Miles | Im Schatten des Akazienbaums | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1, 469 Seiten

Reihe: Die große Eden-Saga

Miles Im Schatten des Akazienbaums

Ein Australien-Roman - Die große Eden-Saga 1
1. Auflage 2023
ISBN: 978-3-98690-741-9
Verlag: dotbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Ein Australien-Roman - Die große Eden-Saga 1

E-Book, Deutsch, Band 1, 469 Seiten

Reihe: Die große Eden-Saga

ISBN: 978-3-98690-741-9
Verlag: dotbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Der unbändige Mut einer betrogenen Frau im bewegenden Schicksalsroman »Im Schatten des Akazienbaums« von Rosalind Miles - jetzt als eBook bei dotbooks. Der Sonnenuntergang über dem australischen Familienstammsitz Eden ist ein majestätischer Anblick: Glutorange scheint der Himmel mit dem roten Staub der weiten Ebene zu verschmelzen, die das Anwesen umgibt. Hier, in ihrer geliebten Heimat, heiratet die reiche Erbin Stephanie Harper den berühmten Sportler Greg Marsden: Nach so vielen Enttäuschungen soll nun endlich alles perfekt werden - doch Greg entpuppt sich schon bald als Monster. Um ihr Vermögen unter seine Kontrolle zu bringen, schreckt er nicht einmal davor zurück, Stephanie in der Wildnis des Outbacks dem sicheren Tod zu überlassen. Schwer verletzt wird sie vom charismatischen Dan Marshall gerettet - und schwört Rache. Wie ein Phönix, der sich aus der Asche erhebt, setzt Stephanie von nun an alles daran, ihr Familienimperium zurückzuerobern ... Jetzt als eBook kaufen und genießen: Der mitreißende Roman »Im Schatten des Akazienbaums« der britischen Bestsellerautorin Rosalind Miles ist der erste Band ihrer Eden-Saga, die Fans von Danielle Steele, Nora Roberts und Elizabeth Haran begeistern wird! Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Rosalind Miles wurde in Warwickshire geboren und studierte in Oxford, Birmingham und Leicester. Sie ist eine preisgekrönte Schriftstellerin, Journalistin, Kritikerin und Rundfunksprecherin, deren Werke in der ganzen Welt erschienen sind. Unter anderem gewann sie den Network Award für herausragende Leistungen im Schreiben für Frauen. Ihre historischen Romane wurden international gefeiert, insbesondere »Elisabeth, Königin von England«, in der sie das Leben und die Zeit der Tudor-Königin nachzeichnet. Ihr juristisches und soziales Engagement hat sie vom Buckingham Palace bis ins Weiße Haus geführt. Die Website der Autorin: rosalind.net Bei dotbooks veröffentlichte die Autorin die Romanbiographie »Elisabeth, Königin von England«, ihre historischen Romane der Guinevere-Saga »Die Herrin von Camelot« und »Die Königin des Sommerlandes« und ihre dramatischen Australienromane »Unter der roten Sonne Australiens« sowie die beiden Bände der großen Eden-Saga »Im Schatten des Akazienbaums« und »Das Leuchten der Silbereichen«.
Miles Im Schatten des Akazienbaums jetzt bestellen!

Weitere Infos & Material


Kapitel 2


Bill McMaster wartete in der kühlen weißgetünchten Halle von Harper Mansion mit der Geduld eines Mannes, der schon größeren Ereignissen als diesem entgegengeblickt hatte. Aber er war nicht ans Warten gewöhnt, und es mißfiel ihm. Als Manager von Harper Mining und Stephanies Ersatzvater seit Max’ Tod hatte er heute Dienst, in beruflicher als auch privater Hinsicht. Er war bereits mit den ersten Gästen angekommen, um sicherzugehen, daß an diesem für Stephanie so bedeutsamen Tag alles wie am Schnürchen lief. Womit er nicht gerechnet hatte, war die Abwesenheit des Bräutigams. Sein zerfurchtes Gesicht, das Erbe der Anfangsjahre draußen im Busch mit Max, zeigte höfliches Interesse, während er sich mit Hochzeitsgästen und Mitarbeitern unterhielt. Dabei verfluchte er sich selber, weil er nicht daran gedacht hatte, eine Harper-Limousine mit zwei kräftigen Burschen loszuschicken, um den säumigen Bräutigam rechtzeitig holen zu lassen.

Vorerst schien alles zu klappen. Bei seiner Ankunft hatte Bill festgestellt, daß die Vorbereitungen für das Hochzeitsfrühstück, das Arrangement der Geschenke, die Arbeitseinteilung für das Haus- und Zusatzpersonal unter der gestrengen Aufsicht Mateys, des Butlers von Harper Mansion seit urdenklichen Zeiten, reibungslos funktionierten. Einem Gerücht zufolge hatte Max ihn von der vorübergehend im Hafen von Sydney ankernden Jacht einer Adelsfamilie weggelockt. Nach einer anderen Version war Matey der Majordomus in einer vornehmen europäischen Residenz gewesen. Jedenfalls stammte er nicht aus Australien. Aber seine wahre Herkunft und Vergangenheit waren im Nebel der Zeiten versunken, seit Max ihn ins Harper Mansion geholt und ihm bei der Haushaltsführung völlig freie Hand gelassen hatte. Wie üblich war der Magnat von seiner Menschenkenntnis nicht getäuscht worden. Matey spielte eine würdige Rolle in der Harper-Legende und hatte sich sogar zu einem besonderen Markstein darin entwikkelt.

»Guten Morgen, Matey.« In echter Zuneigung schüttelte Bill die Hand des alten Mannes. Mit seiner breiten Feiertagskrawatte und der übergroßen Nelke im Knopfloch bewegte sich der Butler am Rande der Absurdität. Aber seine Haltung – untadelig wie immer – und seine Adleraugen bewahrten ihn vor der Lächerlichkeit.

»Oh, guten Morgen, Mr. McMaster. Wie geht’s da draußen?« Mit diesen Worten pflegte Matey den anderen Harper-Sitz zu bezeichnen, das Landhaus Eden, das er noch nie aufgesucht hatte und auch gar nicht kennenlernen wollte.

Bill grinste. »Danke Matey, alles bestens. Zumindest gewann ich diesen Eindruck, als ich letztesmal dort war. Heute steht uns ein großer Tag bevor.«

»Allerdings, Sir. Wir haben Ihre und Miß Stephanies Anweisungen getreulich befolgt, und vielleicht darf ich noch einige Maßnahmen erwähnen, die ich auf eigene Faust ergriffen habe. Vorsichtshalber habe ich das Doppelte der Champagnermenge, die der Partyservice empfohlen hatte, bestellt. Wir wollen doch nicht knausern, oder? Außerdem habe ich die Trauungszeremonie etwas weiter nach hinten in den Garten verlegt, wo das Brautpaar und die Gäste in der Mittagssonne mehr Schatten finden dürften. Sicher werden Sie feststellen, daß alles andere unter Kontrolle ist.«

»Wie immer, wenn Sie die Aufsicht führen, Matey. Sie sind ein wahres Wunder.«

»Danke, Sir. So ein Fest haben wir schon lange nicht mehr begangen, was? Und wir müssen doch der Tradition des Hauses Harper gerecht werden, nicht wahr? Wenn Sie mich jetzt entschuldigen würden ...«

Während der alte Mann davoneilte, erinnerte sich Bill an die letzte große Harper-Zeremonie. Keine von Stephanies Hochzeiten – die erste hatte in England stattgefunden, die zweite ziemlich überstürzt in Alice Springs, wo der Wissenschaftler zufällig gerade gewesen war ... Nein, Bill dachte an Max’ Begräbnis. Der ganze australische Norden hatte sich zu einer ungeheuren, tagelangen Totenfeier eingefunden.

Vor siebzehn Jahren ... Bill sah jene Ereignisse so deutlich vor seinem geistigen Auge, als wären sie erst gestern geschehen. Die lange Wartezeit in der getäfelten Bibliothek von Eden, wo man mit gedämpften Stimmen Konversation machte, um sich die Zeit zu vertreiben ... Und dann Stephanie, die wie ein Geist in der Tür stand, tapfer den Toast auf ihren toten Vater ausbrachte, zusammenbrach und schreiend aus dem Haus floh ... Stunden verstrichen, ohne daß sie zurückkehrte. Jim Gulley, Chef der Lokalpolizei, bekam es mit der Angst zu tun und wollte einen Suchtrupp losschicken. Er sprach mit dem Hauspersonal und erfuhr, Stephanies Pferd sei keineswegs ein zahmer Wallach, wie ihn die meisten jungen Damen ritten, sondern ein ungestümer, eigenwilliger Hengst. Falls er sie irgendwo in der nicht kartographierten Wildnis abgeworfen hatte, bestand kaum Hoffnung, daß man sie lebend finden würde.

Aber Katie, die Haushälterin von Eden, strafte Gulleys Sorgen mit höhnischer Verachtung. »King soll Effie abgeworfen haben? Sie kennen die beiden nicht so wie ich. Effie ist der einzige Mensch, der jemals ein Bein auf dieses Biest gekriegt hat. Sie ritt King selber zu, als er noch ein Fohlen war. Er läßt niemand anderen an sich ran, und wenn er Ihnen auch das Leben aus dem Leib treten würde – ihr frißt er aus der Hand«, fügte sie mit einem geringschätzigen Blick auf Gulleys umfangreiche Gestalt hinzu.

Während der lange Tag seinen Lauf nahm, wurde auch Bill unruhig. Aber er kannte Katie bereits sehr lange und wußte, daß sie für Stephanie – oder Effie, wie sie das Mädchen zu nennen beliebte – schon sorgte, seit Max aufgrund einer enorm schwierigen Geburt mit tragischem Ende des einzigen Menschen beraubt worden war, den er wirklich geliebt hatte. Das unerwünschte Kind war in Katies Obhut aufgewachsen, und sie hatte es mit der ganzen besitzergreifenden Zuneigung einer liebeshungrigen alten Jungfer überschüttet. Sie kannte Stephanie besser als sonst jemand auf der Welt, und Bill konnte nur hoffen, sie würde recht behalten.

Und so war es auch. Als die Abenddämmerung mit ihrer furchterregenden tropischen Plötzlichkeit über Eden hereinbrach, betrat Stephanie die Bibliothek, so gelassen, als wäre sie nur kurz in ihr Zimmer gegangen, um ein Taschentuch zu holen, mit erhobenem Kinn, jeder Zoll die Tochter ihres Vaters. Mit keinem Wort erwähnte sie ihren Nervenzusammenbruch, und Bill fragte auch nicht danach. Er war kein emotionaler Mann, aber er hätte weinen können vor Erleichterung – nicht nur, weil er eine wohlbehaltene Stephanie wiedersah, sondern weil er wußte, daß auch in Zukunft eine echte Harper-Persönlichkeit am Ruder von Harper Mining stehen würde. Steph, ein Mini-Max.

Natürlich lief nicht alles reibungslos. Stephanie besaß keine Erfahrungen und fürchtete sich vor der eigenen Courage. Max hatte sie zwar zu seiner Nachfolgerin bestimmt, aber nicht auf diese Rolle vorbereitet. Mühsam kämpfte sie sich durch Rechnungsbücher, Bilanzen, Gewinn- und Verlustaufstellungen – bleich vor Müdigkeit, eingeschüchtert von ihren enormen Pflichten. Bill, geduldig und stark, stand ihr stets zur Seite und beobachtete voller Stolz die Fortschritte seines Schützlings. Und sie vergalt ihm die monatelangen Anstrengungen und bewies, daß sie die väterlichen Talente geerbt hatte.

Und sie besaß noch etwas anderes, einen sechsten Sinn, den Bill zunächst nicht akzeptieren wollte, den er sich nicht erklären konnte. Ein unheimlicher Instinkt warnte sie vor Einbrüchen auf dem Aktienmarkt oder ungünstigen Geschäften, und wenn er sie mit Fragen bestürmte, antwortete sie nur, sie habe es »einfach geahnt«. Wieso, wußte sie nicht zu sagen. Er nannte es »weibliche Intuition«. Aber im stillen schrieb er es der Tatsache zu, daß sie auf Eden aufgewachsen war. Hier, in diesem weiten, offenen Land, hatte sie die Kunst erlernt, allein zu sein. Und nur in diesem Zustand vermochte man die winzige Stimme zu hören, die von den Geheimnissen des Daseins flüstert. Außerdem hatte sie viel Zeit mit den Ureinwohnern verbracht, war ihnen nahegekommen und teilte ihre mystische Verbundenheit mit der Natur und allen Lebewesen. Sie konnte so gut mit Tieren umgehen, und sie war stets eins mit der Schöpfung und der Luft, die sie atmete. Einen Teil dieser Fähigkeiten hatte sie in die Stadt mitgenommen – auch wenn sie auf unsensible Beobachter plump, unscheinbar und schüchtern wirkte.

Sie hatte nur eine einzige Schwäche, und Bill seufzte tief auf, als er sich nun daran erinnerte. Schaudernd dachte er an ihre zwei mißglückten Ehen und fuhr sich mit einem Finger in den Hemdkragen, während er überlegte, zu welchen Katastrophen diese Fehlschläge hätten führen können. Harper Mining war in beiden Fällen erstaunlich gut weggekommen. Die englische Adelsfamilie war so erleichtert über Stephanies Verzicht auf Unterhaltszahlungen gewesen, daß sie gar nicht daran gedacht hatte, ihrerseits zuzuschlagen. Und der Professor war trotz aller Gelehrsamkeit ein Dummkopf von der Hornbrille bis zu den vertrockneten Fingerspitzen. Er verachtete alle weltlichen Dinge, vor allem den Reichtum, und war entsetzt gewesen bei der Erkenntnis, daß er in Australiens größtes Privatvermögen eingeheiratet hatte. Beide Männer hätten, wären sie nur ein bißchen schlauer gewesen, Harper Mining empfindlich schaden können.

Würde die Firma jetzt in diese Gefahr geraten? Stephanies Entschluß zur heutigen Blitzheirat hatte Bill bis ins Mark erschüttert. Sein Mißtrauen war sofort erwacht. Als Mann von Welt hatte er in Steph eine sexuell desinteressierte, etwas übergewichtige Frau gesehen, die sich ihrem vierzigsten Geburtstag näherte und eine verzweifelte Unsicherheit im Umgang mit Männern bewies, sobald die Beziehungen den Geschäftsbereich überschritten. Was erwartete dieser Playboy? Bedrückt suchte er Trost und Rat...



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.