Buch, Deutsch, 260 Seiten, Format (B × H): 155 mm x 235 mm
Das fragwürdige Erbe. Exegesen zur Philosophie, Literatur und Religion
Buch, Deutsch, 260 Seiten, Format (B × H): 155 mm x 235 mm
ISBN: 978-3-8260-9559-7
Verlag: Königshausen & Neumann
Philosophie, Dichtung und religiöse Literatur bieten der Öffentlichkeit,
welche sie sich aneignen möchte, Stoffe, die fast immer wenigstens
streckenweise nicht ohne Deutung zugänglich sind. Falls man
dann nicht auf übliche Hilfsmittel, im Prinzip also die Auskunft von
Fachleuten als den berufenen und kundigen Interpreten zurückgreift,
vielmehr sich zuerst als autonomen Leser versteht, stößt man auf
Hemmnisse, die nicht leicht zu umgehen sind. Von Beseitigung kann
ohnehin keine Rede sein. Wieweit aber kann der gründliche Vollzug,
die eingehende Überlegung hier hilfreich sein und zum Erfolg führen?
Dafür, dass dies nur begrenzt oder unvollständig gelingt, sollen die
hier gesammelten Texte stehen, die philosophischen Diskursen, literarischen
Werken und religiösen Grundvorstellungen gelten. Sie lassen
sich im geringen Maß als Essays, öfter nur als Noten, zuletzt bloß als
Artikel verstehen. S. Kierkegaards ironische Bescheidenheitsfloskel
(in Furcht und Zittern), er hätte die biblische Erzählung von Isaaks
Opferung sicher besser verstanden, hätte er Hebräisch gekonnt, soll
nicht kopiert werden, da ein philologischer Anspruch über die biederste
Richtigkeit hinaus nicht zu stellen ist. Sollte jemand auf diesem
Niveau widersprechen wollen: habeat sibi.