Hofmann, Murad
Murad Wilfried, geb. 1931 in Aschaffenburg, gest. 2020. Studium der Rechtswissenschaften in München und Harvard. Promotion zum Dr. iur. an der Universität München. Ab 1961 im Auswärtigen Dienst der Bundesrepublik Deutschland tätig, u.?a. als Botschafter in Algerien (1987–1990) und Marokko (1990–1994). 1980 Konversion zum Islam. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Rolle des Islams in der westlichen Moderne, darunter: Der Islam als Alternative, München 1992; Reise nach Mekka, München 1996; Tagebuch eines deutschen Muslims, Istanbul 2007.
Schariati, Ali
Ali, geb. 1933 in Sabzevar (Iran), gest. 1977 in London. Studium der Soziologie und Religionswissenschaften an der Sorbonne in Paris. Lehrtätigkeit und politisches Engagement im Iran; Vordenker der islamischen Erneuerungsbewegung vor der iranischen Revolution. Verfasser zahlreicher soziopolitischer Essays zur Verbindung von Islam, Freiheit und gesellschaftlicher Verantwortung. Hauptwerke: Was ist zu tun?, Teheran 1972; Die Rückkehr zum Selbst, Teheran 1970; Religion gegen Religion, posthum veröffentlicht.
Hanafi, Hasan
Hasan, geb. 1935 in Kairo. Studium der Philosophie an der Universität Kairo und an der Sorbonne in Paris. Professor für Philosophie an der Universität Kairo. Bedeutender Vertreter des islamischen Reformdenkens und der Erneuerung der islamischen Hermeneutik. Hauptforschungsgebiete: Religionsphilosophie, politische Theorie, Dialog zwischen Islam und Moderne. Zahlreiche Veröffentlichungen, darunter: Heritage and Renewal (1980), From Dogma to Revolution (1981).
Asad, Muhammad
Muhammad (ehem. Leopold Weiss), geb. 1900 in Lemberg (Lwiw), gest. 1992 in Granada. Jüdischer Herkunft; Journalist und Korrespondent im Nahen Osten. 1926 Übertritt zum Islam. Mitarbeiter des jungen pakistanischen Staates; u.?a. als UN-Botschafter Pakistans. Bedeutende Werke: Botschaft des Koran - Übersetzung und Kommentar, Patmos Verlag, Düsseldorf, 2009. Mit Vorwort von Murad Wilfried Hofmann: Der Weg nach Mekka, Patmos Verlag, Düsseldorf, 2009. Bedeutender Vermittler zwischen islamischer Theologie und westlichem Denken.
Izetbegovic, Alija
Alija, geb. 1925 in Bosanski Šamac, gest. 2003 in Sarajevo. Jurist und politischer Denker. Während des Zerfalls Jugoslawiens erster Präsident der Republik Bosnien und Herzegowina (1992–1996). Wegen islamisch-philosophischer Schriften mehrfach inhaftiert. Hauptwerk: Islam zwischen Ost und West, Sarajevo 1983. Verfechter einer integrativen islamischen Identität in Europa. Weitere Werke: Mein Fluchtweg in die Freiheit - Notizen aus dem Gefängnis 1983-1988, Ahrensburg 2022, Die Islamische Deklaration, Belgrad 1970, Erinnerungen: Autobiographische Aufzeichnungen, Ahrensburg 2023.
Meyerovitch, Eva
Eva, geb. 1909 in Frankreich, gest. 1999. Islamwissenschaftlerin, Übersetzerin und bedeutende Vermittlerin persisch-islamischer Mystik. Studium der Philosophie, Islamwissenschaften und Orientalistik. Konvertierte zum Islam in den 1950er Jahren. Professorin für Islamwissenschaft an der Universität Paris-Sorbonne sowie langjährige Mitarbeiterin am CNRS (Centre national de la recherche scientifique). Bedeutende Übersetzerin der Werke Dschalal ad-Din Rumis ins Französische. Hauptwerke: Rûmi und der Weg der Liebe, Paris 1974; Der Sufi-Weg im 20. Jahrhundert, Paris 1980.