Morgenroth / Claussen / Weber | Gottes Häuser | Buch | 978-3-88095-209-6 | sack.de

Buch, Deutsch, Band 70, 36 Seiten, GEH, Format (B × H): 220 mm x 310 mm, Gewicht: 166 g

Reihe: Publik-Forum Extra

Morgenroth / Claussen / Weber

Gottes Häuser


1. Auflage 2011
ISBN: 978-3-88095-209-6
Verlag: Publik-Forum

Buch, Deutsch, Band 70, 36 Seiten, GEH, Format (B × H): 220 mm x 310 mm, Gewicht: 166 g

Reihe: Publik-Forum Extra

ISBN: 978-3-88095-209-6
Verlag: Publik-Forum


Als gäbe es so etwas: ein Haus, in dem Gott wohnen soll! Welche Anmaßung. Gotteshäuser sind also eigentlich ein Widerspruch in sich, ein Ding der Unmöglichkeit. Dennoch oder vielleicht gerade deshalb üben sie eine einzigartige Anziehung aus.

Morgenroth / Claussen / Weber Gottes Häuser jetzt bestellen!

Weitere Infos & Material


Johann Hinrich Claussen: Säulen des Himmels. Das Geheimnis der alten Kathedralen

Doris Weber: 'Ankommen im Hafen deiner Schöpfung.' Wangerooge ist eine lyrische Insel mit einem poetischen Pfarrer

Niels Beintker: Blaue Schiffe und feinmaschige Netze. Wie lassen sich heilige Räume bauen?

Katharina Klara Schridde: Wir sind einfach da. Wer immer auch kommt – wir beten. Ein Leben im Kloster

Said: Meine Moschee: Ein Ort der Zuflucht. Der Ruf des Muezzins hat mich immer berührt

Lena Gorelik: Meine Synagoge: Mazal Tov. Ich glaube, dass Gott sich im Englischen Garten aufhält, kurz nachdem es geregnet hat

Anton G. Leitner: Meine Kirche: Andechser Gefühle. Die bayerische Zweifaltigkeit von Bier und Religion

Matthias Morgenroth: Herrgottswinkel. Als wäre noch einer mit im Raum

Uwe Birnstein: 'Zur kleinen Kapelle'. Steak und Whisky statt Brot und Wein

Matthias Morgenroth: Knochenräume. Die Faszination der heiligen Gebeine

Niels Beintker: Eine für alle. Der Weg zu einem einzigen Haus für alle christlichen Konfessionen ist noch immer weit

Dieter Bartetzko: Höher als das Kreuz. Die Kathedralen der neuen Götter

Klaus Hofmeister: Nicht zu fassen. Warum Gott kein Haus braucht


Ein Ding der Unmöglichkeit

Als gäbe es so etwas: ein Haus, in dem Gott wohnen soll! Welche Anmaßung. Gotteshäuser sind also eigentlich ein Widerspruch in sich, ein Ding der Unmöglichkeit. Dennoch oder vielleicht gerade deshalb üben sie eine einzigartige Anziehung aus, egal, wie oft oder ob man sie überhaupt am Sonntag zum Gottesdienst besucht. Sie markieren wie selbstverständlich das Zentrum von Städten und Gemeinden. Wer im Urlaub oder geschäftlich eine Stadt bereist, wird gleichsam magisch angezogen von den alles überragenden Kirchen und findet sich plötzlich darin wieder, sei es aus kunsthistorischen oder spirituellen Interessen – oder einfach aus Neugierde. Wer in sie eintritt, kann mit ein wenig Glück spüren, dass sie tatsächlich einen Raum offenhalten, mitten im Getriebe, mitten im Verkehr, mitten im Alltag. Einen Raum, der zwar vielleicht nicht dauerhaft von Gott bewohnt ist, der aber klar und deutlich für ihn Platz lässt, für den Fall, dass er doch mal vorbeischauen sollte. Ein Raum, der angefüllt scheint von all dem, was Menschen in ihrem Leben auch brauchen: Glaube, Liebe, Hoffnung.

Gotteshäuser – so wird es oft treffend gesagt, sind 'durchbetete Räume'. Architekten, die heute solche modernen zu durchbetenden Räume planen, stehen genau vor dieser Frage: Wie kann man heilige Atmosphären bauen? Und hat ein Christ, der eine Moschee entwerfen soll, überhaupt einen Zugang zu deren religiöser Sinnlichkeit? Ist es nicht schon ein gewagtes Unterfangen, ein ökumenisches Zentrum zu bauen, das den verschiedenen christlichen Konfessionen ein einziges Dach über dem Kopf bietet?

Wie ein Haus aussehen kann, in dem Gott und die Welt sich wohlfühlen – das ist auch ein poetisches Thema. Drei Schriftsteller kommen zu Wort und stellen ihre Träume, Erinnerungen und Hoffnungen an ihre Synagoge, Moschee und Kirche vor – und folgt man ihren Spuren, dann begegnet man Gott vielleicht im Englischen Garten nach einem Regentag in München, oder man begegneter ihm in dem melodischen Ruf des Muezzins in der Abenddämmerung in Teheran, als die Gotteshäuser dort noch für alle Menschen offen waren. Oder in der gastfreundlichen Aufnahme durch Pater Benedikt auf dem heiligen und auch bierseligen Berg der Klosterkirche Andechs in Bayern.

Die 'Kleine Kapelle' wiederum bietet eine Attraktion ganz anderer Art. Hier gibt es Steak und Whisky statt Brot und Wein. Gleich neben der Sakristei. Kommerz, Kulinarisches und Kirche – passt das zusammen? Ob der Heilige Geist sich auch dort aufhält, wo Kirchen zu Supermärkten und Kneipen umgebaut wurden? Oder bleiben Gotteshäuser für immer und ewig heilige Hallen?

Und dabei eröffnet sich eine zentrale Frage, die sich auch den Autorinnen und Autoren in diesem EXTRA stellte: Braucht Gott überhaupt ein Haus? Ein Ort kann sich erheben, die Seele weiten oder nach innen führen. Aber um Gott zu erfahren, dafür braucht es keine bestimmte Adresse. Viele Wege führen zu Gott an vielen Orten. Vielleicht hält er sich gerade im kleinen, geheimen 'Herrgottswinkel' auf oder – ganz unerwartet – in seinem 'Sommersitz', mitten in der Nordsee, oder am Straßenrand oder in einer Unterführung. Oder in uns selbst?

Matthias Morgenroth



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