E-Book, Deutsch, 208 Seiten
Mölle Ausbrechen. Überwinden. Gestalten.
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-417-27125-6
Verlag: R. Brockhaus
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Entdecke die Freiheit, die es nur in Jesus gibt
E-Book, Deutsch, 208 Seiten
ISBN: 978-3-417-27125-6
Verlag: R. Brockhaus
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Elke Mölle (Jg. 1966) ist Sprecherin, Autorin und Coach. Seit September 2020 gehört sie mit ihrem Dienst zum Team von 'Kingdom Impact', einer Lebens- und Dienstgemeinschaft mit Schulungs- und Trainingsauftrag und einem Gebetshaus. Vorher war Elke zwölf Jahre lang im Gebetshaus Augsburg als Gebetshausmissionarin tätig und hat dort die Jüngerschaftsschule aufgebaut und geleitet. Seit vielen Jahren ist sie als Sprecherin auf Konferenzen, Seminaren, in Bibelschulen und Gemeinden im In- und Ausland unterwegs. Vorträge und Kurzimpulse von Elke sind auch auf ihrem YouTube-Kanal 'Erfüllt leben mit Elke Mölle' und ihrem gleichnamigen Podcast zu finden. Elke liebt es, über das Königreich Gottes und Jesus zu sprechen - über den Gott, der in jeder Situation mehr als genug ist. Ihre größte Freude ist es zu sehen, wenn die Kraft des Evangeliums Menschen in die herrliche Freiheit bringt, die ihnen als Kinder Gottes zusteht. Als geistliche Trainerin und Coach ist es ihr erklärtes Ziel, dass Einzelne und Gruppen in ihre Berufung kommen.
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RAUS AUS DER OPFERMENTALITÄT
Das Dramadreieck. Stephen Karpman beschreibt es in seiner Transaktionsanalyse. Das Dramadreieck beschreibt ein Beziehungsmuster, in dem von den verschiedenen Parteien jeweils eine von drei verschiedenen Rollen eingenommen wird. Die Rollen können sich auch abwechseln: Opfer, Täter/Verfolger und Retter.
Dieses Muster kennen wir im Kleinen und im Großen. Auf zwischenmenschlicher und auch auf nationaler Ebene. Einer ist das Opfer und ein anderer schlüpft dann in die Retterrolle. Oder das Opfer schiebt einem anderen die Täterrolle zu. Jede Rolle bringt jeweils auch einen Gewinn für denjenigen, der sie einnimmt.
• Das Opfer gewinnt, weil es keine Verantwortung zu übernehmen braucht, es kann ja nichts dafür und ist scheinbar handlungsunfähig. Die Verantwortung für seine Gefühle und Handlungen schiebt das Opfer dem Täter zu und fühlt sich ausgeliefert und machtlos. Der Gewinn ist der, dass das Opfer nichts tun muss, weil es ja scheinbar nichts tun kann und dadurch keine Verantwortung und Schuld trägt. Damit ist es fein heraus, auch wenn es natürlich in der Opferrolle auch leidet.
• Der Täter fühlt sich oft selbst als Opfer und schiebt die Verantwortung für sein Verhalten dem Verhalten des Opfers zu. Damit ist er auch raus aus der Verantwortung.
• Der Retter hat den Gewinn, dass er der Starke ist, der Überlegene, und dass er sich entsprechend gut und machtvoll fühlt.
Die Beziehungen im Dramadreieck sind nicht auf Augenhöhe. Es gibt immer ein Machtgefälle und anscheinend keinen Ausweg. Konflikte und Krisen werden aber erst gelöst, wenn wir lernen, aus dem Dramadreieck auszusteigen und auf Augenhöhe miteinander zu leben. Da, wo wir anfangen, einander und auch uns selbst zu respektieren und realistisch zu betrachten, entstehen echte Beziehungen. Und wenn wir noch unseren Vater im Himmel und sein ganzes Königreich mit ins Spiel bringen, gibt es plötzlich Lösungsmöglichkeiten.
Aber da, wo Opferrollen gepflegt und kultiviert werden, gibt es kein Wachstum, keine Lösung und keine Perspektive. Die Opfermentalität führt in eine Sackgasse und damit in Gefangenschaft. Am Ende einer Sackgasse gibt es nur eine Möglichkeit: umkehren und den Weg zur Freiheit beschreiten. Ich habe viele Jahre meines Lebens damit verbracht, mich handlungsunfähig zu fühlen. Den Umständen ausgeliefert. Den Entscheidungen anderer Menschen preisgegeben. Ich war in der Opfermentalität gefangen. Was mich herausgerettet hat, war das Evangelium vom Reich Gottes.
DAS EVANGELIUM VOM REICH GOTTES
Wenn Jesus in den Evangelien von sich und seinem Auftrag spricht, sagt er immer wieder, dass er gekommen ist, um das Evangelium vom Reich Gottes zu verkünden. Ich weiß nicht, ob dir das schon einmal aufgefallen ist. Auch in der Apostelgeschichte wird vom Evangelium, also der guten Botschaft, immer in Verbindung mit dem Reich Gottes gesprochen. Jesus ist nicht nur gekommen, um Wahrheit zu verkünden oder um Menschen einen besseren Weg zu zeigen, wie man leben kann. Nein, er ist gekommen, um das Reich Gottes anzukündigen: um die Königsherrschaft Gottes auszurufen, sie mit Zeichen und Wundern zu demonstrieren und Menschen dort hineinzurufen.
König Jesus ist mit seinem ganzen Reich gekommen, mit seinem ganzen unsichtbaren Herrschaftsbereich. Deshalb sagt Jesus bei seinem ersten Auftreten in Galiläa, wie es der Evangelist Markus berichtet:
»Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist nahe gekommen. Tut Buße und glaubt an das Evangelium!«
Markus 1,15
Evangelium ist das griechische Wort für »gute Botschaft vom Sieg«, und das griechische Wort für »Buße« ist metanoia, was so viel bedeutet wie »umdenken, umkehren, eine ganz neue Sicht der Welt gewinnen«. Jesus sagt also: »Achtung, jetzt hat eine ganz neue Zeit angefangen, denn ich bin jetzt da und mit mir mein ganzes Reich! Jetzt ist alles anders als je zuvor, deshalb denkt um und gewinnt eine ganz neue Sicht der Welt!«
Diesen Herrschaftsanspruch von Jesus haben die Leute der damaligen Zeit sehr wohl verstanden. Viele dachten allerdings, dass Jesus damit meinte, er würde Israel von der römischen Okkupation befreien. Aber das Reich Gottes ist nicht von dieser Welt, es ist ein unsichtbares Reich, das dennoch viel stärker ist als jedes sichtbare Reich und dazu noch in Ewigkeit besteht. Durch die neue Geburt, von der Jesus in Johannes 3 spricht, ist es uns möglich geworden, durch Glauben das Reich Gottes zu sehen und sogar darin zu leben. Wir wurden in dieses Reich hineingeboren. Ja, wir sind sogar offiziell Bürger seines Reiches geworden und haben somit eine himmlische Staatbürgerschaft, schreibt Paulus an die Philipper: »Denn unser Bürgerrecht ist in den Himmeln, von woher wir auch den Herrn Jesus Christus als Retter erwarten« (Philipper 3,20).
Es ist so wichtig, dass wir immer an der Tatsache festhalten, dass wir durch das Erlösungswerk von Jesus am Kreuz also nicht nur eine neue Identität bekommen haben als die erlösten, gerechtfertigten Kinder des Allerhöchsten, sondern auch eine neue Heimat. Wir sind regelrecht in einen neuen Lebensbereich hineinversetzt worden, aus dem Machtbereich der Finsternis hinein in das Reich Gottes (Kolosser 1,13). Wir haben einen neuen Lebensraum im Reich des Sohnes seiner Liebe bekommen, mit der entsprechenden Versorgung, die es in diesem Königreich für die Kinder des Königs gibt.
Dieser neue Lebensraum ist für uns durch Glauben real und zugänglich, und wir leben darin, auch wenn wir immer noch gleichzeitig in der sichtbaren Welt leben. Im Reich Gottes haben wir einen Vater, den Vater aller Vaterschaft. Dieser Vater liebt uns, er freut sich über uns und er liebt es, uns nahe zu sein. Dieser Vater ist gleichzeitig der Schöpfer aller Dinge, der Ursprung und die Quelle allen Seins. Die höchste Autorität im Himmel und auf Erden. Wir sind keine Waisenkinder mehr, sondern die Kinder dieses Königs. Der Vater hat uns zu Erben des Königreiches gemacht. Wir dürfen mit ihm an himmlischen Orten sitzen (Epheser 2,6), und er möchte, dass wir zu mündigen Erben heranwachsen, damit wir mit in seine Weltregierung einsteigen können. Alles, was ihm gehört, gehört uns. Es gibt im Reich unseres Vaters keinen Mangel. Wir dürfen und sollen in unserer neuen Heimat, dem Königreich Gottes, auf Kosten unseres Vaters leben.
UNMÖGLICH IST KEINE OPTION
Merkst du was? Wer in dieser Realität lebt, der ist kein Opfer mehr. Der ist ein extrem reicher Erbe mit völlig neuen Möglichkeiten. Der muss nie wieder alleine Probleme lösen, denn der Vater hat Lösungen. Wer so lebt, der kennt keine Unmöglichkeiten mehr, denn sein Vater ist Gott. Timo Langner beschreibt das so gut in seinem Lied Ein Gott, der das Meer teilt.
Unmöglich ist keine Option, denn wir haben es ja schließlich mit dem Gott zu tun, der für das Volk Israel sogar das Rote Meer geteilt hat, sodass sie trockenen Fußes hindurchgehen konnten. Bei einem solchen Gott gibt es immer einen Weg. Da ist nie etwas hoffnungslos, denn dieser Gott hat unbegrenzte Möglichkeiten. Und weil du sein Sohn oder seine Tochter bist, hast du nun auch Zugriff auf diese königlichen Möglichkeiten.
Werde frei von limitierenden Glaubenssätzen. Glaube ihnen nicht, das sind Lügen des Feindes. Sie gelten für dich jetzt nicht mehr. Wirf sie ab, sag dich von ihnen los und fang an, glaubensvoll zu sprechen. Lerne, dem Feind zu widerstehen und ihn mitsamt seinen Lügen aus deinem Leben zu werfen.
Wenn du von diesen selbst auferlegten, einengenden Festlegungen frei werden möchtest, brauchst du eine gute Portion Selbstdisziplin. Aber selbst da hat Gott schon vorgesorgt und uns schon seinen Geist gegeben, damit wir Selbstdisziplin üben können: »Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Furchtsamkeit gegeben, sondern der Kraft und der Liebe und der Zucht« (2. Timotheus 1,7).
In der englischen Bibelübersetzung New International Version steht hier für Zucht self-discipline. Wofür brauchen wir diese Selbstdisziplin? Es geht um die Worte, die wir sprechen. Achte darauf, wie du sprichst. Wie sprichst du über dich selbst? Wie sprichst du über die Situation, in der du gerade bist? Sprichst du Worte des Glaubens, des Lebens und der Hoffnung? Wenn nicht, empfehle ich dir dringend, deine Wortwahl zu überdenken, denn negative Worte oder Vorhersagen können schnell zu selbst erfüllenden Prophetien werden. Erlaube dir solche Worte nicht länger, sie passen nicht mehr zu dir als einem königlichen Erben. Denke daran, dass Jakobus 3 davon spricht, dass die Zunge das Steuerruder unseres Leibes ist. Also fang an, glaubensvolle und hoffnungsvolle Worte über dich, dein Leben, deine aktuellen Situationen, deine Zukunft, deine Familie, deine Stadt, dein Land und die Welt zu sprechen. Sprich dasselbe wie dein Vater, sprich das Wort Gottes. Man soll an deinen Worten ruhig merken, aus welcher Familie du stammst, wer dein Vater ist. Du bist kein Opfer mehr, sondern du bist ein reicher Erbe des Königreiches und du hast allen Grund, zuversichtlich und glaubensvoll zu sein und auch dementsprechend zu reden.
Wie man mit Gedanken, Gefühlen und Worten umgeht und Herrschaft darüber bekommt, habe ich ausführlich in meinem Buch Erfüllt erklärt. Starke Leseempfehlung an dieser Stelle!
SELBST VERURSACHTE GEFANGENSCHAFTEN
Weißt du, wie man in Afrika Affen fängt? Ich habe das von einem Afrikamissionar erklärt bekommen. Nach seiner Sicht ist das ganz einfach. Man muss nur einen kleinen Käfig irgendwo fest...