Michaels | Das dunkle Herz der Villa | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 317 Seiten

Michaels Das dunkle Herz der Villa

Roman
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-96655-163-2
Verlag: dotbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Roman

E-Book, Deutsch, 317 Seiten

ISBN: 978-3-96655-163-2
Verlag: dotbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Eine alte viktorianische Villa - ein finsteres Erbe: Der Familiengeheimnisroman »Das dunkle Herz der Villa« von Barbara Michaels als eBook bei dotbooks. Nach einem schweren Unfall sucht die junge Meg Zuflucht in der abgelegenen Villa ihrer Familie. Hier hat sie das Gefühl, endlich wieder aufatmen zu können - bis sie Nacht um Nacht von düsteren Träumen geplagt wird. Darin erlebt sie, wie eine wunderschöne unbekannte Frau in der Villa ihrer Familie gefangen gehalten wird. Immer mehr beschleicht Meg der Verdacht, dass sich vor über 200 Jahren ein schreckliches Verbrechen ereignet hat, das seine Schatten bis in die Gegenwart wirft. Andy Brenner, der Verwalter des Anwesens, den sie noch aus Kindheitstagen kennt, will Meg bei ihren Nachforschungen helfen. Aber während seine starken Arme Wärme und Geborgenheit versprechen, flüstern seine dunklen Blicke von tödlicher Gefahr ... »Faszinierend für alle, die Romantik mit einem Hauch Unheimlichem lieben.« San Francisco Chronicle Jetzt als eBook kaufen und genießen: Der fesselnde Familiengeheimnisroman »Das dunkle Herz der Villa« von Bestseller-Autorin Barbara Michaels. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Hinter der US-amerikanischen Bestsellerautorin Barbara Michaels steht Barbara Louise Gross Mertz (1927-2013), die auch unter dem Pseudonym Elizabeth Peters erfolgreich Kriminalromane schrieb. Die Autorin promovierte an der University of Chicago in Ägyptologie. So haben auch ihre Romane, für die sie zahlreiche Preise gewann, meist einen historischen Hintergrund. Barbara Michaels veröffentlichte bei dotbooks ihre Romane: »Der Mond über Georgetown« »Das Geheimnis von Marshall Manor« »Die Villa der Schatten« »Das Geheimnis der Juwelenvilla« »Die Frauen von Maidenwood« »Das dunkle Herz der Villa« »Das Haus des Schweigens« »Das Geheimnis von Tregella Castle« »Die Töchter von King's Island« Diese Romane sind auch in den Sammelbänden »Das Haus der Dämmerung« und »Das Haus der dunklen Schatten« enthalten. Außerdem erschienen bei dotboooks ihre historischen Liebesromane: »Abbey Manor - Gefangene der Liebe« »Wilde Manor - Im Sturm der Zeit« »Villa Tarconti - Lied der Leidenschaft« »Grayhaven Manor - Das Leuchten der Sehnsucht« Unter Elizabeth Peters erschienen bei dotbooks ihre Kriminalromane: »Der siebte Sünder - Der erste Fall für Jacqueline Kirby« »Der letzte Maskenball - Der zweite Fall für Jacqueline Kirby« »Ein preisgekrönter Mord - Der dritte Fall für Jacqueline Kirby« »Ein todsicherer Bestseller - Der vierte Fall für Jacqueline Kirby« »Vicky Bliss und der geheimnisvolle Schrein« »Vicky Bliss und die Straße der fünf Monde« »Vicky Bliss und der blutrote Schatten« »Vicky Bliss und der versunkene Schatz« »Vicky Bliss und die Hand des Pharaos«
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Kapitel 2


Nach Sylvias Beschreibung war Meg darauf gefaßt, ein scheußliches Haus vorzufinden, das alle Merkmale der viktorianischen Gotik aufwies – hölzernes Schnitzwerk, Pseudofachwerk, Konsolen und farbige Glasfenster. Doch sie war angenehm überrascht. Das Haus besaß Persönlichkeit und eine gewisse Würde.

Es stand auf einem niedrigen Hügel, war von Bäumen umgeben und nicht so groß, wie sie erwartet hatte. Aus Stein erbaut – blauer Marmor und Kalkstein –, besaß es zwei Stockwerke plus einem Dachgeschoß mit lustigen kleinen Giebelfenstern.

Es erinnerte sie an die kleinen, behaglichen Provinzschlösser der unbedeutenden deutschen Barone und Grafen. Eine breite, von schweren Holzpfeilern getragene Veranda zog sich an der Vorderseite des Hauses entlang. Schornsteine ragten aus dem Dach, und an der Rückseite erhob sich ein quadratischer steinerner Turm mit Balkonen und reizvollen dreiteiligen Fenstern mit Rundbögen. Der Turm besaß ein Giebeldach; wie auch beim Haus, bestand der Abschluß der Giebel aus schmiedeeisernen Kreuzblumen. Es gab einige Fenster mit Bleifassungen, während andere das von ihr erwartete farbige Glas aufwiesen. Sogar an einem düsteren Wintertag hätte das Haus nicht abstoßend ausgesehen. Es war ein Spielzeugschloß und wirkte an dem strahlenden Herbstnachmittag inmitten der kupferfarbenen Bäume entscheidend frivol.

Megs Stimmung besserte sich, als das Taxi die lange, von Rasenflächen gesäumte, gewundene Auffahrt hinauffuhr. Der Rasen mußte gemäht, und die Büsche mußten gestutzt werden, aber das Ganze wirkte nicht vernachlässigt, sondern unbekümmert und bezaubernd. Trauerweiden fegten mit ihren langen Röcken über das Gras, und die große Eiche neben dem Haus war in ihrer Art ein Patriarch.

Meg gab dem Taxifahrer in ihrem Überschwang ein großzügiges Trinkgeld, worauf er ihr Gepäck auf die Veranda trug. Der größte Teil ihrer Besitztümer war vorausgeschickt worden. Sylvia hatte ihr versprochen, daß sich der Verwalter um alles kümmern würde, und als Meg durch die Glasscheiben neben der Eingangstür blickte, sah sie, daß sich in der Halle Schachteln türmten.

Der Fahrer bot ihr an zu warten, während sie das Haus besichtigte, aber sie lehnte lächelnd ab. Sie wollte allein sein, wenn sie über die Schwelle trat. Sie konnte sich nicht vorstellen, daß sie hier Angst haben würde; dazu war es zu ruhig und zu ländlich. Sie sah dem davonfahrenden Taxi nach und bemerkte dabei weitere Kostbarkeiten – ein Sommerhaus inmitten einer Gruppe von Buchen, ein eiserner Hirsch, der aus einem verwilderten Spiräendickicht hervorlugte. Dann griff sie in die Tasche, zog die Schlüssel heraus, die Sylvia ihr gegeben hatte, und steckte sie feierlich in das jeweils zuständige Schloß. Ein alter, schwerer, eiserner Schlüssel paßte in das ursprüngliche und ein Yale-Schlüssel in das moderne Schloß. Sie funktionierten klaglos. Als Meg gegen die Tür drückte, schwang diese geräuschlos auf. Sie lächelte. Die gotischen Türangeln knarrten nicht einmal. Ein weiteres gutes Omen.

Sie wollte gerade das Haus betreten, als eine Stimme etwas rief. Als sie sich merkwürdigerweise gereizt umdrehte, sah sie, daß ein Mann über den Rasen kam. Er ließ sich Zeit, was ihren Ärger verstärkte, ihr aber die Möglichkeit gab, die flüchtige Erinnerung, die er ausgelöst hatte, genau zu bestimmen. Es war ein Gemisch von Eindrücken: Schlamm, Felsen und enge, dunkle Orte …

Obwohl Meg noch nie in diesem Haus gewesen war, hatte sie den Mann kennengelernt, dem es einst gehörte – Sylvias zweiten Ehemann. Sie hatte einmal einen Monat bei Sylvia in Kalifornien verbracht, während ihre Eltern Urlaub machten. Sie erinnerte sich undeutlich an George Brenner, einen schweigsamen, lächelnden Mann, der seiner lebhaften Frau unerklärlicherweise treu ergeben war. Und er hatte einen Sohn.

Schlamm, Steine und dunkle, enge Orte … Meg verkrampfte sich, als weitere Erinnerungen an diesen schrecklichen Monat wiederkehrten. Andy Brenner war ganz bestimmt der widerlichste, gemeinste Junge seiner Generation gewesen. Meg war damals acht Jahre alt. Andy war einige Jahre älter und somit erfinderisch und jung genug, um die Streiche zu genießen, die er dem schwachen Geschlecht spielte. Er hatte sie in Kleiderschränke und Schuppen gesperrt. Er hatte sie in die Marschen gelockt, die ihre Schuhe und ihre hübschen Sommerkleider mit Schlamm verkrusteten. Er hatte nach ihr geworfen – nein, nicht mit Steinen, sie mußte fair bleiben, aber die harten, grünen Äpfel hatten sich an ihren mageren, kurzen Beinen wie Steine angefühlt. Jeder Stuhl, in den sie sich setzte, gab ekelhafte Geräusche von sich, von jeder Tür, die sie öffnete, fiel ihr etwas auf den Kopf. Sie war einmal in einem Käfig aus Seilen aufgewacht. Andy hatte erfinderisch eine kräftige Schnur um die vier Säulen gewunden, die den Betthimmel trugen, und sie hatte gebrüllt, bis Sylvia sie befreite. (Sylvia hatte die Schnur nicht zerschnitten; das wäre verschwenderisch. Sie hatte fünfzehn Minuten gebraucht, um sie aufzuwickeln, so geschickt hatte Andy sein Fadenspiel angelegt.) Sylvia war verärgert gewesen, aber dieser Ärger hatte sich unparteiisch gegen beide Kinder gerichtet. »Du bittest ja darum«, hatte sie zu Meg gesagt. »Du müßtest dich nur wehren, dann würde er dich nicht mehr quälen.« Ein ausgezeichneter Rat, wenn sie imstande gewesen wäre, ihn zu befolgen …

Als die daherschlendernde Gestalt so nahe war, daß Meg sie eindeutig identifizieren konnte, überwältigte sie die Erinnerung, und sie kniff wütend die Augen zusammen. Andy hatte sich nicht sehr verändert, außer daß er ein Stück gewachsen war. Der gleiche struppige, rotbraune Haarschopf, die gleiche Stupsnase, die gleichen abstehenden Ohren, der gleiche hagere, drahtige Körper, der unerwartet schmerzhafte Kraft entfaltete, wenn er an ihr Jiu-Jitsu-Griffe übte. Kein Wunder, daß Sylvia den Namen des Verwalters nicht erwähnt hatte.

Bei näherer Überlegung gelangte Meg zu der Erkenntnis, daß sie von Sylvia zu viel Feingefühl erwartete. Sylvia hatte Andy deshalb nicht erwähnt, weil er für sie vollkommen unwichtig war. Und als Andy schüchtern lächelnd die Stufen zu der Veranda hinauf stieg, tat er Meg leid. Jemanden als Verwalter des Gutes anzustellen, das seinem Vater gehört hatte und eigentlich ihm gehören sollte, war ziemlich … Es war typisch Sylvia.

Deshalb erwiderte sie Andys Gruß freundlich und ließ zu, daß er ihre Hand ergriff.

»Du siehst gut aus«, sagte sie – und erkannte im selben Augenblick, daß es nicht stimmte. Aus der Nähe entdeckte man zu viele Falten in dem Gesicht des Vier- oder Fünfundzwanzigjährigen. Außerdem war er mager.

»Das kann ich von dir nicht behaupten«, antwortete Andy. »Du bist dünn. Und die violetten Schatten unter deinen Augen passen nicht zu deinem Teint.«

Nein, Andy hatte sich überhaupt nicht verändert.

Meg griff nach einem Koffer. Andy ließ es zu, hob aber die anderen Koffer hoch und trug sie ins Haus. Er stellte sie auf den Boden, betrachtete den Haufen Gepäck und kratzte sich am Kopf. »Ich habe nicht gewußt, wo du das Zeug hinhaben willst …«

»Ich weiß es selbst nicht. Ich habe das Haus noch nicht gesehen.«

»Dann sieh es dir an.«

Meg warf ihm einen langen Blick zu und musterte dann die Halle.

Eine Treppe mit reich geschnitztem Geländer führte zu einem Treppenabsatz, der sein Licht durch ein rundes Fenster mit farbigem Glas in der Art einer Fensterrose erhielt. Die Farbe des Glases war vorwiegend karmesinrot, so daß sich grelles, gespenstisches Licht auf die nackten Bretter des Treppenabsatzes ergoß. Links führte ein offener Bogengang zum Salon; dieser war zwar groß und bezog durch die hohen Fenster genügend Licht, war aber genauso spärlich möbliert wie die Halle. An der rechten Wand befand sich eine geschlossene Tür und ein Stück weiter unterhalb der Treppenbiegung eine zweite. Der hintere Teil der Halle war zu dunkel, als daß man etwas erkennen konnte; entweder gab es in diesem Teil keine Fenster, oder sie waren von schweren Vorhängen verdeckt. Die Tapete war alt; das einst leuchtende Karmesinrot und das Gold waren deutlich verblaßt. Außerdem wies sie scheußliche Flecken auf, die entsetzlich nach …

»Farbe«, erklärte Andy, während er zu den häßlichen Flecken trat und sie begutachtete. »Nur braune Farbe. Ich habe versucht, sie wegzureiben, aber diese Ölfarben kleben wirklich fest.«

»Die Flecken sehen neu aus. Wie …«

»Hat dir Sylvia nichts vom letzten Mieter erzählt?« Andy setzte sich auf einen von Megs Koffern, der sich protestierend ausbauchte. Bevor Meg etwas einwenden konnte, sprach er weiter. »Culver nahm an, daß er hier eine hübsche, gemütliche Bleibe gefunden hatte und war stinksauer, als ihn Sylvia an die Luft setzte. Er ließ also einige Hinweise auf sein Mißvergnügen zurück. Er berechnete Sylvias kritischen Punkt ziemlich genau. Ich glaube nicht, daß sie ihn verklagen wird, vor allem deshalb, weil er keinen roten Heller besitzt. Aber er hat einen echten Saustall hinterlassen. Ich habe das meiste in Ordnung gebracht.«

»Er hat Sylvias Charakter nicht richtig eingeschätzt, wenn er annahm, daß er ewig hierbleiben könne«, meinte Meg. »Würdest du bitte aufstehen, meine Koffer stammen von Woolworth und sind nicht auf dein Gewicht geeicht.«

»Oh.« Andy erhob sich. »Schnapp nicht gleich ein. Ich befolge nur den alten militärischen Grundsatz – stehe nie, wenn du sitzen kannst, sitze nie, wenn du …«

»Ich weiß, wie es weitergeht.«

»Dann solltest du dich daran halten. Du siehst aus, als würde dir Ruhe guttun.«

»Hör endlich auf, darauf herumzureiten, wie schrecklich ich aussehe. Du siehst auch nicht gerade...



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