Mitchell | Stürmisches Wiedersehen in den Highlands | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1829, 144 Seiten

Reihe: Romana

Mitchell Stürmisches Wiedersehen in den Highlands


1. Auflage 2010
ISBN: 978-3-86295-113-0
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 1829, 144 Seiten

Reihe: Romana

ISBN: 978-3-86295-113-0
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Grollender Donner, zuckende Blitze: ein Gewitter tobt über den schottischen Highlands, und Rebecca hat in dem verlassenen Herrenhaus Schutz gesucht. Hals über Kopf hat sie ihren Job gekündigt und ist hierher geflohen. Schon lange ist sie unglücklich in ihren Chef verliebt, seine bevorstehende Hochzeit bricht ihr fast das Herz. Zitternd vor Kälte wünscht sie sich, Allan wäre bei ihr. Da löst sich ein Schatten aus der Dunkelheit - ein schlanker Mann mit dunklem Haar. Nur ein Fiebertraum - oder ist es wirklich Allan Fraser, der durch das Unwetter auf sie zueilt?



Ihre erste Geschichte veröffentlichte Marian Mitchell, als sie elf Jahre alt war - und bekam dafür von der Zeitung, die sie abdruckte, ein kleines Honorar, das sie stolz sparte. Von da an war klar: Das Schreiben sollte eines Tages zu ihrem Beruf werden. Nach einigen Umwegen kam es dann auch so, denn noch heute tut sie nichts lieber, als Figuren zu erschaffen und sie Abenteuer erleben zu lassen. Und da sie glücklich verheiratet ist und zwei wunderbare Kinder hat, schreibt sie besonders gerne über die schönste und wichtigste Sache im Leben: die Liebe.

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1. KAPITEL

Fassungslos und ein bisschen verwirrt starrte Rebecca auf den Baumstamm, der quer über der Fahrbahn lag. Ein Zittern durchlief ihren Körper.

Erst jetzt, nachdem der erste Schreck vorüber war, begriff sie langsam, wie knapp sie davongekommen war. Ein greller Blitz, der – wie auch in diesem Augenblick wieder – die dunkle Nacht für einen Augenblick erhellte, war ihre Rettung gewesen. Denn dadurch hatte sie das Hindernis, das die Straße versperrte, gerade noch rechtzeitig erkennen und im letzten Moment ausweichen können. Sonst wäre die Sache für sie vielleicht nicht so glimpflich ausgegangen.

Wobei das allerdings, wie sie sich zerknirscht eingestehen musste, nur für ihre körperliche Unversehrtheit galt. Denn weder der schicke rote Mini Cooper, den sie sich erst heute in Edinburgh gemietet hatte, noch ihre Sachen waren glimpflich davongekommen.

Unglücklich sah sie an sich herunter. Ihr schwarzer Rock war völlig durchnässt und dreckig, genau wie die hochhackigen Lederstiefel. Und selbst ihr froschgrüner Rollkragenpullover und die schöne bunte Cordweste aus der Secondhand-Boutique, auf die sie besonders stolz war, wiesen zahlreiche Schlammflecken auf. Aber schließlich hatte sie sich ja auch nur mühsam aus dem Wagen kämpfen können, nachdem dieser nach ihrer Vollbremsung neben dem umgefallenen Baum in den Graben geschlittert war, wo er jetzt mit verbeulter Front festsaß. Mehrfach war sie auf dem vom Regen aufgeweichten Boden ausgerutscht und hingefallen, bevor sie endlich die Asphaltdecke der Straße erreichte.

Frierend kreuzte Rebecca die Arme vor der Brust und rieb sich über die Oberarme, jedoch ohne die Hoffnung, dadurch Wärme in ihrem durchnässten Körper zu erzeugen. Tränen stiegen ihr in die Augen. Als wäre dieser Tag nicht schon schrecklich genug gewesen, dachte sie verzweifelt, doch hastig unterdrückte sie den Gedanken an das, was sie getan hatte, wieder. Erst einmal musste sie überlegen, wie es jetzt weitergehen sollte.

Das war schließlich ihre Spezialität: schwierige Situationen meistern. Damit hatte sie während der letzten anderthalb Jahres ihren Lebensunterhalt verdient. Denn wenn man als persönliche Assistentin für einen ruhelosen Boss wie Alan Fraser arbeitete, dann gehörten ständig neue Herausforderungen zum Alltag. Egal, um was es ging oder welche organisatorischen Schwierigkeiten ihr auch begegneten, sie fand fast immer eine Lösung, mit der alle zufrieden waren. Das war das Befriedigende an ihrem Job, das, was sie daran liebte.

Was du daran geliebt hast, erinnerte sie sich und spürte, wie ihr die Kehle erneut eng wurde. Das war jetzt vorbei. Sie würde das pulsierende London gegen die rauen schottischen Highlands tauschen und ganz neu anfangen.

Mit einem Anflug von Selbstmitleid blickte Rebecca auf die Rückleuchten des Mini und dann auf den umgefallenen Baum vor sich.

Was für ein Neuanfang, dachte sie und blinzelte in den Regen. Hatte sie es wirklich verdient, ganz allein im Dunkeln in einem Gewittersturm auf einer einsamen Landstraße in Schottland zu stehen, nur wenige Meilen von ihrem Ziel entfernt, aber doch zu weit weg, um es bei diesem schrecklichen Wetter zu Fuß zu erreichen – noch dazu in diesen verdammten hochhackigen Stiefeln, auf denen sie sich schon vorhin, auf ihrem Weg aus dem Graben, beinahe das Genick gebrochen hätte? Und das alles nur, weil sie den falschen Mann liebte …

Ein weiterer Blitz erhellte für einen Augenblick die Umgebung, und der direkt folgende laute Donnerschlag, der sie zusammenzucken ließ, erinnerte sie daran, dass sie dringend Schutz suchen musste. Das Gewitter war noch nicht vorbei, und weiter hier auf der Straße zu stehen machte ihre Lage nicht besser. Nur – wohin sollte sie gehen? Auf keinen Fall wieder ins Auto, das stand viel zu schräg im Graben, und der Boden war durch den Regen völlig aufgeweicht.

Aber was für Alternativen blieben ihr? Sie war seit einigen Meilen an keinem Haus mehr vorbeigekommen, und weil sie die Strecke gut kannte, wusste sie, dass vor Dunlochry auch keines mehr kommen würde. Nein, der Baum hatte sich wirklich den einsamsten Teil dieser Straße zum Umfallen ausgesucht.

Zu ihrer Linken öffnete sich jenseits des Straßengrabens nur freies Feld, und rechts lag ein Waldstück, das sich, wenn sie sich richtig erinnerte, auch noch den nahe gelegenen Hügel hinaufzog. Es gab nichts außer Bäumen und Büschen und einer überwachsenen alten Mauer, die neben der Straße entlanglief und …

Rebecca hielt inne und starrte auf die halb verfallenen, von Efeu überwucherten Steine.

Natürlich, dachte sie und spürte Erleichterung in sich aufsteigen. Warum hatte sie daran nicht gleich gedacht? Silvermill House stand zwar seit Jahren leer, aber sicher konnte sie dort Unterschlupf finden und das Ende des Unwetters abwarten. Spätestens morgen wurde die Straße bestimmt geräumt. Und bis dahin war alles besser, als weiter hier im Regen zu stehen.

Rebecca lief zur Mauer hinüber und blickte angestrengt in der Dunkelheit daran entlang. Doch erst im Schein des nächsten Blitzes sah sie, wonach sie gesucht hatte.

Das geschwungene Eisentor, das den Eingang zu dem alten Herrenhaus markierte, lag noch ein Stück weiter die Straße hinauf, einige Meter hinter der Stelle, wo der Baum den Weg versperrte. Es war verrostet und hing auf der einen Seite nur noch halb in den Angeln, sodass zwischen den beiden Teilen ein Spalt entstand, durch den sie sich zwängen konnte.

Mühsam stolperte sie über den teilweise überwachsenen Weg, der zwischen den Bäumen nur schwer auszumachen war. Die immer wieder aufzuckenden Blitze erwiesen sich jedoch erneut als Segen, denn sie halfen ihr, sich zu orientieren. Zum Glück kannte sie das Gelände auch noch ein bisschen von früher, weil sie als Kind manchmal in dem verlassenen Haus gespielt hatte.

Endlich, dachte Rebecca, als nach einer gefühlten Ewigkeit die Bäume einer Lichtung wichen und sie das Portal von Silvermill House vor sich sah. Das dreistöckige Gebäude mit der grauen Fassade und den beiden Giebeltürmen an beiden Seiten befand sich in einem besseren Zustand, als sie erwartet hatte. Das Dach war intakt, genauso wie die Fensterscheiben, hinter denen im fahlen Licht der Blitze jedoch nur unheimliche Schwärze gähnte.

Rebecca schluckte beklommen und blieb einen Moment zögernd stehen, während der Wind weiter an ihrem Rock riss und der Regen ihr über das Gesicht rann. Eigentlich hätte sie froh sein müssen, ihr Ziel endlich erreicht zu haben. Doch stattdessen spürte sie einen seltsamen Widerwillen, sich dem unheimlichen Haus noch weiter zu nähern.

Die alten Gruselgeschichten fielen ihr wieder ein, die sie als Kind über Silvermill House gehört hatte. Dass es hier spuken sollte. Weil der Geist von Duncan MacPherson, dem Erbauer des Hauses, keine Ruhe fand und darin umging. Und dass es deshalb schon so lange leer stand.

Rebecca erinnerte sich an das Bild des alten Duncan, das in der Halle von Silvermill House hing. Er war ein Vorfahr des jetzigen Lairds von Dunlochry gewesen, ein großer Mann mit tiefschwarzem Haar und einem so finsteren Gesichtsausdruck, dass sie als Mädchen davor zurückgeschreckt war.

Ein Schauer rann ihr über den Rücken, doch dann schüttelte sie energisch den Kopf, verärgert darüber, dass diese alten Erzählungen es tatsächlich noch immer schafften, ihr Angst zu machen. Das waren doch nur Ammenmärchen für die Touristen, die Dunlochry interessant machen sollten, nichts weiter. Es gab keine Geister. Punkt. Und selbst wenn, blieb ihr in ihrer momentanen Lage ohnehin nichts anderes übrig, als es mit dem alten Duncan aufzunehmen.

Entschlossen lief sie die Steinstufen zum Eingang hinauf und atmete erleichtert auf, als sie die große hölzerne Doppeltür erreichte. Der Mauervorsprung darüber war nämlich so tief, dass er den Regen abhielt, und das war zumindest ein Anfang. Jetzt musste sie nur noch ins Haus gelangen, dann hatte sie das Schlimmste überstanden.

Schnell ging sie zu dem linken der zwei steinernen Löwen hinüber, die oben auf dem Absatz zu beiden Seiten der Treppe den Eingang bewachten, und fuhr mit der Hand über die seitlichen Platten des schmalen Sockels. Eine davon war locker und ließ sich leicht zur Seite schieben, und dahinter ertastete sie erleichtert den inzwischen sehr rostigen Eisenschlüssel, der ins Schloss der großen Eingangstür passen würde. Er war also immer noch hier versteckt, so wie früher. Wie gut, dass sich manche Dinge nicht änderten!

Mit neuem Elan steckte Rebecca den Schlüssel ins Schloss und wollte ihn drehen. Doch frustriert stellte sie fest, dass er sich nur ein kleines Stück bewegen ließ und dann hakte. Sie probierte es mehrere Male, schob so fest sie konnte – ohne Erfolg. Offensichtlich war das Schloss eingerostet.

Erschöpft gab sie schließlich auf und ließ sich auf den Treppenabsatz sinken. Sie zog die Beine an und schlang die Arme fest um die Knie. Dann würde sie eben hier sitzen bleiben. Es war nicht das, was sie sich erhofft hatte, aber dieser Platz war zumindest trocken, weil der Regen sie unter dem breiten Mauervorsprung nicht erreichte. Vielleicht hätte sie einen besseren Unterschlupf irgendwo finden können, aber ihr fehlte einfach die Kraft, noch weiterzusuchen. Sie fror schrecklich in ihren nassen Sachen, und ihr war schon wieder zum Weinen zumute.

Alan musste den Brief, den sie ihm an der Hotelrezeption in Edinburgh hinterlassen hatte, inzwischen gefunden und gelesen haben. Sicher war er überrascht über ihre Kündigung, zumal sie sich eigentlich gerade gemeinsam auf einer Dienstreise befanden.

...



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