachtete, wie ihre Schwester Kathleen sich damit beschäftigte, ihre wenigen Habseligkeiten in eine alte Schürze zu packen und diese dann zu einem Packen verschnürte. Für den weltlichen Besitz eines achtzehnjährigen Mädchens war es ein jammervoll kleines Bündel. In Maggies braunen Augen brannten bei diesem Anblick salzige Tränen.

Das durfte doch nicht sein! Alles war so ungerecht!

Maggie blickte in das Antlitz ihrer Schwester. Es war trotz der verhärmten Züge ein schönes, von schwarzem Haar umrahmtes Gesicht. Auch der Körper war edel – wenn auch jetzt viel zu abgemagert. Maggie biß sich auf die Lippen, um nicht laut aufzuschreien. Sie beugte ihren Kopf auf die Knie und spürte ihre schwellenden Brüste. Auch sie würde einmal schön sein – und davor empfand sie Angst. Männer würden voller Verlangen auf sie blikken. Kathleens Schicksal konnte auch das ihre werden.

Sie verbannte diesen Gedanken, schluckte tapfer ihre Tränen hinunter. »Kathleen, muß das sein? Mußt du es tun? Wir werden es schon schaffen. Es wird besser werden, daran glaube ich fest!«

Kathleen lächelte nur traurig. Dann trat sie zum Bett und setzte sich neben Maggie. Behutsam streichelte sie über das Haar ihrer jüngeren Schwester. »Hast du nicht heute nacht den kleinen Kevin vor Hunger wimmern gehört? Und du kennst Mutters Blick, wenn die Männer hungrig heimkommen, und sie hat kein Essen für sie. Was ich vorhabe, ist schon richtig. Es gibt einen Mund weniger zu stopfen, und ich erhalte die Möglichkeit, euch Geld und Nahrungsmittel zu bringen. Lord Ramage versprach es mir.«

Maggie starrte in Kathleens Augen. Ihr Schwester war entschlossen, diesen abscheulichen Mann zu ertragen – als ...

Maggie mochte den Gedanken nicht weiter ausspinnen. Nur weil Kathleen schön aussah, sollte sie zu einem Gegenstand werden, den ein Mann sich zu seinem Vergnügen kaufen und dann wieder wegwerfen konnte. Selbst mit ihren sechzehn Jahren war Maggie das klar. Sie barg den Kopf im Schoß ihrer Schwester und begann zu weinen. »Warum tust du das, Kathleen? Warum?«

Kathleen beugte sich vor und küßte Maggies Kopf. »Ich versuche, es zu erklären. Es wird uns vor dem Hungertod retten, Schwester. Dann wird die Donnevan-Familie überleben.«

Wenig später beobachtete Maggie durch das einzige Fenster ihrer armseligen Behausung, wie eine Kutsche vorfuhr. Sie war sehr groß und tiefschwarz. Unwillkürlich mußte sie an einen Leichenwagen denken, den sie mal gesehen hatte. Maggie hörte, wie die Pferde draußen schnaubten und ungeduldig mit den Hufen stampften. Die schwarze Kutsche bildete einen scharfen Kontrast zu den grünen Hügeln der irischen Landschaft.

Maggies Vater und Mutter standen auf der anderen Seite des Raumes und blickten zu Boden. Mutters Gesicht war sorgenzerfurcht; mit einer Hand umklammerte sie den sechsjährigen Kevin. Das Gesicht ihres Vaters wirkte wie aus grauem Stein gemeißelt.

Kathleen verharrte noch einen Augenblick, als ob sie auf ein Wort ihrer Eltern wartete. Als niemand etwas sagte, verließ sie die Hütte durch die niedrige Tür.

Und Maggie schwor sich, als die Holztür hinter ihrer Schwester zufiel, daß sie selbst niemals ein solches Schicksal wie ihre Schwester auf sich nehmen würde.

Kevin krallte sich in die Röcke seiner Mutter und begann zu weinen. Nora Donnevan beugte sich zu ihrem kleinen Sohn herab und versuchte, ihn zu beruhigen. John Donnevan tastete auf der Anrichte nach dem Krug mit schwarzgebranntem Whisky.

Mit funkelnden Augen und wachsendem Zorn starrte Maggie ihre Eltern an. »Wie könnt ihr das zulassen?« schrie sie. »Wie könnt ihr Kathleen gehen lassen!« Sie rannte zu ihrem Vater und schüttelte ihn.

Ohne eine Miene zu verziehen, schob er sie rauh von sich. »Du wirst den Namen Kathleen in diesem Haus nicht mehr erwähnen. Sie beginnt ein Leben in Sünde. Eine Hure ist sie – und nicht mehr meine Tochter!« Er knallte den Whiskykrug auf den Tisch und ließ sich auf einen der Holzhocker fallen.

Maggie liefen die Tränen übers Gesicht, aber sie trat vor ihren Vater und blickte ihn an. »Sie tut es für uns. Für mich, Kevin, Danny und Patrick. Und für Mutter und dich. Ja, auch für dich! Wir werden nicht verhungern. Wie kannst du nur so über sie sprechen?«

Ihr Vater starrte sie blicklos an. »Halt den Mund, Mädchen! Ich bin hier der Herr im Haus, und ich erwarte Respekt von meinen Kindern.« Er nahm einen Schluck aus dem Whiskykrug. »Ja, so was geschieht, wenn man einem Mädchen zuviel Freiheiten läßt.« Vorwurfsvoll schaute er seine Frau an. »Immer wieder sagte ich es dir, Nora! Du solltest dieses Kind mehr beaufsichtigen. Schau dir Maggie doch an. Auch so ein Hürchen, das seinem Vater widerspricht. Wenn du sie nicht zur Ordnung bringst, bin ich gezwungen, ihr Prügel zu geben.«

Maggie sah ihre Mutter hilfeflehend an, aber die Frau blickte zu Boden. Nur Händen, die erregt ihre Schürze zerknüllten, konnte man anmerken, was sie fühlte.

Zwar fürchtete Maggie den unüberlegten Zorn ihres Vaters, aber sie konnte nicht länger schweigen. »Du verleumdest und beschimpfst Kathleen. Woher kommt eigentlich das Geld für den Haferbrei, mit dem du dir heute morgen den Bauch gefüllt hast? Von Kathleen – und du nennst sie eine Hure!«

Nora Donnevan hob verzweifelt die Hände, um ihre Tochter zum Schweigen zu bringen, aber Maggie ließ sich nicht mehr zurückhalten.

»Du bist als Mann zu stolz, eine Tochter zu haben, die ein sündiges Leben führt. Aber du bist nicht zu stolz, Lebensmittel und Getränke anzunehmen, die vom Geld der gleichen Tochter gekauft werden. Da tust du so, als ob du nicht wüßtest, woher es kommt! Ein prächtiger, stolzer Mann bist du, ein ...«

Maggie erstarben die Worte auf den Lippen, denn ihr Vater stieß den Tisch so heftig von sich, daß er quer durch den Raum flog und umstürzte. Der kleine Kevin schrie vor Angst.

Sie beobachtete ihren Vater, wie er sie mit zornrotem Gesicht anstarrte. Doch plötzlich änderte sich John Donnevans Haltung. Ein Ausdruck von Angst und Schmerz verzerrte seinen Mund zu einer Grimasse. Mit beiden Händen griff er sich an die Brust und stürzte dann wie ein gefällter Baum vornüber auf den Boden. Es gab einen dumpfen Laut.

Nora Donnevan kniete an seiner Seite. Maggie blieb regungslos und völlig verschreckt stehen. Sie bewegte sich erst wieder, als ihre Mutter sie anblickte.

»Er ist tot«, sagte sie mit tonloser Stimme. »Er ist tot.« Ein Funkeln trat in ihre Augen. »Diese Schuld wird ewig auf dir lasten, Margaret Donnevan! Du hast den Tod deines eigenen Vaters verursacht!«

Maggie wollte sich gegen diese Anschuldigung wehren, aber als sie sah, wie ihre Mutter sich über den Toten beugte und lautlos vor sich hinweinte, schwieg sie.

Maggie kämmte sich sorgfältig ihr dichtes braunes Haar. Aus dem Nebenraum und vom Hof klangen die Stimmen der Nachbarn, die ihren Kondolenzbesuch machten. Ja, es war Sitte, einen Trauerempfang abzuhalten – eine Totenwache für John Donnevan, bevor man ihn begrub. Es wäre ein sehr armseliger Empfang geworden, hätte nicht Kathleen Lord Ramage überredet, Nahrungsmittel und Getränke auf den Hof der Donnevans bringen zu lassen.

Nur die Hälfte der Trauernden ging am nächsten Morgen mit zum Friedhof, wo John Donnevan beerdigt wurde. Viele Tränen flossen, aber Maggie selbst fand keine. Ihre Erinnerungen an Vater waren nur unglücklicher Art. Wann war er eigentlich einmal freundlich und liebevoll gewesen?

Sie konnte sich nicht daran erinnern.

Der Priester sprach monoton vor sich hin. Aber schließlich war alles überstanden. Danach trat Maggies Bruder Patrick wütend auf sie zu und bemerkte verbittert: »Ich sah nicht, daß du unserem Vater auch nur eine Träne nachgeweint hast.«

»Du und die anderen vergossen ja genug Tränen«, entgegnete sie.

»Eine hartherzige Frau bist du, Maggie Donnevan.«

»Wenn es dich nicht stört, trauere ich auf meine Weise.«

Maggie wandte sich zu ihrer Mutter und half der weinenden, schwarzgekleideten Frau auf den Karren für die Heimfahrt. Der kleine Wagen reichte gerade für Maggie, ihre Mutter und Kevin.

Patrick und Dan folgten zu Fuß.

Nora Donnevan hatte seit dem plötzlichen Tod ihres Mannes kaum gesprochen. Als sie bei der Hütte ankamen, begab sie sich sofort in den Schlafraum, legte sich hin und starrte mit blinden Augen zur niedrigen Decke.

Maggie mußte sich um das Mittagessen kümmern. Glücklicherweise waren noch Reste eines Schweinebratens und zwei Laib Brot vorhanden. Während sie am Herd stand, um das Fleisch zu wärmen, lief der kleine Kevin dauernd schluchzend um sie herum.

Patrick und Dan saßen am Tisch und tranken schwarzgebrannten Schnaps. Die Brüder – zwei Jahre im Alter auseinander – unterhielten sich so, als ob sich Maggie überhaupt nicht im Raum befand.

»Die arme Mutter«, meinte Dan.

»Sicher, es war ein furchtbarer Schreck für die gute Frau«, erwiderte Patrick. »Kathleens entsetzliches Benehmen – und dann Vaters Tod.«

Maggie drehte sich vom Herd herum. »Ich sagte dir schon mal, daß ich mir deine Beschimpfungen Kathleens nicht anhören will, Patrick!«

Patrick blickte sie finster an. »Dann hör nicht zu, Schwester. Von Mutter hörte ich, daß du mit deinem Gerede Vater so sehr aufregtest, daß er tot umfiel. Wenn das so war, bist du nicht...



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