E-Book, Deutsch, Band 2668, 64 Seiten
Reihe: Perry Rhodan-Erstauflage
Montillon Perry Rhodan 2668: Neuntau
1. Auflage 2012
ISBN: 978-3-8453-2667-2
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Perry Rhodan-Zyklus "Neuroversum"
E-Book, Deutsch, Band 2668, 64 Seiten
Reihe: Perry Rhodan-Erstauflage
ISBN: 978-3-8453-2667-2
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Die Welt des Konstrukteurs - er sucht den Freien Raum In der Milchstraße schreibt man das Jahr 1470 Neuer Galaktischer Zeitrechnung (NGZ) - das entspricht dem Jahr 5057 christlicher Zeitrechnung. Das heimatliche Solsystem verschwand vor mehr als drei Monaten spurlos von seinem angestammten Platz im Orionarm der Milchstraße. Damit die Liga Freier Terraner nicht ins Chaos sinkt, werden eine neue Regierung und ein neuer Zentralplanet gewählt. Neuer Erster Terraner wird Arun Joschannan - und er muss sich gegen die Intrigen und Infiltrationen durch die Truppen der negativen Superintelligenz QIN SHI zur Wehr setzen. In der weit entfernten Galaxis Escalian, dem 'Reich der Harmonie', ist QIN SHI ebenfalls am Werk und versucht dort eine Invasion. TANEDRAR, die in Escalian heimische Superintelligenz, hat die Gefahr erkannt. Sie beauftragt den Terraner Alaska Saedelaere damit, ihr zu helfen. Gemeinsam mit dem Zwergandroiden Eroin Blitzer begibt sich Alaska auf die Suche nach dem geheimnisvollen Konstrukteur Sholoubwa. Er scheint ein Dreh- und Angelpunkt der Ereignisse zu sein und kann vielleicht als Helfer gewonnen werden. Doch zuerst begegnen die beiden Suchenden einem Wesen namens NEUNTAU ...
Christian Montillon wurde 1974 als Christoph Dittert in Rockenhausen in Rheinland-Pfalz geboren. Mit 16 Jahren kaufte er am Kiosk in seinem Heimatort Winnweiler seinen ersten Perry Rhodan-Roman, 'Solo für einen Androiden' von Ernst Vlcek. Er wurde schnell zu einem großen Fan des Autors und scheint sich seither in den Kopf gesetzt zu haben, in dessen Fußstapfen zu treten ... Zunächst studierte Dittert in Mainz Germanistik, Buchwissenschaft, Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft und erwarb 2001 seinen Magistertitel. Nach dem Studium begann er eine Doktorarbeit auf dem Gebiet der Gesangbuchforschung, die er aber nicht fertigstellte, weil er sich als Autor selbstständig machte. Für sein Pseudonym Christian Montillon lieh er sich den Mädchennamen seiner Frau Rahel aus. Die Schriftstellerkarriere begann Dittert im Jahr 2003 mit ersten Romanen für die Serie 'Coco Zamis', die auf Basis der klassischen 'Dämonenkiller'-Serie aus den 70er Jahren entstand. Die Grundlagen für die Serie hatte Ernst Vlcek gelegt, und der Wiener Autor schrieb auch bei 'Coco Zamis' mit. Kurz darauf stieg Dittert in unterschiedliche Serien des Bastei-Verlages ein, zu denen er zahlreiche Titel beisteuerte. 2004 wagte er es, seinem Idol Ernst Vlcek einen Schritt näher zu kommen und sich bei der Perry Rhodan-Redaktion zu bewerben. Zunächst verfasste er vier Romane für die ATLAN-Serie, und kurz darauf feierte er mit dem Doppelband 2346 und 2347 seinen Einstand als Perry Rhodan-Teamautor. Seither gehört er zu den beliebtesten Autoren der Serie. Was ihn an Perry Rhodan am meisten fasziniert, sind 'die unterschiedlichen Blickwinkel auf dasselbe Geschehen, die Vielzahl an völlig unterschiedlichen Autoren.' Neben der Arbeit an der Hauptserie findet Christian Montillon immer wieder Zeit für weitere Projekte. Er schrieb für die Heyne-Taschenbuchreihen, übernahm die Exposé-Redaktion der 36-teiligen Nebenserie Perry Rhodan-Action und verfasst den 'Infotransmitter' für die Perry Rhodan-Serie, der unregelmäßige Nachrichtendienst der Serien-Homepage. Außerhalb des 'Perryversums' publizierte er zahlreiche Hardcover im Zaubermond-Verlag, allesamt Titel, die zu laufenden Serien gehören. 'Ja, ich bin ein Serienmensch', gesteht Montillon. 'Auch im Fernsehen schaue ich so gut wie nichts außer Serien, von den :Star Trek9-Serien bis zu :Friends9 - oder meiner Frau zuliebe auch mal :Emergency Room9, bei dessen Blutmassen mir allerdings regelmäßig schlecht wird ... und das, obwohl ich in meinen Texten hin und wieder noch mehr Blut vergieße. Aber im Emergency Room ist es eben real ... oder könnte zumindest real sein.' Christian Montillon lebt mit seiner Frau und seinen drei Kindern Tim, Silas und Noah bei Grünstadt in der Pfalz. 'Und egal, was die Zukunft bringt', verspricht er, 'ATLAN und Perry Rhodan werde ich als Leser treu bleiben.'
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
1.
Ein Muster aus toten Welten »Bist du dir sicher, Alraska?« Die Augen des Zwergandroiden Eroin Blitzer schienen noch größer zu sein als sonst. Der Kopf legte sich in den Nacken, sodass das platte, leicht verrunzelte Gesicht Alaska Saedelaere anschaute. Der Terraner mit der Maske zögerte, ehe er nickte. »Wir sind so weit gekommen, dass wir keinen Rückzieher mehr machen können.« »Können ... oder dürfen?« Saedelaere antwortete nicht. Ihr Gespräch war in den letzten Tagen schon zu oft an diesen Punkt gelangt. Er konnte die nächsten Worte mit der Präzision eines Uhrwerks voraussagen: Wer sollte es uns verbieten? – TANEDRAR? Und egal, was er dagegen einwandte, Blitzer würde es nicht überzeugen. Die beiden saßen in einem Nebenraum des escalianischen Walzenraumers SHEYAR, abseits von allem Trubel an Bord. Durch ein scheinbar gläsernes Fenster schaute Saedelaere hinaus ins All, auf einen endlosen Sternenreigen. Einer dieser winzigen Punkte bildete ihr erstes Ziel; eigentlich einer der Planeten, die darum kreisten und die man bislang optisch noch nicht einmal erahnen konnte. Der Aktivatorträger hatte um diese Ruhezeit nicht gebeten, sondern sie sich einfach genommen und damit die Besatzung des Schiffes vor vollendete Tatsachen gestellt. Er durfte es sich erlauben. Alles war anders geworden seit seiner Begegnung mit der Superintelligenz TANEDRAR, in deren Folge er von ihr auserwählt worden war. Auserwählt ... Er dachte darüber nach, ob dieses Wort den Kern der Sache traf. Eroin Blitzer hatte es weit weniger schmeichelhaft ausgedrückt, irgendwann während des Fluges der SHEYAR zur Zwerggalaxis Dranat: missbraucht. Alaska Saedelaere hatte daraufhin Zorn in sich gespürt, und er wusste immer noch nicht, ob diese Emotion echt gewesen war. Oder nur eine Reflexion des winzigen Bruchteils der Superintelligenz TANEDRAR, den diese in ihm verankert hatte. Fast jedes Lebewesen der Galaxis Escalian trug einen solchen Splitter – wer bei seiner Geburt keinen erhielt, galt als ein Unharmonischer und wurde ausgestoßen und verfolgt. Saedelaere hatte es gemeinsam mit dem Zwergandroiden in das »Reich der Harmonie« verschlagen, in die Zivilisationen der Maskenträger. Sie waren dort sofort als Fremde und damit als Feinde identifiziert worden. Inzwischen jedoch hatte der Terraner TANEDRAR persönlich gegenübergestanden und einen Escaran erhalten, eben jenen mentalen Bruchteil des Geisteswesens. Seitdem verstand er die Superintelligenz und ihre Beweggründe viel besser. Die Frage war nur, ob sie ihn über ihr Fragment, das ihm als unsichtbarer Begleiter anhaftete, unterschwellig manipulierte. Doch sei es, wie es sei. Alaska Saedelaere fühlte sich wohl und frei. Er hatte die Entscheidung, den Escaran anzunehmen, aus eigenem Willen gefällt; anders als im Fall der übrigen Begleiter seines Lebens – das Cappinfragment und Kummerogs Haut. Nun war er im Auftrag der Superintelligenz unterwegs und hatte deshalb die Reise nach Dranat angetreten. Es galt, eine Mission zu erfüllen und eine große Suche ein Stück voranzutreiben oder womöglich sogar zu beenden. Sein Herz schlug schneller, als er daran dachte. Wenn er Sholoubwa, den geheimnisvollen Konstrukteur, fand, konnte dieser ihm vielleicht den Weg zu Samburi Yura weisen. »Es gibt kein Zurück«, sagte der Maskenträger, schloss die Augen und schob nach einigem Nachdenken zwei kleine Worte nach: »... mein Freund.« Sein Gegenüber schwieg. Als Saedelaere kurz darauf den Zwergandroiden ansah, starrten ihn dessen riesige Kinderaugen unverwandt an. »Alraska, was tun wir, wenn wir Sholoubwa wirklich finden?« »Das, was nötig ist.« »Er hat in der Vergangenheit deutlich gezeigt, dass er auf TANEDRARS Sendboten nicht gut zu sprechen ist.« »Wir sind mehr als das«, sagte Saedelaere. »Und das werden wir ihm beweisen.« »Falls er es zulässt! Dem Konstrukteur stehen Mittel zur Verfügung, die wir uns wahrscheinlich nicht einmal vorstellen können.« »Es gibt kaum etwas, das ich mir nicht vorstellen kann. Und geh in dich – was sollte für dich jenseits des Vorstellbaren liegen? Du warst mit einer kobaltblauen Walze unterwegs! Du bist mit der Frau Samburi in vielen Galaxien unterwegs gewesen, hast kosmische Wunder und Gefahren gesehen und ...« »Es ist gut, Alraska«, unterbrach der Kleine; es entsprach gar nicht seiner Art, jemandem ins Wort zu fallen. »Ich verstehe, was du meinst.« »Und?« »Du hast recht.« Die SHEYAR war 70.434 Lichtjahre weit geflogen, hatte dabei den Intermitter-Modus auf Transitionsbasis des Pallon-Überlichtantriebs benutzt und dadurch dafür zwölf Tage und acht Stunden benötigt. Diese Information war in ihrer Genauigkeit im Grunde für Saedelaere nutzlos, doch Eroin Blitzer hatte es ihm ausführlich vorgerechnet: Die exakte Minutenzahl ist mir unbekannt, verzeih, Alraska. Er hatte verziehen, und das ohne jegliche Mühe. Vor Kurzem war das Schiff endgültig im Standarduniversum materialisiert; mitten in der Zwerggalaxis Dranat. Nach escalianischer Zeitrechnung schrieb man den 3AB-014-A550 Adoc-Lian. Die Besatzung des Schiffes war nach TANEDRARS Offenbarung während des Rituals von Ankunft und Aufbruch ausgetauscht worden. Sie diente nun bis zum letzten Mitglied der Harmonie, war ihr treu ergeben. Insgesamt bestand sie aus 2818 Personen, wie der Zwergandroide mitgeteilt hatte, die Mannschaften der Kleinraumer-Beiboote eingerechnet. Meinen Informationen zufolge sind zwei der Frauen schwanger sowie einer der eingeschlechtlichen Hnariok, hatte Blitzer gesagt. Sollen wir die Ungeborenen mitrechnen? Vor dem Start der Expedition hatte Melwai Vedikk, der amtierende Kanzler des Reiches der Harmonie, eine nach seiner Auffassung geringfügige Planänderung verkündet. Die bereits an die SHEYAR angekoppelte RHYLINE war doch nicht mitgeflogen, sondern bei der Anomalie zurückgeblieben. Carmydea Yukk, die Enkelin der lange verschollenen Herzogin Rhizinza Yukk, sollte dort so schnell wie möglich als offizielle Vermittlerin TANEDRARS Kontakt zu den Unharmonischen aufnehmen, um die Bedingungen und Umstände für Verhandlungen einzuleiten. Mittlerweile bestand Hoffnung auf eine Einigung und grundlegende Veränderung der Machtverhältnisse in Escalian. Darum waren Saedelaere und Blitzer ohne die neuen Freunde und Kampfgefährten aufgebrochen; unterwegs im Auftrag der Superintelligenz. Durch das Sichtfenster sahen sie etliche glitzernde Sonnen – viel wussten sie nicht über diesen Bereich des Alls. Die escalianischen Sternkarten kannten noch nicht einmal Namen für diese Systeme. Aber die Superintelligenz TANEDRAR hatte Informationen zurückgelassen, ehe sie sich zurückgezogen hatte. In diesem Teil der Zwerggalaxis lagen die sogenannten Baustellenplaneten, auf denen der Konstrukteur Sholoubwa die 48 Blütenblätter der Zeitrose erschaffen hatte. TANEDRAR hatte sich seinerzeit redlich bemüht, Agenten in die Baustellen einzuschmuggeln, um mehr über dieses unfassbare Projekt herauszufinden. Auch das körperlose Bewusstsein des einstigen Maskenschöpfers Fartokal Ladore war Teil einer fünften Kolonne gewesen, die über Geisteswirte in die Nähe der Blütenblätter gelangen wollte. Doch er war entdeckt und gnadenlos hingerichtet worden. Sholoubwa hatte sich damals mit äußerster Vehemenz und Überheblichkeit weitere Einmischungen der Superintelligenz verbeten. Deshalb musste die neue Expedition mit extremer Vorsicht vorgehen. Dem nach wie vor geheimnisvollen Konstrukteur standen zweifellos erstaunliche Mittel und Möglichkeiten zur Verfügung, um Spione gewaltsam fernzuhalten. Andererseits war die Zeitrose fertig gestellt, Sholoubwa hatte die Baustellenwelten längst hinter sich gelassen. Wahrscheinlich warteten nur tote, öde Welten auf Alaska; immerhin hatte TANEDRAR die Planeten später untersuchen lassen und Berichte von verlassenen, kahlen Unterkünften erhalten. Sowohl die Bewohner als auch sämtliche Technologie waren verschwunden gewesen. Was wohl aus den Escalianern geworden war, die gemeinsam mit fremden Hilfskräften für den Konstrukteur gearbeitet hatten? Saedelaere blieb nichts anderes übrig, als darauf zu hoffen, dass sie bei einer gründlicheren Suche fündig würden und zumindest eine Spur entdeckten. Sollte es diese tatsächlich geben, bestand jedoch die große Gefahr, dass sich Sholoubwa abgesichert und ausgeklügelte Fallensysteme hinterlassen hatte. Der Zwergandroide schaute durch die Sichtscheibe auf die Sterne. Sein Körper stand starr. Er bewegte nicht den kleinsten Muskel, wirkte wie eine Statue; als sei plötzlich jedes Leben aus ihm gewichen, als wäre er kein Androide mehr, sondern nur noch ein Roboter, dem die Energiezufuhr abgestellt worden war. »Eroin?«, fragte Alaska. Wieder reagierte der andere nicht. Saedelaere beugte sich zu ihm hinab, fasste ihn an den Schultern. Sie fühlten sich kühl und geradezu zerbrechlich dürr an. »Alraska«, sagte Blitzer tonlos. »Wie konnten wir nur so dumm sein?« »Was meinst du damit?« Eroin Blitzer hob eine Hand, krümmte die Finger. »Mir ist es eben erst aufgefallen, als ich einen Teil der Sterne mit eigenen Augen gesehen habe. Das Muster! Wir haben das Muster übersehen!« * Der Zwergandroide erklärte sich nicht weiter. Er bat Alraska, sich mit dem Kommandanten der SHEYAR in Verbindung zu setzen, denn ihm selbst stand diese Möglichkeit nicht offen. Blitzer galt an Bord als wertlos. Jeder brachte ihm Misstrauen entgegen, weil er keinen...