Mirow | Die Chroniken von Mistle End 3: Der Untergang droht | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 3, 496 Seiten

Reihe: Die Chroniken von Mistle End

Mirow Die Chroniken von Mistle End 3: Der Untergang droht

Fantasy für Kinder, ein magisches Abenteuer in Schottland
21001. Auflage 2021
ISBN: 978-3-522-61113-8
Verlag: Thienemann-Esslinger
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Fantasy für Kinder, ein magisches Abenteuer in Schottland

E-Book, Deutsch, Band 3, 496 Seiten

Reihe: Die Chroniken von Mistle End

ISBN: 978-3-522-61113-8
Verlag: Thienemann-Esslinger
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Die letzte Schlacht um Mistle End - das spannende Finale ist da! Tauche ein letztes Mal ein in das Refugium der magischen Geschöpfe - Heimat für Hexen, Trolle und viele andere übernatürliche Wesen. Crutch, der dunkle Druide, hat Vampire und Dornhexen vereint. Cedrik und seine Freunde reisen in den Norden, um die Nymphen als Verbündete zu gewinnen. Hilfe erhofft sich er ebenfalls von einem alten Druiden, der am Steinkreis von Callanish leben soll. Doch die Reise offenbart Schreckliches: Dark Oaks, Heimat der Nymphen, steht in Flammen und das Heer der Dornhexen und Vampire ist bereits auf dem Weg nach Mistle End. Gelingt es Cedrik und seinen Freunden, Mistle End vor dem Untergang zu retten? Ein phantastisches Kinderbuch über einen jungen Druiden und die magischen Kräfte der Natur. Die besonders hochwertige Ausstattung lädt zum Verschenken ein.

Benedict Mirow wurde 1974 in München geboren. Der Ethnologe und Regisseur schreibt, dreht und produziert seit vielen Jahren Dokumentarfilme aus den Bereichen Kunst und Kultur und erstellt Filmporträts über Künstler wie Daniel Hope, Lang Lang oder Paulo Coelho. Er konnte mit seinen Filmen zahlreiche internationale Preise gewinnen, wie u.a. einen Diapason d'Or, einen International Classical Music Award und einen KLASSIK ECHO; am Erfolg des OSCAR® Gewinners Nirgendwo in Afrika von Caroline Link war er als Ethnologischer Berater maßgeblich beteiligt. Nach Zeiten in Afrika und Wien lebt und arbeitet Benedict Mirow nun mit seiner Tochter und zwei Katzen in München und schreibt phantastische Romane für Kinder.
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DER HEILIGE HAIN


Cedrik setzte sich rittlings auf den Ast der knorrigen Eiche und schaute durch die Zweige nach oben. Glühende Funken tanzten durch die Nacht und stiegen mit der heißen Luft des Feuers in den Sternenhimmel. Der heilige Platz war von uralten Bäumen umrahmt, in den Ästen ringsum hatten sich Flirrelfen niedergelassen. Es mussten Hunderte sein, ihm schien, als würden die Sterne am Himmel und die kleinen, funkelnden Lichter der Elfen um die Wette glitzern.

Im Widerschein des gewaltigen Feuers konnte Cedrik die zahlreichen unterschiedlichen Wesen und Gestalten erkennen, die sich unter den ausladenden Blätterkronen versammelt hatten. Cedrik sah Vampire einträchtig neben Hexen sitzen, er entdeckte Waldelben und Nordische Bergtrolle. Ein Zwerg lachte über den Witz eines Gestaltwandlers, der sich vor Begeisterung in einen Pfau verwandelte. Und dort ... war das etwa ein ... konnte das sein?!

»Da drüben! Das ist ja ... ist das ein ...?«, fragte er Elliot verblüfft, der sich eben neben ihn auf den Ast setzte und die Beine baumeln ließ.

»Ein Zentaur, ja!«, erklärte Elliot. »Tiberio, aus dem Geschlecht der Ciaballi. Er kam früher viel öfter ins Dorf, aber Mama sagt, er ist in den Süden gezogen, wo die Nächte milder und die Winter kürzer sind.«

Der Zentaur, mit lässig verschränkten Armen, stampfte unruhig mit seinen schweren Hufen auf den weichen Waldboden. Sein dunkelbrauner Pferdeleib schimmerte wie Bronze im Licht des Feuers. Mr Elderling, der Bücherelf, hatte es sich auf den Schultern des Pferdemannes bequem gemacht und war mit den anderen Fabelwesen in ein lebhaftes Gespräch verwickelt. , dachte Cedrik.

»Ich habe noch nie so viele Leute hier in Mistle End gesehen. Sind sie alle wegen der Prophezeiung hier?«

Elliot nickte heftig. »Natürlich, Mann! Dieser Drache, der Angriff, das lässt keinen kalt!«

Cedrik dachte an die Vision in der Sternenkuppel und wusste, was Elliot meinte. Das Bild von dem geflügelten Drachen, wie er über das Dorf flog, Feuer spie und alles zerstörte, hatte sich tief in sein Gedächtnis eingebrannt.

Cedrik blickte nach unten, als er eine Bewegung aus dem Augenwinkel wahrnahm. Erstaunt stellte er fest, dass sich unter ihnen ein prachtvolles Arrangement aus Obst, Blumen und Pfauenfedern langsam hin und her bewegte. Und war das etwa eine Maus, die da zwischen den Äpfeln herumspazierte?

»Was ist das?«, flüsterte er leise.

»Guten Abend, Bertha«, rief Elliot laut und grinste.

Lady Bertha, wie sie eigentlich alle nannten, zuckte zusammen, hielt ihren üppig verzierten Hut fest und sah mit zusammengekniffenen Lippen nach oben. Die Besitzerin des Magischen Mysteriums musterte sie streng, bevor sie ihnen hochnäsig zunickte. Seit Cedriks Besuch in ihrem Theater, bei dem der wertvolle Bühnenvorhang zerrissen war, war sie nicht wirklich gut auf sie zu sprechen.

»Die Alte nutzt wirklich jede Gelegenheit, einen ihrer verrückten Hüte auszuführen.« Elliot kicherte.

Eine Ringeltaube flatterte durch die Nacht und landete zufrieden gurrend auf dem Ast über ihm. Cedrik streckte beunruhigt den Kopf, um zu schauen, ob er Skye irgendwo entdecken konnte, aber von dem Adlerweibchen war keine Spur zu sehen.

»Musst du unbedingt als Zwischenmahlzeit hier rumfliegen?«, murrte er nervös. Er mochte es gar nicht, wenn Emily in der Gestalt einer typischen Beute seines Goldadlerweibchens auftauchte.

Er hörte ein Wirbeln und Sausen und PLOPP! saß Emily elegant im Damensitz in ihrem Baum. »Habt ihr gesehen? Ich kann jetzt auch Taube!«

Elliot verdrehte die Augen und Cedrik lachte.

Die Gestaltwandlerin ließ sich in ihrer guten Laune nicht beirren. »Das war gar nicht so einfach! Und sie ist sehr gut geworden. Aber davon habt ihr natürlich keine Ahnung.« Sie winkte ab und wechselte das Thema. »Habt ihr wenigstens mitbekommen, dass sogar die Werwölfe gekommen sind?«

Cedrik wusste bereits, dass etwas weiter hinten, außerhalb des Lichtkreises, das Werwolfrudel mit hechelnden Zungen sein Lager aufgeschlagen hatte. Sie hatten sich auf den weiten Weg aus ihren Jagdgründen in den Bergen hierher nach Mistle End gemacht, um dabei zu sein. Als er sich mit seinem Vater auf den Weg zu der kurzfristig anberaumten Versammlung gemacht hatte, war er in der Dunkelheit zwischen den Bäumen über einen der jungen Wölfe gestolpert. Der Arme hatte nur einmal kurz aufgejault und war dann in der Nacht verschwunden. Er war beeindruckt von der Disziplin, die die Gruppe um Jonathan aufbrachte. Es war Vollmond, aber sie hatten den wilden Teil ihrer Seele gut im Griff. Seit ihrer Ankunft im Dorf hatte es noch keinen Zwischenfall mit den nicht ungefährlichen Wechselwesen gegeben.

Es krachte und knirschte laut, unmittelbar neben Cedriks Ohr, und als er erschrocken hinübersah, kaute Elliot mit viel Eifer auf einem offensichtlich sehr knusprigen Keks.

Er hielt Cedrik eine kleine Blechdose entgegen. »Hier, von Papa, nimm! Er sagt, die musst du probieren. Die besten ›Golden’s Cruncher‹, die er je gebacken hat.« Er schmatzte glücklich. »Und ich finde, er hat recht.«

Cedrik griff zu und biss in den ganz bestimmt besten Karamell-Krokant-Butterkeks, den er je in seinem Leben gegessen hatte.

»Und ich?«, rief Emily empört. »Bekomm ich keinen?«

Elliot seufzte und gab ihr die Dose.

Die Elben, die gemeinsam mit Ao’Taeras aus dem Steineichenviertel gekommen waren und sich nun unter ihrem Baum sammelten, beäugten missmutig die Gargouillen, die den Nachbarbaum für sich in Anspruch genommen hatten. Cedrik konnte den Unmut der Waldbewohner gut verstehen. Die metallenen Wasserspeier waren seltsame Zeitgenossen. Und irgendwie unheimlich, mit ihren scharfen Krallen und dem ständigen Gesabber.

Elliot, der seinen Blick auf die Wächter des Rates bemerkt hatte, boxte ihn in die Seite. »Weißt du, warum man nicht unter einem Baum mit Gargouillen sitzen sollte?«

Cedrik zuckte ahnungslos mit den Schultern.

»Weil man nie weiß, ob es wirklich Regen ist, der da von oben auf dich runtertropft.«

Cedrik und Emily lachten, dann wurde die junge Gestaltwandlerin schnell wieder ernst. »Alastair besteht seit dem Angriff der Raben darauf, dass sie die Ratsversammlung bewachen. Und das ewige Sabbern kommt von dem vielen Regen, den sie im Lauf ihres Lebens auffangen, sagt Mama.«

Elliot wollte eben etwas erwidern, als das laute Splittern von Holz sie alle zusammenzucken ließ. Eine Familie zottiger Bergtrolle war aus dem Halbdunkel getreten. Mit bloßen Händen brachen sie kleinere und größere Baumstämme, die der letzte Sturm zu Boden geworfen und die sie im Wald gesammelt hatten, in handliche Scheite, als wären es dürre Zweige. Fasziniert beobachtete Cedrik, wie die gutmütigen Riesen die Holzstücke aus respektvollem Abstand auf das lodernde Feuer warfen.

»Ich find’s toll, dass wir mitdürfen«, sagte Emily. Sie wirkte irgendwie aufgedreht.

»Was meinst du?«, fragte Cedrik.

»Na ja, dass wir dich begleiten dürfen«, erwiderte Emily. »Zu deiner Mutter! Und nach Callanish!«

Elliot kicherte leise.

Seine Schwester boxte ihn in die Seite. »Was hast du denn schon wieder?«

»Ich hab mir gerade Cedrik vorgestellt, wie er an jeden Baum in Schottland klopft und höflich fragt, ob vielleicht seine Mutter zu Hause ist.«

Cedrik lachte laut auf und auch Emily konnte sich ein leises Kichern nicht verkneifen. »Ich bin wirklich froh, dass ihr mitkommt. Ohne euch würde ich Dark Oaks niemals finden, das weiß ich.« Er zeigte Elliot dankbar seinen ausgestreckten Daumen.

Dark Oaks, der heilige Wald der Nymphen. Hoffentlich würde er seine Mutter dort finden. In dem Baum, in den sie von ihrem eigenen Vater und Cedriks Großvater, dem Gott Cernunnos, gebannt wurde. Vielleicht konnte sie ihm sagen, was er tun musste. Was von ihm erwartet wurde. Danach wollten sie nach Callanish, auf die Insel der Druiden. Wenn er eine Chance gegen Crutch haben wollte, musste er alles lernen, was es als Druide zu lernen galt. Wo, wenn nicht beim alten Steinkreis von Callanish. Sein Vater, der mithilfe von Mr Elderling tagelang in der Bibliothek von Mistle End nach Hinweisen gesucht hatte, war sich ganz sicher, dass sie dort auf andere Druiden treffen würden.

Erneut kam Bewegung in die Schatten und der Greif betrat die Lichtung. Riesengroß, mit leicht geöffneten Adlerschwingen und stolz erhobenem Haupt trat der magische Wächter in den Schein der Flammen und ließ sich am Waldrand nieder. Den Schwanz anmutig um den gewaltigen Löwenkörper gelegt, wirkte er wie der König der Nacht. Oder zumindest dieser Versammlung.

»Ich vergesse immer, wie riesig der Greif ist«, raunte Cedrik ehrfurchtsvoll seinen beiden Freunden zu.

Emily nickte. »Ich bin froh, dass er hier ist.«

»Irgendwie beruhigend, finde ich auch«, meinte Elliot.

Cedrik hatte den Greif schon lange nicht mehr gesehen, und er stellte erstaunt fest, dass das Fabelwesen sein weißes Winterfellkleid abgelegt hatte und der ganze Körper des Adlerlöwen nun mal dunkelrot, dann wieder dunkelblau schillerte. Nur der Schnabel hatte noch immer seine goldene Farbe. Der Greif sah auf und Cedrik direkt in die Augen. Und für einen kurzen Moment schien es ihm, als hätte der Löwenadler genickt. Ein Schauer lief über Cedriks Rücken.

Alastair, der mächtige Hexenmeister und Anführer der Paladine, trat vor das Feuer und erhob seine Stimme. »Hiermit erkläre ich die Versammlung des großen Rats für eröffnet!« Er wirbelte herum, warf mit einer schnellen Bewegung ein Pulver in das Feuer und die Flammen loderten...



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