May Der Fremde aus Indien
veränderte Aufl
ISBN: 978-3-7802-1765-3
Verlag: Karl-May-Verlag
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Roman, Band 65 der Gesammelten Werke
E-Book, Deutsch, Band 65, 448 Seiten
Reihe: Karl Mays Gesammelte Werke
ISBN: 978-3-7802-1765-3
Verlag: Karl-May-Verlag
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
"Der Fremde aus Indien ist eine geheimnisumwobene Gestalt, die eines Tages in der ""alten Hauptstadt"" auftaucht. Sie wird immer mehr zum Widersacher des unheimlichen ""Hauptmanns"", dem zahllose Verbrechen anzulasten sind. Bearbeitung aus dem Kolportageroman ""Der verlorene Sohn"". Ebenfalls aus diesem Roman stammen die in sich abgeschlossenen Erzählungen ""Das Buschgespenst"" (Band 64), ""Der verlorene Sohn"" (Band 74), ""Sklaven der Schande"" (Band 75) und ""Der Eremit"" (Band 76)."
Weitere Infos & Material
1;INHALT;4
2;1. Das Rätsel von Helfenstein;6
3;2. Im Elendsviertel;22
4;3. Mensch in Maske;38
5;4. Im Auftrag des Freundes;59
6;5. Der alte und der junge Wolf;88
7;6. Schatzgräber;108
8;7. Der Feind aus dem Dunkel;123
9;8. Blinder Eifer;145
10;9. Hinter Gittern;163
11;10. Almansor;182
12;11. Die Versuchung;194
13;12. Gift...;222
14;13. In Seelennot;244
15;14. Das Teufelsrezept;265
16;15. Harte Prüfung;277
17;16. Weihnachtsabend;285
18;17. Zwischen Hass und Liebe;294
19;18. Der Totengräber feiert Geburtstag;310
20;19. Das Kind der krummen Grete;319
21;20. Alte Schuld steht auf;338
22;21. Die Todesfrist;358
23;22. „Ich klage an!“;376
24;23. Die Stutzuhr;397
25;24. „Um Abschied zu nehmen...“;406
26;25. Das Spiel ist aus;415
Das Rätsel von Helfenstein
Im Elendsviertel
Mensch in Maske
Im Auftrag des Freundes
Der alte und der junge Wolf
Schatzgräber
Der Feind aus dem Dunkel
Blinder Eifer
Hinter Gittern
Almansor
Die Versuchung
Gift...
In Seelennot
Das Teufelsrezept
Harte Prüfung
Weihnachtsabend
Zwischen Hass und Liebe
Der Totengräber feiert Geburtstag
Das Kind der krummen Gerte
Alte Schuld steht auf
Die Todesfrist
"Ich klage an!"
Die Stutzuhr
"Um Abschied zu nehmen..."
Das Spiel ist aus
13. In Seelennot (S. 243-244)
Daheim fand Friedrich seinen Herrn im Arbeitszimmer. „Du bringst Neues?“ Friedrich erzählte kurz und doch gründlich von seiner Begegnung mit dem Rothaarigen. Van Zoom hörte aufmerksam bis zum Schluss zu. „Für wen hältst du diesen Architekten?“, erkundigte er sich schließlich. „Für den Hauptmann selbst.“ „Ganz recht. Er war es. Er hat eine wichtige Abmachung mit dir getrofen, er hat dich gewissermaßen in seine Bande aufgenommen – sei überzeugt, das macht nur der Hauptmann selber! Aber was hat er bei dem alten Giftmischer gewollt?“ „Darüber wurde nicht gesprochen und ich durfte mich durch eine Frage danach nicht verdächtig machen.“
„Wenn schon – ich kann es mir denken. Dabei gehe ich von der Feststellung aus, dass der Hauptmann kein anderer als der Bankier Franz von Helfenstein ist. In diesem Fall möchte ich glauben, dass er sich beim Apotheker ein Mittel bestellt hat, um bei seiner Frau geistige Störungen herbeizuführen. Er ist dazu gezwungen, wenn er meine Bedingung erfüllen und die Widerstrebende in eine Anstalt bringen will.“ „Nicht übel. Ist es nicht unsere Plicht, diese Tat zu verhindern?“
„Nein. Es ist vielmehr unsere Plicht, sie geschehen zu lassen.“ Friedrich schnitt ein Gesicht, als habe er in eine Zitrone gebissen. „Gräme dich nicht, Friedrich!“, lachte van Zoom. „Die künstlich erzeugte Unzurechnungsfähigkeit der Frau ist der Posten, den ich in meiner Rechnung noch brauche. Ich habe heute Nacht mit voller Absicht die Bedingung gestellt, die Frau unter ärztliche Beobachtung zu bringen. Natürlich wird sie sich mit Händen und Füßen sträuben. Deshalb wird der Bankier sie heimlich oder ofen zu zwingen suchen. Was wird die Folge sein?“ „Die gnädige Frau wird wüten.“
„Richtig, und das ist die seelische Stimmung, die ich bei ihr für meine Zwecke hervorrufen will. Sie ist die Hauptverbündete des Bankiers. Wenn es mir gelingt, sie noch mehr gegen ihn aufzubringen, so ist das Spiel gewonnen.“ „Wie aber, wenn das Mittel gefährlich ist?“ „Sie wird nicht gleich daran sterben. Der alte Giftmischer wird sich hüten, Beihilfe zu einem ofenen Mord zu leisten, weil ihn das den Kopf kosten könnte. Und du kannst dir denken, dass ich rechtzeitig auf der Bildläche erscheine.“
– Wenige Minuten später fuhr Fürst van Zoom zum Hause Helfenstein. Es galt, der Frau des Bankiers den versprochenen Besuch zu machen und dabei so freundlich und unbefangen wie möglich zu tun, um Franz von Helfenstein und Nora nicht ahnen zu lassen, wo der Gegenspieler des Hauptmanns und seiner Verbündeten in Wahrheit zu suchen sei. Van Zoom erreichte seine Absicht auch vollständig. Die Frau des Bankiers emping ihn aufs Liebenswürdigste. Dabei musste sie sich freilich argen Zwang antun, denn in ihr ieberte noch alles von den Aufregungen der letzten Nacht.