Möller | Dark Desires | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 348 Seiten

Möller Dark Desires

Im Bann der Unsterblichkeit
2. Auflage 2013
ISBN: 978-3-943678-75-8
Verlag: dead soft verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Im Bann der Unsterblichkeit

E-Book, Deutsch, 348 Seiten

ISBN: 978-3-943678-75-8
Verlag: dead soft verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Sie sind die Herrscher der Dunkelheit ... Im Schutz der Nacht wandeln sie unerkannt unter den Sterblichen. Doch die Tarnung der Vampire ist bedroht: Einer der ihren missachtet die obersten Gesetze und bringt sie dadurch alle in Gefahr. Devon, der älteste Vampir von Melbourne, begibt sich auf die Suche nach dem abtrünnigen Artgenossen. Unterstützung erhält er dabei von Jethro McMichael, einem Menschen, der unversehens in die geheime Welt der Vampire gezogen wird. Jethro weckt Gefühle in Devon, die dieser längst verloren glaubte. Ihre Vertrautheit bleibt nicht unbemerkt und bald steht mehr auf dem Spiel als die Zukunft der Vampire.

Möller Dark Desires jetzt bestellen!

Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Kapitel 1
    Noah van Erk ließ gelangweilt den Blick durch die Bar schweifen. Es war nicht viel los und die wenigen Gäste verloren sich in dem schummrig beleuchteten Raum. Der DJ spielte die Pop-Charts rauf und runter, konnte jedoch kaum jemanden zum Tanzen animieren. Einziges Highlight war eine Gruppe knapp bekleideter Mädchen, die sich um zwei Flipper drängten und kreischend und lachend ein Spiel nach dem anderen verloren. Sie wurden aufmerksam von den vier Männern am Billardtisch beobachtet, die lediglich auf eine passende Gelegenheit zum Angriff zu warten schienen. Noah trank einen Schluck Wodka-Lemon. An jedem anderen Tag hätte er sein Glück bei einem der Mädchen versucht. Er wandte den Kopf und betrachtete den schwarz-goldenen Vorhang neben der Bühne. Gleichgültig, wohin man auf dieser Welt kam, überall brauchten die Frauen endlos lange auf dem Klo. Das Klirren von Gläsern ließ ihn den Kopf wenden. Der Barkeeper räumte leere Flaschen und Gläser ab. Er war ein schlanker sportlicher Typ, um die Dreißig, mit dunklen, ultra-kurzen Haaren. Auf seinem schwarzen ärmellosen Shirt prangte in goldenen Buchstaben der Schriftzug Gold Bar. Über der linken Brust war, ebenfalls in Gold, der Name Jethro aufgedruckt. Irgendwo hier lief eine Kellnerin namens Mandy herum, die genauso aussah, wie ihr Name versprach: schlank, blond und dicke Titten. „Wenig los hier“, bemerkte Noah mit schwerer Zunge. Jethro, der Barkeeper, lächelte entschuldigend. Als sei es sein Fehler. „Später wird’s bestimmt voller.“ Noah glotzte sein Gegenüber einige Sekunden mit offenem Mund an, während er versuchte, dessen Akzent einzuordnen. Dann grinste er breit. „Ire.“ Vor zwei Wochen hatte er seinen dreiundzwanzigsten Geburtstag in Alice Springs gefeiert, mit einem Haufen Iren. Die Typen konnten saufen wie die Löcher! „Schotte“, gab Jethro zurück. Oha, böses Fettnäpfchen! Das hatte Noah ebenfalls in Alice gelernt: Verwechsle niemals Schotten und Iren! „Schotten sind total okay“, versicherte er hastig. Er nahm einen Schluck aus seinem Glas und verzog das Gesicht, als sich der Alkohol seinen Weg in den Magen brannte. „Ich komme aus Holland. Rotterdam.“ „Weit weg von Zuhause.“ „Halleluja!“ Er hob sein Glas. Darauf konnte er jede Nacht anstoßen. Ein amüsiertes Funkeln erschien in den Augen des Barkeepers. Der Typ musste die blausten Augen der Welt haben! Nicht hellblau, wie Noahs, sondern dunkler. Königsblau, oder wie sich das nannte. Die strahlten einen an wie Scheinwerfer. Noah schielte zum Vorhang, hinter dem die Toiletten lagen. Und der Hinterausgang. Nein, so eine war sie nicht. Oder? Er kratzte ungeduldig ein Stückchen Goldfolie ab, das sich vom Rand des Tresens löste. Die Billardtische, die Barhocker und die Pfeiler neben der Bühne waren ebenfalls mit Goldfolie überzogen. Selbst die Regale hinter der Bar und die Bilderrahmen mit den signierten Promifotos schimmerten golden. Mittlerweile gefiel ihm der Stil. Beim Reinkommen hatte er gedacht, er wäre in einer Schwulenbar gelandet. Der asiatische DJ wirkte jedenfalls komplett schwul in dem ärmellosen silbernen Shirt mit dem schwarzen Dolce & Gabbana-Aufdruck. Seine kurzen schwarzen Haare waren von roten Strähnen durchzogen und standen in diesem ungeordneten Punkerlook ab, für den man eine Stunde vor dem Badezimmerspiegel stand und eine halbe Tube Gel verbrauchte. Na ja, solange der Typ hinter seinem Pult blieb und nicht versuchte, ihm an die Wäsche zu gehen, konnte der machen, was er wollte. Noah war wichtiger, wie es mit seiner hübschen Begleitung weiterging. Falls es weiterging, worauf er inständig hoffte. Allerdings stellte sich dann die Frage nach dem Wo. Aus der Jugendherberge war er heute Morgen ausgezogen. Das wäre sowieso keine Option gewesen. Zu wissen, dass einem sieben notgeile Typen beim Vögeln zuhörten, verringerte kaum den Druck, eine gute Show hinzulegen. Sie könnten ein Zimmer in einem Hotel mieten. Wenn es nicht zu teuer war. Seine Reisekasse vertrug keine großen Sprünge mehr. Irgendwas würde ihm einfallen. Wo ein Wille war … Noahs vernebelter Blick fiel auf das Shirt des Barkeepers, der gerade Bier- und Colaflaschen in einem der hohen Kühlschränke nachfüllte. „Cooler Name. Ganz schön bib…“ Er stieß auf. „Biblisch.“ Sein Gegenüber hob fragend die Augenbrauen. „Jethro war der Schwie… Schwiegervater von Moses“, erklärte Noah nuschelnd. „Meine Eltern sind ka… katholisch“, fügte er der Ordnung halber hinzu. „Total verblödet. Meine Schwester heißt Marija. Mich haben sie Noah genannt. Dabei wird mir auf Schiffen immer kotzübel.“ Er grunzte vergnügt, entzückt über den Witz, den er bereits eine Million Mal zum Besten gegeben hatte. Der Barkeeper schmunzelte. „Meine Mutter war in Ian Anderson von Jethro Tull verliebt. Den mit der Geige.“ Noah kannte weder die Band noch den Musiker. „Keine Ahnung, Kumpel. Klingt aber cooler als ‚Meine Alten sind Jesus-Freaks’.“ Er leerte sein Glas und hatte es gerade abgesetzt, als seine Hosentasche vibrierte. Mit ungeschickten Fingern zog er das Handy hervor und klappte es auf. Marco hatte eine SMS geschickt. Mit dem Italiener und zwei Engländern wollte er sich in einigen Tagen in Adelaide treffen. Marco war bereits dort und hing in einem Laden namens Mars Bar ab. Noah grinste und drückte die Antworttaste. „Meine Gold Bar schlägt deinen Schokoriegel“, tippte er konzentriert in die Tastatur ein. Warum waren die Tasten bloß so verflucht klein? „Geile Braut aufgerissen. Da geht was!“ Er schickte die SMS ab und steckte das Handy wieder ein. Mit Marco und den Engländern wollte er über die Nullabor Plain bis nach Perth fahren. Den Pommies, korrigierte er sich. Pommies, ‚People of Motherland’. So nannten die Aussies spöttisch die Engländer. Jana, eine Deutsche, die er in Bondi Beach beim Surfen kennengelernt hatte, hatte immer ‚Pommies mit Ketchup’ gesagt und sich darüber halb totgelacht. Außer ihr und den anderen Deutschen hatte niemand den Witz verstanden. Noah seufzte. Kaum vorstellbar, dass er in einem Monat an der Uni sein würde. Er freute sich auf das Biologiestudium, keine Frage. Aber das Backpackerleben war großartig. Jede Woche woanders, alle Freiheiten der Welt haben, ständig neue Leute kennenlernen. Eine kühle Hand legte sich Noah in den Nacken. Er wandte träge den Kopf und schluckte. Was immer Soony auf der Toilette getan hatte, es war nicht zu ihrem Nachteil gewesen. Ihre enge, dunkelblaue Bluse schien noch praller gefüllt zu sein und ihre Lippen leuchteten tiefrot. „Ich dachte schon, du wärst abgehauen.“ „Warum sollte ich das tun?“ Sie betrachtete ihn aus dunklen Mandelaugen. Etwas an diesem Blick stimmte nicht. Noah konnte es nicht einordnen und sah seine Felle davonschwimmen. „Alles klar?“ Soony nickte. „Lass uns gehen.“ „OK.“ Noah stemmte sich vom Tresen hoch und stand schließlich auf unsicheren Beinen. Irgendwann würde er die Weiber vielleicht verstehen. „Bye bye, Jethro. War cool, dich kennenzulernen.“ Der Barkeeper nickte ihm zu und bedachte danach Soony mit einem sonderbaren Gesichtsausdruck. „Sorry, Kumpel.“ Noah legte besitzergreifend den Arm um die Asiatin. „Diese Schönheit ist bereits vergeben.“ Bevor Jethro etwas erwidern konnte, zog er Soony mit sich zum Ausgang. Er führte sie die steile Treppe zur Straße hoch und hielt am Treppenansatz inne. Es nieselte leicht und ein unangenehmer Wind wehte. September war nicht der beste Monat für einen Aufenthalt in Melbourne. Das Wetter spielte verrückt und man konnte innerhalb weniger Stunden Frühling, Sommer und Herbst erleben. Zumindest half ihm die Kühle, einen klareren Kopf zu bekommen. „Was möchtest du jetzt machen, meine Schöne?“ Noah wusste, was er machen wollte. Soony kuschelte sich eng an ihn. „Hast du einen Vorschlag?“ Hatte er? Eine plötzliche Eingebung brachte Noah zum Grinsen. Endlich war ihm der perfekte Ort eingefallen.   **   Das Blut rann warm und dickflüssig durch ihre Kehle. Der metallische Geschmack brachte sie zum Würgen, doch der Schmerz in ihren Gliedern zwang sie, weiterzutrinken. Mit jedem Schluck zitterte sie weniger. Seine Fingernägel hatten tiefe Kratzspuren auf ihren Armen hinterlassen. Jetzt wehrte er sich nicht mehr. Sie zog ihn fester an sich, trank in tieferen Zügen. Bald. Bald würde der Moment kommen. Sie hatte es zu lange hinausgezögert. Hatte gewartet, bis es sie fast zerriss. Sie versuchte es, wieder und wieder. Es gab kein Entkommen. Der Durst ließ sich nicht beherrschen. Er ließ sich nicht bitten. Er kroch in ihre Eingeweide. Wurde stärker und stärker. Bis er sich in einen Feuersturm verwandelte. Sein Herzschlag war kaum noch zu spüren. Dann setzte er aus. Eine Sekunde, zwei Sekunden, drei Sekunden. Gleich, gleich! Eine Welle der Euphorie durchströmte sie, als das Leben aus seinem Körper wich. Der letzte Schluck schmeckte zuckersüß und jagte ein heißes Kribbeln durch ihre Adern. Es füllte sie aus. Raubte ihr die Sinne. Vertrieb die Kälte. Sie hielt mit geschlossenen Augen inne. Lebendig. Sie fühlte sich endlich wieder lebendig! Unbesiegbar, strotzend vor Kraft....



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.