Müller-Thurau | Knigge für Berufseinsteiger - inkl. Arbeitshilfen online | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 155 Seiten, E-Book

Reihe: Haufe Fachbuch

Müller-Thurau Knigge für Berufseinsteiger - inkl. Arbeitshilfen online

E-Book, Deutsch, 155 Seiten, E-Book

Reihe: Haufe Fachbuch

ISBN: 978-3-648-09643-7
Verlag: Haufe
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Wie präsentieren Sie sich optimal in der Arbeitswelt? Welches Benehmen passt in das neue Arbeitsumfeld? Mit diesem Buch lernen Sie bzgl. Kleidung, der beruflichen Zusammenarbeit und in zahlreichen Arbeitssituationen stilsicher und souverän aufzutreten. So hinterlassen Sie stets einen guten Eindruck.

Inhalte:

- Souveränes Auftreten
- Fettnäpfchen, Pannen, Peinlichkeiten
- Psycho-Test: Was sind die wichtigsten Anstandsregeln?
- Benimmregeln für die ersten 100 Tage
- Arbeitshilfen online
- Übungen, Psychotest u.a.
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Weitere Infos & Material


Vorwort

Aufbruch zum neuen Ufer: Tiefen und Untiefen im Betrieb
- Die 'Hidden Organization': was kein Organigramm verrät
- Der 'Beziehungseisberg'
- Das JOHARI-Fenster: Trau, schau, wem!
- 'Es geht das Gerücht um, dass.'
- Vorsicht vor den Proselytenmachern!
- Über Kukis, Mikis und Prokis
- Unternehmenskultur: das 'Seerosenmodell'

Passt! - oder: warum man eigentlich eingestellt wurde
- Person-Job-Fit
- Person-Group-Fit
- Person-Supervisor-Fit
- Person-Organization-Fit

Auf dem Prüfstand: die Dos und Don'ts der ersten 100 Tage
- Alleswisser sind eine Plage
- Imponiergehabe nervt
- Achtung, Gruppendynamik!
- Ja-Sager und Schmeichler sind gefährlich
- Politische Bekenntnisse sind riskant
- Theorie nicht gegen Praxis ausspielen
- Wo stehen die Fettnäpfchen?

Seinen Platz im Team finden
- Dem Konformitätsdruck widerstehen
- Wettbewerb im Team: der Ideenlieferant
- Selbstreflexion betreiben
- Ecken und Kanten nicht abschleifen

Wer Mensch sagt, sagt Sprache
- Sprechen und Seelenreinigung
- Sprechen und Nestwärme
- Die Suggestivkraft der Sprache
- Sprache als Waffe
- Sprache im Dienst der Verständigung
- Wofür sind eigentlich Meetings gut?
- Einen Standpunkt psychologisch wirkungsvoll vortragen

Vom Umgang mit Hierarchien

Karrierebremse Angst
- Angst ist etwas anderes als Furcht
- Ein Experiment
- Die Angst überwinden

Vorsicht vor Karrieristen
- Statussymbole - weniger ist mehr
- Das Peter-Prinzip

Wohin soll die berufliche Reise gehen?
- Der Beruf als Identifikationshilfe
- Ziele konkret formulieren

Business-Knigge: 'Come as you are'
- Im In- und Ausland stilsicher auftreten
- Als Berufseinsteiger den Gabeltest bestehen
- Der Büro-Flirt

Der Schritt in die Personalverantwortung
- Führung und Persönlichkeit
- Ziehen ist besser als schieben
- Gratwanderung zwischen Distanz und Nähe
- Management 'by walking around'
- Delegieren können
- Gerecht urteilen
- Innerlich Gekündigte identifizieren
- Mit Lob und Kritik Unruhe stiften
- Die Mitarbeiter persönlich informieren
- Wer fragt, führt
- Vertrauen ist besser
- 'Goldene Fesseln'
- Statussymbole nicht penetrant vorzeigen
- Sich auch auf die eigene 'Nase' verlassen

Test: Was Berufseinsteiger von ihrem Job erwarten

Die Gehaltsverhandlung am Ende der Probezeit

Arbeitsrecht für Berufseinsteiger
- Rechtshierarchie im Arbeitsrecht
- Das Arbeitsvertragsrecht
- Das Direktionsrecht des Arbeitgebers
- Die betriebliche Mitbestimmung
- Rechtliche Akteure im Arbeitsrecht
- Das Arbeitskampfrecht
- Arbeitsrechtliche Sanktionsmöglichkeiten
- Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG)
- Quiz zum Arbeitsrecht

Profi-Interviews: So geht Karriere
- 'Ein Unternehmen ist ein hochpolitisches Gebilde' - Interview mit Thomas Homann
- 'Ein wesentliches Wort lautet ›Warum‹' - Interview mit Ulrich Raubach
- In den 'Flow' kommen

Stichwortverzeichnis


3 Auf dem Prüfstand: die Dos und Don’ts der ersten 100 Tage Wer den Zuschlag für einen neuen Job erhalten hat, hat zwar die erste psychodiagnostische Bewährungsprobe bestanden, muss sich nun aber auf den vier oben beschriebenen Gebieten bewähren – also beweisen, dass er »passt«. Während Vorstellungsinterviews und Assessment-Center nur Momentaufnahmen liefern, steht man jetzt über mehrere Monate unter Beobachtung. Und in Augenschein genommen wird man sowohl vom Vorgesetzten als auch von den Kollegen. 3.1 Alleswisser sind eine Plage Natürlich möchte man als Neuer möglichst bald und auch überzeugend die Frage »Was kannst du?« beantworten. Bloß nicht fachlich auf dem falschen Fuß erwischt werden oder ahnungslos erscheinen! Und so geben denn manche den Alleswisser, der laut Internetportal kamelopedia.net in zwei Formen im Betrieb zu finden ist: als Prä-Alleswisser (»Das kann ich dir sagen!«) und Post-Alleswisser (»Das hätte ich dir gleich sagen können!«). Im niederdeutschen Sprachraum nennt man diese Spezies auch »Klogschieter«. Eckart van Hooven, Ex-Bankvorstand, bringt seine Erfahrungen zu diesem Thema wie folgt auf den Punkt: »Leute, die alles besser wissen, mag man nicht so gern, schon gar nicht, wenn es sich um Neulinge handelt.« »Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein.« Die Mutmaßung von Albert Einstein ist zwar ironisch überspitzt, enthält aber einen wahren Kern. »Wie schätzen Sie den Stellenwert von Compliance-Management-Systemen ein?« – Oder: »Sollten Stakeholder stärker in den Wertschöpfungsprozess eingebunden werden?« Jetzt ist eventuell Holland in Not, wenn der so Gefragte keine Ahnung hat und unter einer Profilneurose leidet. Da spricht sich beispielsweise jemand für die Berücksichtigung von Stakeholderinteressen aus und dann zeigt sich auf Nachfrage, dass er gar nicht weiß, wovon die Rede ist. Normalerweise ist das keine Schande – eine Schande ist es, so zu tun, als kenne man sich aus. Vor solchen potenziellen Mitarbeitern haben Unternehmen zu Recht Angst. Wie lautet doch ein beherzigenswerter Grundsatz? Man muss nicht alles wissen, aber man muss wissen, was man nicht weiß. Und wer Lust und Bedarf hat, kann ja mal eben »Stakeholder« googeln. Der Mut bzw. fehlende Mut zur Lücke ist aber auch psychodiagnostisch interessant: Schwache Persönlichkeiten sind bemüht, Schwächen zu verbergen, während starke Persönlichkeiten zu ihren Defiziten stehen. Das gilt auch für Führungskräfte. !  Tipp Das wichtigste Wort der deutschen Sprache heißt »Warum«. In der Kindheit ist es die Voraussetzung für Entwicklung und Lernfortschritt und als Neuzugang in einem Betrieb sollte man eher Fragen stellen, statt Antworten zu geben. Wie heißt es doch in so gut wie jedem Verkaufstraining oder Führungsseminar? Wer fragt, führt! Wer fragt, motiviert! Wer fragt, kontrolliert das Gespräch! Allerdings geht es hier nicht zu wie im wirklichen Leben. Es gebe keine dummen Fragen, heißt es ermutigend. Doch – es gibt sie. Wer fragt, was mit »Brexit« oder »obsolet« gemeint sei, muss mit der Gegenfrage rechnen, ob man sich zwischenzeitlich im künstlichen Koma befunden habe. 3.2 Imponiergehabe nervt »Die relative Effizienz kumulierter Kommunikationssubstrate basiert auf der funktionalen Relation zwischen der absoluten Kapazität des Rezipienten und dem quantitativem Thesaurus offerierter Informationen.« Wo das Sprachzentrum des normalen Menschen Bahnhof versteht, kommt gefühlsmäßig oft doch eine Botschaft beim Adressaten an: Dass er nämlich zum Rest der Menschheit gehöre und im Übrigen alles schon seine Richtigkeit habe. Das sprachliche Rezept ist einfach: Imponierende Vokabeln müssen her und falls es noch nicht reichen sollte, kann man die Verwicklung um der Verwicklung willen betreiben. Dieses Verfahren bietet oft eine gute Gewähr dafür, dass die Banalität nicht als Banalität erkannt wird. Noch eine Kostprobe: »Der Regen ist eine primöse Zersetzung luftähnlicher Mibrollen und Fibromen, deren Ursache bis heute noch nicht stixiert wurde. Schon in früheren Jahrhunderten wurden Versuche gemacht, Regenwasser durch Glydensäure zu zersetzen, um binocke Minilien zu erzeugen, doch nur an der Nublition scheiterte der Versuch.« Diese wissenschaftliche Plauderei stammt von dem Mann mit den Korkenzieherhosen und der zerbeulten Melone, also dem trefflichen Karl Valentin. Er zeigte mit seinem geschraubten Unsinn, wie uns Wortartisten und Sprachspieler außer Gefecht setzen können. Wer einigermaßen selbstbewusst ist, findet allerdings die über Imponiervokabeln vorangetriebenen Angriffe gegen den gesunden Menschenverstand überhaupt nicht beeindruckend. Wenn ein neuer Kollege seiner neuen Kollegin erklärt, dass er mit der traditionellen Rollenfixierung Schluss machen möchte, geistiger und körperlicher Kommunikation aufgeschlossen gegenüberstünde, sich im Hier und Jetzt austauschen und auf Emotionen und Nähe wirklich einlassen wolle, weil er doch dialogisch, autark und extravertiert sei – wenn er also so spricht, sollten sich die Kollegen fragen, ob der Neue noch alle Tassen im Schrank hat. Hier soll nicht generell über die Verwendung von Fremdwörtern und Amerikanismen geschimpft werden, aber viele Jungakademiker und Nachwuchsführungskräfte neigen dazu, die gerade aktuellen Erfindungen der Sprachdesigner unter die Leute zu bringen. Wo es passt, ist dies absolut o. k. Aber wenn der Verdacht aufkommt, dass da jemand nur Eindruck schinden möchte (»Mann, der hat aber was drauf!«), geht die Sache nicht gut. »Der redet aber geschwollen daher!« So mokiert man sich mit größter Wahrscheinlichkeit hinter dem Rücken des Betroffenen und der kann am Ende froh sein, wenn es ihm jemand mal deutlich ins Gesicht sagt. Mit sprachlicher Bescheidenheit macht man sich im neuen betrieblichen Umfeld auf jeden Fall eher Freunde als mit einem aufgeblasenen Vokabular. »Wir müssen gewisse Imponderabilien …« – »Was ’n das?«, braucht da nur jemand keck und sich vorsätzlich dumm stellend nachzufragen und schon ist man vorgeführt, selbst wenn man die Erklärung nicht schuldig bleibt. 3.3 Achtung, Gruppendynamik! Jeder kennt den Begriff »Gruppendynamik«, aber nicht jeder die wissenschaftliche Definition. Hier ist sie: Unter »Gruppendynamik« versteht man die Lehre von den Kräften (altgriechisch »dynamis«), die in Gruppen entstehen und von Gruppen auf deren Mitglieder ausgeübt werden und umgekehrt. Solche Gruppen können Seilschaften und Cliquen bilden, sie können einzelne Mitglieder ausgrenzen oder »mobben«, sie können sich gegen ihren Vorgesetzten verbünden bzw. zu der gemeinsamen Diagnose kommen, dass der Chef ein Depp sei. Es sind aber auch Fälle bekannt, bei denen jemand kraft seines Status und seiner Durchsetzungsfähigkeit eine Gruppe für seine persönlichen Ziele einspannt und nutzt. Wer bei solchen »Platzhirschen« in Ungnade fällt, dürfte Probleme bekommen. Gruppendynamische Kräfte können sehr wirkmächtig sein und es ist deshalb vorteilhaft, diese zu (er)kennen, um sich nicht über kurz oder lang in einer Opferrolle wiederzufinden. Man muss also baldmöglichst im sozialen Gefüge eines Teams seinen angemessenen bzw. gewünschten Platz finden, und da bekommt man es mit der Gruppendynamik zu tun. Neuzugänge werden von den Kollegen gern erst einmal auf ihre Nervenstärke getestet. !  Beispiel Nehmen wir den Fall des jungen Betriebswirts Andreas B., der als Mitarbeiter in der Vertriebsabteilung eines mittelständischen Unternehmens tätig ist. Als er seine Aufgabe übernahm, hat er sich mit viel Elan und Umsicht der anfallenden Arbeit gewidmet. Andreas B. schien die Arbeit Freude zu machen, er war darüber hinaus sehr kooperativ und nahm den Kolleginnen und Kollegen häufig Arbeit ab, wenn diese ihn darum baten. Allmählich wurde es deshalb selbstverständlich, ihm zusätzliche Aufgaben zuzuschieben, die er ohne Protest erledigte. B. machte zwar von Anfang an einen eher zurückhaltenden Eindruck, in der letzten Zeit aber gab er sich immer verschlossener. Hinter seinem Rücken warf man ihm nun Arroganz vor und hielt ihn für einen Karrieristen, der sich bei seinem Vorgesetzten durch überdurchschnittlichen Arbeitseifer anzubiedern suchte. Er wurde allmählich zum Außenseiter und von den innerbetrieblichen Informationsströmen abgeschnitten. Fehler und Versäumnisse wurden ihm in...


Müller-Thurau, Claus Peter
Claus Peter Müller-Thurau, Diplom-Psychologe, ist seit vielen Jahren auf den Gebieten Potentialermittlung und -entwicklung von Mitarbeitern selbstständig tätig. Vorher war er Leiter der Personalentwicklung und Nachwuchsförderung im Axel Springer Verlag sowie geschäftsführender Gesellschafter der Personal- und Unternehmensberatung Selecteam GmbH in Hamburg.

Claus Peter Müller-Thurau

Claus Peter Müller-Thurau, Diplom-Psychologe, ist seit vielen Jahren auf den Gebieten Potentialermittlung und -entwicklung von Mitarbeitern selbstständig tätig. Vorher war er Leiter der Personalentwicklung und Nachwuchsförderung im Axel Springer Verlag sowie geschäftsführender Gesellschafter der Personal- und Unternehmensberatung Selecteam GmbH in Hamburg.


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