Merseburger / Gratzke / Burger | Referenz Urologie - Krankheitsbilder | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 644 Seiten

Reihe: Referenz

Merseburger / Gratzke / Burger Referenz Urologie - Krankheitsbilder

E-Book, Deutsch, 644 Seiten

Reihe: Referenz

ISBN: 978-3-13-241314-6
Verlag: Thieme
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Aktuellstes Fachwissen präzise auf den Punkt

Ein Nachschlagewerk, das die urologischen Krankheitsbilder umfassend behandelt und dabei übersichtlich bleibt? Referenz Krankheitsbilder Urologie beweist, dass dies möglich ist: Gut verständlich und klar strukturiert liefert das Werk verlässliche Antworten auf die Fragestellungen zu urologischen Krankheitsbildern, Leitsymptomen und Methoden. Profitieren Sie von präzisen Angaben, wie Therapiealgorithmen oder Dosierungsempfehlungen, die Sie direkt im Arbeitsalltag anwenden können.

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Ärzte

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1 Entzündungen, Infektionen, Steinerkrankungen
1.1 Harnwegsinfektionen bei Niereninsuffizienz
P. J. Spachmann 1.1.1 Steckbrief
Infektionskrankheiten der Urologie stellen einen der häufigsten Gründe für einen ambulanten Arztbesuch sowie für einen nosokomialen Infekt dar. Infektionsorte: Harnröhre, Harnblase, Nieren, beim Mann zudem noch Penis, Prostata sowie Hoden und Nebenhoden. Erreger sind vorwiegend Bakterien, hier zumeist gramnegative Bakterien, aber auch atypische Erreger wie Mykobakterien und Staphylococcus aureus verursachen Infekte der Harnwege. In seltenen Fällen sind Viridae ursächlich, hier sei besonders auf das Mumpsvirus verwiesen. Niereninsuffizienz ist sowohl ein prädisponierender funktioneller Risikofaktor als auch ein Aspekt, der Wahl und Dosierung der antibiotischen Therapie beeinflusst. 1.1.2 Synonyme
Harnwegsinfekt, Niereninsuffizienz, urinary Tract Infection, acute/chronic Kidney Disease 1.1.3 Keywords
Harnwegsinfekt, Niereninsuffizienz, urinary Tract Infection, acute/chronic Kidney Disease 1.1.4 Definition
Bei Infektionskrankheiten in der Urologie handelt es sich um zumeist bakterielle, seltener virale, Infektionen von Harnröhre, Harnblase, Nieren sowie beim Mann zudem noch von Penis, Prostata sowie Hoden und Nebenhoden, die bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion auftreten. 1.1.5 Epidemiologie
Genaue Zahlen zur Epidemiologie von Harnwegsinfekten bei niereninsuffizienten Patienten liegen nicht vor. Es ist aber anzunehmen, dass die Zahl der Infekte mit höherem Lebensalter zunimmt. Gleichzeitig steigt durch die demografische Entwicklung die absolute Zahl der Harnwegsinfekte bei niereninsuffizienten Patienten an. 1.1.5.1 Häufigkeit Daten zur Häufigkeit liegen nicht vor. 1.1.5.2 Altersgipfel Daten zum Altersgipfel liegen nicht vor. Es ist jedoch anzunehmen, dass die Inzidenz mit zunehmendem Alter bei gleichzeitig altersbedingt abnehmender Nierenfunktion steigt. 1.1.5.3 Geschlechtsverteilung Exakte Daten zur Geschlechterverteilung liegen nicht vor. Die Niereninsuffizienz scheint jedoch häufiger bei Frauen aufzutreten ? [1]. 1.1.5.4 Prädisponierende Faktoren Prädisponierende Faktoren bei Harnwegsinfektion Immuninsuffizienz, Nephropathie, Diabetes mellitus, Nutzung von Spermiziden, Promiskuität, Inkontinenz, jugendliches Alter = 15 Jahre bei erster Infektion, Harnwegsinfektionen in der Familienanamnese, zeitnaher Geschlechtsverkehr. ? [2] Zudem Unterscheidung zwischen anatomischen und funktionellen Veränderungen: Anatomisch (angeboren und erworben): Nierenbeckenabgangsenge, Phimose, benigne Prostatahyperplasie (BPH), Tumoren von Nierenbecken, Ureter, Harnblase, Urethra, Strikturen von Urethra und Ureter, Harnröhrenklappen, Divertikel der Harnblase, Schwangerschaft, iatrogen nach Operation oder Radiatio, Steine, Fremdmaterial im Harntrakt wie Katheter Funktionell (angeboren und erworben): vesikorenaler Reflux, Inkontinenz, Niereninsuffizienz, Leberinsuffizienz, Diabetes mellitus, Immunsuppression (iatrogen, z.B. Chemotherapie, und infektiös, z.B. HIV), neurogene Blasenentleerungsstörungen (z.B. Detrusor-Sphinkter-Dyssynergie, Detrusor-Sphinkter-Dyskoordination). ? [2] Prädisponierende Faktoren bei Niereninsuffizienz vor allem Diabetes mellitus und Hypertonus ? [3], aber auch vorgeschichtlicher Zustand nach Nephrektomie, Nephritiden, vesikoureteraler Reflux, rezidivierende Pyelonephritiden, genetische Syndrome 1.1.6 Ätiologie und Pathogenese
wie bei nicht niereninsuffizienten Patienten zumeist aufsteigend aus den Erregerreservoirs perianal, selten hämatogene Streuung, häufig assoziiert mit Fremdmaterial wie DJ-Schienen und transurethralen/suprapubischen Kathetern überwiegend gramnegative Erreger und hier überwiegend Escherichia coli 1.1.7 Klassifikation und Risikostratifizierung
komplizierte und unkomplizierte Infekte Komplizierende Faktoren: Anatomisch (angeboren und erworben): Doppelniere, Nierenbeckenabgangsenge, Phimose, BPH, Tumoren von Nierenbecken, Ureter, Harnblase, Urethra, Strikturen von Urethra und Ureter, Harnröhrenklappen, Divertikel der Harnblase, Schwangerschaft, iatrogen nach Operation oder Radiatio, Steine, Fremdmaterial im Harntrakt wie Katheter. ? [2] Funktionell (angeboren und erworben): vesikorenaler Reflux, Inkontinenz, Niereninsuffizienz, Leberinsuffizienz, Diabetes mellitus, Immunsuppression (iatrogen, z.B. Chemotherapie, und infektiös, z.B. HIV), neurogene Blasenentleerungsstörungen (z.B. Detrusor-Sphinkter-Dyssynergie, Detrusor-Sphinkter-Dyskoordination). ? [2] 1.1.8 Symptomatik
Algurie Pollakisurie Restharngefühle Makrohämaturie Fieber Schüttelfrost Blasen-, Nieren-, Damm- und/oder Hodenschmerzen Hodenschwellung Ausfluss aus Harnröhre 1.1.9 Diagnostik
1.1.9.1 Diagnostisches Vorgehen Anamnese, körperliche Untersuchung, Labor Urinkultur zur Überprüfung der kalkulierten Therapie, Blutkulturen im Falle von Fieber als Verdachtszeichen einer systemischen Erkrankung Bildgebende Diagnostik: primär Sonografie, ggf. CT und MRT ergänzend/differenzialdiagnostisch, in besonderen Fällen Nierenfunktionsszintigrafie im weiteren Verlauf zur Beurteilung ggf. instrumentelle/intraoperative Diagnostik, wenn erforderlich 1.1.9.2 Anamnese Miktionsbeschwerden: Algurie, Pollakisurie, Restharngefühl, Harnstrahlabschwächung, Makrohämaturie Dauer der Beschwerden, Fieber/Schüttelfrost 1.1.9.3 Körperliche Untersuchung Abdomen: Flankenklopfschmerz, Blasendruckschmerz, Bauchspannung, Resistenzen, Hernien, Narben Äußeres Genitale: Hoden-/Nebenhodenschmerzen, Schwellung, Rötung, Phimose, Balanitis Digital-rektale Untersuchung: Größe der Prostata, Verdacht auf Abszedierung, Verhärtung, Schmerzen 1.1.9.4 Labor Urinstatus/-sediment kleines Blutbild C-reaktives Protein Kreatinin/GFR Natrium Kalium Schwangerschaftstest, falls Schwangerschaft nicht auszuschließen 1.1.9.5 Mikrobiologie und Virologie Kulturen Urinkultur im Falle von Fieber ab 38°C mindestens 2 Paar Blutkulturen 1.1.9.6 Bildgebende Diagnostik Sonografie Blasensonografie: Restharnbildung, Konfiguration, Raumforderung, Fremdkörper Nierensonografie: Stau, Konkrement, Tumor, Konfiguration des Parenchyms, Fremdkörper Hodensonografie: Homogenität des Parenchyms, Perfusion (hyper/hypo), Abszedierung, Hydrozelen Nebenhodensonografie: Größe der Nebenhoden (Seitenvergleich!), Perfusion (hyper/hypo), Abszedierung, Spermatozele, Varikozele Röntgen Bei...


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