Merz / Martin / Kufsteiner | Heimat-Roman Treueband 78 | E-Book | www.sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 78, 320 Seiten

Reihe: Heimat-Roman Treueband

Merz / Martin / Kufsteiner Heimat-Roman Treueband 78

5 Romane in einem Band
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-7517-8619-5
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

5 Romane in einem Band

E-Book, Deutsch, Band 78, 320 Seiten

Reihe: Heimat-Roman Treueband

ISBN: 978-3-7517-8619-5
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Lesen, was glücklich macht. Und das zum Sparpreis!

Seit Jahrzehnten erfreut sich das Genre des Heimat-Bergromans sehr großer Beliebtheit. Je hektischer unser Alltag ist, umso größer wird unsere Sehnsucht nach dem einfachen Leben, wo nur das Plätschern des Brunnens und der Gesang der Amsel die Feierabendstille unterbrechen.

Zwischenmenschliche Konflikte sind ebenso Thema wie Tradition, Bauernstolz und romantische heimliche Abenteuer. Ob es die schöne Magd ist oder der erfolgreiche Großbauer - die Liebe dieser Menschen wird von unseren beliebtesten und erfolgreichsten Autoren mit Gefühl und viel dramatischem Empfinden in Szene gesetzt.

Alle Geschichten werden mit solcher Intensität erzählt, dass sie niemanden unberührt lassen. Reisen Sie mit unseren Helden und Heldinnen in eine herrliche Bergwelt, die sich ihren Zauber bewahrt hat.

Dieser Sammelband enthält die folgenden Romane:

Alpengold 241 - Frühlingsfest auf Wildenhagen

Alpengold 242 - Glaub nicht seinen falschen Schwüren

Der Bergdoktor 1829 - Filli Burger im Glück

Der Bergdoktor 1830 - Der Patriarch vom Wendler-Hof

Das Berghotel 173 - Sein Liebesschwur beim Alpenglühen

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Weitere Infos & Material


Es war ein Frühlingsmorgen wie aus dem Bilderbuch. Jetzt, Anfang März, zog sich der Winter zumindest bei Tag in die höheren Regionen des Werdenfelser Landes zurück, um in den Tälern und Niederungen den schon wärmenden Strahlen der Sonne Platz zu machen.

In der Nacht schlich Väterchen Frost freilich noch um die Hausecken und die Gipfel von Waxenstein, Kramer und Zugspitze trugen weiter ihre dicken Schneemützen. Doch auf Wiesen, Weiden und Almen spross allmählich das erste frische Grün, und die bunten Blüten von Schneeglöckchen, Krokus und Märzenbecher machten deutlich, dass der Frühling da war.

Unweit von Mittenwald, geschützt in einem Tal, lag der kleine Ort Berghausen. Man erreichte ihn nur über eine schmale, kurvige Landstraße, die zunächst an Oberau und dem Walchensee entlangführte und sich dann zwischen gesunden Mischwäldern und hohen Föhren einen Weg ins Tal von Berghausen bahnte. Der Kramer, der Hausberg des Dorfes, erhob sich im Osten auf eine Höhe von knapp fünfzehnhundert Metern und schützte Berghausen vor den kalten Winden, die von Osten her wehten und oft noch Spätfröste im Gepäck hatten.

Klimatisch war Berghausen also begünstigt. Und der schwere, fette Boden war ideal für die Landwirtschaft. Schon seit einigen Jahrhunderten wurden hier erfolgreich Ackerbau und Viehzucht betrieben. Freilich gab es auch eine Fremdenpension, und im Sommer kamen gern Wanderer in das liebliche Tal, um die Schönheiten der Natur zu bestaunen und die Ruhe und Beschaulichkeit zu genießen. Die meisten Bewohner von Berghausen lebten aber nach wie vor von der Landwirtschaft.

Neben schönen, gepflegten Höfen, die sich an der Dorfstraße aufreihten wie Perlen auf einer Schnur, lag am Ortsrand der imposante Gutsbetrieb der Landgrafen Wildenhagen.

Dieses bodenständige und bäuerlich geprägte Adelsgeschlecht lebte seit dem Jahre 1678 in Berghausen, wie die Inschrift des Eichenbalkens an der Haustür kundtat. Seinerzeit hatte ein Vorfahr des heutigen Grafen Maximilian sich als tapferer Kämpfer in Diensten seines Landesfürsten große Ehren erworben und war von seinem Lehnsherren reich mit Land und Vieh beschenkt worden.

Der bis dahin meist herumreisende junge Graf war daraufhin sesshaft geworden, hatte den Gutshof bauen lassen, geheiratet und ein halbes Dutzend Kinder in die Welt gesetzt.

Damit es später nicht zu Streitigkeiten um das Erbe kam, hatte er bestimmt, dass stets der älteste Sohn Gut Wildenhagen übernehmen solle. Und so war es über viele Generationen bis auf den heutigen Tag geblieben.

Graf Maximilian stand heuer im dreiundsechzigsten Jahr. Mit Anfang dreißig hatte er die zierliche und seelenvolle Komtess von Rath geheiratet, die seine große Liebe gewesen war.

Zu seinem Glück hatte der Landgraf feststellen können, dass Ursula auch eine patente Ader besaß. Sie führte die Wirtschaft des Gutshofes mit leichter Hand, wurde von allen Angestellten geliebt und fand in der kaum zehn Jahre älteren Hauserin Vroni eine mütterlich fühlende Freundin.

Das gemeinsame Glück wurde durch die Geburt des Stammhalters gekrönt. Der kleine Patrick war ein strammer Bursche, der prächtig gedieh und sich zu einem wahren Wonneproppen entwickelte.

Graf Maximilian war zu jener Zeit gezwungen, einige Umstrukturierungen in seinem landwirtschaftlichen Betrieb vorzunehmen. Getreide- und Milchpreise waren im Keller, die etwas antiquierte Art des Wirtschaftens rechnete sich nicht mehr. Der Landgraf stieg auf ökologischen Landbau um, ein Feld, das damals noch neu war und seine gesamte Zeit und Aufmerksamkeit in Anspruch nahm.

Es dauerte Jahre, um aus Wildenhagen einen ökologischen Musterbetrieb zu machen. Zudem setzte er auch Ursulas Idee um, in den teils leer stehenden Nebengebäuden des Gutshofes eine Straußwirtschaft einzurichten und diese dann zu verpachten.

All dies bedeutete sehr viel Arbeit. So blieb dem jungen Paar nur wenig Freizeit. Und Graf Maximilian bemerkte zunächst auch nicht, wie blass und dünn seine Frau seit der Geburt des Kindes war.

Ursula, früher fast immer munter und fröhlich, ermüdete nun schnell und war bald nur noch ein Schatten ihrer selbst. Sie bemühte sich, dies vor ihrem Mann zu verbergen, denn der hatte schließlich schon genug am Hals. Erst als seine Frau ohne ersichtlichen Grund ohnmächtig wurde, war er alarmiert.

Der Hausarzt vermutete eine chronische Erkrankung und machte eine ganze Reihe von Tests, die schließlich die grausame Wahrheit ans Licht brachten: Ursula von Wildenhagen war an Leukämie erkrankt. Eine sofort eingeleitete Therapie brachte keinen Erfolg mehr, und nur fünf Jahre nach der Hochzeit wurde Graf Maximilian Witwer.

Er trug schwer an dem Verlust, verlor bald selbst jeden Lebensmut und war nahe daran aufzugeben. Der Gutsbetrieb war ihm einerlei, er verbrachte seine Tage am Grab der geliebten Frau oder saß in dumpfem Brüten in einer Stube.

Auch die Angestellten betrauerten den viel zu frühen Tod der Gutsfrau. Und sie gaben sich Mühe, dem verzweifelten Witwer zu helfen. Der Verwalter tat seine Arbeit weitgehend selbstständig, er behelligte seinen Brotherrn nur, wenn es sein musste. Alle Angestellten waren besonders fleißig.

Das Pächterehepaar der Straußwirtschaft, Christel und Georg Bruckner, kümmerte sich um den Landgrafen, mit dem es freundschaftlich verbunden war.

Und nicht zuletzt die Hauserin Vroni hatte großen Anteil daran, dass Maximilian von Wildenhagen schließlich lernte, mit dem Verlust umzugehen, und sich wieder den Lebenden zuwandte. Sie redete ihm ins Gewissen, wurde auch deutlich und streng, wenn es sein musste. Und sie brachte vor allem den kleinen Patrick immer wieder zum Papa, auch wenn der Bub sich vor dem brummigen Mann zu fürchten begann.

Irgendwann schloss der Graf seinen Sohn dann wieder in die Arme und spürte dabei nicht nur die Liebe, die er dem Kind entgegenbrachte, sondern auch die Verantwortung. Patrick sollte später einmal Wildenhagen übernehmen. Es gab so viel, was er weder aus Büchern noch an einer Universität lernen konnte, sondern nur in der Praxis von seinem Vater.

Und es stimmte auch, was Vroni ihm immer wieder vorhielt: Der Bub hatte die Mutter verloren, nun durfte ihn nicht auch noch sein Vater im Stich lassen.

Im Laufe der Jahre wuchs Patrick zu einem verständigen jungen Mann heran. Zwischen ihm, seinem Vater und der Ersatzmutter Vroni herrschte eine große Harmonie. Und der Graf war seiner Hauserin zutiefst dankbar dafür, dass sie ihn seinerzeit nicht aufgegeben hatte.

Die Bruckners bekamen fünf Jahre nach Patricks Geburt ein kleines Mädchen, das sie Anna nannten. Die Kinder verstanden sich vom ersten Moment an gut, trotz des Altersunterschiedes. Patrick war bald Annas bester Freund, ihr kleiner Kavalier und, als sie in die Schule kam, Beschützer vor den älteren, frechen Schülern, die sie ärgern wollten.

Daheim auf dem Gutshof verbrachten die Kinder ihre ganze Freizeit zusammen. Als sie älter wurden, lockerte sich das Band ihrer Freundschaft ein wenig, doch Patrick blieb Annas bester Freund und Vertrauter aus Kindertagen und spielte nach wie vor eine wichtige Rolle in ihrem jungen Leben.

Erst als der junge Graf Berghausen verließ, um in München zu studieren, änderte sich dies. Zunächst kam Patrick noch an jedem Wochenende heim. Dann berichtete er nicht nur dem Vater von seinem Studentenleben in der Stadt, sondern sprach auch mit Anna über alles, was ihm wichtig war. Das kluge und patente Madel nahm regen Anteil.

Anna war damals ein Teenager, der noch zur Schule ging, sie erlebte den ersten Liebeskummer und ging durch all die emotionalen Hochs und Tiefs, die diesen Lebensabschnitt ausmachten. Ihre Beziehung zu Patrick war so ziemlich das Einzige, was sich in dieser Zeit nicht änderte.

Doch nach und nach wurden die Besuche des jungen Grafen auf Wildenhagen seltener, und irgendwann kam er nur noch zu Geburtstagen oder Feiertagen heim.

Maximilian nahm seinem Sohn dies nicht übel. Er ließ Patrick seine Freiheit, die enden würde, wenn er Wildenhagen übernahm.

In den letzten Jahren hatte sich der Gesundheitszustand des alten Landgrafen verschlechtert. Er litt zunehmend unter Herzbeschwerden, sein Arzt mahnte ihn immer wieder, die Leitung des Gutsbetriebs aufzugeben. In der Zwischenzeit gab es auf Wildenhagen einen jungen Verwalter namens Thomas Haberstroh, der seine Aufgabe einwandfrei erfüllte. Und Patrick war mit seinem Studium fast fertig.

Nichts sprach also dagegen, dass Graf Maximilian kürzertrat und sich schonte. Doch er wollte davon nichts hören, die Vorstellung, Patrick zur Heimkehr zu drängen, gefiel ihm nicht. So mutete er sich weiterhin mehr zu, als er bewältigen konnte, und es kam, wie es hatte kommen müssen.

Vor gut einem Jahr hatte Graf Maximilian einen Herzinfarkt erlitten. Er war längere Zeit im Spital in Mittenwald gewesen und danach noch in einer Rehaklinik. Sein Zustand war stabil, doch er musste sich schonen und war leicht pflegebedürftig.

Als Patrick davon erfuhr, hatte er seinem Vater Vorwürfe gemacht und sich entschlossen, schnellstmöglich die Leitung des Gutsbetriebs zu übernehmen. Maximilian war das gar nicht recht, doch ihm blieb nichts weiter übrig, als zuzustimmen. Bis zu Patricks Heimkehr sollte Thomas Haberstroh den Betrieb leiten.

Der alte Landgraf fügte sich also in sein Schicksal. Und wieder hatte er gute Seelen um sich, die sich kümmerten. Die mittlerweile betagte Hauserin Vroni ebenso wie Anna...



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