E-Book, Deutsch, Band 2485, 144 Seiten
Reihe: Julia
Milburne Heißer Flirt auf der Jacht des Milliardärs
1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-7337-1862-6
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 2485, 144 Seiten
Reihe: Julia
ISBN: 978-3-7337-1862-6
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Die hübsche, kratzbürstige Schmuckdesignerin Millie ist die einzige Frau, die Playboy-Milliardär Hunter Addison jemals die kalte Schulter gezeigt hat - was ihn erst recht herausfordert. Natürlich nur dazu, sie für eine kurze, unverbindliche Affäre zu erobern! Denn Hunter hat der Liebe abgeschworen, auf Dauer ist in seinem Leben kein Platz für eine Frau. Sein Plan: Er verführt Millie zu einem leidenschaftlichen Wochenende auf seiner Luxusjacht in Griechenland - und danach ist sein sinnlicher Hunger nach ihr für immer gestillt. Oder etwa nicht?
Eigentlich hätte Melanie Milburne ja für ein High-School-Examen lernen müssen, doch dann fiel ihr ihr erster Liebesroman in die Hände. Damals - sie war siebzehn - stand für sie fest: Sie würde weiterhin romantische Romane lesen - und einen Mann heiraten, der ebenso attraktiv war wie die Helden der Romances. Und tatsächlich: Sie liest nicht nur Liebesromane, sie schreibt sogar selbst welche. Und ihr ganz persönlicher Held? In den verliebte sie sich schon nach der zweiten Verabredung, und bereits sechs Wochen später war sie heimlich mit ihm verlobt. Damit ihr Mann sein Medizinstudium beenden konnte, zogen sie nach Schottland. Nach der Geburt ihres zweiten Sohnes wählten sie Tasmanien, diese wunderschöne Insel vor der Küste Australiens, als ihren Wohnsitz. Als ihre beiden Jungs eingeschult wurden, setzte sie ihr Pädagogik-Studium fort und machte ihren Universitätsabschluss. Zu einer ihrer letzten Prüfungen gehörte ein Vortrag über literarische Theorien mit Schwerpunkt auf dem Bereich Liebesromane. Gerade las sie in dem Klassenzimmer, das sie mit Herzen und Rosen dekoriert hatte, einen Absatz aus einem romantischen Roman vor, da flog die Tür auf, und sie traute ihren Augen nicht: Vor ihr stand ihr Mann, von dem ich annahm, dass er zu dieser Stunde im Arztkittel im OP stehen würde, im Smoking. Ihre Blicke trafen sich, dann kam er zu ihr, riss sie in seine Arme, küsste sie leidenschaftlich und verließ wortlos den Raum. Ihr Professor gab ihr eine gute Note, und ihre Mitstudentinnen sahen sie eifersüchtig an. Nun versteht jeder, dass es ihr Schicksal ist, Liebesromane zu schreiben. Doch sie hat noch eine zweite Leidenschaft: Sport. Und zwar sowohl Langstreckenlauf als auch Schwimmen. In dieser Disziplin hält sie sogar einige Rekorde, und das, obwohl sie erst als Erwachsene schwimmen gelernt hat. Ein Tipp von Melanie: Sie sehen also, ein Versuch lohnt sich. Auch wenn Sie glauben, etwas nicht zu können, versuchen Sie es einfach! Sagen Sie niemals: Das kann ich nicht. Sagen Sie: Ich kann es versuchen. Und nun wünsche ich Ihnen, dass Sie ebenso viel Spaß beim Lesen meiner Romane haben wie ich, wenn ich sie schreibe.
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1. KAPITEL
Zum ersten Mal in ihrem Leben hatte Millie einen Mann darum gebeten, sich mit ihr auf einen Drink zu treffen. Und jetzt kam sie zu spät. Viel zu spät. Wie peinlich. Allerdings war es kein normales Date. Bei dem Treffen mit dem erstklassigen Scheidungsanwalt Hunter Addison ging es nicht um sie, sondern um ihre Mutter.
Ihre Mutter sammelte Ex-Ehemänner wie manche Leute Münzen. Und leider war ein sehr hoher Betrag an Münzen erforderlich, um Ehemann Nummer vier loszuwerden – obwohl Millie es sich im Moment kaum leisten konnte, ihrer Mum so viel Geld zu leihen. Hunter Addison war nicht der günstigste Scheidungsanwalt in London, aber man sagte ihm nach, er sei der beste.
Und für ihre Mutter wollte Millie nur das Beste.
Sie eilte zu der kleinen Weinstube, wo sie sich mit Hunter nach der Arbeit treffen wollte. Persönlich hatte sie nicht mit ihm gesprochen, nur per Textnachricht. Nach ihrem katastrophalen Blind Date vor zwei Monaten erschien es ihr zu problematisch, ihn anzurufen. Aber es ging nicht um sie, sondern um das Wohlergehen ihrer Mum. Millie könnte es nicht ertragen, würde Eleonora erneut von einem eigennützigen, narzisstischen Ex übers Ohr gehauen werden.
Sie stieß die Tür der Weinstube auf und trat ein. Schnell suchte sie den Raum nach Hunter ab. Einige Paare und kleinere Gruppen hatten die Tische im vorderen Teil besetzt, doch Millie entdeckte keinen Mann, der ohne Begleitung war. Natürlich kam es nur sehr selten vor, dass ein so gut aussehender, reicher und weltgewandter Mann wie Hunter allein in einer Bar saß. Er hatte den Ruf eines lebenslustigen Playboys. Kaum eine Woche verging, in der er nicht von einem Paparazzo mit einem anderen umwerfenden Supermodel fotografiert wurde.
Interessanterweise hatte in den letzten beiden Monaten seit ihrem Blind Date in der Presse nichts über seine sexuellen Eskapaden gestanden. Vielleicht hatte Millie seinem aufgeblasenen Ego einen Dämpfer verpasst, weil sie sich an dem Abend damals immun gezeigt hatte gegen seine Attraktivität. Aber das war eher unwahrscheinlich. Männer wie Hunter Addison hatten immer ein starkes Selbstbewusstsein. Dieses erschüttern zu wollen war genauso, als würde man versuchen, eine Paranuss mit einer Federboa zu knacken. Das klappte einfach nicht.
„Sie sind spät.“ Hinter ihr erklang eine tiefe, männliche Stimme, in der eine Rüge mitschwang.
Millie drehte sich um. Obwohl sie schwindelerregend hohe Schuhe trug, musste sie den Kopf in den Nacken legen, um Hunter Addison in seine braunen Augen sehen zu können. Es war schwer, bei solch einer extremen Männlichkeit nicht nervös zu werden. Er war groß, hatte breite Schultern, eine schlanke, athletische Figur und verströmte eine Aura von Kraft und Stärke. Mit seinen vierunddreißig Jahren befand er sich offensichtlich in der Blüte seines Lebens.
Und jede Faser ihres Körpers nahm davon Notiz. „Ja, ich weiß. Tut mir leid, aber …“
„Ist mit Ihrem Telefon etwas nicht in Ordnung?“ Das Lächeln, das eigentlich keins war, passte zu dem zynischen Funkeln in seinen Augen.
Stumm zählte Millie bis zehn und versuchte, dem Wunsch zu widerstehen, ihm eine bissige Antwort zu geben. Was hatte dieser Mann nur an sich, was sie so nervös machte und … streitlustig? Ihre Erfahrungen mit Männern waren begrenzt. Bisher hatte sie nur einen Liebhaber gehabt, und seit ihr Verlobter Julian vor drei Jahren seinen langen Kampf gegen einen Gehirntumor verloren hatte, war sie nicht wieder mit einem Mann ausgegangen.
Nun ja, abgesehen von diesem erbärmlichen Blind Date mit Hunter, das von Anfang an eine Katastrophe gewesen war. Und das Millie hatte sabotieren wollen. Sie hatte alles in ihrer Macht Stehende getan, um ihm die kalte Schulter zu zeigen und ihn ihre scharfe Zunge spüren zu lassen. Sie wollte sich nicht von ihren Freunden zu einer Beziehung drängen oder von einem Mann bezaubern lassen, der noch nie das Wort Nein von einer Frau gehört hatte.
Doch jetzt brauchte sie Hunters Hilfe. Deshalb blieb ihr nichts anderes übrig, als ihren Stolz hinunterzuschlucken. Und das stieß ihr sauer auf, weiß Gott.
Millie straffte die Schultern und zwang sich, seinem Blick standzuhalten. „Es gab tatsächlich ein Problem. Ich hatte vergessen, mein Handy aufzuladen. Zudem musste ich wegen eines Polizeieinsatzes auf der Strecke einen großen Umweg machen.“
Um mir High Heels und einen engen Bleistiftrock anzuziehen, wollte sie schon hinzufügen, schaffte es aber, sich zurückzuhalten.
Es war schwer, zu sagen, ob er ihr glaubte oder nicht. Seine Miene war unergründlich. Und doch überlief Millie ein Prickeln, als sein Blick für einen winzigen Moment zu ihrem Mund ging.
„Hier entlang. Ich habe hinten einen Tisch reserviert, wo wir ungestörter sind.“ Es klang ein wenig nach einem Befehl, sodass sie am liebsten darauf bestanden hätte, sich vorn an einen Tisch zu setzen. Wahrscheinlich glaubte er, dass sie es bedauerte, ihm eine Abfuhr erteilt zu haben. Und dass sie sich eine Wiederholung ihres Dates wünschte.
Aber nein. Nein.
Das hier war auf keinen Fall ein Date. Sondern ein Treffen, um ihn davon zu überzeugen, für ihre Mutter tätig zu werden. Trotzdem folgte sie ihm widerspruchslos in den ruhigeren hinteren Teil.
Hunter wartete, bis sie sich gesetzt hatte, ehe er ihr gegenüber Platz nahm. Sie war sich seiner langen Beine unter dem kleinen Tisch bewusst, die ihren so nahe waren. Fest presste sie die Knie zusammen und drehte ihre Beine seitwärts, damit sie Hunters nicht zufällig berührte. Und Millie merkte auch, dass ihr Herz schneller schlug und das tiefe Klopfen in ihren Ohren widerhallte, als wollte es eine Warnung ausschicken. Gefahr.
Hunter nahm die Getränkekarte und reichte sie ihr. „Was möchten Sie trinken?“
Millie nahm die Karte, überflog sie flüchtig und gab sie ihm wieder zurück. „Nur ein Mineralwasser, danke.“
Er stieß einen leicht amüsierten Ton aus, und in seinen Augen zeigte sich ein Leuchten. „Jetzt sagen Sie nicht, dass Sie zur Abstinenzlerin geworden sind?“
Millie spürte, dass ihre Wangen sich erhitzten. Bei ihrem Date damals hatte sie drei Gläser Wein getrunken und einen gefährlich starken Cocktail, um das Martyrium zu überstehen. Das katastrophale Treffen hatte an Julians Todestag stattgefunden, und Millie hatte jedes Jahr Mühe, den Tag hinter sich zu bringen. Deshalb hatten ihre Freunde das Blind Date mit Hunter organisiert, in der Hoffnung, es würde sie ablenken und ihr dazu verhelfen, ein neues Leben anzufangen. Es hatte sie abgelenkt. Denn alles an Hunter war verwirrend, damals genauso wie jetzt auch. Besonders jetzt.
Doch es war nicht die Trauer, die diesen Tag so schwer für sie gemacht hatte, sondern ihr Schuldbewusstsein.
Millie sah auf einen Punkt über Hunters linker Schulter, statt seinem forschenden Blick zu begegnen. „Nein. Mir ist nur im Moment nicht nach Alkohol.“
Hunter winkte dem Kellner und bestellte für Millie ein Mineralwasser, für sich einen Gin Tonic. Als der Kellner gegangen war, um ihre Getränke zu holen, lehnte Hunter sich auf seinem Stuhl mit einer Lässigkeit zurück, um die sie ihn insgeheim beneidete. Er trug einen eleganten grauen Anzug und ein schneeweißes Hemd. Der oberste Knopf unter seiner grau-weißen Krawatte, die er gelockert hatte, stand offen und verlieh Hunter etwas Gelassenes. Er war verteufelt attraktiv mit den kurzen schwarzen Haaren, der geraden Nase und dem wohlgeformten Mund – die Unterlippe ein wenig voller als die obere. Auf seinen Wangen war ein Schatten von Bartstoppeln zu sehen.
Er hat einen überaus sinnlichen Mund …
Millie setzte sich gerade hin, schockiert darüber, wohin ihre Gedanken schweiften. Sie war nicht interessiert an seinem Mund. Sondern an seiner Fachkenntnis. Und je eher sie darauf zu sprechen kam, desto besser. Doch im Moment war es fast unmöglich, logisch und vernünftig zu sein und bei der Sache zu bleiben. Jedes Mal wenn Hunter sie ansah, prickelte ihre Haut, als würde er sie mit einer seiner großen Hände berühren.
Eines wusste sie sicher – sie durfte nicht zulassen, dass er sie anfasste. Denn dann könnte sie nicht mehr so tun, als wäre sie immun gegen ihn.
„Da wären wir also. Wieder einmal.“ Er musterte ihr Gesicht, und ihr Magen verkrampfte sich, weil er die Worte „wieder einmal“ leicht betonte.
Millie fuhr mit der Zunge über die plötzlich trockenen Lippen. Dann strich sie ihren Rock über den Knien glatt und versuchte zu ignorieren, dass ihr Puls schneller schlug. „Ich glaube, ich sollte mich für mein Verhalten bei unserem letzten Treffen entschuldigen.“
Sie wagte einen Blick auf Hunter und merkte, dass er sie konzentriert ansah. War das sein Anwaltsgesicht? Der ruhige, wachsame Starjurist, der gelassen seinen Klienten einer Einschätzung unterwarf. Der zwischen den Zeilen las. Aber sie war nicht seine Klientin. Obwohl sie eigentlich auch keine Freundin war, die ihn um einen Gefallen bat. Sie hatten sich vom ersten Augenblick an nicht gemocht … zumindest war Millie zu dem Schluss gekommen, dass sie ihn nicht leiden konnte.
Sie schluckte und fuhr dann fort: „Ich war an diesem Abend nicht in bester Stimmung, und ich fürchte, ich habe das vielleicht an Ihnen ausgelassen.“
„Sie ‚fürchten‘?“ Der Anflug von Sarkasmus in seiner Stimme war nicht zu überhören.
Millie hob das Kinn und begegnete seinem Blick. „Na ja, Sie waren auch nicht gerade Mr. Traumdate.“
In den Tiefen seiner Augen leuchtete etwas auf, als riefe er sich...