Müller | Wirtschaftskunde | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 136 Seiten

Müller Wirtschaftskunde

Heft 2; Geld und Banken

E-Book, Deutsch, 136 Seiten

ISBN: 978-3-7431-3325-9
Verlag: Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: Kein



Der Stoff wird in Form einer Unterrichtsvorbereitung dargestellt. Es werden in jeder Lektion die Voraussetzungen und die eventuell erforderlichen Vorbereitungen genannt. Es werden Anregungen zur Vertiefung und Erweiterung des Themas gegeben. In teilweise umfangreichen Textdarstellungen wird der Stoff lehrbuchartig behandelt.
Buchthemen: Geld, Inflation, Darlehen und Sparverträge, Banken und Bausparkassen, Versicherungen, Immobilien.
Müller Wirtschaftskunde jetzt bestellen!

Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Darlehen
Lehrziel Arten (typische Merkmale) von Darlehen. Darlehensbedingungen Vorbereitende Aufgaben Keine Hilfsmittel Standard Fähigkeiten Grundlagen Lehrstoff Der Preis für geliehenes Geld (Kapital) ist der Zins. Dieser Preis wird üblicherweise in Prozent (einem Prozentsatz) pro Zeiteinheit, üblicherweise pro Jahr, bestimmt, dies ist der Nominalzinssatz. Der Zinssatz kann prinzipiell jeden beliebigen Wert annehmen, insbesondere kann er als Prozentsatz eine gebrochene Zahl sein, zum Beispiel: 5 % oder 3,874 %. Vor kaum 50 Jahren, als man noch keine leistungsfähigen Rechenmaschinen hatte, wurde die Zinsberechnung mit Tabellenbüchern gemacht, diese enthielten nur einige wenige Zinssätze (die vollen Prozentsätze [1; 2; 3; 4; 5; 6; 7; 8; 10] sowie die Zehntelteilung [zum Beispiel: 5,0; 5,1; 5,2 ...], oft jedoch nur Einhalb-Prozentteilung und Einviertel-Prozentteilung. Zur Feinabstimmung des Zinses wurden andere Darlehensbedingungen eingesetzt. Dieser Kunstgriff ist bei den heutigen Maschinen nicht mehr nötig. Trotzdem werden diese besonderen Darlehensbedingungen heute noch oft – in der einen oder anderen Formulierung – angewendet, wobei die Unwissenheit der Darlehensnehmer ganz bewusst ausgenutzt wird. Der Versuch, sich hier über „Effektivzinsangaben“ zu helfen, ist nur eine Krücke mit vielen Ungenauigkeiten. Darlehensverkauf, Kreditverkauf. Der Darlehensgeber (Bank, Versicherung) behält sich (meist) das Recht vor, den Kredit an Dritte zu verpfänden oder zu verkaufen, ohne dass es einer Zustimmung des Darlehensnehmers bedarf. Dies führt sehr oft zu einer rechtlichen Schlechterstellung des Darlehensnehmers. Der Ausschluss des Kreditverkaufs, wenn überhaupt möglich, muss mit einem höheren Zinssatz bezahlt werden. Agio (Aufgeld) Das Darlehen muss mit einem Aufgeld zurückgezahlt werden. Die Höhe des Agios wird üblicherweise in (Jahres-)Prozent des Nennwertes des Darlehens angegeben. Beispiel: Darlehensbetrag: 100 (Nennbetrag) Agio: 2 % Rückzahlungsbetrag: 102 (= 100 + 2) Der Wert eines Agios hängt immer von der Laufzeit des Darlehens und zum Teil anderen Darlehensbedingungen ab. Beispiel: Bauspardarlehen. Disagio (Abschlag) Das Darlehen wird nur mit einem Abschlag ausgezahlt. Die Höhe des Disagios wird üblicherweise in (Jahres-)Prozent des Nennwertes des Darlehens angegeben. Beispiel: Darlehensbetrag: 100 (Nennbetrag) Disagio: 2 % Rückzahlungsbetrag: 100, Auszahlungsbetrag: 98. Der Wert eines Disagios hängt immer von der Laufzeit des Darlehens und zum Teil anderen Darlehensbedingungen ab. Tilgungsabschreibung Die Tilgungsabschreibung kann, muss aber nicht, mit den Zahlungsterminen zusammenfallen. Üblich sind: Jährliche Zahlung, jährliche Tilgungsabschreibung Unterjährige Zahlung, jährliche Tilgungsabschreibung Unterjährige Zahlung, unterjährige Tilgungsabschreibung, Termine decken sich Unterjährige Zahlung, unterjährige Tilgungsabschreibung, Termine decken sich nicht. Sondertilgungsrecht Manche Darlehen darf der Darlehensnehmer – mit oder sogar ohne Zustimmung des Gläubigers – ganz oder in Teilen außer der Reihe tilgen. Dieses Recht kostet oft einen höheren Nominalzinssatz. Anwendung: generell Bauspardarlehen; sonst besondere Vereinbarung nötig. Gebühren, Nebenkosten (Darlehens-)Gebühren werden nicht als Zinsen angesehen. Sie sind aber Kosten des geliehenen Geldes und müssen daher in jede vergleichende Effektivzinsberechnung einbezogen werden. Vertragsabschlussgebühr (Bausparkassen!) Kreditvermittlungskosten Darlehensauszahlungsgebühr (Bausparkassen) (Jährliche) Kontoführungsgebühr Buchungsgebühr für jeden einzelnen Posten auf dem Konto Nebenkosten Kosten einer Kreditversicherung Kosten einer Lebensversicherung (als zusätzliche Kreditabsicherung: Bausparkassen) Kosten einer Grundbucheintragung (Kostenordnung, bei Notar noch Mehrwertsteuer, meist Porto und Schreibgebühren) Eintragung, Notar Eintragung, Grundbuchamt Löschung, Notar Löschung, Grundbuchamt Unterjährige Zahlungsweise Der Zinssatz wird als Jahreszinssatz (Nominalzinssatz) vereinbart. Gleichzeitig wird aber eine unterjährige Zahlungsweise für Zinsen (und Tilgungen) vereinbart. Zinsdarlehen Der volle Darlehensbetrag wird am Anfang in einem Betrag aufgenommen und am Ende der Laufzeit in einem Betrag (+ Zinsen) zurückgezahlt. Zinsdarlehen
Darlehen: 100; Zinssatz: 5 % Zeit Periode Tilgung Zinsen Zahlbetrag (Rest)Kapital Bemerkung 0 - - - 100 Darlehensaufnahme 1 - 5 5 100 2 - 5 5 100 3 100 5 105 0 Darlehenstilgung Ratendarlehen Der volle Darlehensbetrag wird am Anfang in einem Betrag aufgenommen und zu festgelegten Zeitpunkten in festen Raten zurückgezahlt. Die jeweils anfallenden Zinsen werden (meist – nicht zwingend) zusammen mit den Tilgungsraten gezahlt. Nachteil: Die jeweils zu zahlenden Beträge sind unterschiedlich. Ratendarlehen
Darlehen: 100; Zinssatz: 5 %; jährliche Tilgung 20 Zeit Periode Tilgung Zinsen Zahlbetrag (Rest)Kapital Bemerkung 0 - - - 100 Darlehensaufnahme 1 20 5 25 80 2 20 4 24 60 3 20 3 23 40 Ratendarlehen
Darlehen: 100; Zinssatz: 5 %; jährliche Tilgung 20 Zeit Periode Tilgung Zinsen Zahlbetrag (Rest)Kapital Bemerkung 4 20 2 22 20 5 20 1 21 0 Annuitätendarlehen Der Zahlbetrag bleibt über die gesamte Laufzeit gleich, die durch die laufende Tilgung sich ergebende Zinsersparnis wird der laufenden Tilgung zugeschlagen. Nominalzinssatz und Nominaltilgungssatz, jeweils bezogen auf das Anfangsdarlehen (Nominaldarlehensbetrag), werden üblicherweise in Jahresprozentsätzen angegeben. Beispiel: Zinsen: 6 % Tilgung: 2 % Annuität: 8 % (das Darlehen ist in rund 25 Jahren getilgt) Es gilt allgemein für jede Periode: Zahlbetrag (Annuität) = Tilgungsbetrag + Zinsbetrag Annuitätendarlehen
Darlehen: 100; Zinssatz: 5 %; jährliche Tilgungssatz: 20 % Zeit Periode Tilgung Zinsen Zahlbetrag „Annuität“ (Rest-) Kapital Bemerkung 0 - - - 100,000000 Darlehensaufnahme 1 20,000000 5,000000 25,000000 80,000000 2 21,000000 4,000000 25,000000 59,000000 3 22,050000 2,950000 25,000000 36,950000 4 23,152500 1,847500 25,000000 13,797500 5 13,792500 0,689875 14,482375 0,000000 Schlusszahlung Zinssatz Der Zinssatz kann für die gesamte Vertragslaufzeit fix (unveränderlich) sein. Beispiel: Darlehen mit Festzinsbindung (zum Beisiel auf zehn Jahre). Ist das Darlehen dann nicht getilgt, muss über die Zinshöhe neu verhandel werden. (Typisch bei Grundstücksdarlehen, für den Darlehensnehmer riskant.) Der Zinssatz...


Müller, Hermann
Der Autor, Jahrgang 1934, Diplom-Volkswirt, schreibt Kurzgeschichten und Sachbücher.


Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.