Morlar / Wilhelm | Dorian Hunter 65 - Totenfeier | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 65, 204 Seiten

Reihe: Dorian Hunter

Morlar / Wilhelm Dorian Hunter 65 - Totenfeier


1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-95572-065-0
Verlag: Zaubermond Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

E-Book, Deutsch, Band 65, 204 Seiten

Reihe: Dorian Hunter

ISBN: 978-3-95572-065-0
Verlag: Zaubermond Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Dorian Hunter und seine Begleiter dringen weiter in die versunkene Inselwelt vor. Sie treffen auf die Bewohner eines kleinen Dorfes, die nicht zu wissen scheinen, wo sie sich befinden. Geheimnisse und Gefahren lauern im Verborgenen und schreckliche Todesfälle ereignen sich. Was geht vor sich in der Höhle unter Wasser, die Dämonen nicht betreten können und die doch von Dämonen nur so wimmelt? Viele Spuren weisen in die Vergangenheit, hin zu Dorian Hunters elftem Leben ... Der 65. Band der legendären Serie um den 'Dämonenkiller' Dorian Hunter. - 'Okkultismus, Historie und B-Movie-Charme - ?Dorian Hunter? und sein Spin-Off ?Das Haus Zamis? vermischen all das so schamlos ambitioniert wie kein anderer Vertreter deutschsprachiger pulp fiction.' Kai Meyer enthält die Romane: 250: 'Der steinerne Himmel' 251: 'Totenfeier'

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  Der steinerne Himmel   von Logan Dee   1. Kapitel
  Unsere Schritte knirschten auf dem felsigen Untergrund. Das heißt, es waren nur meine und Darjas Schritte zu hören. Harrison, der Freak, bewegte sich ausschließlich mithilfe seiner kräftigen Arme fort. Dies geschah erstaunlich lautlos. Er würde sich gut als Spion eignen – eine Tatsache, die ich vielleicht noch einmal in Anspruch nehmen würde. So richtig hatte ich keine Ahnung, wo wir uns befanden. Klar, auf der versunkenen Insel, auf der wir mit Darjas U-Boot gestrandet waren. Allerdings hätte ich zu gern gewusst, wo diese riesenhafte Höhle hinführte. Und vor allem: Was uns hier unten noch an Überraschungen erwartete. Ein Schwarm schwimmender Monster hatte uns havarieren lassen. Dabei hatte die gesamte Besatzung des U-Boots ihr Leben verloren. Kaum dass wir drei diesen Angriff überlebt hatten, war die russische Kommandantin von einem Werwolf angesprungen worden. Harrison hatte ihm schließlich mit einem Felsbrocken den Schädel zertrümmert. Der Werwolf spukte mir noch immer im Kopf herum. Selten war mir ein heruntergekommenerer Vertreter seiner Gattung begegnet. Er schien uns aus reinem Hunger und Verzweiflung angegriffen zu haben. Zu guter Letzt hatten uns dann noch zwei Wetterhexen übel mitgespielt. Aber auch diesen Angriff hatten wir überstanden. Ich fragte mich, was uns wohl als Nächstes bevorstand. »Zigarette?«, fragte Darja. Meine durchnässte Players-Schachtel hatte ich längst weggeworfen. Ich nickte, und sie warf mir die Blechdose zu, in der sie ihre Jin Lings lagerte. Ein übles Kraut, aber in der Not fraß ich Fliegen. Allerdings wusste ich nicht, wie lange sie noch so großzügig ihre Zigaretten mit mir teilen würde. Sie rauchte Kette. Wenn das so weiterging, würden wir uns irgendwann um die letzte Zigarette duellieren. Darja sah verteufelt gut aus. Ihr durchnässter dunkelblauer Arbeitsanzug klebte an ihrem kurvigen Körper wie eine zweite Haut. Ihr rassiges Gesicht hätte sogar auf ein Vogue-Cover gepasst. Das schwarze Haar, das sie zu einem einfachen Zopf gebunden hatte, stand dazu in Kontrast. Es verlieh ihrem Aussehen etwas Amazonenhaftes. Ich schätzte Darja, die mit vollem Namen Darja Andrejewna Kusnezow hieß, auf dreißig Jahre. Zu verdanken hatte ich ihre Bekanntschaft meinem alten Freund Jeff. Es gab wahrscheinlich nur einen Mann auf der Welt, der einem kurzerhand ein U-Boot vorbeischickte, wenn man es brauchte. Und Darja war die einzige Kommandantin, die sich für solch ein Himmelfahrtskommando anheuern ließ. Dabei hatte sie die bisherigen Konfrontationen erstaunlich cool weggesteckt. Immerhin waren Harrison und ich an Dämonen gewohnt – für sie war es das erste Mal, dass sie gegen die Schwarze Familie kämpfte. Ich sog an der Zigarette und inhalierte den Rauch. Darja beobachtete mich mit ihren glutvollen, dunklen Augen. »Was überlegen Sie?«, fragte ich. »Ich überlege, ob ich nicht zu großzügig bin.« »Setzen Sie die verdammten Zigaretten doch auf die Rechnung!« Ich inhalierte einen weiteren Zug. »Eine Rechnung, die vielleicht nie beglichen wird – weil sie ihren Empfänger niemals erreicht«, antwortete Darja. Ich zuckte mit den Schultern. Diese Diskussion hatten wir schon vor dem Angriff der Wetterhexen geführt. »Sollten wir hier jemals wieder rauskommen, wird Jeff Sie für den Verlust Ihres U-Boots entschädigen. Allerdings haben wir nur gemeinsam eine Chance!« Harrison, der auf seinen Händen einige Meter vorausgewatschelt war, drängte zur Eile: »Ich möchte die Herrschaften nicht hetzen, aber vielleicht könnten Sie ja im Gehen weiterrauchen.« Für seine Verhältnisse war diese Ausdrucksweise ganz schön forsch. Normalerweise sprach er mich mit »Meister« an. Noch immer versuchte ich zu ergründen, wie es dazu gekommen war, dass er mich derart vergötterte. Immerhin hatte ich während der letzten Stunden einige Vergangenheitsflashs gehabt. Ich hatte mich in blitzartigen Sequenzen an mein elftes Leben erinnert! Und nicht nur das: Es schien, als wäre ich damals schizophren gewesen – also erinnerte ich mich an zwei Leben. In dem einen war ich ein Student gewesen, der mit Feuereifer und dem ererbten Vermögen seiner von Dämonen hingemetzelten Eltern die damaligen Forschungen Harrisons unterstützte. In dem anderen war ich ein Dummkopf namens Dave, der sprachlich zurückgebliebene Diener Harrisons. Doch in beiden Existenzen war Harrison ein Dämon gewesen. Allerdings ein ganz besonderer Dämon: Aus irgendeinem Grunde war er immun gegen eine der größten Gefahrenherde, die seinesgleichen bedrohte. Die Nähe von Verrückten und Irrsinnigen machte ihm nicht das Geringste aus. Für ihn war dies Anlass, mit fanatischem Eifer dieses Rätsel zu erforschen. Zuletzt waren meine Erinnerungen an der Stelle meines früheren Lebens angekommen, als es um einen geheimnisvollen Totenschädel ging, der ein dämonisches Eigenleben entwickelt hatte. Jedenfalls hatten beide Stränge meiner Erinnerungen, mochten sie auch noch so unterschiedlich sein, nach Shovell-Island geführt. Eine Insel, die später versunken war; auf ihr befanden wir uns nun anscheinend in einer Art unterirdischen Höhle. »Glaubst du etwa, dass noch weitere dieser Wetterhexen auftauchen werden?«, fragte ich Harrison. Er zuckte mit den Schultern. »Ich weiß es nicht, Meister, aber ich habe ein ungutes Gefühl. Wir sollten sehen, dass wir hier wegkommen. Die Flut steigt …« Obwohl wir die Wetterhexen vernichtet hatten, schossen nach wie vor Wasserfontänen in die Höhle. Unser Weg führte leicht bergan, sodass wir längst festen Boden unter den Füßen spürten. Dennoch war der Kies feucht, und wenn der Pegel wieder stieg, würde es den beinlosen Harrison als Ersten erwischen. »Er hat recht«, pflichtete ihm Darja zum ersten Mal bei. Sie sah sich unbehaglich um. Zwar handelte es sich nur um einen von mehreren Gängen, doch dieser war immer noch riesig. Die Decke erstreckte sich gut zwanzig Meter über unseren Köpfen. Das Merkwürdige daran war, dass von irgendwoher nach wie vor Licht hereinschien, obwohl es sich um massives Felsgestein handelte. Für mich war dies ein weiteres Indiz, dass es hier unten nicht mit rechten Dingen zuging. Aber auch Harrison schien dies zu spüren, und selbst Darja fühlte sich offensichtlich immer unwohler. Dabei hatte sie bisher am ehesten Nerven bewiesen. Sie war mir wie eine der eiskalten Gegenspielerinnen von James Bond vorgekommen – doch mit jedem Schritt weiter hinein in diese Unterwelt bröckelte ein Stück von der stählernen Rüstung ihres Selbstvertrauens ab. Ich fand sie so, wie sie nun war, sympathischer. Menschlicher. Ich nickte Harrison zu, und dieser watschelte auf seinen Händen erneut voran. Dabei sog er die Luft ein und schnüffelte – wie ein Hund. Immer wieder schaute er sorgenvoll und misstrauisch nach oben zur Decke. Der Gang verengte sich zusehends. Schließlich konnten wir nicht mehr neben-, sondern nur noch hintereinander hergehen. Darja nahmen wir in die Mitte, ich bildete die Nachhut. Wir waren vielleicht zehn Minuten gelaufen, als ich plötzlich ein Geräusch hörte. Ich hielt an, während die anderen es nicht bemerkten und weitergingen. Ein, zwei Sekunden war das Geräusch noch zu hören, dann verebbte es. Ich war mir sicher, Schritte gehört zu haben. Die Tritte von Schuhen, die sich auf feuchtem Kies bewegen … Ich drehte mich zur Hälfte herum, aber ich konnte nichts erkennen. Der Gang war kurvig, und bereits hinter der letzten Kurve mochte unser Verfolger stecken. Auch Harrison und Darja blieben stehen. Sie schauten sich nach mir um. Ich legte den Finger an den Mund und bedeutete ihnen, weiterzugehen. Die Russin verstand sofort. Der Miene des Freaks entnahm ich, dass er damit überhaupt nicht einverstanden war. Darja zog ihn zum Glück mit sich. Ich sah ihnen nach, wie sie hinter der nächsten Biegung verschwanden. Ihre Schritte verklangen ebenfalls. Es war mucksmäuschenstill. Lautlos zog ich die Beretta und wartete. Der Verfolger regte sich nicht. Schließlich verlor ich die Geduld. Ich setzte mich in Bewegung und ging den Weg zurück. Als ich die Kurve erreichte, rechnete ich jeden Moment damit, dass sich eine weitere Kreatur auf mich stürzen würde. Aber sie war verschwunden. Nichts geschah. Fluchend steckte ich die Beretta wieder ins Holster zurück. Ich hatte mich foppen lassen. Oder meine Nerven hatten mir einen Streich gespielt. Wie auch immer, ich beeilte mich, zu den anderen aufzuschließen. Da hörte ich abermals die Schritte in meinem Rücken. Ich fuhr herum, sah aber niemanden. Wieder verharrte ich. Auch mein Verfolger war erneut stehen geblieben. Mir wurde bewusst, dass es ein Spiel war, wer die besseren Nerven besaß. Nur das Klopfen meines Herzens war zu hören. Da zerriss ein Schrei die Stille. Darja! Augenblicklich vergaß ich den Verfolger und stürmte in die andere Richtung vorwärts. Der Gang verlief so schmal, dass ich mir an den scharfkantigen Felswänden einige Schrammen zuzog. Ich unterdrückte den Schmerz. Endlich erreichte ich das Ende des Ganges. Darja und Harrison waren in einen Hinterhalt geraten. Verzweifelt setzten sie sich gegen ihren Angreifer zur Wehr. Solch ein Monstrum hatte ich noch nicht gesehen. Es besaß menschenähnliche Gestalt, aber dunkles Fell bedeckte den ganzen Leib. Der Kopf ähnelte ebenfalls dem eines Menschen, das Gesicht war jedoch zu einer furchterregenden Fratze verzerrt. Mit den faserigen, langen Haaren und...



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