E-Book, Deutsch, 720 Seiten
Michaels / Summers / Olson Wilde Hochzeitsnächte (5-teilige erotische Serie)
1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-7457-5176-5
Verlag: MIRA Taschenbuch
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, 720 Seiten
ISBN: 978-3-7457-5176-5
Verlag: MIRA Taschenbuch
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
WOHIN DIE NACHT UNS FÜHRT
Was für ein toller Mann! Wie ihr Blind-Date endet, ist Cady sonnenklar: im Bett natürlich. Aber dann sieht sie Patton überraschend bei Vorbereitungen zu einer Hochzeit wieder, die sie beide verhindern wollen. Wenn sie sich bloß nicht ständig gegenseitig ablenken würden ...
ERFÜLL MIR MEINE FANTASIEN
Netzstrümpfe, Highheels, eine ultraheiße Korsage: Daniel bekommt einen trockenen Mund. Das ist doch Mia! Schon im College ging sie ihm unter die Haut. Damals war er viel zu schüchtern - jetzt muss er schnell handeln, wenn er die Kellnerin beim Junggesellenabschied verführen will ...
EIN HEIßER SOMMER IN TEXAS
Im Gästezimmer. Auf dem Heuboden. Unter tausend Sternen. City-Girl Renee kann die Finger nicht von Jeremiah lassen! Doch mehr als eine Affäre darf es nicht sein. Denn ihr wirkliches Leben und ihre Karriere warten in New York. Und nicht in Texas bei diesem ultraheißen Cowboy ...
LOVER VERZWEIFELT GESUCHT!
Woher einen Mann nehmen? Scheidungsanwältin Hayley muss zu einem Geschäftstreffen unbedingt ihren Verlobten mitzubringen. Das Problem: Sie ist nicht verlobt! Die Lösung: sexy Chase Hartley. Wenn sich die vorgespielte Liebe mit ihm bloß nicht so verteufelt echt anfühlen würde ...
HOCHZEIT MIT NEBENWIRKUNGEN
Das wird die Hollywoodhochzeit des Jahres! Seit sie selbst vor dem Altar stehengelassen wurde, braucht Hochzeitsplanerin Kate dringend einen beruflichen Erfolg. Wenn da nur nicht der Bruder des Bräutigams wäre. Scott Dillon ist umwerfend attraktiv - und wild entschlossen, die Trauung zu verhindern ...
Tanya Michaels, die eigentlich Tany Michna heißt, hat schon über 25 Auszeichnung für ihre Bücher gewonnen und wurde mehrfach für den RITA-Award, die wichtigste Auszeichnung für Liebesromane, nominiert. Daher wundert es nicht, dass ihre gefühlvollen und mitreißenden Geschichten in viele Sprachen wie Deutsch, Spanisch, Holländisch, Französisch, Griechisch, Koreanisch und Italienisch übersetzt wurden. Tanya Michaels ist Mutter von zwei Kindern und lebt mit Ihrem Mann und den Kindern in Georgia, wo Sie, wie sie sagt, zu viel Fernsehen guckt, sich aber aktiv in die Regionalgruppe der Schriftstellervereinigung Romance Writers of America einbringt. Natürlich nur, wenn sie nicht gerade eine Folge von Lost, Grey's Anatomy oder Battlestar Galactica guckt oder das neueste Buch von Jennifer Crusie, Sherry Thomas oder Elizabeth Hoyt liest.
Weitere Infos & Material
2. KAPITEL
Scott Dillon betrachtete die Reservierungen des laufenden Monats. Das Hotel war gerade einmal zu vierzig Prozent belegt. Und die folgenden Sommermonate sahen nicht besser aus. Er verstand es nicht – das Fünf-Sterne-Haus, das er vor einem Jahr renoviert und neu eröffnet hatte, lag direkt in Big Bears größtem Ski-Gebiet. Die Gäste schwärmten von den Vorzügen seines Hauses, und die Zeitschrift Traveler’s Weekly bezeichnete sein West Mountain Resort als das beste Hotel weit und breit.
Wieso hatte er so viel Leerstand? Die anderen Häuser der Gegend mussten sogar Reservierungswünsche abweisen. Das brachte ihm zwar noch ein paar Buchungen ein, war aber letztlich unbefriedigend. Bei dieser Auslastung war abzusehen, wann er das Hotel schließen musste.
Das Telefon klingelte. Die Leitung für die Reservierungen.
Wo steckte Cameron? Wahrscheinlich war sie irgendwo im Haus. Vor einigen Wochen war er gezwungen gewesen, etlichen Angestellten zu kündigen. Es gab einfach nichts für sie zu tun, ganz abgesehen davon, dass auch kein Geld hereinkam, um die Gehälter zu zahlen. Die verbliebenen Mitarbeiter mussten jetzt die Aufgaben der anderen mit übernehmen. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sie genug hatten und sich etwas anderes suchten.
Das Telefon klingelte noch einmal.
Cameron hatte ihm verboten, ans Telefon zu gehen, weil ihm die nötige Kundenfreundlichkeit abging, aber er konnte nicht einfach danebenstehen und einen potenziellen Gast verlieren. Mit einem tiefen Seufzer meldete er sich. „Hallo … Ich meine: Vielen Dank, dass Sie im West Mountain Resort anrufen. Wie kann ich Ihnen helfen?“
„Sie brauchen eine Website“, ertönte die Stimme einer Frau.
Super. Jemand wollte ihm etwas andrehen! Eben deswegen hatte er seine direkte Durchwahl nicht auf die Visitenkarten setzen lassen, die Cameron unbedingt für ihn machen wollte. „Das ist ja eine merkwürdige Art, ein Verkaufsgespräch zu beginnen“, knurrte er. „Ich bin nicht interessiert.“ Er wollte schon auflegen, als das Lachen der Frau ihn einhalten ließ.
„Ich bin weder eine Designerin für Websites, noch will ich Ihnen etwas verkaufen. Es ärgert mich nur, dass Ihr Haus keinerlei Informationen online hat für Menschen, die gern bei Ihnen absteigen möchten.“
Es war nicht das erste Mal, dass er diese Klage hörte. Die Website war in Arbeit. Sozusagen. Leider hatte er die einzige Angestellte entlassen müssen, die genügend technisches Knowhow besaß, um die Flut von Fragen zu beantworten, die von HighRes Media kamen. Er hatte nicht die Absicht, sich selbst damit zu befassen. Es war sein Bruder gewesen, der die Firma von Liz Sheffield beauftragt hatte, die Homepage zu entwickeln, nicht er. Ein weiterer von Dereks vollkommen überflüssigen Versuchen, für Harmonie in der Familie zu sorgen. Scott war nicht an einem freundschaftlichen Verhältnis zu Liz interessiert.
„Die Website kommt bald“, sagte er, um die Frau nicht zu vergraulen.
„Nicht bald genug“, murmelte sie.
„Wie kann ich Ihnen denn helfen?“ Er stützte die Ellenbogen auf den Tisch. Seine Miene verfinsterte sich, als er den Stapel Rechnungen sah, der sich in seinem Fach angesammelt hatte. Zweite und dritte Mahnungen von den Strom- und Wasserwerken, die er immer noch nicht begleichen konnte. Es würde den Gästen nicht gefallen, wenn das Wasser abgestellt wurde.
„Ich bin Kate Hartley von der Agentur Belle Affairs. Ich möchte Mr. Scott Dillon sprechen, den Inhaber.“
„Das bin ich“, sagte er geistesabwesend, während er einen Umschlag öffnete und sich über die Höhe der Rechnung wunderte.
„Oh, ich dachte, dies sei die Durchwahl der Reservierung.“
„Richtig.“ Wie konnte die Rechnung so astronomisch hoch sein, wenn sie nur zu vierzig Prozent ausgelastet waren? Konnte er den Gästen vorschreiben, nicht mehr als ein Mal pro Tag zu duschen?
„Sie sind der Inhaber, und Sie arbeiten auch an der Rezeption? Gott, wie klein ist dieses Hotel?“
„Kann ich etwas für Sie tun, Ms. Hart?“
„Hartley.“
„Wie auch immer.“ Er war immer noch empört über die Höhe der Rechnung. Irgendwie musste er dafür sorgen, dass der Wasserverbrauch gedrosselt wurde. Vielleicht die Wäsche mit nach Hause nehmen oder so etwas.
„Ich habe Ihre Visitenkarte – wenn man sie denn so nennen kann – von Liz Sheffield erhalten.“
Damit hatte sie seine ungeteilte Aufmerksamkeit. „Liz Sheffield!“ Er brachte den Namen seiner zukünftigen Schwägerin nur mit Mühe über die Lippen.
„Richtig. Offenbar möchten Ms. Sheffield und Mr. Dillon – Ihr Bruder, soweit ich weiß – ihre Hochzeit gern in Ihrem Hause feiern. Ich nehme an, Sie sind über die Details im Bilde. Ich brauche nur noch einige Informationen für unsere Planungen. Zum Beispiel wie groß die Säle sind. Wie viele Gäste sich dort unterbringen lassen und wie die Küche ausgestattet ist, wie viel Personal an dem Tag zur Verfügung steht …“
„Nein.“
Schweigen. Dann: „Entschuldigen Sie. Nein … was?“ Ihr Ton war kühl, selbstsicher und ruhig. Professionell. Eine richtige Nervensäge, nahm er an.
„Ich möchte die Hochzeit nicht hier haben.“
Erneutes Schweigen am anderen Ende der Leitung. Er wartete. Wer als Erster spricht, hat verloren.
Sie räusperte sich, sagte aber nichts. Auch er schwieg. Falls sie eine Erklärung erwartete, konnte sie lange warten. Er lehnte sich zurück und drehte den Stuhl nach rechts. Dann nach links. Er konnte nicht glauben, dass Liz es tatsächlich für eine gute Idee hielt, diese Hochzeit in seinem Hotel abzuhalten, wenn er klar gemacht hatte, dass er damit nichts zu tun haben wollte. Allein der Gedanke an sie verursachte ihm Übelkeit. Er hatte sie seit fast zwei Jahren nicht mehr gesehen, und das sollte sich so schnell nicht ändern. Sie hier in seinem Hotel zu haben … mit ihrer Hochzeit … Er schüttelte den Kopf. Ausgeschlossen. Auch wenn es Dereks Idee gewesen war.
Er hasste es, seinen Bruder zu enttäuschen, aber sich zu weigern, das Haus für die Hochzeit zur Verfügung zu stellen, war seine einzige Möglichkeit, sich zur Wehr zu setzen.
Eine Ewigkeit schien vergangen zu sein. Es war kein Wort gefallen. Auf keiner Seite. Scott legte auf. Er starrte das Telefon einen Moment lang an, und als es nicht wieder klingelte, zuckte er die Schultern.
Gut. Ein Problem weniger.
Er würde das Telefon so schnell nicht wieder anrühren. Er wandte sich dem Computer zu und loggte sich in sein Konto ein. Die kleine Summe auf dem Geschäftskonto würde nicht ausreichen, also überwies er das Geld für die Wasserwerke von seinem Privatkonto. Als Nächstes würde er auch noch die Gehälter aus seiner eigenen Tasche bezahlen!
Die Gegensprechanlage summte. „Haben Sie gerade eine Reservierung angenommen?“ Cameron war hörbar gereizt.
„Nein, es war nichts weiter. Nur jemand, der etwas verkaufen wollte.“
„Hat es sich noch nicht herumgesprochen, dass wir kein Geld haben?“, murmelte sie verdrossen.
„Lächeln Sie, Cam. Sie sind immer noch hier.“ Gott sei Dank. Er wusste nicht, was er ohne sie täte. Sie hatte schon Jahre für den vorigen Besitzer gearbeitet, bevor der das Haus geschlossen hatte, um sich zur Ruhe zu setzen. Sie kannte das Hotel besser als jeder andere. Falls sie ging, war er verloren.
„Im Moment noch, ja“, sagte sie missmutig. „Wie auch immer; ich habe gerade unsere Vorräte kontrolliert. Wir brauchen Nachschub.“
Perfekt. Jeder Vorwand war ihm recht, um in die Maschine zu steigen und abzuheben.
Er fuhr den PC herunter und schnappte sich seine Winterjacke. Wie der Wetterbericht vorhergesagt hatte, fing es gerade an zu schneien, und die Luft war eisig. Dabei hatten sie schon Mitte April. „Ich kümmere mich darum“, sagte er.
Eine Stunde später saß Scott in seiner Cessna auf der Rollbahn des Big Bear City Airports und wartete auf die Freigabe des Flugs. Natürlich hätte er die Ware auch einfach kommen lassen können, aber für ihn gab es nur eine Adresse, die seinen Ansprüchen genügte: Stanley’s Fresh Goods in San Francisco. Die Firma lieferte leider nicht außerhalb der Stadtgrenzen. Damit sich der Flug lohnte, wollte er auch noch zum Fischmarkt.
Die Maschine wurde freigegeben. Minuten später war er in der Luft und durchbrach kurz darauf die Wolkendecke. Die Sonne erschien. Er spürte, wie er entspannte. Hier war er allein. Hier hatte er alles im Griff.
Bevor er das Hotel übernommen hatte, war er Berufspilot gewesen. Durch Zufall hatte er die Anzeige vom Verkauf des Hauses und des kleinen Frachtunternehmens gelesen. Er interessierte sich ausschließlich für die kleine Cessna, aber leider war Doug Delaney, der Besitzer, nicht bereit, die Maschine allein zu verkaufen. Das geschlossene, abgewirtschaftete Hotel und die Cessna waren nur als Paket zu haben.
„Sie nehmen beides oder nichts“, hatte ihn der mürrische alte Mann vor die Wahl gestellt, als Scott ihn aufsuchte und vorschlug, nur die Frachtsparte des Unternehmens zu übernehmen. Delaney erklärte ihm, dass beide Unternehmensteile einmal ihm und seiner inzwischen verstorbenen Frau gehört hatten. Sie hatte das Hotel gemanagt, und er, ein pensionierter Pilot, hatte sich um die Frachttransporte gekümmert, ‚um ihr nicht im Weg zu sein‘. Er war einmal die Woche nach LA und San Diego geflogen und hatte Vorräte für das Hotel geholt. Nebenher hatte...