Michaels | Wilde Manor - Im Sturm der Zeit | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 441 Seiten

Michaels Wilde Manor - Im Sturm der Zeit

Roman
1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-96655-174-8
Verlag: dotbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Roman

E-Book, Deutsch, 441 Seiten

ISBN: 978-3-96655-174-8
Verlag: dotbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Eine stürmische Liebe - ein Band für die Ewigkeit: Der Familiengeheimnisroman »Wilde Manor - Im Sturm der Zeit« von Barbara Michaels jetzt als eBook bei dotbooks. Traumhaft schön steht die alte Villa inmitten blühender Gärten - doch sie verbirgt ein düsteres Erbe ... Williamsburg, Virginia: Als die junge Jan Wilde in die Heimat ihrer Familie zurückkehrt, fühlt sie sie sich von dem Haus ihrer Vorfahren wie magisch angezogen. In ihren Träumen sieht sie Wilde Manor plötzlich im 18. Jahrhundert vor sich - und begegnet dort zwei Männern, zu denen Jan sofort eine tiefe Verbundenheit spürt: der geheimnisvolle Jonathan und der ungestüme Charles. Nacht für Nacht kehrt Jan zu ihnen zurück - und schon bald muss sie sich entscheiden, wo ihr Herz zu Hause ist ... Jetzt als eBook kaufen und genießen: Das Romantik-Highlight »Wilde Manor - Im Sturm der Zeit« von Bestseller-Autorin Barbara Michaels - für alle, die »Outlander« lieben. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Hinter der US-amerikanischen Bestsellerautorin Barbara Michaels steht Barbara Louise Gross Mertz (1927-2013), die auch unter dem Pseudonym Elizabeth Peters erfolgreich Kriminalromane schrieb. Die Autorin promovierte an der University of Chicago in Ägyptologie. So haben auch ihre Romane, für die sie zahlreiche Preise gewann, meist einen historischen Hintergrund. Barbara Michaels veröffentlichte bei dotbooks ihre Romane: »Der Mond über Georgetown« »Das Geheimnis von Marshall Manor« »Die Villa der Schatten« »Das Geheimnis der Juwelenvilla« »Die Frauen von Maidenwood« »Das dunkle Herz der Villa« »Das Haus des Schweigens« »Das Geheimnis von Tregella Castle« »Die Töchter von King's Island« Diese Romane sind auch in den Sammelbänden »Das Haus der Dämmerung« und »Das Haus der dunklen Schatten« enthalten. Außerdem erschienen bei dotboooks ihre historischen Liebesromane: »Abbey Manor - Gefangene der Liebe« »Wilde Manor - Im Sturm der Zeit« »Villa Tarconti - Lied der Leidenschaft« »Grayhaven Manor - Das Leuchten der Sehnsucht« Unter Elizabeth Peters erschienen bei dotbooks ihre Kriminalromane: »Der siebte Sünder - Der erste Fall für Jacqueline Kirby« »Der letzte Maskenball - Der zweite Fall für Jacqueline Kirby« »Ein preisgekrönter Mord - Der dritte Fall für Jacqueline Kirby« »Ein todsicherer Bestseller - Der vierte Fall für Jacqueline Kirby« »Vicky Bliss und der geheimnisvolle Schrein« »Vicky Bliss und die Straße der fünf Monde« »Vicky Bliss und der blutrote Schatten« »Vicky Bliss und der versunkene Schatz« »Vicky Bliss und die Hand des Pharaos«
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Kapitel 1


Sommer 1976 – Frühjahr 1774

Jan schreckte hoch, und jeder Muskel in ihrem Körper bebte. Das Zimmer war dunkel und still, wie immer in den frühen Morgenstunden, aber sie war hellwach, als hätte sie volle acht Stunden geschlafen. O nein, dachte sie angewidert, nicht die verdammte Schlaflosigkeit, nicht ausgerechnet hier.

Sie war nach Williamsburg gekommen, um sich ein wenig auszuruhen. »Um sich ein wenig auszuruhen« waren die Worte und die Idee ihrer Mutter; aber Jan kannte Ellens wahre Motive. Allerdings hatte es keinen Sinn, darauf hinzuweisen. Ellen hätte sie nur aus großen, blauen Augen angesehen und geweint. Sie weinte anmutig und hübsch, wie es sich für eine Schönheit aus den Südstaaten gehörte – das hatte sie immer sein wollen. Niemand wäre auf die Idee gekommen, daß sie als Betty Jo Billings in Wichita, Kansas, zur Welt gekommen und daß ihr Vater Maurer gewesen war. Als sie in die Familie Wilde in Virginia einheiratete, nahm sie die gesamte Anmaßung dieser Klasse an.

Jan wußte, daß sie nicht an ihre Mutter denken sollte, schon gar nicht, wenn sie wieder einschlafen wollte; aber sie erinnerte sich unwillkürlich immer wieder an die unzähligen Streitigkeiten, die ihrer Abreise aus New York vorausgegangen waren. Sie hatte darauf hingewiesen, daß Williamsburg kaum ein Ort war, an dem man sich erholen konnte, und schon gar nicht im Sommer 1976, in dem der zweihundertste Jahrestag der Unabhängigkeitserklärung gefeiert wurde. »Die Stadt wird vor Touristen wimmeln«, hatte sie protestiert. »Und wenn die alte Dienerin – wie heißt sie noch? – im Krankenhaus liegt, werde ich mich zu Tode arbeiten müssen. Deshalb haben mich Tante Camilla und Onkel Henry nämlich für den Sommer eingeladen – sie wollen ein Gratisdienstmädchen. Bis jetzt haben sie sich um unseren Zweig der Familie einen Dreck geschert.«

Ellens hochgezogene Augenbrauen deuteten damenhafte Entrüstung über die vulgäre Ausdrucksweise ihrer Tochter an. Wie üblich beantwortete sie die unwichtigste Frage zuerst.

»Bess. Die liebe, alte Tante Bess. Sie ist bei der Familie, seit sie ein winziges Negermädchen war. Sie hätte deine Großtante und deinen Großonkel nie im Stich gelassen, wenn sie sich nicht den Oberschenkel gebrochen hätte.«

»Es ist ein Wunder, daß sie sich nicht den Hals gebrochen hat«, erwiderte Jan. »Sie muß siebzig sein – und ein Idiot, wenn sie ihr Leben lang die alte, treue Dienerin der beiden gespielt hat. Sie ist übrigens nicht so alt wie Tante Camilla – und Onkel Henry muß fünfundachtzig sein. Sie brauchen eine Ganztagskrankenschwester, nicht mich.«

Sie erwartete, daß Ellen die gleichen Argumente Vorbringen würde wie bisher – die offensichtlichen Gründe, hinter denen sie ihr wahres Motiv verbarg. Das schöne, alte Herrenhaus war im Begriff, nach zweihundertfünfzig Jahren aus dem Familienbesitz in fremde Hände überzugehen; Jan mußte es unbedingt sehen, bevor es Staatseigentum wurde. Man mußte sich nur vorstellen, daß sie von nun an eine Eintrittskarte brauchen würde, um das Haus ihrer Vorfahren zu sehen!

Das hatte Ellen bisher ins Treffen geführt, aber sie war klüger, als Jan angenommen hatte. Diesmal zog sie nur die zarten Augenbrauen in die Höhe und fragte sanft: »Wohin willst du denn sonst reisen?«

Es gab keine Alternative. Nur Ellens von Möbeln überfüllte kleine Wohnung, in der ständig Ellens Freundinnen herumsaßen, die zum Bridge, zum Tee, zum Lunch ein- und ausflatterten und schrill schnatterten wie ein Schwarm mausernder Vögel, denen sie ähnlich sahen. Wenn Jan während des Schuljahres unterrichtete, konnte sie ihnen aus dem Weg gehen. Wenn sie an den heißen New Yorker Sommer und ihre zum Zerreißen gespannten Nerven dachte, dann waren sogar das von Touristen heimgesuchte Williamsburg und zwei altersschwache Verwandte vorzuziehen.

Williamsburg war weniger schrecklich, als sie erwartet hatte. Tagsüber war es allerdings überbevölkert. Es war während des größten Teils der Revolution die Hauptstadt von Virginia gewesen, und die Geschichte der Stadt war faszinierend. Washington, Jefferson und Patrick Henry hatten in der Raleigh-Taverne zu Abend gegessen, und im aus Backsteinen errichteten Capitol über die Unabhängigkeit debattiert. Lafayette hatte vor der entscheidenden Schlacht bei dem nur dreizehn Meilen entfernten Yorktown mit seinem Oberkommandierenden hier gelebt. Doch der Faktor, der Williamsburg zum Touristenmecka machte, war nicht so sehr seine Geschichte als die Tatsache, daß man sich seiner geschichtlichen Vergangenheit mit einer Sorgfalt angenommen hatte, wie es in keiner anderen Stadt Amerikas der Fall war.

Als John D. Rockefeiler 1922 begann, sich für die Stadt zu interessieren, standen dort noch über achtzig Gebäude aus der Kolonialzeit. Der Verlauf der Straßen hatte sich seit 1776 nicht verändert. Trotzdem war es weder ein einfaches, noch ein billiges Projekt gewesen. Die alten Gebäude waren so restauriert worden, daß sie den gleichen Anblick boten wie im achtzehnten Jahrhundert, und bedeutende Bauwerke, die verschwunden waren, wie das Capitol und der Gouverneurspalast, waren nach sorgfältigen Forschungen Ziegel um Ziegel wieder auf gebaut worden.

Das Wilde-Haus lag an der Duke of Gloucester-Street, der Hauptverkehrsader, und wenn seine Bewohner es tagsüber verließen, standen sie regelmäßig einem Halbkreis neugieriger Touristen gegenüber, die allesamt Stadtführer in der Hand hielten. Aber um Mitternacht waren die Straßen praktisch leer, und von der ersten Nacht an hatte Jan nicht mehr unter der Schlaflosigkeit gelitten, die sie in New York im Winter und Frühjahr geplagt hatte. Sie schlief wie ein Kind tief und traumlos.

Bis heute nacht.

Sie war rasch eingeschlafen. Etwas mußte sie geweckt haben – falls sie überhaupt wach war. Jan kniff die Augen zusammen, um in der drückenden Dunkelheit wenigstens etwas zu sehen, und dabei wurde ihr klar, daß der Raum sich anders anfühlte. Zum Beispiel herrschte vollkommene Stille. Das Haus besaß eine Klimaanlage, also hielt sie die Fenster geschlossen, um sich vor der sommerlichen Schwüle zu schützen, aber selbst dann vernahm sie das Motorengeräusch eines vorüberfahrenden Wagens oder das ferne Summen des Verkehrs auf der Überlandstraße 60. Heute vernahm sie überhaupt nichts, und die Stille war so intensiv, daß sie in ihren Ohren dröhnte.

Obwohl sie nichts sah, war ihr der Raum inzwischen vertraut. Das alte Himmelbett mit den Vorhängen und dem Betthimmel aus Chintz; die Chippendale-Kommode an der rechten Wand, der Kamin an der linken. Zwischen den beiden Fenstern, die dem Bettende gegenüberlagen, hing das Porträt, das sie vom ersten Augenblick an fasziniert hatte. Ohne daß sie sich bewußt darum bemühte, tauchten die Gesichtszüge jetzt in ihrem Geist auf: das Gesicht eines Mannes mit Stupsnase und hoher Stirn, dessen mausbraunes Haar zurückgekämmt und im Nacken zusammengebunden war.

Jan wurde allmählich unruhig. Sie war jetzt hellwach und konnte bestimmt nicht wieder einschlafen. Sie tastete in der Dunkelheit herum, fand aber nicht, was sie suchte – das Nachtkästchen und die Lampe. Als sie schlafen ging, hatte sie das Nachtkästchen weggeschoben, weil sie befürchtete, daß sie die zarte Porzellanlampe im Schlaf auf den Boden fegen würde, und stand jetzt fluchend auf. Warum hatten leblose Gegenstände die scheußliche Gewohnheit, in der Nacht spazierenzugehen, so daß man sie nicht fand?

Während sie zur Tür ging, stieß sie mit der Zehe an einen Gegenstand, der dort, wo er lag, nichts verloren hatte. Für gewöhnlich brannte im Korridor Licht, weil das für die beiden alten Bewohner des Hauses bequemer war; aber heute Nacht war der Korridor genauso dunkel wie ihr Zimmer. Nein – an seinem Ende bemerkte sie in der Nähe der Treppe einen schwachen Lichtschein, und jetzt vernahm sie auch murmelnde Stimmen.

Jans nackte Füße verursachten kein Geräusch, als sie durch den Korridor zur Treppe ging. Es war Mitternacht gewesen, als sie das Licht ausgeschaltet hatte; jetzt mußte es bereits früher Morgen sein. Vielleicht litt nicht nur sie an Schlaflosigkeit; alte Menschen schliefen oft schlecht.

Die schön geschnitzte Treppe aus Walnußholz war eines der Prunkstücke des Hauses. Jan stützte sich auf den Endpfosten und blickte hinunter. Das Licht und die Stimmen kamen aus der Bibliothek rechts von der Eingangshalle. Was zum Teufel war da unten los? Die Bibliothek war Tante Camillas Stolz, einer der schönsten Räume des Hauses, der noch die ursprüngliche Eichentäfelung und einen Kamin aus importiertem Marmor besaß. Mit Hilfe der Williamsburg-Stiftung hatte Camilla einen Großteil der ursprünglichen Einrichtung des Hauses ausfindig gemacht, und die Bibliothek war ihr Meisterwerk. Onkel Henry durfte dort Schach spielen, aber der Raum wurde nie für normale gesellschaftliche Anlässe verwendet.

Jan ging die Treppe hinunter. Sie war eher neugierig als beunruhigt; Einbrecher würden nicht das Licht einschalten und miteinander plaudern. Und wenn einer der beiden Alten erkrankt wäre, hätte man sie geweckt. Wer würde sich überhaupt um diese Zeit in der Bibliothek aufhalten?

Wäre sie nicht so ausschließlich mit diesen Grübeleien beschäftigt gewesen, so hätte sie vielleicht etwas bemerkt, das ihr erst zu Bewußtsein kam, als sie in der offenen Tür stand. Das flackernde Licht stammte nicht von einer Glühbirne, sondern von Kerzen in einem silbernen Leuchter in der Mitte des runden Tisches. Am Tisch saßen drei Männer; zwei wendeten Jan das Profil zu, der dritte den Rücken. Der Raum war reines achtzehntes Jahrhundert, vom farbigen Sommerteppich auf dem Boden bis zu den roten Moire-Wollvorhängen und -volants am Fenster. Die Kleidung der Männer stammte aus...



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