Müller | Weiße Langnase | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 344 Seiten

Müller Weiße Langnase

Ein Schwabe bei den Ureinwohnern Sri Lankas
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-7504-5768-3
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Ein Schwabe bei den Ureinwohnern Sri Lankas

E-Book, Deutsch, 344 Seiten

ISBN: 978-3-7504-5768-3
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Schon als kleiner Junge träumt der gebürtige Schwabe und leidenschaftliche Natur- und Tierfilmer Herbert Müller davon, es seinen Vorbildern, den berühmten Forschern und Abenteurern Sven Hedin und Thor Heyerdahl, gleichzutun und die Schönheiten der Wildnis selbst zu erkunden. Die Faszination des Autodidakten Müller gilt dabei seit jeher dem Reiz des Unbekannten und der Entdeckung seltener Tiere und Pflanzen. Mit Mitte 40 ist es dann endlich so weit und der Hobby-Botaniker bereist zunächst allein und später zusammen mit seiner Familie die entlegenen Regenwald- und Dschungelgebiete Südostasiens. In seinen poetischen und spannenden Reiseerzählungen entführt er den Leser in eine schillernde und geheimnisvolle Welt voller Abenteuer und überraschender Begegnungen mit Einheimischen, die schon bald zu Freunden werden. Herbert Müller gelingt es so, ein beeindruckend plastisches und lebendiges Bild von Land und Leuten zu zeichnen, welches uns das Gefühl vermittelt, selbst Teil dieser unvergesslichen Reise geworden zu sein.

Herbert Müller Ich bin als gebürtiger Schwabe, am 4.9.1936 einer kleinen Dorfgemeinde im Kreis Göppingen, überm Filstal geboren. Durch Heirat verschlagen, zog es mich ins beschauliche Bissingen/Teck. Fortan widmete ich mich dem Obstbau unterschiedlichster Obstarten. Parallel dazu waren es Reisen, Exkursionen und kleinere Expeditionen, die ich als fernwehgeplagter Schwabe, und leidenschaftlicher Hobbyfilmer, in die entlegensten Gebiete Südostasiens unternahm. Fasziniert der dortigen Flora, ihrer robusten Frucht und Ziergehölze in den Bergregionen, wurde meine große Leidenschaft zu diesen faszinierenden Exoten geboren. Dem bereits jugendlichen Hang zur Poesie sollten noch Jahre folgen bis zum ersten Gedichtband Im Schatten der Burg. Angespornt meiner jahrzehntelangen Erfahrung im Obstbau und Exotenbereich, sowie der alten Liebe zur Fotografie und Anregung durch Pflanzenfreunde, keimte letztlich der Entschluss, meine Erfahrung in Buchform weiterzugeben. Nebenbei arbeite ich noch an einem Folgeband meiner Reiseerlebnisberichte.

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Wie ich zu dem wurde,
der ich heute bin
Wie ich zu dem wurde, der ich heute bin Ein kleiner schmächtiger und schüchterner Junge einer ländlichen Küferfamilie der Nachkriegszeit stellte beim Lesen alter, schon vergilbter und abgegriffener Bücher plötzlich fest, dass die Welt unendlich größer und schöner sein musste, als er es bisher in seiner kindlichen Naivität zu wissen und kaum zu ahnen vermochte – vor allem, dass sie hinterm Dorf nicht gleich endet! Vor allem Sven Hedin und Th or Heyerdahl, die berühmten Forscher und Abenteurer, Carl Hagenbecks Tierfangexpeditionen in die Dschungel und Regenwälder der Tropen, allen voran in Südostasien, haben ihn stark fasziniert. Des Weiteren wenig bekannte Völker und Ureinwohner, deren Kultur mitunter grausamen Bräuchen und Riten unterworfen ist. Die Schönheit und Vielfalt des Lebens im Regenwald, die ständig lauernden Gefahren trotz einzigartiger Botanik und Flora ließen ihm fortan keine Ruhe mehr. Sehnsüchte, Jugendträume von Fremde und Abenteuer, selbst einmal wie die Großen eigene kleine Expeditionen zu unternehmen und zu organisieren, diese Vorstellungen waren seine ständigen Begleiter. Doch der Weg dahin war steinig und schwer, bis er es endlich schaffte, mit guter Filmausrüstung und reichlich Erfahrung zahlreiche Abenteuer und unvergessliche Erlebnisse zu filmen, zu überstehen und es seinen großen Vorbildern gleichzutun und das Ganze in Form eines Buches zu erzählen, was auch in seinem weiteren Leben sichtbare Spuren hinterlassen sollte. Ich bin 1936 als ältestes Kind einer schwäbischen Handwerkerfamilie nahe Göppingen geboren worden und dort aufgewachsen. Von Bescheidenheit und Entbehrung der Kriegswirren geprägt, wurde mit Vaters Heimkehr vom Militär neue Hoffnung auf besseres Leben geschöpft. Jahre der Wanderschaft, durch In- und Ausland, machten ihn zu einem erfahrenen, guten Holz- und Weinküfer. Das alte Backsteinhaus mit Werkstatt gab bald bis zu zehn Menschen Lohn und Brot. Die Zeit war schwierig! Lebensmittel und Gegenstände gab es nur über Bezugscheine oder Schwarzhandel. Die Lieferung von Fässern und Waren ins nahe Remstal brachten den Winzern Lebensmittel, Obst und Wein und so manches mehr ein. Wir hatten endlich ausreichend zu essen! Oft beschenkte Vater damit die ärmsten, Flüchtlinge und Verstoßene oder vertrieb die Sachen zu Schleuderpreisen. Öfters bewunderte ich meinen Vater und seine fleißigen Arbeiter, wie sie die schönsten und größten Zuber und Fässer bauten. Ich war richtig stolz, denn wer hatte schon einen Vater, der solch eine Leistung vollbringen konnte? Des Öfteren kamen sogar Autos, ganz große und schöne, und die Fahrgäste darin waren so ganz anders wie wir: vornehm und hübsch gekleidet. Manchmal gab es sogar ein paar Süßigkeiten und sie lächelten uns freundlich zu, streichelten uns übers Haar oder Gesicht. Vater hatte das nie gemacht und wir Kinder wussten nicht, warum diese Fremden das taten. Wir fanden das richtig blöd! Einige Male durften wir sogar mit ihnen zu Onkel Hermann ins Oberland fahren. Er hatte einen großen einsamen Hof mit viel Gesinde, etlichen Tieren und Obst. Unweit eines dunklen Furcht einflößenden Waldes lag ein verträumtes, silbern schimmerndes Flüsschen, wo wir immer gerne träumten und spielten! Zum Abschied bekamen unsere Gäste immer reichlich Geschenke! Schweine, viel Wurst, Rauchfleisch und Speck und so einiges mehr. Manchmal war das große Auto sogar so voll, dass man sich kaum regen konnte. Zu Hause hörten wir anschließend fröhliches Lachen und ihre schönen Stimmen, wenn sie sangen! Ich bewunderte diese Menschen. Trotzdem wollte ich doch lieber Küfer werden. Das gefiel mir einfach besser! Beim überschwänglichen Abschied gab es immer reichlich Geschenke, Wein und Schnaps aus Vaters gewölbtem, tiefem, muffigem Keller, der etwas unheimlich und dunkel war und fürchterlich nach Gärung und Alkohol stank! Man konnte mitunter meinen, die Kellergeister wären wirklich los, es gäbe sie tatsächlich. Sie spukten herum und fühlen sich wohl. Wir Kinder – meine Schwester und ich – hatten immer ein komisches Gefühl beim Aufenthalt in diesem Keller, zumal er groß und dunkel war. Vater hatte, wie es sich für einen Küfermeister nun einmal ziemt, seine eigene Weinstube. Unvergessen die mit den großen Autos! Ja – da war doch dieses vornehme und sich doch ganz bescheiden gebende Paar mit dem herrlichen Wagen – ein Millionärsehepaar aus Vaihingen bei Stuttgart! Das würden wir Kinder von damals nie vergessen! Wenn bei Wein und Schummerlicht ihre Stimmen erklangen, bebten die Gläser, die Gäste kämpften mit den Tränen. Die einer schönen, dunkelhaarigen Frau mit einer noch schöneren, begnadeteren Stimme und ihrem gut aussehendem Ehemann. Unvergessliche Stimmen und Lieder, die mir die Freude am Gesang geschenkt haben. Besonders das Lied jener Zeit wird ewig in meinem Herzen ruhen: „Alle Tage ist kein Sonntag“ Kindheitserinnerungen der schöneren Art! Vater war stets recht stolz auf seine vornehmen Gäste, wogegen Mutter doch weniger erfreut zu sein schien, was wir doch etwas komisch fanden – meine Schwester und ich. Beim heimlichen Lauschen erfuhren wir, dass Vater von guten, nützlichen Beziehungen gesprochen und dabei Minister und Staatssekretäre gemeint hatte, die bei uns aus und ein gingen. Doch allzu schnell sollte alles wieder anders werden. Wir sahen das Leid unserer geliebten Mutter, spürten ihren Schmerz. Das teuer verdiente Geld konnte dem Lebenswandel des Vaters, mit den „ach“ so guten Freunden aus Stuttgart, auf Dauer nicht standhalten. Bald blieb die „feine“ Gesellschaft weg, und zum Spott aller mussten wir Kinder mit ansehen, wie auch noch alles verloren ging! Vater befand sich von nun an auf Wanderschaft, auf der Suche nach dem ewig vermeintlichen Glück. Unsere Mutter war nett, von zarter Gestalt, hübsch und eine überall sehr beliebte Frau. Mit dunkelschwarzen langen, zu einem Kranz geflochtenen Zöpfen. Wenigstens durften wir weiterhin im vormals eigenen Haus wohnen bleiben, doch Schmerz und Preis waren groß. Auf Kosten ihrer Gesundheit musste meine Mutter die schwere Arbeit einer Büglerin ausüben, um ihre drei Kinder zu ernähren. Jahre der Kindheit wurden uns geraubt. Schmerz und Leid, allgegenwärtig. Narben auf der Seele eines Kinderherzes, Wunden, die nie verheilen – die man nie vergisst. Da ein Tier gerechter ist als der Mensch und nur tötet, um zu überleben, wurde mir mein Herzenswunsch bald erfüllt. Ich durfte mich in der schweren Zeit den geliebten Tieren zuwenden. Ich glaube, dass die mir so einiges gegeben haben, was mir ansonsten zum Teil entgangen war! Mit Tauben fing es an! Ein großer Taubenschlag auf der Werkstatt mit herrlichen Rassetauben sollte nur der Anfang sein. Denn was später folgte, wurde ein richtiges kleines Vogelparadies. Mit Geschick, viel Liebe und Fantasie baute der Junge von damals die schönsten Volieren, mit allem, was für eine erfolgreiche Zucht nötig war. Der Verkauf junger Wellensittiche ermöglichte es, immer wertvollere Vögel zu erwerben. Verschiedenste Arten, kleinere und größere Papageien und Sittiche schmückten neben anderen Exoten, Waldvögeln und Kanarien die Volieren. Sie brachten mithilfe von Nachzucht und Verkauf immer etwas Geld ein, auf diese Weise konnte so mancher Wunsch erfüllt werden. Ein zahmer Rabe durfte neben Eichhörnchen und so manch anderem Getier nicht fehlen. Ich hatte mir ein richtig kleines Paradies geschaffen, dabei viel über die Welt der Tropen gelesen und gelernt. Was mich ungemein faszinierte und für mein weiteres Leben ungeahnte Träume und Sehnsüchte wecken sollte. Eigentlich sollte und wollte ich das Küferhandwerk erlernen, doch daraus wurde nichts. Stattdessen hieß es, zu sparen, Geld zu verdienen, um die Schmach und Schande zu tilgen und ein eigenes schönes Haus zu bauen! Was wir mehrere Jahre später, mit eisernem Willen, auch erreichten. Meine Freizeit galt eher dem Sport, der mir viel bedeutete. Geselligkeit und Kameradschaft, sich mit den Besten zu messen, gute Leistung zu bringen, das erfüllte mich mit Stolz. Niederlagen konnte ich schlecht ertragen – dafür war mein Ehrgeiz nicht geschaffen. Alkohol war für mich kein Thema! Zu frisch und schmerzhaft waren die Erinnerungen an die Kindheit. Gelegentliches Lästern musste ich in Kauf nehmen. Mädchen fand ich zu dieser Zeit eher etwas zu kindisch. Ich hätte mir diese allerdings auch kaum leisten können! Abfälliges Getuschel war die Folge. Manchmal war ich der Verzweiflung nahe! Keiner hörte den Aufschrei meiner Seele! Ja … das war der Preis – der Preis des Anstandes! Feines Gehabe und große Sprüche innerhalb der Clique waren nie mein Ding! Ich hasste vor allem Ehrverletzungen! Als gut durchtrainierter Sportler wurde ich bedauerlicherweise mehrere Male dazu gezwungen, die Ehre meiner Familie und meine eigene in Schutz zu nehmen. Was die Betroffenen...



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