Munk / Schoenborn | Unruhestifter | Buch | 978-3-943940-82-4 | www.sack.de

Buch, Deutsch, 76 Seiten, Format (B × H): 155 mm x 220 mm, Gewicht: 136 g

Munk / Schoenborn

Unruhestifter


Originalausgabe 2023
ISBN: 978-3-943940-82-4
Verlag: Nordpark Verlag

Buch, Deutsch, 76 Seiten, Format (B × H): 155 mm x 220 mm, Gewicht: 136 g

ISBN: 978-3-943940-82-4
Verlag: Nordpark Verlag


Zeit seines Lebens war Kaj Munk fasziniert von dem Juden Saulus/Paulus und der Unbedingtheit, mit der dieser „Völkerapostel“ die Botschaft, der gekreuzigte Galiläer Jesus von Nazareth sei der Erlöser der ganzen Welt, über die Grenzen des Judentums hinaustrug.

Noch in der Weihnachtszeit 1943 arbeitete er an einem Drama über ihn und die erste Generation der Jesusbewegung, über ihren Glauben und ihren Mut und die Verfolgungen, die sie erlitt. Auf dem letzten Manuskriptblatt seines Entwurfes vermerkte Kaj Munk ein Datum: „Vierter Weihnachtstag 1943“. Acht Tage darauf, am 4. Januar 1944, wurde er in seinem Pfarrhaus von einem SS-Kommando verhaftet und nachts in den Hørbylunde Bakker nahe Silkeborg ermordet.

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Schoenborn, Paul Gerhard
Paul Gerhard Schoenborn
Jahrgang 1934, studierte Theologie und Philosophie in Wuppertal, Tübingen, Göttingen und Bonn. Er arbeitete als Pfarrer in Rheinhausen-Friemersheim, danach als Studentenpfarrer und später als Pfarrer für Erwachsenenbildung in Wuppertal.
Er ist Verfasser oder Herausgeber von Sachbüchern, Arbeitshilfen und Medienpaketen zur politischen Theologie.
In Zusammenarbeit mit Rolf Lehfeldt übersetzte Schoenborn sieben der wichtigsten Dramen von Kaj Munk ins Deutsche: Kaj Munk - Schauspiele (2003). 2013 erschien seine Übersetzung der »Oxford-Schnappschüsse« des dänischen Dichterpfarrers.
Im Jahre 2004 zeichnete der Kaj Munk Minnefond, Kopenhagen, Paul Gerhard Schoenborn und die Essener Schauspieler Isabel K. Sandig und Ralf Gottesleben mit dem Kaj-Munk-Preis aus.

Munk, Kaj
Kaj Munk (eigentlich Kaj Harald Leininger Petersen; * 13. Januar 1898 in Maribo, Lolland; † 4. Januar 1944 in Hørbylunde bei Silkeborg) war ein dänischer Pastor, Schriftsteller, Gegner Hitlers und christlicher Märtyrer.

Er war ein auffälliger Zeitgenosse, der dänische Dorfpfarrer Kaj Munk, geboren am 13. Januar 1898 in Maribo auf Lolland. Er wirkte zwanzig Jahre als Seelsorger in Vedersø, einer kleinen Gemeinde von Bauern und Fischern an der Nordsee, bis ihn am 4. Januar 1944 ein SS-Kommando liquidierte. Mit ihm sollte der dänische Widerstand gegen die deutsche Besetzung getroffen werden. Zugleich war er ein viel beachteter Feuilletonist und im ganzen Norden gefeierter Dramatiker. Kaj Munk gilt bis heute als eine der wichtigsten, viel diskutierten, aber auch umstrittenen Kulturpersönlichkeiten Skandinaviens der dreißiger Jahre des vorigen Jahrhunderts.

Zur Person Kaj Munks
Geboren am 13. Januar 1898 in Maribo, einer Kleinstadt auf der Insel Lolland, getauft als Kaj Harald Leininger Petersen. Die Eltern, der Gerbermeister Carl Emanuel Petersen und seine Frau Anne Mathilde, sterben früh. Mit fünf Jahren ist der Kleine Vollwaise. Verwandte der Mutter, die Kleinbauern Peter und Marie Munk aus Opager, einem kleinen Dorf sechs Kilometer von Maribo entfernt, nehmen ihn auf und adoptieren ihn. Von ihnen bekommt er den Namen Munk.

Kaj Munk stammt also aus dem Milieu von Handwerkern und Kleinbauern – untere Mittelschicht – nicht aus dem Milieu von Großbürgern und Großbauern oder von Menschen mit akademischer Bildung.

Der Verlust beider Eltern, besonders der Mutter, wirkt tief auf seine Seele ein. Es dauert eine Zeit, bis er die Liebe seiner Pflegeeltern akzeptiert. Dann aber ist er ihnen wirklich wie ein Kind bis zu ihrem Lebensende zugetan. Besonders Marie Munk, leicht behindert, doch willensstark und eine gläubige Pietistin, überträgt auf ihn Willensstärke, Gradlinigkeit und einen konservativen Wertekosmos.

Zu Beginn der Schulzeit hat er Riesenglück, er trifft auf einen wirklichen und herzensguten Lehrer. Martinus Wested ist Grundtvigianer, ein vielseitig gebildeter christlicher Humanist. Er erkennt die sprachliche, dichterische Begabung des kleinen Kaj und fördert sie, ebenso wie auch der grundtvigianische Vikar Oscar Geismar, später Oberhofprediger in Kopenhagen. Beide führen den Jungen ein in dänische Geschichte und Literatur und begleiten ihn in enger Freundschaft, solange er lebt.

Starke Gegenpole bestimmten also den Heranwachsenden: Eltern im Himmel und Eltern auf der Erde, pietistische Frömmigkeit der Kleinbauern auf der einen und grundtvigianischer, patriotischer Kulturprotestantismus der Lehrer auf der anderen Seite.

Physisch ist er nicht der Stärkste, gleicht das aber aus durch einen starken Willen. Psychisch ist er hin- und hergerissen von starken seelischen Spannungen und eruptiven Emotionen. Er vereinigt absolute Gegensätze in sich, kokettiert mit seinem Sprachwitz und seinen dialektischen Fähigkeiten, ist manchmal genialisch rasch, manchmal auf den Tod matt, also wohl ein manisch-depressiver Typus.

Seine Schulleistungen sind hervorragend. Trotz der beschränkten finanziellen Mittel einer Kleinbauernfamilie ermöglichen ihm die Munks ein Theologiestudium.

Er hat sein theologisches Dienstexamen noch nicht ganz abgeschlossen, als er sich auf die Pfarrstelle der kleinen Dreihundert-Seelen-Gemeinde Vedersø direkt an der Nordseeküste Jütlands bewirbt. Von Januar 1924 bis Januar 1944 amtiert er dort als Dorfpfarrer, der in Dänemark seinem Status nach königlicher Beamter ist. Er geht auf die Jagd, wirkt unter Bauern, Fischern und Tagelöhnern durchaus exzentrisch, ist sozusagen ein seltsamer Vogel, wird gefeierter Bühnenautor, Kolumnist, gesuchter Redner, verdient sehr gut an seiner schriftstellerischen Nebenarbeit, heiratet eine Großbauerntochter aus seiner Gemeinde, wird Vater von fünf Kindern. Und bleibt bei all seiner Umtriebigkeit ein treuer Seelsorger, auf den die Gemeinde stolz ist, weniger sein Bischof.



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