McAdams Trusting Liam - Tief in meinem Herzen
1. Auflage 2016
ISBN: 978-3-95649-902-9
Verlag: MIRA Taschenbuch
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Liebesroman
E-Book, Deutsch, 304 Seiten
Reihe: MIRA Taschenbuch
ISBN: 978-3-95649-902-9
Verlag: MIRA Taschenbuch
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Die Tochter aus 'Love & Lies'. Der Sohn aus 'Taking Chances'. Eine schwindelerregende Achterbahnfahrt der Gefühle.
Als Tochter eines Cops hat Ryan Kennedy gelernt, stets einen kühlen Kopf zu bewahren. Doch kaum, dass die Vergangenheit ihres Dads sie einholt und Kennedy zu ihrem Schutz nach Kalifornien geschickt wird, gerät alles außer Kontrolle. Ausgerechnet der Mann, mit dem sie einen unglaublichen One-Night-Stand hatte, soll sich um sie kümmern. Dabei will sie nie wieder jemanden in die Nähe ihres Herzens lassen ...
Liam Taylor steht nur auf unverbindlichen Sex! Dennoch kann er die faszinierende Frau, die sich nach einer einzigen perfekten Nacht aus seinem Bett schlich, nicht vergessen. Durch einen Zufall taucht Kennedy wieder in seinem Leben auf und Liam muss sich entscheiden: Ist er bereit, mit seinen Prinzipien zu brechen?
'Gefühlvoll und sexy: 'Trustin Liam - Tief in meinem Herzen' wird alle McAdams-Fans begeistern.'
Booklist
'Diese Geschichte ist frech, sexy und überraschend - nicht zu vergessen: extrem heiß!'
Romantic Times Book Reviews
'Die Liebesgeschichte, auf die die Fans gewartet haben!'
Leserstimme auf Goodreads
Molly McAdams wuchs in Kalifornien auf. Heute lebt sie mit ihrem Ehemann und ihren vierbeinigen Hausgenossen in Texas. Wenn sie nicht gerade an ihren erfolgreichen Romanen schreibt, reist sie gern und unternimmt lange Strandspaziergänge. Aber am liebsten kuschelt sie sich daheim auf die Couch, schaut Filme und zitiert aus Blockbustern.
Weitere Infos & Material
1. KAPITEL
21. Mai … Ein Jahr später
KENNEDY
„Wie könnt ihr mir so etwas antun?“, rief Kira beim Aufspringen von der Couch, auf der sie bis eben gesessen hatte.
Ich schaute zu meiner Zwillingsschwester hinüber. Beim Anblick ihrer entsetzten Miene wartete ich nur auf den Anfall, den sie in ein paar Sekunden bekommen würde. Meine Aufmerksamkeit wieder auf unsere Eltern richtend, murmelte ich: „Hab ich doch gesagt, dass es nicht gut gehen wird.“
„Aber … ihr könnt doch nicht … Kennedy, warum … Zane ist in Florida!“, stammelte Kira, und ich verdrehte zur gleichen Zeit wie mein Dad die Augen.
„Soll mir das irgendetwas sagen?“, fragte Dad und verschränkte dabei die kräftigen tätowierten Arme vor der Brust.
Weil ich Kira nicht die Gelegenheit geben wollte, auf diese Art von Frage zu antworten, unterbrach ich Dad, ehe er seinen Satz zu Ende sprechen konnte. „Hast du dir mal überlegt, dass ein bisschen Abstand euch beiden ganz guttun könnte? Und hast du nicht gehört, was Dad uns erklärt hat? Diese Männer kommen aus dem Gefängnis, Kira!“, rief ich, die letzten Worte besonders deutlich, falls sie es beim ersten Mal nicht begriffen haben sollte.
„Vielleicht kann Zane euch ja begleiten“, schlug Mom vor. Ihren mitfühlenden Gesichtsausdruck erkannte ich als eine gut einstudierte Lüge. Die Sorge war noch immer in ihrem Blick zu erkennen – und auch die Dringlichkeit, mit der sie uns aus Florida wegschaffen wollte … Es war nicht gerade ein Geheimnis, dass wir alle es gern gesehen hätten, wenn Kira ein wenig Abstand von Zane bekäme.
Die beiden waren zusammen, seit wir fünfzehn waren, und je länger sie zusammen waren, desto mehr drehte sich Kiras Leben nur noch um ihn. Es nervte schrecklich.
„Soll er seinen Job aufgeben?“, wandte Kira ein.
„Na ja, dann tut es euch beiden vielleicht wirklich gut, wie Kennedy gemeint hat. Mit etwas Abstand von Zane kannst du dich nach anderen Möglichkeiten umsehen. Ihr Mädchen seid erst zweiundzwanzig, ihr habt gerade das College abgeschlossen und seid sowieso noch zu jung, um an eine ernsthafte Bindung zu denken. Kira, frag einfach Kennedy. Du wirst es bereuen, das Leben nicht erst genossen zu haben.“
„Wow, danke dafür, Mom. Was soll das bitte heißen?“
Ehe sie mir antworten konnte, riss Dad den Kopf herum und blickte Mom komisch an. „Was zur Hölle soll das denn heißen? Du warst erst einundzwanzig, als wir uns verlobt haben.“
„Sehe ich auf einmal so aus, als würde ich das Leben nicht genießen? Was habe ich verpasst?“, fragte ich Kira, während Dad noch redete, aber ich war mir nicht sicher, ob sie mich überhaupt gehört hatte.
„Ernsthaft, Kash?“ Mom warf Dad einen Blick zu, von dem sogar ich beeindruckt war. „Das war etwas anderes. Wir waren anders. Sie war bisher nur mit Zane zusammen.“
„Können wir uns wieder auf das Wesentliche konzentrieren?“, mischte ich mich ein, ehe Dad antworten konnte, und sah dabei wieder Kira an. „Ich gehe nach Kalifornien. Du kommst mit. Und Zane kann sehen, wo er bleibt.“
„Das könnt ihr nicht machen! Ich komme nicht mit!“, schrie Kira, und schon liefen ihr die Tränen hinab.
„Ihr tut so, als würde ich euch beiden eine Wahl lassen. Ihr müsst beide anfangen, es einfach zu akzeptieren.“
Empört über den düsteren Tonfall meines Dads riss ich die Augen auf und schoss sofort zurück: „Du führst dich auf, als hättest du in unserem Leben noch etwas zu sagen. Das hast du schon seit vier Jahren nicht mehr. Und falls du es nicht mitgekriegt haben solltest, ich habe bisher bei allem, was du wolltest, mitgemacht, ohne mich zu beschweren. Steck mich also nicht in eine Schublade mit Kira, solange sie die Einzige hier ist, die sich weigert.“
Dad hob eine seiner dunklen Augenbrauen, und ich sah, wie Kira unter dem Blick, den er ihr zuwarf, tief in die Couch zurücksank. Schade, dass ich genauso war wie er: starrköpfig und stur. Ich mochte das Spiegelbild meiner Schwester sein, doch ich war ihr überhaupt nicht ähnlich. Jetzt hob ich ebenfalls eine Augenbraue und schaute ihn an, und Mom seufzte.
„Manchmal weiß ich nicht, wie ich es mit euch beiden aushalte“, erklärte sie stöhnend und rieb sich die Stirn. Den Blick auf Kira gerichtet, fuhr sie fort: „Ihr zieht nach Kalifornien, keine weitere Diskussion. Es geht um eure Sicherheit, wieso verstehst du das nicht?“
„Ich gehe nicht mit!“ Kira schniefte. „Ist doch egal, dass irgendwelche Typen, die Dad vor Jahren ins Gefängnis gebracht hat, jetzt wieder draußen sind.“
Ich stieß ein lautes Schnauben aus, aber ehe ich antworten konnte, erklang Onkel Masons Stimme direkt hinter uns. „Denen ist es nicht egal.“
Ich drehte mich schnell zu ihm um und versuchte nicht zu lachen, als er Dad fragend ansah, mit den Lippen Zane formte und dabei auf Kira zeigte.
„Gibt es sonst einen Grund, aus dem sie so ausflippen würde?“, fragte ich, während ich aufstand, um ihn zu umarmen.
„Habt ihr schon gepackt?“, wollte er wissen.
„Gepackt?“, rief Kira erneut laut. „Sie haben es uns gerade erst erzählt! Ich konnte noch nicht einmal Zane anrufen!“
„Oh mein Gott, das ist doch egal.“
„Kennedy“, rügte Mom mich, aber ich bemerkte sofort, dass sie das Gleiche dachte.
Sobald Kira das Wohnzimmer verlassen hatte, seufzte ich und ging in mein Zimmer, damit ich genug einpacken konnte. Kira schluchzte bereits panisch ins Telefon, als ich an ihrem Raum vorbeilief, und irgendwie gelang es mir, nicht die Augen zu verdrehen. War ja egal, dass unsere Eltern uns gerade eröffnet hatten, dass unsere Familie von Mitgliedern einer Gang bedroht wurde, die Dad und Onkel Mason vor über zwanzig Jahren ins Gefängnis gesteckt hatten. Einer Gang, die unsere Mom entführt hatte, ehe wir geboren worden waren, und sie über einen Monat gefangen gehalten hatte, um zu versuchen, ihre anderen Mitglieder aus dem Knast zu befreien. Oder dass ein paar von denen in den nächsten Monaten aus dem Gefängnis entlassen werden würden. Oder dass die meisten ihrer Drohungen auf Kira und mich abzielten. Nee … das war Kira gerade alles egal. Für sie zählte nur, dass wir bis auf Weiteres nach Kalifornien ziehen würden – in die Nähe unserer Familie mütterlicherseits – und Zane nicht mitkam. Kein Zane bedeutete in Kiras Welt den Untergang. Sie konnte sich nicht einmal anziehen, ohne allen zu erzählen, was sie mit Zane erlebt hatte, als sie die Sachen getragen hatte, oder dass das Outfit zu seinen Lieblingen zählte.
Ich schnappte mir ein Gummiband von meinem Schreibtisch, band mein volles schwarzes Haar zu einem unordentlichen Knoten zusammen und begann mit dem Packen. Zehn Minuten später betrat Kira den Raum, und obwohl ich mich nicht umdrehte, wusste ich, dass sie dort war.
„Wie konntest du mir das antun?“, fragte sie leise, die Stimme brüchig vor Emotionen. „Du solltest auf meiner Seite sein, du solltest immer auf meiner Seite sein. Und dann planst du mit Mom und Dad hinter meinem Rücken so etwas, ohne mich auch nur zu warnen?“
Ich schaute über die Schulter nach hinten und runzelte die Stirn. „Ich habe überhaupt nichts geplant, Kira. Sie haben es mir gesagt, während du mit Zane gesprochen hast, kurz bevor sie dich gebeten haben, das Handy wegzulegen. Sie wollten nur, dass ich es zuerst weiß, weil sie dachten, du könntest deswegen durchdrehen und ich könnte dich überreden – statt uns beide zur gleichen Zeit mit den Neuigkeiten zu überrumpeln. Der einzige Unterschied zwischen dir und mir ist, dass ich kein Problem mit diesem Umzug habe, weil ich nicht so dumm bin zu glauben, dass die Gang ihre Drohungen nicht wahr machen wird, solange wir hierbleiben. Oder es wenigstens versucht.“
Ich packte weiter, und es folgten einige Sekunden des Schweigens, ehe sie sagte: „Ich weiß, warum ihr alle das wirklich macht. Glaub nicht, dass ich auch nur eine Sekunde lang so dumm wäre zu glauben, es würde nicht um Zane gehen.“
Ich atmete tief aus und schüttelte den Kopf. „Egal, was du glaubst, mit dir und deinem Freund hat das alles nichts zu tun. Aber ich bin fest davon überzeugt, dass das hier etwas ist, was wir beide machen müssen, und ich denke, es wird uns guttun.“
„Ich werde dir das nie verzeihen. Du solltest besser als alle anderen wissen, dass mich das umbringen wird.“
Mir stockte der Atem, doch ich antwortete nicht. Denn mir war klar, dass ich das nicht könnte, ohne sie anzugreifen. Wortlos marschierte sie aus meinem Zimmer. Die einzigen Geräusche waren ihr leises Schluchzen und ihre Schritte auf dem Parkett, als sie davonging.
„Jetzt, wo ihr uns in einen Privatjet geschafft habt – wodurch das Ganze noch skurriler wird, wenn ich das anmerken darf –, würde es euch etwas ausmachen, uns etwas detaillierter zu verraten, wo wir die nächste unbestimmte Zeit verbringen werden?“, fragte ich Onkel Mason ein paar Stunden später.
„Haben eure Eltern euch nicht alles erzählt?“
Ich schenkte ihm einen Blick, über den er sofort lachen musste.
„Okay, erzähl mir, wie weit du im Bilde bist, und ich fülle dann die Lücken.“
„Im Grunde weiß ich nur, dass Juarez und ein paar von seiner Truppe innerhalb weniger Monate nacheinander ihre Anhörungen zur Bewährung haben, angefangen nächste Woche. Irgendwie bedrohen die uns – oder genauer, Kira und mich –, und Mom und Dad halten es für das Beste, wenn wir uns nicht in der...




