Melcher / Hoppe | Fabelville - Klara und die Geisterbahn | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 256 Seiten

Melcher / Hoppe Fabelville - Klara und die Geisterbahn


1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-7517-0961-3
Verlag: Baumhaus
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

E-Book, Deutsch, 256 Seiten

ISBN: 978-3-7517-0961-3
Verlag: Baumhaus
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Klara ist nicht wie andere Kinder in einem stinknormalen Haus aufgewachsen. Denn Klaras Vater gehört eine Geisterbahn, und ihr Zuhause ist der Freizeitpark Fabelville. Außerdem hütet sie ein Geheimnis: Die Gespenster aus der Geisterbahn sind nicht nur echt, sondern auch ihre besten Freunde! Doch der geliebte Freizeitpark ist in die Jahre gekommen und steht kurz vor dem Aus. Als sich dann auch noch ein fieser Parkkritiker ankündigt und Klara ein böser Geist entwischt, müssen sie und ihre Gespensterfreunde alles geben, um Fabelville zu retten!

Lea Melcher, geb. 1994, lebt, illustriert und schreibt in Mainz. Nach einem Masterstudium in Mediendramaturgie, einer Zwischenstation in Paris und einem Job beim Fernsehen hat sie sich selbstständig gemacht. Seitdem arbeitet sie als Illustratorin und Autorin für verschiedene Verlage. Immer dabei: ihre flauschigen Katzenhelfer Dino und Kobold. Jonas Hoppe, geb. 1993, hat Mediendramaturgie studiert, liebt Videospiele und arbeitet seit mehreren Jahren beim Fernsehen. Gemeinsam mit Lea Melcher schreibt er Kinderbücher, die er als Kind selbst gerne gelesen hätte. Er lebt mit Lea und seinen beiden Katzen in Mainz. Larisa Lauber ist Illustratorin und lebt in Berlin. Nach ihrem Diplom im Jahr 2000 arbeitete sie viele Jahre als Animatorin für Trickfilme. 2014 war es an der Zeit, etwas Neues auszuprobieren, und so hat sie begonnen, Kinderbücher zu illustrieren.

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»Willkommen, meine Damen und Herren, am wohl gruseligsten Ort der Welt: Klaras Gruselkabinett! Es erwartet Sie ein noch nie empfundenes Grauen und ein Schrecken, von dem manch einer sich bis heute noch nicht erholt hat!« Theatralisch riss Klara ihre Arme über den Kopf und sah dabei zu, wie die vor ihr versammelten Besucher vor wohliger Angst zurückwichen. Auch wenn sie nach außen hin eine furchterregende Grimasse aufsetzte, grinste sie in sich hinein. Ottilie hatte mit ihrer Geisterschminke mal wieder ganze Arbeit geleistet und Klaras elfjähriges Gesicht in eine fürchterliche Fratze verwandelt. Dazu ein altes Bettlaken, ein paar Ketchup-Flecken, und sie sah fast schon aus wie ein echtes Gespenst (zumindest für Leute, die nicht wissen, wie ein echtes Gespenst aussieht). Manchmal fragte sie sich, warum ihr Vater eigentlich darauf bestand, dass sie sich abends abschminkte, nur um den ganzen Grusel am nächsten Morgen wieder in ihr Gesicht zu pinseln. Schließlich war heute der erste Tag der Herbstferien, was bedeutete, dass zwei Wochen voll Spuk und Schabernack vor ihr lagen – oder anders ausgedrückt: die beste und gruseligste Zeit des Jahres! Es war gerade einmal elf Uhr am Morgen, aber in der Geisterbahn war es trotzdem stockdunkel. Die Ahnengalerie, in der sich die Besucher vor Klara in die Ecke kauerten, war nur durch flackerndes Kerzenlicht erhellt, das die Spinnweben glitzern ließ, die sich um die alten Gemälde rankten. Noch bevor die Besucher kapierten, was geschah, spürte Klara, wie der Boden unter ihren Füßen vibrierte. Schreie ertönten, als der Raum sich auf einmal knarzend und quietschend zu drehen begann und die gerade noch bewegungslosen Gemälde auf einmal flackerten. Bläuliche Geisterkreaturen waberten von einem Gemälde ins nächste. Sie versetzten die edle Lady im ersten und die Kinder im dritten Rahmen in Angst und Schrecken, während der Mann mit Zylinder im mittleren sich auf einmal in ein Skelett verwandelte. Aber Klara hatte nur Augen für die Gesichter der Besucher, die sich voller Angst verzerrten. Nichts an der Geisterbahn kam ihr nach all den Jahren noch gruselig vor, und sie fand es immer wieder spannend, wie sich das Publikum des Geisterspektakels vor den einfachsten Effekten erschreckte. Wobei das dem ausgeklügelten System des Gruselkabinetts vielleicht nicht ganz gerecht wurde – schließlich gehörte Klaras Vater nicht irgendeine Geisterbahn, sondern die gruseligste in ganz Europa! Immer wieder wurde er nach seinem großen Geheimnis gefragt, wie er es schaffte, auch den hartgesottensten Freizeitpark-Liebhabern einen Schrecken einzujagen. Und er hatte meist nur mit den Schultern gezuckt und geantwortet: »Davon müssen Sie sich schon selbst überzeugen!« Dabei wusste er selbst überhaupt nicht, was diesen speziellen Zauber seiner Geisterbahn ausmachte. Er glaubte immer noch, dass es einfach die Kombination aus moderner Tricktechnik und liebevoll gestalteten, sich mechanisch bewegenden Puppen war, an denen er über die Jahre hinweg mit Leidenschaft gefeilt hatte. Ein Grinsen schlich sich auf Klaras Gesicht, das sie schnell versuchte zu unterdrücken. Nur sie kannte das Geheimnis dieser Geisterbahn. In diesem Augenblick ging das Licht aus, gleich darauf fiel der Admiral an einem Seil von der Decke. Die Besucher pressten sich an die Wände des Raumes, der mit einem Mal von einem bläulichen Schimmer erhellt wurde. Der buschige Geisterschnurrbart des Admirals tanzte wild in seinem Gesicht auf und ab, als er den Mund aufriss und ein Lachen ausstieß, das Klara immer noch eine Gänsehaut bereitete, egal wie oft sie es hörte. Okay, vielleicht ließ sie der Grusel der Geisterbahn doch nicht ganz kalt, aber anders als bei den erschrockenen Besuchern war die Gänsehaut auf ihren Armen Klaras absolutes Lieblingsgefühl. Die mutigen Besucher, die noch nicht die Hände vor das Gesicht geschlagen hatten, kauerten sich jetzt doch auf dem Boden zusammen, als der Admiral wie ein kapernder Pirat an seinem Seil durch den Raum fegte. Er zwinkerte Klara zu, und sie nickte. Der Admiral gehörte zu ihren ganz speziellen blauen Freunden – echten Gespenstern, die in der Geisterbahn ihres Vaters hausten und ihr jenen Charme verpassten, der sie über die Jahre so berühmt gemacht hatte. Klara und die Geister waren ein eingespieltes Team! Aber dann fiel Klara der Junge auf, der mitten im Raum stehen geblieben war. Sein rotes Haar trotzte dem bläulichen Schimmer, der vom Admiral ausging, wild stand es in alle Richtungen ab, als wäre sein Kopf selbst eine Art wirbelnder Morgenstern. Er wirkte vollkommen unbeeindruckt und starrte mit in den Nacken gelegtem Kopf zum Admiral hinauf, sodass Klara sein Gesicht nicht sehen konnte. Sie rümpfte die Nase und machte den Admiral mit wilden Gesten auf den Ungegruselten aufmerksam. Dass jemand den ersten Raum des Gruselkabinetts unerschrocken überstand, kam vielleicht höchstens einmal im Jahr vor – und dann handelte es sich dabei meist um eine abgebrühte alte Lady und nicht um einen Jungen, den Klara kaum älter schätzte als sich selbst. Das war ja geradezu eine Frechheit! Der Admiral stieg bis unter die hohe Decke des Ahnensaals empor und schoss dann auf den Jungen zu, sein geschwungener Schnurrbart rotierte wie ein wild gewordenes Sägeblatt. Normalerweise war das sogar bei den heldenhaftesten Besuchern ausreichend, aber der Junge rührte sich noch immer nicht von der Stelle. Der Admiral zögerte, warf Klara einen zerknirschten Blick zu und raste dann direkt in den Jungen hinein. Selbst Klara sprang zurück, als der Admiral mit gezogenem Säbel durch den Jungen hindurchfegte, obwohl sie bei ihm schon einige Kampfstunden mit einem Holzbesenstiel bestritten hatte. Wenn es mal vorkam, dass einer der Geister durch Klara glibberte, wie sie und die Geister es nannten, dauerte es einen ganzen Abend voll heißem Tee, Wärmflaschen und Daunendecken, bis sie aufgehört hatte zu schlottern. Aber der Junge drehte sich einfach nur um und sah dem Admiral nach, als er durch die Decke wieder in der Dunkelheit verschwand. Bevor Klara sich sein Gesicht jedoch näher angucken konnte, hatte der bläuliche Lichtschein mit dem Admiral den Raum verlassen. Es folgte ein Moment der Dunkelheit, in dem nichts zu hören war außer dem Zähneklappern der verängstigten Geisterbahnbesucher. Klara versuchte, das Gesicht des Jungen mit heftigem Blinzeln in der Dunkelheit auszumachen – vergebens! Als sich mit einem unheimlichen Säbelrasseln eine der Wände als Tür entpuppte und rot flackerndes Licht in die Ahnengalerie fiel, sah sie sich hektisch nach dem Jungen um, aber er war wie vom Erdboden verschluckt. Plötzlich spürte Klara eine eiskalte Hand durch die Wand hinter sich gleiten und hörte den Admiral flüstern: »Los, Klara, weiter geht’s!« Sie stolperte nach vorne. »Wenn Ihnen Ihr Leben lieb ist, folgen Sie mir!«, rief sie mit ihrer besten Grabesstimme. »Der einzige Weg aus diesem verfluchten Gebäude führt … mitten in es hinein!« Aus dem Gesicht des Mannes vor ihr war bei diesen Worten jede Farbe gewichen, und er klammerte sich ängstlich an seine Tochter, die für diese Attraktion eigentlich noch viel zu klein war. Klara zwinkerte ihr zu und setzte die Reise in das verfluchte Gebäude fort. Als Klara die Besucher den schmalen Gang entlangführte, durch den immer nur eine Person nach der anderen passte, schaffte sie es kaum, nicht ständig über ihre Schulter zu lugen und nach dem Jungen Ausschau zu halten. Mit jahrelanger Routine wich Klara den mechanischen Händen aus, die aus den Wänden kamen, und hechtete in genau jenem Moment nach vorn, als eine Wasserfontäne von der Decke schoss. Durch die Schreie der Besucher hörte sie schon Ottilies Klagegesänge. Die wartete bereits bei den Kutschen auf die Verängstigten, das zerschlissene Königinnengewand in ihren typischen bläulichen Schein getaucht, eine scharfzackige Krone auf dem Kopf. Blitze zuckten auf der Leinwand hinter ihr, die den Eindruck erweckte, als würde die Geisterbahn mitten in einem gruseligen Moor stehen und nicht in der hintersten Ecke eines alten Freizeitparks namens Fabelville. Künstliches Blut tropfte von den Zipfeln von Ottilies Kleid herab, als sie sich mit hohen Klagelauten in die Luft erhob und über die verängstigte Meute hinwegglitt. »Bitte steigen Sie ein!«, grollte Klara, als die schwarz lackierten Kutschen auf ihren Metallschienen vor den Besuchern zum Stehen kamen. Während sie ihnen beim Einstieg half, blickte Klara sich im Halbdunkel wieder nach dem Jungen mit den roten Haaren um. Dann setzten sich die Gruselkutschen in Bewegung. Aus den versteckten Lautsprechern im Hintergrund tönte ein Pferdewiehern – und Klara sah auf einmal tatsächlich den roten Haarschopf des Jungen in einem der Gefährte davongleiten. Er hatte sich irgendwie an ihr vorbeigeschlichen! »Wieso ist deine Stimme so tief, du bist doch nur ein kleines Mädchen!«, spottete ein Teenager, der im letzten der Gefährte saß und kurz darauf mit diesem in der Dunkelheit verschwand. Eigentlich sollte sich Klara über eine solche Reaktion nicht mehr wundern. Das war nicht das erste Mal, dass jemand so reagierte, wenn er merkte, dass ein Kind in der Geisterbahn arbeitete. Der Admiral gab Klara vor jedem Durchlauf der Geisterbahn deshalb ein Bonbon aus seinem nie ausgehenden Vorrat an Geistersüßigkeiten, das ihre Stimme tiefer machte und ihren Mund bläulich zum Leuchten brachte, wenn sie ihn in der Dunkelheit öffnete. Was konnte sie denn dafür, dass sie erst elf Jahre alt war? Ihr Alter würde Klara auf dem Weg zur perfekten Gruselshow jedenfalls nicht im Wege stehen – dafür würde sie schon sorgen! Bevor Klara wieder die Schienen erreichte, bog sie durch eine kleine...


Lea Melcher, geb. 1994, lebt, illustriert und schreibt in Mainz. Nach einem Masterstudium in Mediendramaturgie, einer Zwischenstation in Paris und einem Job beim Fernsehen hat sie sich selbstständig gemacht. Seitdem arbeitet sie als Illustratorin und Autorin für verschiedene Verlage. Immer dabei: ihre flauschigen Katzenhelfer Dino und Kobold.

Jonas Hoppe, geb. 1993, hat Mediendramaturgie studiert, liebt Videospiele und arbeitet seit mehreren Jahren beim Fernsehen. Gemeinsam mit Lea Melcher schreibt er Kinderbücher, die er als Kind selbst gerne gelesen hätte. Er lebt mit Lea und seinen beiden Katzen in Mainz.

Larisa Lauber ist Illustratorin und lebt in Berlin. Nach ihrem Diplom im Jahr 2000 arbeitete sie viele Jahre als Animatorin für Trickfilme. 2014 war es an der Zeit, etwas Neues auszuprobieren, und so hat sie begonnen, Kinderbücher zu illustrieren.



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