Michaels | Das Geheimnis der Juwelenvilla | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 474 Seiten

Michaels Das Geheimnis der Juwelenvilla

Roman
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-96655-161-8
Verlag: dotbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Roman

E-Book, Deutsch, 474 Seiten

ISBN: 978-3-96655-161-8
Verlag: dotbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Der dunkle Glanz der Vergangenheit: Der Familiengeheimnisroman »Das Geheimnis der Juwelenvilla« von Barbara Michaels jetzt als eBook bei dotbooks. Ehrfürchtig betritt die junge Meg Venturi das glitzernde Reich ihres Großvaters zum ersten Mal. Ein Erbe, das nun ihr gehört - und viele Neider auf den Plan ruft: Der neuen Besitzerin des Juwelengeschäfts begegnet man in Manhattans Old Town nicht immer freundlich. Meg ist fest entschlossen, sich davon nicht unterkriegen zu lassen ... aber dann stößt sie auf einen rätselhaften Goldring, der schon seit Generationen im Besitz ihrer Familie ist: Er scheint mit einem tragischen Geheimnis verbunden zusein, das seine Schatten bis in die Gegenwart wirft. Während Meg versucht, der Wahrheit auf die Spur zu kommen, führt das Schicksal sie immer wieder mit dem geheimnisvollen Riley zusammen - dem jungen Geschäftsführer ihres Großvaters, dessen Herz so kalt und hart wie Diamant zu sein scheint ... »Barbara Michaels ist eine unübertreffliche Erzählerin.« Bestsellerautorin Mary Higgins Clark Jetzt als eBook kaufen und genießen: Der fesselnde Familiengeheimnisroman »Das Geheimnis der Juwelenvilla« von Bestseller-Autorin Barbara Michaels verspricht ebenso spannende wie romantische Momente voller Herzklopfen. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Hinter der US-amerikanischen Bestsellerautorin Barbara Michaels steht Barbara Louise Gross Mertz (1927-2013), die auch unter dem Pseudonym Elizabeth Peters erfolgreich Kriminalromane schrieb. Die Autorin promovierte an der University of Chicago in Ägyptologie. So haben auch ihre Romane, für die sie zahlreiche Preise gewann, meist einen historischen Hintergrund. Barbara Michaels veröffentlichte bei dotbooks ihre Romane: »Der Mond über Georgetown« »Das Geheimnis von Marshall Manor« »Die Villa der Schatten« »Das Geheimnis der Juwelenvilla« »Die Frauen von Maidenwood« »Das dunkle Herz der Villa« »Das Haus des Schweigens« »Das Geheimnis von Tregella Castle« »Die Töchter von King's Island« Diese Romane sind auch in den Sammelbänden »Das Haus der Dämmerung« und »Das Haus der dunklen Schatten« enthalten. Außerdem erschienen bei dotboooks ihre historischen Liebesromane: »Abbey Manor - Gefangene der Liebe« »Wilde Manor - Im Sturm der Zeit« »Villa Tarconti - Lied der Leidenschaft« »Grayhaven Manor - Das Leuchten der Sehnsucht« Unter Elizabeth Peters erschienen bei dotbooks ihre Kriminalromane: »Der siebte Sünder - Der erste Fall für Jacqueline Kirby« »Der letzte Maskenball - Der zweite Fall für Jacqueline Kirby« »Ein preisgekrönter Mord - Der dritte Fall für Jacqueline Kirby« »Ein todsicherer Bestseller - Der vierte Fall für Jacqueline Kirby« »Vicky Bliss und der geheimnisvolle Schrein« »Vicky Bliss und die Straße der fünf Monde« »Vicky Bliss und der blutrote Schatten« »Vicky Bliss und der versunkene Schatz« »Vicky Bliss und die Hand des Pharaos«
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Kapitel 1


Hinter dem Glas wirbelten Schneeflocken, wie eine Gardine aus weißer Spitze. Die Figuren waren starr, als wären sie eingewebt in dieses feine Netzwerk. Aber das Gewebe war zu zart, um sie gefangenzuhalten, gleich würden sie sich bewegen, würden langsam, aber unerbittlich auf sie zukommen, Boten einer tödlichen Nachricht, die sie kein zweites Mal ertrüge.

Ein instinktiver Abwehrreflex ließ Meg Venturi die kleine, eingeschlossene Welt von sich stoßen. Die Kristallkugel trudelte nah an die Tischkante und wäre hinuntergefallen, wenn Nick sie nicht festgehalten hätte.

»Mußt du gleich so dramatisch zeigen, daß es dir nicht gefällt? Sag doch einfach ›Nein danke‹, das reicht völlig aus.« Seine Stimme war ruhig, aber der Unterton von Brüskiertheit war nicht zu überhören. Die ebenmäßigen Bögen seiner dunklen Augenbrauen, die in so auffallendem Kontrast zu seinen hellblonden Haaren standen, waren hochgezogen, er machte dasselbe Gesicht, mit dem er sonst die Zeugen der Gegenpartei ins Auge faßte. Nick Taggert war einer der besten Strafverteidiger von New York – ein Beruf, in dem ihm die Verbindung von gutem Aussehen und theatralischer Mimik gute Dienste leistete. Die blonde Mähne war das attraktivste an ihm, und er wußte sie bei weiblichen Geschworenen effektvoll einzusetzen, wenn er sich eine kräftige Locke aus der Stirn strich. Er trug die Haare etwas länger, als es gerade in Mode war, und Meg zog ihn damit auf, daß er bloß seine Ohren verstecken wolle; er fand sie nämlich zu groß, und wenn sie ihn Mr. Spock nannte, dann lachte er, aber es klang gezwungen.

Meg liebte seine Ohren. Sie liebte alles an ihm – oder fast alles – und sie nahm es ihm auch nicht übel, daß er sich über ihre Reaktion auf sein Geschenk ärgerte. Es war ein luxuriöses kleines Spielzeug. Die Billigausführungen konnte man in jeder Geschenkboutique kaufen, Mini-Nikoläuse oder Hügellandschaften, die sich in Schneegestöber hüllten, wenn man die Glaskugel schüttelte – die meistens aus Plastik war. Diese hier war anders. Die Kugel war aus Kristall und die Figürchen waren handgeschnitzt und fein bemalt.

»Tut mir leid! Es gefällt mir ja; wirklich, ich finde es schön. Ich wollte nicht ...« Ein Fünkchen Wut blitzte in ihr auf, entzündet an seinem Ärger. »Du hast es vergessen. Ach, Nick, warum bist du so unsensibel? Ich hab’ dir doch von meinem Vater erzählt – von der Nacht, in der sie gekommen sind, durch den Schnee und die Dunkelheit, und mir gesagt haben ...«

Einen Moment lang war sein Gesicht die blanke Begriffsstutzigkeit. Dann riß er seine blauen Augen auf. »Ich bin ein Idiot. Verzeih mir, Liebling. Ich wollte dir was Schönes mitbringen; dir Schmuck schenken, das ist ja wie der Gärtnerin Blumen bringen; und als ich das hier entdeckt hab’, da war ich entzückt, da dachte ich, ich hätte das perfekte Geschenk für dich gefunden. Es hat mich an das wunderbare Wochenende in Maine erinnert – unser erstes gemeinsames Wochenende, weißt du noch? Ehrlich, mir wäre nie in den Sinn gekommen, daß dich diese alte Erinnerung immer noch quält.«

Er redete, erklärte, bedauerte. Sie hörte ihm nicht mehr zu. Die Schneeflocken in dem Glas hatten sich wieder gelegt, der kleine geschnitzte Mann und seine kleine Frau standen unbewegt. Nur die Figuren in Megs Kopf bewegten sich weiter, traten aus dem Dunkel jener Winternacht vor mehr als zwanzig Jahren.

Sie hatte so lang am Fenster gestanden und gewartet, ungeduldig die kleine Nase an die Scheibe gepreßt. Ihr Atem beschlug das Glas. Als sie die Scheinwerfer sah, jauchzte sie vor Freude. Aber es war nicht das Auto, auf das sie gewartet hatte, und bei den Männern, die ausstiegen, war ihr Daddy nicht dabei. Dieses Auto hatte eine Schrift auf der Seite und ein rotes Blinklicht auf dem Dach, das sich drehte und kalte rote Blitze aussandte, die durch die Dunkelheit schnitten und die Schneedecke rötlich färbten.

Sie wußte, was für ein Auto das war. Sie war schon fast sechs und konnte schon lesen ... jedenfalls ein paar Wörter. Das Wort auf der Seite von dem Auto war keines von den Wörtern, die sie kannte, aber sie brauchte es gar nicht zu lesen, sie wußte trotzdem, das war ein Polizeiauto, und die Männer waren Polizisten. Mama und Daddy sagten, daß man zu den Polizisten nett sein mußte, weil sie die Guten waren. Weil sie den Leuten halfen. Wenn man sich verirrt hatte, oder wenn ein Böser einem was tun wollte, dann mußte man zu einem Polizisten gehen und der würde einem helfen.

Aber warum hatte sie dann Angst, als sie diese Polizisten sah? Ihr Bauch tat weh und die nebligen Flecken auf der Scheibe wurden viel schneller weiß und wieder durchsichtig als vorher. Vielleicht war der Schnee schuld, daß sie so anders aussahen, so ... sie fand das Wort nicht. Es war, als ob sie nicht aus einem richtigen Polizeirevier mit richtigen Wänden und Zimmern kamen, sondern aus dem Schneesturm selbst. Sie waren stehengeblieben. Ganz reglos standen sie da und schauten auf das Haus.

Dann ging die Haustür auf und jemand kam auf die Veranda hinaus. Es war Mama. Sie hatte keinen Mantel an und auch keinen Schal um, und der lange weite Rock ihres blauen Samtkleids fegte den Schnee von den Stufen, als sie hinunterlief. Meg hatte Angst, daß sie ausrutschen und hinfallen würde; sie rannte zu schnell und sie machte sich ihr schönes Kleid ganz naß. Meg mochte es am liebsten von Mamas Kleidern. Und Daddy auch. Deshalb hatte Mama es auch an, es gab nämlich eine Party an dem Abend. Daddy war spät dran. Aber er würde noch zu ihr raufkommen und ihr Gute Nacht sagen und das Spiel mit ihr spielen, so wie er es immer machte. Immer. Auch wenn er ausgehen mußte, zu einer Party, oder arbeiten, oder irgendwas, Daddy kam immer.

Der Schnee machte schöne Muster auf das Samtkleid, wie weiße Spitze. Dann fiel Mama hin. Einer der Polizisten versuchte sie aufzufangen, aber er war nicht schnell genug. Sie lag auf dem Boden, mit den Falten aus blauem Samt rundherum. Und der Schnee fiel stärker, wie ein schwerer Vorhang, als wollte er sie zudecken.

An diesem Abend kam Daddy nicht.

Als Nick gegangen war, schob Meg den Riegel zu und legte die Kette vor. Sie wohnte schon zu lange in Manhattan, um diese Vorsichtsmaßnahme zu vergessen, auch wenn sie den Kopf voller Gedanken hatte.

Als sie sich herumdrehte, sah sie sich in der kleinen Diele jemandem gegenüberstehen. Ihr blieb fast das Herz stehen. Aber das Gesicht war ihr eigenes – in dem großen Spiegel. Tausendmal hatte sie es darin gesehen, aber heute sah es anders aus und sie musterte es mit der distanzierten Neugier eines Fremden, der jemanden zum ersten Mal sieht.

Das neue Augen-Make up sah nicht halb so gut aus, wie sie gedacht hatte. Anstatt ihre Augen größer und weicher zu machen, ließ es sie stumpf und dunkel wirken, ein derber schwarzer Strich wie auf einer Kinderzeichnung. Ihr zarter, sorgfältig aufgetragener Lippenstift hatte Nicks Küssen standgehalten. Er haßte knalligen Lippenstift, er behauptete, sie sehe älter und härter damit aus. Er hatte ihr das schwere Haar gelöst; aber anstatt in weichen Locken auf die Schultern zu fallen, stand es in bizarrer Unordnung ab, wie die Schlangenlocken der Medusa, und das Schwarz glänzte nicht, sondern schluckte das Licht. Auf ihr Haar hielt sie sich etwas zugute, denn es war das rare, echte Blauschwarz, das als Naturfarbe nur selten vorkam. Sie hatte es von ihrem italienischen Vater geerbt – hätte ihr Großvater gesagt. Dan war ein unerbittlicher Anhänger der Vererbungstheorie. Wenn die Debatte darüber aufkam, was dem Menschen angeboren und was anerzogen sei, stand er fest an der Seite der Natur und der vorbestimmten Anlagen im Menschen. Meg wandte sich vom Spiegel ab und ging ins Wohnzimmer. Es war noch nicht spät. Die Kristallkugel war nicht zerbrochen, aber etwas anderes war zerbrochen, und ihre Versuche, es wieder zu kitten, waren fehlgeschlagen. Nick hatte ihr keine Vorwürfe gemacht. »Ich hätte sowieso nicht lange bleiben können, Liebling. Morgen hat Cara Geburtstag, und ich hab’ ihr versprochen, daß ich sie mit ein paar Freunden auf dem Boot mitnehme. Die scharren bei Sonnenaufgang in den Startlöchern – du kennst ja Kinder.«

»Nicht deine Kinder.«

Seine Augenbrauen hoben sich. »Meg, Liebling ...«

»Entschuldige.« Sie zog sich aus seinen Armen zurück. »Entschuldige bitte, Nick. Ich weiß nicht, wieso ich so üble Laune habe heute abend.«

»Das liegt doch auf der Hand, meinst du nicht?« Er ließ sich zurücksinken, gegen die Armlehne des Sofas. »Es war dieser Anruf, daß dein Großvater krank ist.«

»Das ist nur die Grippe. Nichts Ernstes.«

»Wir wollen es hoffen. Aber du solltest dir nichts vormachen, Liebling; der alte Knabe wird nicht ewig leben. Nein, dreh dich nicht weg, schau mich bitte an.« Er unterstrich, was er sagte, mit einer Geste, die ebenso zärtlich wie bestimmt war, er legte die Hand an ihre Wange und drehte ihr Gesicht zu sich herum. »Ich bin froh, daß du mir das gesagt hast, das mit deinem Vater. Es war ja nicht nur der Schmerz, ihn zu verlieren, es waren auch die ungewöhnlichen Umstände und die Tatsache, daß du in einem Alter warst, in dem einem das besonders nahegeht. Es ist kein Wunder, daß du die ganze Anhänglichkeit auf deinen Großvater übertragen hast. Ich bin kein Psychiater ...«

»Gott sei Dank«, murmelte Meg.

»Meg, Liebling, du hast der Sache nie wirklich eine Chance gegeben. Mir hat meine Analyse ein großes Stück weitergeholfen – jedenfalls genug, um dein Problem zu verstehen. Es ist nicht so kompliziert.«

»Ach ja?«

»Liebling, ich will dir nur helfen«, sagte Nick geduldig. »Die Angst vor dem Tod, vor dem eigenen und vor dem der Menschen, die wir lieben, ist eine zutiefst...



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