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E-Book, Deutsch, 236 Seiten

Müller Das Café Jerusalem

Gottes Restaurant in Neumünster

E-Book, Deutsch, 236 Seiten

ISBN: 978-3-7543-8748-1
Verlag: Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Dies Buch beschreibt die Geschichte der ersten 20 Jahre eines christlichen Vereins, des Café Jerusalem, in Neumünster. Christen haben hier Gottes Auftrag angenommen, Menschen, die am Rande unserer Gesellschaft leben, Lebensraum zu schaffen und, wenn möglich, Glauben und Hilfen zur Wiedereingliederung zu vermitteln. In unserem Cafe entstand schon 1995 in Schleswig-Holstein die erste Straßenzeitung, die «Jerusalëmmer». Es waren unsere «Gäste vom Rande», die sie redaktionell machten und auf den Straßen verkauften. Wir gründeten schon im zweiten Jahr als Selbsthilfeeinrichtung ein Möbellager und einen Kleiderladen. Wir halfen damals zum Beispiel sogar Kleidung nach Polen und Nähmaschinen nach Afrika zu vermitteln, und unsere prekär lebenden Gäste erfuhren etwas von der Würde, die Helfen verleiht. Dadurch, daß wir uns bei der Suche nach geeignetem Gast- und Arbeitsraum nicht aus dem Zentrum der Stadt verdrängen ließen, waren wir Anwälte der Armen, die man nicht aus ihren Lebensräumen an den Rand verdrängen darf.

Unsere Arbeit war aber nicht allein einfühlsame Sozialarbeit, sie war vor allem Glaubensabenteuer und Test der Treue Gottes. 1994 stürzten wir uns in das Wagnis mit festen Spendenzusagen von weniger als 1.000 DM pro Monat und notwendigen Ausgaben von rund 5.000 DM monatlich, und das in einem Abbruchhaus, das uns von den Besitzern nur für ein halbes Jahr zur Nutzung garantiert war. Im Vertrauen auf Gott fingen wir einfach an. Und wir erfuhren, daß Gott uns nicht abstürzen ließ.
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VORWORT
Das Café Jerusalem ist Gottes eigenes Restaurant in Neumünster. Das Wort „Restaurant“ hat über das Französische eine lateinische Wurzel. Restaurare heißt wiederherstellen oder erneuern oder wiederaufbauen. Gebrochene Menschen wiederherstellen, niedergedrückte Menschen aufrichten, sie im Hinblick auf das ewige Leben in Gottes Himmel erneuern, das ist das von Gott anvisierte Ziel und die Mitte meines nachdenklichen Berichts über 20 Jahre Geschichte eines ins Vereinsregister eingetragenen Vereins. Dies Buch ist nicht aus einem Guß. Es enthält Fakten aus Archiven, Erinnerungen, Impressionen und Deutungen. Es versucht Gottes Geschichte zu verstehen, die sich seit 1994 im Café Jerusalem ereignet hat. Am Ende ist dies Buch sehr schnell zusammengewachsen und an manchen Stellen auch gewuchert. Deshalb findet der Leser auch Wiederholungen. Auch die sind nicht sinnlose Redundanz. Sie setzen Akzente. Der wahre Gott macht und schreibt auf Seiner Erde Geschichte. Sinn und Ziel dieser Geschichte enthüllen sich oft erst im Nachhinein. Dies Buch ist also ein – auch persönlich gefärbter – Zwischenbericht aus einem laufenden Prozeß, in den ich 18 Jahre als erster Vorsitzender eingebunden war. Wer sich der Geschichte Gottes erinnert, ehrt Gott und kann sich dem Lob Gottes nicht entziehen, weil Gott am Ende alles gut und recht macht. Es war eine gute Frage, die neu hinzugekommene Vereinsmitglieder in der Mitgliederversammlung stellten: „Wie fing alles an?“ Wie fing es an und was geschah in den vergangenen Jahren in der Geschichte des Café Jerusalem? Das „CJ“ ist winziges Teilchen einer allumfassenden, durch alle Zeiten die ganze Welt ergreifenden Rettungsgeschichte. Gott wirkt diese Geschichte in der Kraft seines Geistes als Kontrastgeschichte der Liebe, der Versöhnung und der Barmherzigkeit im Namen Jesu Christi gegen die Macht des Bösen. Und das zweifellos auch bei uns in Neumünster. Dies Buch ist der Versuch, einen winzigen Ausschnitt dieser Geschichte zu beschreiben. Im Café Jerusalem hat der Dreieine Gott, der Gott des christlichen Glaubens, 1994 in Neumünster kreativ eine neue, noch fehlende Filiale seiner „Restaurations-Kette“ eröffnet, die im Namen Jesu Christi zielgerichtet der sozialen Gruppe der Armen wahres Leben anbietet. Wahr kann Leben ohne Gott nirgends sein. Dies Büchlein ist der zweifellos subjektive Versuch, aus der Fülle der Ereignisse und der Menschen, die Mitarbeiter und Gäste dieses Hauses Christi waren und sind, einiges beispielhaft zum Lobe Gottes in Erinnerung zu rufen. Es ist der Reichtum ihres Lebens und Dienens, in dem Gott sich trotz unbestreitbarer menschlicher Schwäche barmherzig liebevoll verherrlicht. Am Ende des Johannes-Evangeliums heißt es: „Es sind noch viele andere Dinge, die Jesus getan hat. Wenn aber eins nach dem andern aufgeschrieben werden sollte, so würde, meine ich, die Welt die Bücher nicht fassen, die zu schreiben wären.“ (Joh 21,25) Was damals zur Zeit Jesu Christi galt, das gilt gleichsam im Mikrometer-Format auch für das Café Jerusalem. Dies Café ist ja auch, aus der Fülle Gottes heraus entstanden, „in aller Schwäche ein starkes Angebot“. Gott allein erinnert und kennt all die Menschen, die von Anfang an die Räume und Zeiten des „CJ“ mit Leben gefüllt haben. Jeder Einzelne ein Mensch, über den man – hätte man Gottes Blick und Gedächtnis – eine Bibliothek von vielen Büchern schreiben könnte. Jeden hat Gott gerufen – als Mitarbeiter oder als Gast, in die Leitung oder in die Küche, an den Tresen oder in den Putzdienst, in den Fahrdienst oder in die Kleiderkammer, in den Zeitungsverkauf oder in die Redaktion, in den Dienst des Hausmeisters oder den des Seelsorgers und Beraters. . . Ein erinnernder Blick in die Mitarbeiterlisten läßt staunen: Wieviele vertraute Namen, wieviel liebe Menschen, die sich glaubend, von Gott angestoßen, mit ihren Begabungen hineingaben in Gottes Werk. Jeder ein Geschenk Gottes. Ja, es sind wirklich nicht wenige, die über Jahre hinweg viel Lebenszeit, viel Kraft und viel Herzblut in Gottes Werk hinein geschenkt haben – gerufen von Gott. Ich würde sie alle gern mit Namen nennen und beschreiben, was sie leisteten und schenkten. Ich kann es nicht. Und genau bedacht geschah ja alles zur Ehre Gottes. In Wahrheit ist alles Leibwerdung Christi in menschlicher Geschichte. Das biblische „Ehre sei Gott in der Höhe!“ wird darin in Wahrheit leibhaftig, gewinnt Hände und Füße. Weil Gott leibhaftig Mensch wurde, verwirklicht sich auch das Lob Gottes in Fleisch und Blut, und genau in diesem leibhaftigen Gotteslob – wo denn sonst – weitet sich das stets an Leib, Geist und Seele gefährdete Leben des Menschen, da beginnt es zu heilen, und da wächst ihm Sinn zu. Das gilt nicht nur für das Leben des Menschen, der im Café Hilfe empfängt, nein, das wird ganz gewiß auch die Erfahrung des Helfenden, der sich schenkt. So ist es bei Gott. Ich gliedere dieses Buch nach den beiden Leitern, die von 1994-2014 zwanzig Jahre lang das Café geprägt haben. Es wäre völlig unangemessen, dies Buch als geistliche Heldengeschichte zu verstehen. Beide Leiter hat Gott nacheinander in die Leitung seines Restaurants berufen und beauftragt, es zu seiner Ehre zu leiten und nicht, um sich zu bewähren und auf der sozialen Prestigeleiter nach oben zu steigen. Sie waren Diener Gottes mit ihren Stärken und Schwächen. Ohne die vielen Mitarbeiter, die Gott ebenso wie sie berufen und herausgefordert hat in Gebetsdienst, Küche, Hausmeisterei, Bedienung, Beratung oder Straßen-Zeitung wären die Leiter nichts. Diese vielen tragenden Mitarbeiter kamen nicht aus dem Nichts in’s Café Jerusalem. Sie waren geistlich in den Neumünsteraner Gemeinden herangewachsen und brachten ihre Erfahrung und ihr Wissen, das sie im Beruf oder Haushalt gelernt und bewährt hatten, in Gottes neues „Restaurant“ ein. Aller wahre Wert liegt hier darin, von Gott gerufen, unverzichtbar Teil des lebendigen, geistgewirkten Organismus „Café Jerusalem“ zu sein. Wer hier eine Prominenz-Hierarchie aufstellt, schneidet Gott die Ehre ab. Angela Burmeister sprach 2009 in einem wegweisenden Rückblick die CJ-Wahrheit unübertrefflich aus: „Der Anfang vom Café Jerusalem? Den kennt Gott allein, denn lange bevor es für uns äußerlich sichtbar wurde in Form des Hauses in der Kaiserstraße, hatte Er schon alle Fäden gespannt, die Menschen schon gerufen, vorbereitet und zueinander geführt. Es gilt hier nicht, einen oder viele Einzelne zu loben, sondern Gott allein. Er bündelte unsere Gaben und setzte sie ein. Wir fanden Erfüllung im Dienen. Wem sollen wir danken für die erfahrungsreichen Jahre des Lebens mit den Menschen, die das Café aufsuchten? Für die empfangene und weitergegebene Liebe? Gott allein. Wen sollen wir loben für die Herzensqualität der Begegnungen und der Arbeit, die Hingabe an Christus? Gott allein, denn Er wirkt in uns und durch uns.“ Wer das Café Jerusalem verstehen will, muß drei Aspekte im Blick behalten: den inspirierenden, präzis in Raum und Zeit gezielten und adressierten Auftrag Gottes; die Realität des in Leib, Geist und Seele existierenden individuellen Menschen, der seiner Natur nach nur in sozialen Strukturen leben kann; und als dritten Aspekt den Prozeß, in dem Gottes im Himmel verwurzelte, nach der irdischen Realität greifende Herrlichkeit sich mehr oder weniger in sündigen Menschen – so sagt es die Bibel – und ihren sozialen Strukturen verleiblicht. Herzlich möchte ich Christa Marklin danken für die Vorarbeit, die sie im Sammeln und Sichten von Akten geleistet hat. Ohne diese Arbeit hätte ich das Buch nicht schreiben können. War meine Absicht ursprünglich, eine sozialwissenschaftlich faktenbasierte historische Darstellung über 20 Jahre Café Jerusalem zu bieten, wurde mir doch schnell klar, daß mir dafür Lebenszeit und Kraft fehlen. Sie wäre auch dem Café Jerusalem nicht angemessen, denn sie wäre um den Menschen zentriert und nicht um Gott, den wirklichen Inszenator. Ich werde versuchen, dem Geist Worte zu geben, der das Café Jerusalem entstehen ließ, und mich bemühen, seine faktische soziale Verleiblichung in Menschen und Ereignissen durch oft anekdotische Skizzen, beispielhafte Protokollnotizen und Dokumente aus der Café-Geschichte zu beschreiben, die unsere jeweilige Situation damals innerlich und äußerlich spiegelten. Das Café Jerusalem ist ein Werk des Glaubens an den heiligen und barmherzigen Dreieinen Gott, dessen Wesen Liebe ist. Und diese Skizzen und Würdigungen sind ein fragmentarisches Zeugnis dieses Glaubens. Ich wurde nach den Anfängen gefragt. Hier liegt der Schwerpunkt meiner geistlich bedachten Darstellung. Das ist angemessen, denn ab 2005, also für die zweite Hälfte – liegen die hervorragend aufgeschlüsselten Jahresberichte1 vor, die jeder, der wissen möchte, wie es weiterging, im Internet einsehen kann.2 Sie waren mir eine wichtige Erinnerungshilfe. Dieter Müller 1...


Müller, Dieter
Der Verfasser arbeitete zweieinhalb Jahrzehnte als Pastor an der Anscharkirche in Neumünster, gehörte zu den Gründungsmitgliedern des Café Jerusalem und war 18 Jahre erster Vorsitzender des Vereins.


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