Moser | Entscheide selbst über dein Schicksal! Und bleib gesund | E-Book | www.sack.de
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E-Book, Deutsch, 418 Seiten

Moser Entscheide selbst über dein Schicksal! Und bleib gesund

Mit Epigenetik-Coaching die Gesundheit optimieren und ein erfülltes Familienleben gestalten.
1. Auflage 2024
ISBN: 978-3-99146-560-7
Verlag: novum Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Mit Epigenetik-Coaching die Gesundheit optimieren und ein erfülltes Familienleben gestalten.

E-Book, Deutsch, 418 Seiten

ISBN: 978-3-99146-560-7
Verlag: novum Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



In diesem Buch erfahren Sie auf fundierte und praxisnahe Weise, wie Sie die Erkenntnisse der Epigenetik für Ihre persönliche Entwicklung und im Coaching nutzen können. Sie lernen beispielsweise, wie sich Belastungen neutralisieren, die Selbstheilung fördern und die Beziehungsfähigkeit nachhaltig stärken lassen. Die Epigenetik zeigt eindrucksvoll, wie unsere Gedanken, Lebensgewohnheiten und Umwelt unsere Genaktivität und damit unsere Gesundheit beeinflussen. Dieses Wissen ermöglicht es, aktiv Einfluss auf unser Schicksal zu nehmen und nicht machtlos den Genen ausgeliefert zu sein.

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TEIL 2: Das wissenschaftliche Fundament der Epigenetik

„Die Epigenetik macht uns neue Hoffnung, dass auch wir uns verwandeln können, dass wir Macht über unser Erbgut haben. Das Potenzial für ein gesundes, langes Leben und für eine einnehmende Persönlichkeit steckt höchstwahrscheinlich in den Genen der meisten Menschen. Man muss nur den Weg finden, es abzurufen.“ Peter Spork (*1965)

Damit Sie meine späteren Ausführungen zum Epigenetik-Coaching verstehen, unternehme ich in den nun folgenden Kapiteln zunächst den Versuch, Ihnen einen kurzen Umriss zum wissenschaftlichen Fundament der Genetik und Epigenetik sowie zu den wichtigsten epigenetischen Mechanismen und Effekten zu geben. Sie werden also erfahren, seit wann und inwiefern wir Menschen uns schon mit diesem Themenfeld befassen, woraus wir Menschen bestehen und entstehen, wie epigenetische Mechanismen das immer gleiche Erbgut flexibel machen, wie Krankheiten ausgelöst werden und welche Auswirkungen sogenannte SNPs auf uns haben.

Das klingt spannend? Ist es auch! Bevor Sie sich nun aber voller Begeisterung diesen Kapiteln zuwenden, möchte ich Sie gleich vorab noch auf Folgendes hinweisen: Ich habe für Sie zum besseren Verständnis viele der vorkommenden und für Sie als Leserin und Leser vermutlich zu einem großen Teil noch neuen Begriffe im Glossar dieses Buches noch einmal in wenigen, kurzen Worten erläutert. Blättern Sie also gerne ab und zu zum Glossar nach hinten und schlagen Sie dort noch einmal den einen oder anderen Begriff nach. Sie ersparen sich damit wahrscheinlich viel Zeit und Mühe. Jeden Begriff im Internet nachzuschlagen, ist daher nicht notwendig.

KAPITEL 4: Ein kurzer historischer Background zur Genetik und Epigenetik sowie eine Begriffsdefinition der beiden Wissenschaften

Die klassische Genetik mit ihren Vererbungsgesetzen wurde durch den Augustinermönch Gregor Johann Mendel (1822–1884) begründet und beschäftigt sich mit der genetischen Information, die in der DNS gespeichert ist. Sie beschreibt, wie die Genetik zu bestimmten Phänotypen führt und an Nachkommen weitergegeben wird. Ein Phänotyp bezeichnet das Aussehen, das Verhalten oder auch die molekularen Eigenschaften eines Organismus, eines Menschen oder einer Zelle (vgl. Ennis, 2018; Lehnert et al., 2018).

Die Geschichte der Epigenetik lässt sich wiederum nicht so genau datieren wie jene der Genetik, denn die ursprüngliche Definition der Epigenetik (oder besser „Epigenese“) bezog sich auf den Mechanismus der embryonalen Entwicklung, den schon der griechische Philosoph Aristoteles (384–322 v. Chr.) als „die allmähliche Bildung eines Embryos von einem amorphen Ausgangspunkt aus“ (Ennis, 2018, S. 29) beschrieb. Des Weiteren wurden schon vor vielen Hundert Jahren epigenetische Phänomene beobachtet und die Idee geboren, dass erworbene Eigenschaften vererbbar sind und diese die Veränderung der Arten im Laufe der Zeit mitgestalten. So mutmaßte beispielsweise schon im 18. Jahrhundert der französische Biologe Jean-Baptiste de Lamarck (1744–1829), dass es einen Mechanismus geben müsse, durch den sämtliche Lebewesen die Eigenschaften, die sie während ihres Lebens erwerben, an nachfolgende Generationen vererben können, und dass sie sich auf diese Art und Weise nicht nur selbst an ihre Umwelt anpassen, sondern letztlich auch die Evolution vorantreiben können (vgl. Lehnert et al., 2018). Doch obwohl der Lamarckismus lange Zeit populär war, wies er einige Mängel auf, die damals noch nicht erklärbar waren. Als daher 50 Jahre nach Lamarcks Formulierung der sogenannten weichen Vererbung der britische Naturforscher Charles Darwin (1809–1882) in seinem Werk „Die Entstehung der Arten“ seine Theorie über die natürliche Selektion veröffentlichte und durch Mutationen im Genom bestätigt werden konnte, dass zufällige Variationen im Erbgut und eine natürliche Auswahl vorteilhafter Genvarianten die Evolution vorantreiben, galt Lamarcks Vererbungstheorie im Wesentlichen lange Zeit als diskreditiert. Erst ab ca. Mitte des 20. Jahrhunderts wandten sich Forscherinnen und Forscher wieder der Epigenesetheorie zur embryonalen Entwicklung zu. Ein Verfechter dieser Theorie war der britische Entwicklungsbiologe Conrad H. Waddington (1905–1975), der als Begründer des heutigen Begriffs „Epigenetik“ gilt, da er in einer 1942 veröffentlichten Arbeit den älteren Begriff „Epigenese“ mit „Genetik“ zum neuen Wort „Epigenetik“ verschmolz. Doch erst die Entdeckung der epigenetischen Vererbung in den späten 1990er-Jahren konnte Lamarcks Evolutionstheorie wieder so richtig zum Leben erwecken. Forscherinnen und Forschern gelang es nach und nach einige der molekularen Mechanismen zu dekodieren, die den Lamarck’schen Phänomenen zugrunde liegen. Speziell die vollständige Entschlüsselung des menschlichen Genoms im Rahmen des internationalen Humangenomprojekts (HGP) im Jahr 2003 rückte die Epigenetik wieder in den Fokus der Wissenschaft. Seither verzeichnet dieses Forschungsfeld wieder einen regelrechten Boom, denn das HGP, dessen Ziel es unter anderem war, das komplette menschliche Genom zu dechiffrieren, war zwar ein Erfolg, doch es lieferte trotz vollständiger Dekodierung nicht alle erhofften Antworten auf die Fragen des Lebens. So war eine der größten Überraschungen dieses großen Forschungsprojektes, dass nur drei Prozent unseres Genoms tatsächlich in Proteine übersetzt werden, was also bedeutet, dass mit der Genetik nur ein Bruchteil der komplexen Vorgänge im Körper erklärt werden kann. Die übrigen 97 Prozent hängen davon ab, wie die Gene gesteuert werden, also wann, wo und wie stark sie aktiv sind und wie viele unterschiedliche Proteine aus einer mRNS hergestellt werden können (vgl. Ennis, 2018; Kegel, 2021). Sprich, die Epigenetik liefert uns Erkenntnisse, die uns die Genetik nicht liefern kann. Unsere Epigenome werden maßgeblich durch die Umwelteinflüsse, denen wir uns aussetzen, geprägt, wodurch sie sich im Laufe unseres Lebens auch verändern (können). Sie reagieren auf das Klima, die Nahrung, den biologischen Stress, das Bewegungsverhalten und einiges mehr. Gute Beispiele hierfür sind unter anderem eineiige Zwillinge: Sie teilen sich zwar dieselbe DNS-Sequenz, doch wenn jeder der beiden einen anderen Lebensstil pflegt, werden sie sich epigenetisch gesehen im Laufe ihres Lebens immer ungleicher (vgl. Ennis, 2018; Spork, 2019b).

Eine neuere gängige Definition der Epigenetik lautet daher folgendermaßen: „Epigenetik ist die Weitergabe erworbener Information ohne Veränderung der DNA-Sequenz.“ (Spork, 2019b, S. 22) Da es allerdings nicht nur um die Übertragung der Information, sondern auch um deren Speicherung im Gedächtnis der Zelle geht, könnte man den Begriff vielleicht sogar noch weiter fassen und sagen, dass die Epigenetik die Weitergabe erworbener molekularbiologischer Umweltanpassungen ist, die nicht in der DNS-Sequenz gespeichert sind. Denn Nervenzellen leben erfahrungsgemäß bis wir sterben und sie teilen sich nie. Dennoch können sie epigenetische Programme beständig einfrieren und aufbewahren (vgl. ebd.). Das Leben hinterlässt demnach molekularbiologische Spuren in unseren Zellkernen. Es verändert das Zellgedächtnis und vererbt so die Muster an nachfolgende Generationen weiter. Um den Unterschied zwischen Genetik und Epigenetik noch besser zu versinnbildlichen, kann man einen Computer heranziehen: Die Genetik steht hierbei für die Hardware des Computers und hält den Bauplan für unsere Zellen und somit für unseren gesamten Körper bereit. Die Epigenetik hingegen entscheidet, wie unsere DNS abgelesen wird, und kommt in diesem Beispiel der Software gleich. Sie hat demnach die Macht darüber, welche Gene aktiviert werden und welche Gene stumm geschalten bleiben (vgl. Burzler & Janisch, 2021).

KAPITEL 5: Die Entwicklung von Stammzellen zu differenzierten Zellen

Wie im vorigen Abschnitt bereits angesprochen, hat sich die Epigenetik historisch gesehen zunächst auf den Mechanismus der embryonalen Entwicklung bezogen. Ein Embryo besteht im Anfangsstadium aus nur einer einzigen Zelle: der sogenannten Zygote (= befruchtete Eizelle). Diese teilt sich anschließend und bringt schließlich sogenannte pluripotente Stammzellen hervor, die das Potenzial haben, sich in jeden spezialisierten Zelltyp, der in unserem Körper vorkommt, zu entwickeln. Somit kann aus diesen frühen Stammzellen ein ganzer Organismus sowie sämtliche Gewebe, die für die embryo-fetale Entwicklung erforderlich sind, entstehen. Im weiteren Verlauf der Embryonalentwicklung bilden die Zellen des sogenannten Embryoblasten drei Keimblätter, aus denen schließlich die verschiedenen Organe unseres Körpers entstehen: das Ekto-, Meso- und Endoderm. Im Gegensatz zu den pluripotenten Stammzellen im frühen Embryo sind die Zellen der drei Keimblätter nur noch multipotent, was bedeutet, dass sie sich nur noch zu Zellen des jeweiligen Keimblattes entwickeln können. So kann eine Stammzelle des Ektoderms (= äußeres Keimblatt) beispielsweise keine Leberzelle mehr bilden, weil dies eine Aufgabe des Mesoderms (= mittleres Keimblatt) ist. Dieses Entwicklungspotenzial der Zellen schränkt sich im Verlauf der Embryoentwicklung immer mehr ein, sodass die Zellen im Laufe der Differenzierung nur noch den unipotenten Zustand erreichen. Das heißt, sie können sich in diesem Zustand nur noch zu einem spezialisierten Zelltyp des jeweiligen Keimblattes entwickeln, zum Beispiel zu einer Zelle des Nervensystems (vgl. Lehnert et al., 2018).

Damit ein funktionierender Körper entstehen kann, müssen sich also die richtigen Zellen zur richtigen Zeit am richtigen Ort bilden. Dieses Potenzial von Stammzellen und ihrer Entwicklung zu spezifischen Zelltypen wird neben den Genen auch durch epigenetische...



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