E-Book, Deutsch, Band 0302, 384 Seiten
Reihe: Julia Exklusiv
Monroe / Mayo / Power Julia Exklusiv Band 302
1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-7337-1119-1
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 0302, 384 Seiten
Reihe: Julia Exklusiv
ISBN: 978-3-7337-1119-1
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
WIE EIN STERN IN DER WÜSTENNACHT von MONROE, LUCY
Iris ist entschlossen, Asads Charme zu widerstehen. Schließlich hat der verführerische Scheich sie schon einmal tief verletzt. Doch in einer magischen Wüstennacht ändert sich zwischen ihnen alles...
UND WIEDER ERWACHT DIE LIEBE von MAYO, MARGARET
Fast hätte Elaine schon wieder auf dem Absatz kehrtgemachen, als Noch-Ehemann Adam ihr die Tür öffnet. Eigentlich glaubte sie, über ihn hinweg zu sein. Doch als ihre Blicke sich treffen, durchströmt sie plötzlich ein längst vergessenes Gefühl!
KÜSSE, SÜßER ALS RACHE von POWER, ELIZABETH
'Hallo Grace!' Zwei Worte genügen, um ein Prickeln durch Graces Körper zu jagen und sie herumwirbeln zu lassen. Seth Mason! Seit sie ihm nach einer unvergesslichen Liebesnacht den Laufpass gab, hat sie ihn acht lange Jahre nicht gesehen. Warum kehrt er jetzt zurück?
Die preisgekrönte Bestsellerautorin Lucy Monroe lebt mit unzähligen Haustieren und Kindern (ihren eigenen, denen der Nachbarn und denen ihrer Schwester) an der wundervollen Pazifikküste Nordamerikas. Inspiration für ihre Geschichten bekommt sie von überall, da sie gerne Menschen beobachtet. Das führte sogar so weit, dass sie ihren späteren Ehemann bei ihrem ersten Treffen auf einer Tanzveranstaltung so aus der Fassung brachte, dass er glaubte, sie sei an ihm nicht interessiert, da sie ständig die anderen Paare beobachtete, anstatt ihm ihre volle Aufmerksamkeit zu schenken. Was für ein Irrtum! Natürlich war sie interessiert. Sie glaubt, dass es keine stärkere Kraft als die Liebe gibt, mit deren Hilfe man auch tiefen Schmerz überwinden und trotz der harten Herausforderung des Lebens sein Glück finden kann. Liebesromane können ihrer Meinung nach die intensiven Gefühle der Liebe freisetzen. Für sie sind leidenschaftliche und sinnliche Liebesromane ein wunderschöner Ausdruck für die Wahrhaftigkeit der Liebe, verpackt in einer fantasievollen Geschichte, die man als Leser auf dem Sofa genießen kann. Wenn sie nicht schreibt, liest Lucy gerne - welche Überraschung. Sie kennt sich nicht mit aktuellen TV-Shows aus, mag aber romantische und abenteuerliche Filme und geht gern ins Theater. Die Familie ist für sie das Größte. Seit ihrer ersten Veröffentlichung bei Harlequin im Jahr 2002 wurden mehr als 30 ihrer Bücher herausgebracht, und sie hat nicht vor, ihr Arbeitspensum in der Zukunft zu drosseln.
Autoren/Hrsg.
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1. KAPITEL
„Du siehst aus, als würdest du gleich vor ein Erschießungskommando treten.“
Die Worte ihres Assistenten veranlassten Iris, oben auf der Palasttreppe stehen zu bleiben. Sie drehte sich zu ihm um und rang sich ein Lächeln ab. „Und du siehst hungrig aus.“
„Jetzt mal im Ernst. Es ist nur ein Abendessen, richtig?“
„Ja, natürlich.“
Und dabei sollten sie hier in Kadar ihre Kontaktperson treffen – Asad, einen Cousin zweiten Grades von Scheich Hakim, ebenfalls Scheich eines in dieser Gegend ansässigen Beduinenstammes, den Sha’b Al’najid. Asad war ein weit verbreiteter arabischer Name und bedeutete Löwe. Es gab keinen Grund zu der Annahme, dass dieser Mann ihr Asad war.
Und dennoch wurde sie das ungute Gefühl nicht los, das sie beschlichen hatte, als Scheich Hakim den Namen ihrer Kontaktperson erwähnte. Seit sie diesen Auftrag im Mittleren Osten angenommen hatte, hatte sie eine dunkle Vorahnung, die sie zunehmend schlechter verdrängen konnte.
„Bist du sicher, dass wir nicht gekidnappt und an irgendwelche Sklavenhändler verkauft werden sollen?“, scherzte Russell wenig überzeugend, als er ebenfalls die Treppe betrat.
Nun musste Iris lachen. „Du bist ein Idiot.“ Trotzdem konnte sie nicht weitergehen.
„Aber ein charmanter, das musst du zugeben. Und wer würde eine Frau wie dich nicht kidnappen wollen?“, meinte er augenzwinkernd.
Mit dem dichten roten Haar und der hellen Haut hätte er ihr kleiner Bruder sein können. Ja, mit einem Bruder oder einer Schwester wäre ihre Kindheit weniger einsam gewesen. Ihre Eltern hatten einander genügt und sich nie wirklich für sie interessiert. Die beiden arbeiteten zusammen, sie reisten zusammen, und sie hatte nie dazugehört. Vermutlich war sie ein Unfall gewesen, auch wenn die beiden es nie ausgesprochen hatten.
Anders als sie war Russell jedoch nicht angepasst und hätte daher noch stärker wie ein Kuckuck im Nest gewirkt als sie. Dennoch ähnelten sie sich äußerlich sehr. Er hatte zwar Sommersprossen und sie nicht und keine blauen, sondern grüne Augen, aber sie hatten beide lockiges rotes Haar wie ihre Mutter, ein leicht eckiges Kinn wie ihr Vater und helle Haut. Mit seinen einsachtzig überragte Russell sie um gut fünfzehn Zentimeter.
Sie neigten beide dazu, sich wie typische Wissenschaftler zu kleiden. An diesem Abend trug Iris allerdings ein leuchtend blaues Etuikleid und einen schwarzen Paschminaschal. Und entgegen ihrer Gewohnheit hatte sie das Haar nicht zu einem Pferdeschwanz gebunden, sondern locker hochgesteckt und sich sogar die Wimpern getuscht und Lippenstift aufgetragen. Schließlich aß sie mit einem Scheich und dessen Familie zu Abend.
Mit zwei Scheichs, wie sie sich beunruhigt ins Gedächtnis rief.
Russell hatte statt des obligatorischen T-Shirts und der Cargohose ein Hemd und eine Khakihose gewählt.
Nun stöhnte Iris. „Kein vernünftiger Mensch würde dich entführen.“
Er lachte, wirkte allerdings immer noch besorgt.
Es wird gut laufen, sagte sie sich energisch. Schließlich war sie keine naive Studentin mehr, sondern eine Geologin, die für eine renommierte Firma arbeitete.
„Und warum machst du dann so ein Gesicht?“ Russell ging eine Stufe hinunter, als wollte er sie auch dazu bewegen. „Ich weiß, dass du diesen Auftrag eigentlich nicht wolltest.“
Das stimmte, doch dann war ihr klar geworden, wie albern es war. Sie konnte keine lukrativen Aufträge im Mittleren Osten ausschlagen, nur weil sie einmal einen Mann geliebt hatte, der daher stammte. Außerdem hatte ihr Chef ihr zu verstehen gegeben, dass sie diesmal keine andere Wahl hatte.
„Alles okay. Mir macht nur der Jetlag zu schaffen.“ Sie zwang sich, die Treppe hinunterzugehen, und hakte sich bei Russell unter, als er ihr den Arm hinhielt.
Nein, bei diesem Mann handelte es sich bestimmt nicht um ihren Asad.
Wie standen die Chancen, dass dies derselbe Mann war, der ihr vor sechs Jahren das Herz gebrochen hatte? Der Mann, den sie niemals wiederzusehen gehofft hatte?
Gleich null, wie sie sich sagte.
Sicher, ihr Asad hatte einem Beduinenstamm angehört und eines Tages Scheich werden sollen, wie sie zum Schluss erfahren hatte.
Sie hoffte, dass er es nicht war.
Wenn doch, wusste sie nicht, was sie tun sollte. Da sie bei Coal, Carrington & Boughton befördert werden wollte, konnte sie diesen Auftrag nicht aus persönlichen Gründen ablehnen. Nein, sie durfte sich ihre Karriere nicht verbauen. Asad hatte ihr schon genug weggenommen. Ihren Glauben an die Liebe. Ihre Träume von einer rosigen Zukunft.
Als Russell ihr im nächsten Moment einen Geologenwitz erzählte, verdrehte Iris die Augen, musste aber trotzdem lachen.
„Schön, dass du immer noch Sinn für Humor hast.“ Die tiefe Stimme in der Eingangshalle klang jedoch alles andere als erfreut.
Dieser Widerspruch fiel Iris allerdings kaum auf, denn der Klang der vertrauten Männerstimme ließ ihr Herz noch immer schneller schlagen und jagte ihr prickelnde Schauer über den Rücken.
Unvermittelt blieb sie stehen. Unter seinem durchdringenden Blick stockte ihr der Atem.
Asad hatte sich verändert. Ja, er sah immer noch fantastisch aus. Doch er trug das dunkelbraune, fast schwarze Haar jetzt fast schulterlang. Es hätte ihn eigentlich lässiger erscheinen lassen müssen, aber trotz des Designeranzugs und der luxuriösen Umgebung erinnerte er sie an einen Krieger. Ja, er wirkte gefährlich.
Forschend betrachtete er sie aus seinen dunkelbraunen Augen.
Sein kurzer Kinnbart verstärkte seinen Sexappeal, und Asad war noch kräftiger und muskulöser als damals, was ihm eine Aura der Macht verlieh. Mit seinen einsneunzig war er schon früher kaum zu übersehen gewesen, aber jetzt war er jeder Zoll ein Scheich.
Nicht zum ersten Mal wünschte Iris, sie könnte diesen Mann ignorieren. Sie nickte. „Scheich Asad.“
„Das ist unsere Kontaktperson?“, erkundigte Russell sich heiser und brachte sich damit wieder in Erinnerung.
Asad würdigte ihn keines Blickes und streckte ihr die Hand entgegen. „Ich begleite euch zu den anderen.“
Nun erwachte Iris aus ihrer Starre und schaffte es, die restlichen Stufen hinunterzugehen. Ohne seine Hand zu ergreifen, steuerte sie auf den Raum zu, in dem sie vor Kurzem schon die Bekanntschaft von Scheich Hakim und dessen Familie gemacht hatte. Wenn sie Glück hatte, befand sich der Speisesaal im selben Teil des Palasts.
„Weißt du, wohin du gehst?“, fragte Russell hinter ihr irritiert.
Asad stieß einen beinah amüsierten Laut aus. „Ich glaube, Iris hat sich noch nie beirren lassen.“
In diesem Moment brachen ihr aufgestauter Zorn und ihr Schmerz sich Bahn, und sie wirbelte wütend zu ihm herum. „Selbst der beste Wissenschaftler kann mal etwas falsch deuten.“ Nachdem sie einmal tief durchgeatmet hatte, fügte sie kühl hinzu: „Vielleicht möchtest du vorgehen.“
Wieder bot er ihr seinen Arm, und wieder ignorierte sie ihn.
„Genauso stur wie eh und je.“
Am liebsten hätte sie ihm eine Ohrfeige verpasst, was sie sehr schockierte. Sie hatte noch nie zu Gewalt geneigt. Selbst damals, als er sie zutiefst verletzt hatte, hatte sie nie das Bedürfnis verspürt, ihm körperlich wehzutun.
„Das ist unsere Iris, so unerschütterlich wie ein Fels.“
Diesmal ignorierte Asad Russell nicht, sondern warf ihm einen vernichtenden Blick zu, aber Russell grinste nur und streckte ihm die Hand entgegen.
„Russell Green, furchtloser Assistent und zukünftiger Geologe mit eigenem Labor.“
Während er ihm die Hand schüttelte, neigte Asad leicht den Kopf. „Scheich Asad bin Hanif Al’najid. Während Ihres Aufenthalts in Kadar werde ich als Reiseführer und Beschützer für Ihr Team fungieren.“
„Persönlich?“, erkundigte Iris sich beunruhigt. „Bestimmt nicht. Du bist ein Scheich.“
„Ich tue meinem Cousin einen Gefallen. Für mich kommt es nicht infrage, einen anderen damit zu beauftragen.“
„Aber das ist unnötig.“ Sie würde die nächsten Wochen nicht überleben, wenn sie sie in seiner Nähe verbringen musste.
Obwohl sie diesen Mann vor sechs Jahren das letzte Mal gesehen hatte, waren der Schmerz und das Gefühl, verraten worden zu sein, genauso intensiv wie damals. Angeblich heilte die Zeit alle Wunden, doch ihre waren noch immer frisch.
Noch immer träumte sie von ihm, auch wenn es eher Albträume waren.
Sie hatte ihn über alles geliebt, ihm rückhaltlos vertraut und geglaubt, sie hätte nach ihrer einsamen Kindheit und Jugend eine Chance auf eine Familie. Doch er hatte ihre Gefühle und Hoffnungen unwiderruflich zerstört.
„Das steht nicht zur Debatte.“
Iris schüttelte den Kopf. „Ich …“
„Ist alles in Ordnung, Iris?“, erkundigte Russell sich.
„Ja“, versicherte sie schnell, weil es hier um ihren Job, ihre Karriere ging, das Einzige, was in ihrem Leben noch zählte. „Wir sollten Scheich Hakim nicht warten lassen.“
In Asads dunkelbraune Augen trat so etwas wie ein besorgter Ausdruck. Doch sie musste sich täuschen, denn auch damals war er nicht um sie besorgt gewesen.
Nun wandte Asad sich ab und ging in die Richtung, die sie eben eingeschlagen hatte. Sie hatte also richtiggelegen. Manchmal konnte sie sich auf ihre Intuition verlassen, zumindest wenn es nicht um...