Mulford | The Five Crowns of Okrith 2: The Witches' Blade | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 2, 448 Seiten

Reihe: The Five Crowns of Okrith (Carlsen)

Mulford The Five Crowns of Okrith 2: The Witches' Blade

Spannungsreiche Forced-Proximity-Romantasy über eine Fae-Prinzessin, die sich zu einem Bündnis mit ihrem Feind gezwungen sieht
25001. Auflage 2025
ISBN: 978-3-646-93940-8
Verlag: Carlsen Verlag GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Spannungsreiche Forced-Proximity-Romantasy über eine Fae-Prinzessin, die sich zu einem Bündnis mit ihrem Feind gezwungen sieht

E-Book, Deutsch, Band 2, 448 Seiten

Reihe: The Five Crowns of Okrith (Carlsen)

ISBN: 978-3-646-93940-8
Verlag: Carlsen Verlag GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



** Ein magisches Schwert. Ein mächtiger Fluch. Und ein brennender Kontinent ... ** Die achtzehnjährige Fae Ruadora fällt unerwartet die Unsterbliche Klinge in die Hände. Diese ist ein uraltes Artefakt mit der Macht, alles zu zerstören - und möglicherweise die einzige Chance, die grausame Unterdrückung im Land zu beenden. Doch als Rua entdeckt, dass die Armee der blauen Hexen mit einem Fluch belegt wurde, muss sie erkennen, dass der Kampf gerade erst begonnen hat. Alle Hoffnungen, den Fluch über die blauen Hexen zu brechen, hängen an Rua und sie wagt sich an den Hof des Feindes. Dort ist sie gezwungen, eng an der Seite des jungen Königs zu arbeiten. Das Gefährlichste daran ist aber nicht die Nähe zum Feind, sondern, dass ihr der fasznierende Herrscher nicht mehr aus dem Kopf gehen will. Diese Gefühle könnten ihren Tod bedeuten und damit den Untergang ihres Volkes. Nun muss Rua sich der Unsterblichen Klinge als würdig erweisen, deren Magie sie zu überwältigen droht ... Die virale Sensation voller Romantik und Abenteuer geht weiter!  Dieser Band der Five Crowns of Okrith-Reihe handelt von der Fae-Prinzessin Rua, die sich mit einem unerwarteten Verbündeten zusammentut ...   The Witches Blade ist der zweite Band einer Serie voller Intrigen, Magie und Leidenschaft. In jedem Band geht es um neue Protagonist*innen, weswegen die Bücher der fesselnden New-Adult-Romantasy-Reihe unabhängig voneinander gelesen werden können.

A. K. Mulford studierte Biologie und beschäftigte sich lange mit der Pflege und Auswilderung von Affen. Heute dreht sich alles um das Schreiben von Fantasy-Bestsellern. A. K. liebt es, Leser*innen in neue Welten zu entführen und sie dazu zu bringen, sich zum ersten Mal oder immer wieder aufs Neue in Fantasy-Literatur zu verlieben. Xier lebt mit Mann und Kindern in Australien, erschafft weiter faszinierende Charaktere und erstellt lustige TikTok-Beiträge (@akmulfordauthor).
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KAPITEL 2

Rua spähte auf Drunehan hinunter. Das hier war nicht länger die Hauptstadt. Sie konnte kaum die Gestalten ausmachen, die sich durch die dicken Schneewehen unter ihr bewegten. Überall auf dem Palastgelände war die Verwüstung offensichtlich. Dunkle, zerschlagene Fenster blickten auf die verschneiten, mit Trümmern übersäten Gärten. Rua war froh, dass sie diesen Ort verlassen würden. Sie war überzeugt, dass die meisten Menschen, die durch die Straßen zogen, sie tot sehen wollten.

Bri schloss die riesige schwarze Truhe mit einem lauten Knall, was Rua aus ihren wirbelnden Gedanken riss.

Sie zuckte bei dem Geräusch zusammen und knirschte dann mit den Zähnen. Wie sehr es sie ärgerte, dass sie hochgeschreckt war. Erst vor ein paar Tagen wäre ihr fast der Kopf abgeschlagen worden, aber sie weigerte sich, die Auswirkungen ihres Beinahezusammenstoßes mit dem Tod einzugestehen. Im Norden konnte sie es sich nicht leisten, solche Schwächen zu zeigen.

Bri ließ sich auf den gepolsterten schwarzen Lederdeckel plumpsen, der die Truhe verschloss. Manche nannten sie und ihren Bruder die Zwillingsadler, und es war nicht schwer auszumachen, wieso. Mit ihren kurzen, rötlich braunen Haaren, der Adlernase und den goldenen Augen sah sie anderweltlich aus. Rua vermutete, dass es aber derzeit nur ein einzelner Adler war, da Bris Zwilling Talhan nach Osten gegangen war, um den Frieden zu wahren.

»Brauche ich das wirklich alles?« Sie beäugte die Truhe, die bis zum Rand mit Kleidung und anderen Dingen gefüllt war, die durch Bris geheime Fertigkeiten gesichert waren. »Ich glaube, ich nehme lieber nur einen Rucksack mit.«

Bri betrachtete mit schmalen Augen den Rucksack, den Rua von einem Palastbediensteten erbeten hatte. Der Zustand des abgenutzten Rucksacks, der nur einen Regentag davon entfernt war, sich in Wohlgefallen aufzulösen, verriet ihr genug darüber, was das Personal von ihr hielt.

»Auch wenn wir auf dem Weg zu einem Lagerplatz an den Eisseen sind«, Bri wandte ihren goldenen Blick wieder zu Rua, »ist dies kein Hexenlager. Du wirst in der Gesellschaft des Königs des Nördlichen Hofes sein.«

»Und?« Rua verdrehte die Augen. Es war ihr völlig egal, wie Renwick über ihre Kleidung dachte. Der Hexenschlächter war das Böse schlechthin, oder zumindest fast. Immerhin hatte er ihrem Bruder geholfen, den ehemaligen König des Nordens zu besiegen. Rua war sich allerdings immer noch nicht sicher, aus welchem Grund. Wollte er den Tod seines Vaters wirklich so sehr, dass er bereit war, sich mit den Feinden des Nordens zu verbünden? War er so hungrig nach Macht?

»Und«, schnauzte Bri, schlug die Beine übereinander und stützte einen Ellbogen auf das Knie. »Du vertrittst den Hof des Hohen Gebirges, einen Hof, den viele für schwach halten werden, weil er noch in den Kinderschuhen steckt. Du musst in jeder Hinsicht Stärke zeigen. Wenn du schäbige, alte Hexenkleider trägst, sendet das keine starke Botschaft an unsere Feinde.«

»Müssen Kleider denn so viel aussenden?« Rua runzelte die Stirn angesichts der riesigen Truhe.

»Das sind keine Ballkleider und Tiaras.« Bri stieß ein raues Lachen aus. »Das sind warme Garnituren, Ledermonturen und Waffen.«

»Na schön.« Rua lenkte ein und sah auf die Unsterbliche Klinge auf ihrem Bett. »Ich hätte nichts gegen ein paar Dolche mehr an meinem Gürtel.«

»Wie viel Übung hast du im Umgang mit dem Schwert?«, fragte Bri und folgte Ruas Blick.

»Jede Menge.« Rua versteifte sich. »Der Hexenzirkel hat darauf bestanden.«

»Ich fange an, diese Hexen zu mögen.« Bri grinste.

»Ja.« Rua reckte ihr Kinn. »Sie haben umfassend Sorge für alles getragen.«

Bri schnaubte amüsiert. »Wie überaus schmeichelhaft.«

Das war das Netteste, was Rua darüber sagen konnte. Die roten Hexen hatten sie nie mit Herzlichkeit behandelt. Sie war für sie immer »anders« gewesen. Ein Symbol für all das, was die Hexen verloren hatten. Sie versorgten sie zwar mit Nahrung, Unterkunft und Ausbildung, aber das war auch schon alles. Sie sah auch nie eine einzige Hexe jammern oder sich beschweren. Ihre Fae-Emotionen wären schlicht zu heikel für sie gewesen. Und nach allem, was sie durchgemacht hatten, erschien es Rua unangemessen, sie mit so belanglosen Dingen wie ihren kindlichen Gefühlen zu belasten. Dennoch war Rua ihnen dankbar, dass sie sie all die Jahre beschützt hatten, während sie den Hexenzirkel in den wilden Wäldern hinter dem Tempel von Yexshir wieder aufzubauen versuchten.

Rua griff nach der Unsterblichen Klinge. Als sie das Schwert langsam aus der Scheide zog, beruhigte sich etwas in ihr, legte sich wie ein Balsam auf den Juckreiz, dessen Existenz sie sich gar nicht bewusst war. Sie hielt die Klinge in die Luft und betrachtete die vielen verkratzten Stellen auf der Schneide.

»Was steht da?« Bri musterte das Mhenbic, das auf der Scheide prangte.

»Möge jeder Hieb Segen oder Fluch sein«, antwortete Rua.

Bri gluckste. »Dann habe ich im Laufe der Jahre viele Segnungen verteilt.«

»Ich bin nur an Flüchen interessiert«, murmelte Rua und zog die Klinge durch die Luft. Sie spürte, wie das schwere Gewicht die Muskeln ihrer Arme wärmte.

»Wie zielt man auf die Magie?«, fragte Bri. Ihr wachsamer Blick verfolgte das Schwert, als würde sie bei einer falschen Bewegung ebenfalls niedergestreckt.

»Die Klinge weiß es einfach, so wie meine Hand genau weiß, wie sie zugreifen muss. Es gibt keinen bewussten Gedanken, nur Instinkt.« Rua hob das Schwert höher und richtete es zur Decke. Dann fügte sie mit einem halben Lächeln hinzu: »Es wird dir nicht wehtun.«

»Da bin ich mir nicht so sicher«, widersprach Bri. »Es scheint viele Leute niederzumetzeln.«

Ruas Blick schnellte zu der Adlerin. Was warf die Fae-Kriegerin ihr vor? Hatte sie gesehen, was in der großen Halle geschehen war? Wusste sie von Ruas Raserei? Wie frei sie sich in diesem Moment gefühlt hatte und wie egal es ihr gewesen war, wer als Nächstes ihrer Klinge zum Opfer fiele? Klebrige, heiße Scham drückte auf ihrer Haut wie ein Schandmal auf ihrer Seele. Eine leise Stimme in ihr flüsterte, dass sie das uralte Schwert nicht verdient hatte.

»Nur Menschen, die es verdient haben«, sagte Rua.

»Das ist ein gefährliches Spiel, Freundin«, sagte Bri und erhob sich. »Eines, das ich schon seit vielen Jahren spiele. Man muss den Muskel trainieren, wie alles andere auch.«

»Was für einen Muskel?«, fragte Rua.

Bris goldene Augen verdunkelten sich zu Bernstein. »Zu entscheiden, wer lebt oder stirbt.«

Rua kämpfte gegen den Drang an, die Stirn zu runzeln. Sie ließ die Unsterbliche Klinge mit der Spitze voran auf den Steinboden sinken.

»Und wie übt man das, außer durch Töten?«, fragte Rua mehr zu sich selbst als zu Bri.

In diesem Moment begriff sie das volle Gewicht der Verantwortung, die sie da trug. Sie würde Leben auslöschen, möglicherweise für den Rest ihres Lebens. Sie war die Herrin über eine Todesklinge. Das Schwert hatte sie in dieser Stunde der Not genauso auserwählt wie sie es. Trotzdem hatte sie es nicht schnell genug ergriffen. Hätte sie es ein paar Augenblicke früher an sich genommen, wäre Raffiel noch am Leben. Dieses Zögern hatte ihn das Leben gekostet. Doch sie wusste auch, weshalb sie gezaudert hatte. Irgendetwas in ihr hatte instinktiv erkannt, dass ihr Leben sich für immer veränderte, sobald sie das Schwert aufhob. Die nachtschwarze Finsternis, die in ihr brodelte, drängte womöglich an die Oberfläche. Jetzt, da sie die Todesklinge in der Hand hielt, fürchtete sie sich davor, was aus ihr werden würde.

»Üb mit mir«, sagte Bri und riss Rua aus ihren düsteren Gedanken. »Ich muss auch meine Fähigkeiten verbessern, und ich will nicht mit diesen Nordländer-Trotteln trainieren.« Schmunzelnd nickte Rua.

»Ich sollte mich mit Remy in Verbindung setzen«, sagte Bri und machte sich auf den Weg zur Tür. Rua bemühte sich, den Umgang mit magischen Flammen zu verbessern, mit denen sie mit anderen Fae kommunizieren konnte, auch wenn es eigentlich niemanden gab, mit dem sie sprechen wollte. »Ich muss deiner Schwester von dem Aufbruch in den Norden erzählen. Hast du irgendwelche Nachrichten, die ich weitergeben soll?«

Rua schüttelte den Kopf, aber als Bri den Türgriff umfasste, fügte sie doch noch hinzu: »Erzähl ihr nichts von dem Ratsmitglied.«

Bri sah Rua mit einer kräftigen hochgezogenen Braue an.

»Bitte«, presste Rua hervor und fühlte sich ein klein wenig erbärmlich. Sie wollte nicht, dass ihre Schwester sich wegen der Klinge Sorgen machte oder schlecht über sie dachte. Sie war sich immer noch nicht sicher, wie sie mit ihrer älteren Schwester sprechen sollte. Wobei – älter etwas albern klang. Übernächste Woche wurde Rua neunzehn Jahre alt. Einen Monat lang waren sie gleich alt, dann folgte nach der Wintersonnenwende Remys zwanzigster Geburtstag.

»Remy ist nicht so eine Person, weißt du«, sagte Bri, als hätte sie Ruas Gedanken gelesen. »Sie würde dich nicht so verurteilen.«

»Ich habe keine Ahnung, was für eine Person sie ist.« Rua nagte mit ihrem Eckzahn an ihrer Unterlippe.

»Du könntest es herausfinden«, forderte Bri auf, ließ sie so leicht abblitzen.

»Du kannst jetzt gehen«, sagte Rua, als bräuchte die Adlerin ihre Erlaubnis. Sie wandte sich wieder dem Fenster zu und starrte hinaus auf das silbrige Schneemeer. Trotz des lodernden Feuers spürte sie die bittere Kälte tief in ihren Knochen.

Bri schnaubte vergnügt und ließ sich von Ruas Abfuhr nicht...



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