Buch, Französisch, Deutsch, 152 Seiten, Format (B × H): 140 mm x 188 mm
ISBN: 978-3-902951-47-2
Verlag: Edition Korrespondenzen
Portraits-robots (Phantombilder) nennt Michèle Métail ihre seit 2013 auf Reisen entstandenen Porträtserien. Für die meist zehnzeiligen Porträtbilder greift sie auf vorgefertigtes Sprachmaterial wie Redewendungen, Idiome oder Film- und Buchtitel zurück, die in ihrer Kombination, ähnlich den übereinandergelegten Folien bei kriminologischen Fahndungsbildern, eine typisierte Figur ergeben, deren grotesk überzeichneten Züge an die Bildmontagen eines Arcimboldo oder Nicolas de Larmessin erinnern.
Christian Steinbacher hat zu diesen 102 Figuren »Aneignungen ins Deutsche« erarbeitet und dabei die Métail’schen Phantombilder in seine eigene, die Vorlage kontrastierende Sprach- und Bildführung gebracht. Trotz all der neuen Wortspiele, halsbrecherischen Redensarten und Abschweifungen bleiben Steinbachers variantenreiche Aneignungen aber auch ganz der Vorlage verpflichtet.
So treffen in »Phantome Phantome« zwei unterschiedliche, aber in ihrer Lust am Sprachspiel durchaus verwandte Autoren aufeinander, so dass im Zusammenspiel der divergierenden Phantombilder der Assoziationsraum beim Lesen sich zusätzlich erweitert.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
LE CONSERVATEUR DE MUSÉE
CADRE SUPÉRIEUR
TÊTE DE CLOU
ŒIL DU MAÎTRE
SENS ARTISTIQUE
MEMBRES DE L’ACADÉMIE DES BEAUX-ARTS
BON POIL
TAILLE-DOUCE
CUL-DE-LAMPE
TITRE EXPÉRIMENTAL
SE FAIT UNE TOILEE
(Michèle Métail)
VOR GESÄUERTEN FLECKEN:
Der trotz Konserve nicht ausbüxt
Kraft überragender Stellung
Kopflos kaum trifft’s ’nen Nagel
Ein Beobachten meisternd
Wie von Sinnen echt künstlich
Innerhalb einer Innung des Schönen
Krümmt guter Laune kein Haar
Drückt herum verfahren und tief
Hängezapfen oder Vignetten
Vorm Benennen die Probe
Ein in die Leinwand er geht
(Christian Steinbacher)